Spezifische Phobien Flashcards
1
Q
Symptomatik
A
1) Extrem starke phobische Reaktion auf best, konkret benennbaren Auslöser
=> Reaktion durch geringe Distanz zum phobischen Objekt (Stärke nicht angemessen zur tatsächl Bedrohung)
2) Systemat Vermeidung des
angstauslösenden Reizes
=> Zugleich aufrechterhaltender Faktor der Störung
2
Q
Klassifikation
A
- Einteilung von Phobien in versch Gruppen:
1. Tierphobien
2. Situative Typen (zB Fliegen, eingesperrt sein)
3. Umwelt-Typus (Dunkelheit,
Höhe)
4. Blut-Spritzen-Verletzungsphobie
5. „Andere Phobien“ (zB Erbrechen) - ICD-10: F40.2 Spezifische Phobie
- Entscheidende diagnost
Leitlinien: Psychische und vegetative Symptome müssen auf Angst, und nicht andere Störung zurückzuführen sein - Angst muss auf Anwesenheit eines/r best phobischen Objekts / spezif Situation begrenzt sein
=> Situation wird nach bester Möglichkeit vermieden
3
Q
Diagnostische Kriterien im DSM-5
AK
A
- Ausgeprägte Furcht / Angst vor spezifschem Objekt / Situation
- Phobisches Objekt / Situation ruft fast immer unmittelbare Furcht / Angstreaktion hervor
- Phobisches Objekt / Situation wird aktiv vermieden bzw nur unter
starker Furcht / Angst ertragen - Furcht / Angst geht über Ausmaß tatsächlicher Gefahr durch spezif Objekt / Situation hinaus (im soziokulturellen Kontext
unverhältnismäßig) - Furcht, Angst / Vermeidung ist anhaltend, typischerweise über 6 Monate / länger
- Furcht, Angst / Vermeidung verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden / Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen / anderen wichtigen Funktionsbereichen
- Störungsbild kann nicht besser durch Symptome einer anderen psych Störung erklärt werden
=> DSM-5 kodiert verschiedene Untertypen spezif Phobien mit
4
Q
Erklärungsmodelle
AK
A
- Verbreitetstes (lerntheoretisches) Erklärungsmodell: Zwei-Faktoren Modell von Mowrer (1939)
- Annahme: Patient hat mit Auslöser der phob Reaktion negative
Erfahrungen gemacht
1. Faktor: Klassische Konditionierung
Bei Hunden zB: gebissen werden, Hundebiss miterleben, davon lesen / im Fernsehen sehen, Modelllernen (Mutter zu Kind: „Geh nicht zu nah an Hunde ran, die sind gefährlich“)
=> Negatives Erlebnis und künftige Vermeidung der Auseinandersetzung mit Auslöser der Furcht (keine korrigierenden Lernerfahrungen)
=> Indem Patient sich möglichst schnell aus Situation heraus begibt (Vermeidung) erfährt er Reduktion der negativen Gefühle (die Angst lässt nach)
==> Verstärkung zukünftigen Auftretens des Vermeidungsverhaltens und Verhinderung von Angstreduktion
2. Operante Konditioniertung: Vermeidung = Zentrale aufrechterh Bedingung der Störung
=> Erleben vermeiden, indem man sich „im Kopf“ ablenkt, und Erleben & Wahrnehmen nicht in Situation belässt
==> Patient macht nicht Erfahrung, dass Angst aushaltbar, und befürchtete negative Konsequenzen unwahrscheinlich
5
Q
Diagnostik
A
- Diverse Fragebögen & strukturierte Interviews
- Erfassung Therapieerfolg über Annäherungstests
- Auf komorbide Störungen achten
=> Soziale Angststörungen, Agoraphobie, generalisierte Angststörung
6
Q
Therapeutisches Vorgehen
A
- Exposition: Grundhandwerkszeug jedes Verhaltenstherapeuten
=> idR effektiv, ressourcensparend und werden seltener abgebrochen - Ermöglichen neuer, positiver Lernerfahrungen mit phob Auslöser
- Zuerst mit Patienten genau besprechen, was Sorgen und Ängste genau sind, und wie wahrscheinlich Auftreten dieser negativen Konsequenzen tatsächlich ist
=> Wichtig: Ängste idR nicht unbegründet, sondern Überschätzen der WSK des Auftretens - Realistische Erwartungshaltung bzgl Häufigkeit zB des Beißverhaltens aufbauen
- Viele Patienten glauben, Angst wäre unaushaltbar, würde sich immer weiter steigern, und ewig weiter existieren
=> Wirklichkeit: Körper und Psyche nach einer Weile erschöpft und
Angstreaktion lässt nach - Ist Bereitschaft des Patienten, sich phob Reiz zu stellen, erreicht => Beginn mit Expositionsübungen
==> Versch Ansätze und Techniken, die je nach Phobie und Möglichkeiten angepasst werden sollten