Vorteile/ Nachteile Flashcards

1
Q

lokale Applikation

A

Vorteile:

  • Gesamtdosis am Wirkort
  • wenig oder kein Arzneistoff systemisch
  • wenig/ keine Nebenwirkungen

Nachteile:
- oft nicht möglich (begrenzt auf leicht zugängliche Stellen)

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2
Q

systemische Applikation

A

Vorteile:
- Therapie von nicht direkt zugänglichen Wirkorten möglich

Nachteile:

  • Wirkstoffanteil geht auf dem Weg zum Wirkort verloren (nur ein kleiner Teil kommt an)
  • unerwünschte Nebenwirkungen durch Verteilung im Gesamtorgnanismus
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3
Q

Systeme mit Membranen

A

Vorteile:

  • einfach
  • hoher Durchsatz
  • billig

Nachteile:

  • passive Diffusion
  • Variabilität
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4
Q

Systeme mit Zellen

A

Vorteile:

  • gut für Screenings, hoher Durchsatz
  • verbreitet
  • Zellen mit Rezeptoren
  • gute Korrelation mit in vivo
  • Evaluationsmechanismus von Transportmechanismen, resorptionsverbessernden Strategien und Toxizität

Nachteile:

  • kein Mucus
  • unnatürliche Umgebung (keine Nerven, Blutgefäße, Hormonregelung)
  • Vergleich von unterschiedlichen Laboren ist schlecht (Daten)
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5
Q

Systeme mit Geweben

A

Vorteile:

  • Evaluation von Transportmechanismen und resorptionsverbessernden Strategien
  • verschiedene Gewebstypen (nasal, buccal, etc.)
  • Vergleich zwischen verschiedenen Spezies möglich
  • Transporter und Enzyme wie in vivo

Nachteile:

  • limitierte Daten
  • geringer Durchsatz
  • Gewebe variabel
  • menschliches Gewebe schwer zugänglich
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6
Q

Parenterale Applikation

A

Vorteile:

  • gezielte Applikation des Arzneistoffes in bestimmtes Gewebe
  • kontrollierte Verabreichung, präzise Dosis
  • Umgehung des Magens und der ersten Leberpassage (auch Peptide applizierbar)
  • Therapie trotz Resorptionsstörungen möglich
  • rascher Wirkungseintritt (intravasal, Akutbehandlung)
  • Behandlung von bewusstlosen Patienten möglich (Notfälle)
  • Anlegen von Langzeitdepots bei extravasaler Applikation

Nachteile:

  • hohe Anfangskonzentration –> lokale Unverträglichkeiten an der Injektionsstelle
  • kein Abbruch möglich bei Überdosierung, Überreaktion
  • Infektionsrisiko an der Einstichstelle
  • Gefahr bei versehentlicher paravasaler Applikation
  • hoher Qualitätsstandard der Arzneiform
  • Abhängigkeit von befugten Personen
  • Compliance Probleme
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7
Q

tragbare (ambulante) Infusionspumpen

A

Vorteile:

  • normaler Tagesablauf und die Gewohnheiten bleiben durch die Therapie weitgehend unbeeinflusst (häusliche Umgebung –> besonders für Kinder wichtig)
  • Patient bleibt mobil
  • Einstellung optimaler Blutspiegel/ WIkrstoffkonzentration möglich (keine Schwankungen wie bei peroraler Verabreichung)

Nachteile:
- invasiv, teuer –> noch keine Routine (Update: bei gewissen heute schon)

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8
Q

Implantate

A

Vorteile:

  • konstante verlässliche Blutspiegel über extrem lange Zeit
  • keine Einnahme von Arzneimitteln zu bestimmten Zeitpunkten notwendig (Compliance)
  • Potential für gesteuerte Freisetzung und zirkadiaden Rhythmus oder Anpassung an bestimmten Metabolismus
  • Potential für bioresponsive Freisetzung (Freisetzungsgeschwindigkeit von Interaktion mit einer chemischen Substanz abhängig, “chemisches Ventil”)
  • Einstellbarkeit der Freisetzungsrate (Verwendung verschiedener Polymere, Geometrie etc.)

Nachteile:

  • invasiver, chirurgischer Eingriff
  • nicht abbaubare müssen wieder entfernt werden (erneuter chirurgischer Eingriff)
  • Versagen (falsche Applikation)
  • beschränkt auf potente Wirkstoffe (z.B. Hormone)
  • hohe lokale Wikrstoffkonzentration am Freisetzungsort
  • hohe Entwicklungskosten/ teuer (1 Implantat ca. 100€)
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9
Q

rektale Applikation

A

Vorteile:

  • Anwendung auch wenn perorale Applikation nicht möglich ist (z.B. Kleinkinder, Schluckbeschwerden, Erbrechen, Operation im GIT, Geriatrie, Pädiatrie)
  • Arzneistoffe, die peroral schlecht verträglich oder instabil in Magen/ Darm sind (z.B. nicht.steroidale Antiphlogistika)
  • schlecht schmeckende Arzneistoffe
  • partielle Umgehung der Leberpassage

Nachteile:

  • schwankende Bioverfügbarkeit (unvollständige oder schwankende Resorption)
  • meist höhere Dosen als bei personaler Applikation notwendig
  • Resorptionsabbruch bei Darmentleerung
  • geringe Akzeptanz
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10
Q

perorale Applikation

A

Vorteile:

  • einfache, bequeme Verabreichung: hohe Akzeptanz (Compliance)
  • große Resorptionsfläche, gute Durchblutung: hohe Resorptionsgeschwindigkeit
  • Verweildauer von mehreren Stunden –> Anwendung von Depotarzeniformen und Arzneiformen kontrollierter Freisetzung
  • geringe Herstellungskosten

Nachteile:
- First-Pass-Effekt und Efflux-Mechanismen
- Resorptionsschwankungen wegen variabler Resorptionsbedingungen (pH, Lösungsmittelmenge, WW mit Nahrung und anderen Arzneistoffen oder durch pathologische Zustände)
- limitierte Applizierbarkeit von Arzneistoffen wegen:
+ hoher metabolischer (enzymatischer) Aktivität: Abbau von z.B. Peptiden, Proteinen
+ extremen pH-Werten: Abbau von z.B. säurelabilen Stoffen im Magen
+ schwer überwindbare Epithelien im GIT: Resorptionsbarriere v.a. für hydrophile Makromoleküle wie Peptide, Oligonucleotide
+ Irritation oder Schädigung der Schleimhäute

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11
Q

Retrardarzneiformen

A

Vorteile:

  • Gewährleistung gleichmäßiger Blutspiegel (steady state)
  • Minimierung der Gefahr von Blutplasmaspitzen und unwirksamen Plasmakonzentrationen
  • Verminderung der Nebenwirkungen
  • Vermeidung von Reflexeffekten (z.B. Antihypertonika)
  • höhere Compliance (geringere Einnahmefrequenz)

Nachteile:

  • höhere Herstellungs- / Entwicklungskosten: wettgemacht durch höhere therapeutische Sicherheit
  • Gefahr geringerer oder variierender Bioverfügbarkeit: z.B. bei hohem FPE
  • mögliche schlagartige Freisetzung der gesamten WIrkstoffmenge (Dose-Dumping), z.B. Theophyllin
  • geringer Effekt wenn Arzneistoff in Resorptionsfenster resorbiert wird (meist im oberen Dünndarm)
  • Gefahr der Toleranzentwicklung (arzneistoffspezifisch)
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12
Q

buccale/ sublinguale Applikation

A

Vorteile:

  • kein FPE, geringe metabolische Aktivität am Applikationsort
  • schneller Wirkungseintritt: wegen guter Durchblutung, keine lipophilen APIs, sublingual
  • einfache, schmerzfreie Applikation, geringe Irritation am Applikationsort, Mucosa regeneriert sich schnell: hohe Compliance (Geriatrie)
  • Applikation kann jederzeit abgebrochen werden: hohe Sicherheit
  • Arzneiformen mit verzögerter Freisetzung einsetzbar: verschieden durchlässige Epithelien nutzbar v.a. buccal
  • ausreichende (relativ) Flüssigkeitsmengen zur Auflösung des Wirkstoffs vorhanden

Nachteile:

  • geringe Oberfläche, Permeabilität bei großen und hydrophilen Molekülen gering: starker Speichelfluss (normal 2l/ Tag)
  • kurze Verweilet: verschlucken –> GIT
  • Kauvorgang und Sprechen kann zur Entfernung von speziellen Freigabesystemen führen: Adhäsivpräparate können sich ablösen
  • nur für niedrig dosierte Arzneistoffe: < 10-20mg, begrenzte Resorptionskapazität
  • nicht für Stoffe mit geringer Wasserlöslichkeit und Lipophilie: insgesamt nur relativ wenige Arzneistoffe applizierbar
  • unangenehmer Geschmack des Arzneistoffs: Compliance
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13
Q

Orale Haftarzneiformen

A

Vorteile:

  • hohe Arzneistoffstabilität (z.B. peptide): geringer Einfluss der Enzymsysteme oder anderer stabilitätsmindernder Komponenten am Resorptionsort (Speichel, Magensaft)
  • schnelle und gute Resorption: enger Kontakt mit der Schleimhaut

Nachteile:

  • Fremdkörpergefühl: ungeeignete Zubereitung
  • unangenehmer Geschmack: Hilfs- und Wirkstoffe
  • Versagen: unfreiwilliges Verschlucken
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14
Q

nasale Applikation

A

Vorteile:

  • hohe Resorptionsgeschwindigkeit wegen hoher Vaskularisierung
  • kein FPE aber hohe CYP-Enzymaktivität (> als in Leber) –> oxidativer Abbau von Aminosäuren
  • auch für hydrophile Arzneistoffe mit höherem Molekulargewicht
  • relativ geringe Enzymaktivität: Peptidasen vorhanden, aber deutlich geringere Aktivität als im GIT –> geeigneter Weg für die Applikation von Proteinen < 20 AS

Nachteile:

  • Erkrankungen relativ häufig (z.B. Schnupfen –> akut, chronisch)
  • nur niedrigdosierte Arzneimittel (Einzeldosis von wenigen mg)
  • mucozilliäre Reinigung: kurze Kontaktzeit –> schlecht für Depots
  • nur geringe Volumina applizierbar
  • Dosierungsgenauigkeit insbesondere bei pathologischen Zuständen: viele polare Moleküle und Makromoleküle werden nicht ausreichend resorbiert –> zu geringe Permeabilität, zu hohe Clearance, enzymatischer Abbau
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15
Q

Inhalatives insulin

A

Vorteile:

  • Applikation schmerzfrei (Compliance)
  • weniger soziale Stigmatisierung (Inhalation vs. Injektion)
  • mehr Behandlungsflexibilität

Nachteile:

  • Langzeitstudien fehlen noch (chronische Effekte auf die Lunge?)
  • Raucher
  • Kosten-Nutzen-Bilanz
  • viel höhere Dosierung nötig

==> Produkt ist mittlerweile vom Markt genommen !!!

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16
Q

Pulmonale Applikation (lokale Therapie)

A

Vorteile:

  • sehr schneller Wirkungseintritt
  • geringere Dosen als bei systemischer Verabreichung nötig –> Minimierung von Nebenwirkungen
  • Anwendung von Arzneistoffen, die bei peroraler Applikation metabolisert werden (FPE)

Nachteile:

  • richtige Applikation schwierig
  • Nebeneffekte durch Arzneistoffe, die im Rachen und oberen Lungenabschnitten deponiert und schließlich verschluckt werden –> systemische Wirkung (z.B. Glucocorticoide)
17
Q

Pulmonale Applikation (systemische Therapie)

A

Vorteile:

  • große Oberfläche, hohe Permeablilität der Lungenmembran für Arzneistoffe, sehr gute Durchblutung –> sehr schnelles Anfaulten, deutlich bessere Resorptionsbedingungen als bei anderen Applikationsorten (auch für Peptide)
  • Umgehung der ersten Leberpassage

Nachteile:

  • Applikationsort (Alveolen) schwer zugänglich durch mucociäre Abwehr –> problematische Applikation und geringe Dosiergenauigkeit (Cave: AS mit niedriger therapeutischer Breite)
  • Arzneiformulierung oft schwierig, gute Applikationsgeräte teuer
  • breite enzymatische Aktivität vorhanden, diese aber geringer als im GIT