Vorlesung 2 Flashcards
Theorie der Landnutzung nach THÜNEN
vereinfachende Annahmen
Vereinfachende Annahmen
- isolierter Staat
- Stadt als einziger Markt und versorger mit Industriegütern
- Transportkosten sind proportional zur Entfernung
- Landwirte erstreben Gewinnmaximierung
Theorie der Landnutzung nach THÜNEN
(Differeintialprizip)
Je näher der Standort am Zentrum liegt, desto niedriger sind die Transportkosten, desto höher die Lagerente. Je höher der Ertrag pro Fläche, desto näher am Zentrum. Je ferner vom Zentrum, desto höher die Transportkosten –> andere Lebensmittel
Theorie der Landnutzung nach THÜNEN
(Intensitätsprinzip)
Je nach Standort wird eine andere Bewirtschaftung angestrebt. Je näher am Zsntrum, desto höher muss Ertrag sein.
Theorie der Landnutzung nach THÜNEN
(heute)
- sinkende Bedeutung von Transportkosten
- Persistenz einiger landwirtschaflticher Intensivgebiete
- Einfssnahme der Agrarpolitik
- Transportkosten in Entwicklungsländern z.T. noch relevant
Das Filière-Konzept
Einzelen Schritte einer Warenkette lassen sich in einzelen Segmente aufteilen, die jeweils Beschaffung, Bearbeitung, Distribution darstellen.
Marktbeziehungen zwischen den einzelen Segmenten.
Akteure auf den einzelnen Märkten besitzen unterscheidliche Macht,. Einfluss auf das Segment des schächeren Partners.
Jeder Wertschöpfungsprozess unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren –> der stärkere Partener hat mehr Macht. Neue Einflüsse rufen Veränderung innerhalb des jeweiligen Segments hervor.
Agrarstruktureller Wandel (Produzentenseite)
Anhaltene Intensivierung
Modernisierung
Veränderter Fruchtanbau
Neue Vertriebswege
Wenige Großbetriebe
Agrarstuktureller Wandel
(Konsumentenseite)
- Zunehmende Ausdifferenzierung der Konsumentenwünsche
- Nachfrage nach saisonalen Agrarprodukten außerhalb der Saison
- Günstige Lebensmittel versus Qualitätsbewusstsein
- Zunehmende Problemsensibilisierung (Gammelfleisch, Rinderwahnsinn, Pestizidbelastung)
- Steigende Nachfrage nach Bioprodukten
- Herkunftsgoodwill
Agrarstruktureller Wandel
(Politik)
- Sicherstellung der Versorgung und Stabilisierung der Märkte
- Sicherstellung der Arbeitsmöglichkeiten im ländlichen Raum Zunehmende
- Konzentration auf den Verbraucherschutz
- Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union
Gründe für akutelle Nahrungsmittelkrisen
Argument 1:
unzureichende landwirtschaftliche Produktion, die nicht mit der steigenden Nachfrage Schritt hält (klimabedingt schlechte Ernten, Verringerung der Anbauflächen durch Urbanisierung und Desertifikation)
Argument 2:
Wandel der Essgewohnheiten in Schwellen‐ und Entwicklungsländern durch anhaltend positive wirtschaftliche Entwicklung (mehr Fleischkonsum steigende FuttermittelpreiseAnstieg der Getreidepreise)
Fazit: Höhe des Preisanstiegs und Fristigkeit mit realwirtschaftlichen externen Effekten nicht zu erklären:
Es sind Preiserhöhungen bei Nahrungsmittel um 100‐400% zu erklären !!!
Argument 3:
Steigender Anteil von Energiepflanzen an der landwirtschaftlichen Produktion (Rückgang des Anbaus von Nahrungsmitteln)
Argument 4:
Zunahme der Spekulation auf den Märkten für Terminkontrakte
Gründe für aktuelle Nahrungsmittelkrisen
Ausblick: weitere Nahrungsmittelkrisen trotz ausreichender Agrarproduktion! Stärkere Preisschwankungen als früher durch:
Zusammenhang Ethanol/Rohölpreis
Zu‐/Abnahme der Spekulation, u.a. mit Rohölpreis
Nichtkommerzielle Anleger wirken trendverstärkend
Folgen:
Anstieg der Zahl hungernder Menschen seit 2007
Unsichere Preisentwicklung
Verlust der positiven Funktion von Terminbörsen
„land grabbing“ zur Sicherung der Lebensmittelversorgung
Grundtypen der unternehmerischen Entscheidungsträger
Homo oeconomicus/Optimiser
verfügt über vollständige Informationen, versteht diese optimal zu verarbeiten und trifft eine ökonomisch‐rationale Entscheidung mit dem Ziel der Gewinnmaximierung
Satisficer
besitzt unvollständige Informationen, wertet diese suboptimal aus und trifft dann eine begrenzt rationale bzw. durch persönliche Präferenzen beeinflusste, an einem individuellen Anspruchsniveau orientierte Entscheidung