VL9b: Selbstkonzept/-wertschätzung Flashcards

1
Q

Def. Selbstkonzept

A
  • objektive Merkmale (Alter, Geschlecht, Muttersprache etc.)
  • > von außen beobachtbar, selbst wahrnehmbar
  • prinzipiell überprüfbare Überzeugungen
  • schwer überprüfbare Überzeugungen (Hätte-Hätte…)(Konjunktiv II)
  • konjunktive Überzeugungen (Konjunktiv I; Zukunft)
  • > deskriptives Selbstwissen, vorbewusst
  • subjektive Repräsentation der Persönlichkeit im Sinne der Gesamtheit aller personenbezogener Merkmale
  • > diese Subjektivität wird gemessen, kann zu Problem führen

-Überzeugungen über sich selbst + Wissen über sich selbst (Selbstwissen) + Selbstwert

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2
Q

Def. Selbstwert

A

Evaluative Komponente des Selbstkonzepts (Einstellung ggü. sich selbst)

-dasselbe wie Selbstwertgefühl und Selbstwertschätzung

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3
Q

Funktionen des Selbstkonzepts ?

A

1) Steuerung der Wahrnehmung (Filter):
- selbstbezogene Informationen bevorzugt wahrgenommen, effizient verarbeitet und besser erinnert
- >Selbstreferenzeffekt, Selbstbestätigungsmotiv
- >vgl. Kelly: Konstrukte beeinflussen Verhalten, Verhalten bestätigt Selbstbild

2) Steuerung des Verhaltens:
- Berufswahl, Freizeitaktivitäten, soziale Kontakte usw.

3) Schaffung von Identität:
- Wahrnehmung von Konsistenz in unterschiedlichen Situationen

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4
Q

Quellen des Selbstwissens (Inhalte des Selbstkonzepts)

A

-direkte Merkmalszuschreibung (“Du bist…”)(Differenzen in Sensibilität dafür)

-indirekte Merkmalszuschreibung:
Schlüsse aus dem Verhalten anderer und das, was man denkt, dass andere über einen denken
->mögliche Fehlschlüsse

  • komparative Merkmalszuschreibung: soziale Vergleiche
  • reflexive Merkmalszuschreibung: Selbstbeobachtung in unterschiedlichen Situationen/Rollen
  • intentionale Merkmalszuschreibung: Ziele im Bezug auf Selbst
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5
Q

Komponenten des Selbstwissens

A
  • insgesamt heterogene Komponenten
  • Wissenskomponenten als homogene Gruppen

1) Selbsterinnerung:
2) Selbstwahrnehmung:
3) Selbstaufmerksamkeit (SA):
4) Selbstdarstellung
5) Selbstwertgefühl

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6
Q

Selbsterinnerung

A

Filter, der die Vergangenheit an aktuelles Selbstkonzept anpasst
->zum Selbstkonzept passende Konstruktion der (Selbst)Erinnerung

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7
Q

Selbstwahrnehmung

A

filtert selbstbezogene Informationen

  • “arbeitet” Selbstkonsistenz erhöhend
  • > vgl. Rogers’ Subzeption (Handeln im Sinne des idealen Selbst)
  • integriert Unwelt (sozialer Vergleich, soziales Spiegeln)
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8
Q

Selbstaufmerksamkeit (SA)

A
  • macht das Selbst zum Objekt
  • 3 Faktoren:
  • -private SA
  • -öffentliche SA
  • -soziale Ängstlichkeit (eher veraltet)
  • ->lenken, mit welchen Aspekten seiner Persönlichkeit man sich selber befasst
  • objektive Selbstaufmerksamkeit (Duval & Wicklund, 1972):
  • -objektive SA: Aufmerksamkeit auf mich selbst
  • -subjektive SA: Aufmerksamkeit nach außen (veraltet)
  • > objektive SA ist eine Disposition:
  • Menschen unterscheiden sich im Ausmaß
  • experimentell herstellbar durch Spiegel: Mehr Beschäftigung mit Misserfolg, mehr moralisches Handeln
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9
Q

Selbstdarstellung

A

Dient der Aufrechterhaltung von Selbstkonsistenz und der Selbstwertbestätigung (Selbstwerterhöhung)
->Identität nach außen tragen (Persona, Maske)

-Eindrucksmanagement (=Steuerung des Eindrucks anderer von uns selbst) durch Selbstdarstellung

Motive:

  • akquisitiv: Hoffnung auf Erfolg bzw. eine möglichst positive Bewertung
  • protektiv: Angst vor Misserfolg bzw. Vermeidung einer negativen Bewertung (zB bei dysfunktionalem Perfektionismus)
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10
Q

Selbstwert(gefühl)

A

Evaluative Komponente des Selbstwissens

Hierarchie:

  • allgemeines Selstwertgefühl (allg. SWE?)
  • bereichsspezifische Faktoren (bereichsspez. SWE?)
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11
Q

Mehrdimensionale Selbstwertskala (MSWS) (Schütz & Sellin, 2006)

A

Zentrale Faktoren des Selbstwerts:

  • emotionale Selbstwertschätzung
  • soziale Selbstwertschätzung (Umgang mit Kritik, Sicherheit im Kontakt)
  • leistungsbezogene Selbstwertschätzung
  • > allgemeine Selbstwertschätzung
  • Selbstwertschätzung physischer Attraktivität
  • Selbstwertschätzung der Sportlichkeit
  • > körperbezogene Selbstwertschätzung

Allgemeine Selbstwertschätzung
+ körperbezogene Selbstwertschätzung
->Gesamt-Selbstwert

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12
Q

Funktionen des Selbstwerts

A

1) Soziometer-Theorie (Leary et al., 1995):
- postuliert, dass der Selbstwert Auskunft darüber gibt, ob wir uns von anderen akzeptiert/anderen zugehörig fühlen
- Experiment:
- -Trait: Chronisch unbefriedigtes Gefühl sozialer Zugehörigkeit ->bestimmt Sensibilität für Ablehnung
- -State: Maß für aktuelle soziale Zugehörigkeit
- -Manipulation: Ablehnung ->führt dazu, Selbstwert wiederherzustellen; State oszilliert um Trait

2) Schutzfaktor, Resilienz:
- Je geringer Selbstwert, desto höher Gefahr, an Depressionen zu erkranken (Sowislo & Orth, 2013)
- Je höher Selbstwert, desto höher Wohlbefinden und Möglichkeit, auch in schwierigen Situationen Initiative zu zeigen (Baumeister et al., 2003)
- >höhere SWE (Bandura)
- >Kuhl: Handlungs- vs. Lageorientierung
- >Rogers: Diskrepanz aktuelles und ideales Selbst

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13
Q

Selbstwertüberschätzung (Zu viel Selbstwert ?)

A
  • positive Illusion
  • selbstwertdienliche Verzerrungen der Selbstwahrnehmung
  • Selbstwert nicht zwangsläufig erhöht, aber auf jeden Fall nicht niedriger
  • Selbstwertüberschätzung nach außen durch mangelnde Empathie, Kritikunfähigkeit oder Aggression
  • es kann soziale Unerwünschtheit resultieren
  • > Narzissmus
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14
Q

Narzissmus

A

-innere Bezogenheit auf das Selbst

Wenn Selbstwert positiv, auch bei Rückschlägen: Narzissten ruhen in sich selbst

Wenn Selbstwert negativ und instabil: Negative Narzissten brauchen Bestätigung von außen
->Narzisstische Persönlichkeitsstörung

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15
Q

Narzisstische Persönlichkeitsstörung

A

Zugehörige Merkmale und Störungen:

  • Verachtung, Wut und trotzige Gegenangriffe
  • Störung zwischenmenschlicher Beziehungen
  • berufliche Leistungsfähigkeit teilweise sehr niedrig
  • anhaltende Gefühle von Scham und Demütigung
  • > gesellschaftlicher Rückzug, depressive Verstimmung oder Major Depression

Häufig gemeinsam auftretende Störungen:

  • Anorexia Nervosa (Magersucht)
  • Störungen im Zusammenhang mit psychotropen Substanzen
  • Histrionische, Borderline, Antisoziale und Paranoide Persönlichkeitsstörung

-nach Twenge et al.: Seit 1982 Anstieg narzisstischer Tendenzen
Kritik: Narzissten beteiligen sich eher an solchen Studien und nicht nach ICD-10
->Ursachen: Mangel an Aufmerksamkeit, Überhütung, zu hohe Anforderungen (fördern niedriges und instabiles Selbstwertgefühl)

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16
Q

Persönlichkeit

A

Objektiv existente Gesamtheit aller Persönlichkeitsmerkmale

Selbstkonzept: subjektive Repräsentation der Persönlichkeit

17
Q

Selbstbeschreibung -

Vor- und Nachteile

A

Vorteile:

  • Person kennt sich am besten
  • Geringer Kostenaufwand der Erhebung

Nachteile:

  • geringer Wahrheitsgehalt und Manipulation
  • Selbstwissen hat Grenzen (vgl. Freud: bedrohliche Motive und tabuisierte Verhaltensweisen ins Unbewusste verdrängt)
  • > Probleme der expliziten Hilfsmittel
  • > Lösung: implizite Hilfsmittel, um introspektiv unzugängliche Merkmale zu erfassen (meistens Priming und lexikalische Entscheidungsaufgabe; Ausnutzen des semantischen Netzwerkmodells)
18
Q

Impliziter Assoziationstest (IAT) (Greenwald et al., 1998)

A
  • durch Tastendruck Knöpfe sortieren
  • Annahme, dass gemeinsame Sortierung von Zielwörtern schneller ist, wenn auf assoziierte Wörter mit der gleichen Taste reagiert wird im Vergleich dazu, wenn man auf assoziierte Wörter mit unterschiedlichen Tasten reagiert
19
Q

Unterschied explizite und implizite Dispositionen

A
  • Art der Speicherung im Gedächtnis und Messung
  • implizit eher bei automatischem, unbewusstem, schnellem Verhalten oder bei Ablenkung
  • explizit eher bei Planung, kontrollierte Ausführung, Abwägen den Konsequenzen eines Verhaltens