VL5b: Fähigkeiten und Kompetenzen Flashcards
Def. Intelligenz
Def. laut Duden:
- Fähigkeit [des Menschen], abstrakt und vernünftig zu denken und daraus zweckvolles Handeln abzuleiten
- > Infos aufnehmen und effizient verarbeiten
- > Zusammenhänge erkennen
- > aus Beobachtungen und Erfahrungen Gesetzmäßigkeiten (Muster) ableiten
- > Regeln und Infos kombinieren, um Lösung der Problems zu generieren
- Alltagstheorien der Intelligenz unterschiedlich, je nach Land (Maltby, Day & Macaskill, 2011)
- Intelligenz normalverteilt
- Frage nach Anzahl von “Intelligenzen” (Inflation der Intelligenzen)
Väter der Intelligenzforschung ?
1905 Alfred Binet und Theoptile Simon
- > anhand Aufgaben wirde “Intelligenzalter” ermittelt
- > später IQ (nach Stern): Intelligenzalter DURCH Lebensalter MAL 100
- > heute durch unterschiedliche Tests gemessen und nicht mehr altersnormiert
Spearmans Zwei-Faktoren-Theorie der Intelligenz
Intelligenz unterscheidbar in Generalfaktor g und spezifische Faktoren, welche unabhängig voneinander sind und Testleistung beeinflussen
Burt und Vernons Gruppenfaktormodell der Intelligenz
Ein Generalfaktor g beeinflusst Gruppenfaktoren, die kognitive Leistung in Testfamilien beeinflussen (d.h. Abhängigkeit besteht)
-zusätzlich Beeinflussung des Generalfaktors durch eine vom Generalfaktor g unabhängige Variable
Thurstones Modell mehrerer gemeinsamer Faktoren der Intelligenz
Kognitive Leistung in Tests durch gemeinsame Faktoren beeinflusst (insgesamt 7, die nach Thurstone unabhängig voneinander, aber in Realität abhängig voneinander sind)
-7 gemeinsame Faktoren: verbal comprehension, word fluency, number, space, memory, perceptual speed, reasoning
Cattells Modell der Intelligenz (1941)
Verschiedene Arten von Intelligenzen
- g-Faktor unterteilt in: fluide vs. kristalline Intelligenz (mechanisch vs. Wissen)
- Intelligenz auch anhand von Lernerfolg gemessen (Interessen, Gedächtnis)
Carolls Metaanalyse (1993) zur Struktur der Intelligenz: Integration der Intelligenzmodelle ?
- 460 Datensätze mit ca 130.000 VP
- Gruppenfaktormodell mit sieben Faktoren unterstützend
- allgemeine Intelligenz (g-Faktor), 7 bzw. 8 Fähigkeitsgruppen und gemeinsame Schnittmenge
Ist Intelligenz statisch ?
- fluide Intelligenz angeboren, nimmt im Alter ab
- kristalline Intelligenz erworben, Zunahme ist situationsbedingt
Flynn-Effekt
Je älter der Intelligenztest, desto intelligenter sind die aktuell getesteten Personen
->Menschen werden intelligenter
Kreativität
Def.: Fähigkeit, in ungewöhnlichen Situationen situationssdäquat und ungewöhnlich zu reagieren
Joy Paul Guilfords Konzept der “Kreativität”
Kreativität ist
- die Fähigkeit, Probleme als solche zu erkennen (Problembewusstsein)
- Fähigkeit, viele Ideen zur Lösung eines Problems zu generieren (divergentes Denken)
- Beweglichkeit im Umgang mit selbst generierten oder aufgenommenen Ideen (kognitive Flexibilität)
- Fähigkeit zur Problemanalyse, Synthese von Lösungsansätzen und zur Bewertung von Problemlösungen (analytisches Denken, konvergentes Denken, Bewegungsvermögen)
- > d.h. nur kognitive Komponenten
Robert Sternbergs und Todd Lubarts Konzept der “Kreativität”
Kreativität unterteilbar in
- kognitive Ressourcen (Intelligenz, Wissen, Denkstil (beweglich, progressiv))
- affektiv-konative Ressourcen (konativ=strebend)(Persönlichkeit, Motivation)
- Ressourcen des sozialen Umfelds (Aufgeschlossenheit, Toleranz, Vertrauen, Gewährung von Selbstständigkeit)
- > Inbetrachtziehung von kognitiven, affektiv-konativen und sozialen Komponenten
Soziale Kompetenz (Teil der Intelligenz?)
-angemessenes (=Betrachten von situativen Werten, Normen, Regeln) und effektives (=soziale Interaktion gelungen, Ziele erreicht und Beitrag zur Erreichunrh gemeinsamer Ziele) Verhalten in sozialen Situationen
Unterscheidung in:
- soziale Intelligenz
- emotionale Intelligenz
- praktische Intelligenz
-Inflation der Intelligenzen ? nötig, offen zu bleiben !
Soziale Intelligenz (Süß, Weis & Seidel, 2008)
Besteht aus
- soziales Verständnis: Fähigkeit, soziale Information als solche zu erkennen und ihre Relevanz richtig einzuschätzen
- soziales Gedächtnis: Fähigkeit, soziale Informationen zu speichern und bei Bedarf richtig abzurufen
- soziale Flexibilität und Kreativität: reichhaltiges Verhaltensrepertoire flexibel anwenden
- soziales Wissen: Kenntnis der in einer Gesellschaft akzeptierten sozialen Verhaltensweisen und Symbole
Emotionale Intelligenz (Mayer & Salovey, 1997)
Besteht aus:
-Emotionswahrnehmung (Emotionen richtig erkennen)
(hat gehirnorganische Verankerung)
-Emotionsverständnis (Kenntnis der Genese unf Bedeutung von Emotionen und Verständnis ihrer Kontextualisierung)
-Emotionale Erleichterung des Denkens (Wissen, wie emotionale Zustände das Denken beeinflussen und wie man emotionale Zustände gezielt nutzen kann)
-Emotionsmanagement (eigene Emotionen steuern/regulieren)