VL4: Lerntheorien Flashcards

1
Q

Klassische Konditionierung

A
Unconditioned stimulus (US) führt zur unconditioned reaction (UR)
Idee: Verknüpfung eines neutral stimulus (NS) mit US, um eine UR-ähnliche Reaktion auszulösen, sogenannte conditioned response (CR) (dadurch wird NS zum conditioned stimus (CS))
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2
Q

Preparedness-Hypothese

A
  • Evolutionär bedingte Stimulusreaktionen; gewisse Angst bereits an Situationen/Objekte gebunden, die evolutionsbiologisch eine potentielle Gefahr für den Menschen darstellen
  • beschreibt evolutionär vorbereitetes Lernen; assoziatives Lernen einfacher, wenn Assoziation biologisch naheliegend ist (gewisse preparedness hat)
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3
Q

Grundprinzip klassisches Konditionieren

A

Aufbau assoziativer Verknüpfungen durch Kontiguität bzw Kontingenz

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4
Q

Reizgeneralisierung

A

Ähnliche CS lösen CR-ähnliche Reaktionen aus

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5
Q

Reizdiskriminierung

A

Unterscheidung verschiedener CS-ähnlicher Reize; ähnliche CS nicht systematisch mit US verbunden

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6
Q

Löschung/Extinktion (klassische Konditionierung)

A

CS tritt systematisch ohne US statt ->Löschung der Assoziation

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7
Q

Gegenkonditionierung

A

CS wird mit einem anderen US verbunden, der einen anderen Reflex nach sich zieht, welcher inkompatibel miz dem alten ist

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8
Q

Reaktionsgeneralisierung

A

Ein und derselbe Stimulus löst verschiedene Varianten einer Reaktion oder verschiedene Reaktionen aus

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9
Q

Systematische Desensibilisierung

A

-konditionierte Angstreize mit Angstantagonisten verknüpft
Schritte:
1)Angsthierarchie formulieren
2)Antagonist lernen; zB progressive Muskelentspannung nach Jacobson (1938)
3)schrittweise Verknüpfung von Entspannung mit steigendem Angstreiz (der Hierarchie entlang) (systematische Desensibilisierung des Angstreizes)

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10
Q

Individuelle Differenzen bei klassischer, operanter Konditionierung und bei der sozialem Lerntheorie nach Bandura - wodurch ?

A

Durch Unterschiede im sozialen Kontext

  • > unterschiedliche Reizkonstellationen
  • > unterschiedliche Reaktionskonsequenzen (gewissenhaftes Verhalten verstärkt -> gewissenhafte Verhaltensdisposition)
  • > unterschiedliche Modelle + Unterschiede in Selbstwirksamkeitserwartung (abhängig von Umwelt)
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11
Q

Psychische Probleme nach klassischer Konditionierung - wodurch ?

A
  • ungünstige Lernumwelt

- durch dysfunktionale Reizgeneralisierungen (kann zB zu Fetischen führen)

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12
Q

Welche Art von Verhalten erklärt die klassische Konditionierung?

A

Eher reflexartiges und dem Bewusstsein unzugängliches Verhalten

  • > kein zielgerichtetes Verhalten
  • > kein komplexes Verhalten
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13
Q

Law of Effect (Edward Lee Thorndike)

A

Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Verhalten in einer bestimmten Situation auftritt, ist eine Funktiom der Konsequenzen, die dieses Verhalten in dieser Situation in der Vergangenheit hatte

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14
Q

Skinner-Box (durch B.F. Skinner benannt)

A
  • experimentales Verfahren zur Beobachtung von operanten Lernen/Konditionieren
  • Käfig durch gewissen Schlossmechanismus geschlossen
  • Katzen im Käfig, wollen raus (außerhalb ist Nahrung)
  • per Zufall entschlüsseln sie den Mechanismus (gewisses passendes Verhalten)
  • > je öfter Versuch, desto schneller zeigen Katzen das passende Verhalten
  • ->Reiz-Reaktions-Verbindungen auf Basis von Versuch und Irrtum
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15
Q

Operante Konditionierung

A

Assoziation von spontanem Verhalten mit seiner Konsequenz (pos./neg.), welche entscheidet, ob das Verhalten in derselben Situation eher gezeigt wird oder nicht

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16
Q

Operanten

A

Reaktionen/Verhalten, welche/welches ohne vorangegangenen Reiz spontam auftreten/auftritt

17
Q

Konsequenzen eines Verhaltens (operante Konditionierung)

A

Wenn positiv, dann “Verstärker”/Belohnung (erhöht Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhaltens)

Wenn negativ, dann “Bestrafung” (verringert Auftretenswahrscheinlichkeit des Verhaltens)

18
Q

Arten von Verstärkern

A
  • positive Verstärker (Einsatz führt zu gutem Zustand)
  • negative Verstärker (Entfernen eines negativen Zustands führt zu gutem Zustand)
  • primäre/sekundäre/soziale Verstärker
19
Q

Arten von Bestrafung

A
  • aversiv (Verhalten führt zu unwohlem Zustand) (positive Bestrafung)
  • entziehend/entfernen (zuvor positiver Zustand wird beendet)(negative Bestrafung)
20
Q

Grundprinzip des operanten Konditionierens

A

Kontingenz zwischen Verhalten und Reaktion/Konsequenz

21
Q

Funktionsweisen der Verstärkung je nach Auftretenshäufigkeit

A
  • kontinuierliche Verstärkung: rasches Lernen von, aber auch rascher Abbau von Verhalten (instabil)
  • intermittierende Verstärkung: langsamer, jedoch löschungsresistenter Auf- und Abbau von Verhalten (instabil) ->intermittierende Phasen ohne Verhaltenskonsequenz
22
Q

Anwendung von intermittierender Verstärkung in Verhaltenstherapie

A

Durch sogenannte “Quotenpläne” (theoretisch auch Intervallpläne): feste oder variable Verstärkung jedes n-ten passendem Verhaltens

23
Q

Wodurch entstehen psychische Probleme bei der operanten Konditionierung?

A
  • Vermeidungsreaktionen ->Verhalten, zu dem negative Konsequenzen erwartet werden, wird vermieden ->Lernen durch Konfrontatiom verhindert
  • unpassende/unangemessene Assoziation von Verhalten und Konsequenz
24
Q

Löschung/Extinktion (bei operanter Konditionierung)

A

Verhalten ohne Verstärkung führt zur Abnahme von Verhaltenswahrscheinlichkeit (Verhalten wird verlernt)

25
Q

Diskriminativer Hinweisreiz

A

Hinweise auf Voraussetzungen für Verstärker bzw Strafen (zB Anwesenheit von Eltern, um Verstärkung (Lob) zu erhalten)

26
Q

Welche Art von Verhalten erklärt die operante Konditionierung und welche nicht ?

A
  • zielgerichtetes Verhalten wird erklärt
  • aber kein komplexes Verhalten (laut operanter Konditionierung würde komplexes Verhalten lebenslange Zeiten brauchen, um erlernt zu werden)
27
Q

Banduras soziale Lerntheorie

A
  • nach Albert Bandura
  • Lernen in sozialen Situationen und durch soziale Interaktion
  • erweitert klassische behavioristische Lerntheorien um weitere kognitive Elemente (selbstregulative Prozesse und Lernen am Modell)
  • Annahme: Nachahmungsbereitschaft als evolutionärer Automatismus von Lebewesen
28
Q

Lernen am Modell/Vorbild (Bandura)

A

Zwei Phasen: Aneignungsphase (Akquisition) und Ausführungsphase (Performanz)

Akquisition:

1) Aufmerksamkeitsprozess (Passung Modell-Beobachter, Funktionalität des Modells)
2) Gedächtnis- bzw Speicherungsprozess (bildhaft, verbal)

Performanz:

3) Motorische Reproduktionsprozesse/Probehandeln (Abgleichung mit Fähigkeiten, Korrektur der gespeicherten Infos)
4) Verstärkungs- und Motivationsprozesse (direkte Verstärkung, stellvertretende Verstärkung, selbst gesetzte Verstärkung)

29
Q

Selbstregulative Prozesse (Bandura)

A
  • selbst gesetzte Verstärker (Selbstdiagnose, Selbstbewertung: Ist-Soll-Abgleich, Was tue ich nun ? (Selbst verabreichte Konsequenzen))
  • Erreichen eigener Standards
  • Selbstwirksamkeitserwartung
30
Q

Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) (Bandura)

A

Subjektive Erwartung, ein Verhalten kompetent ausführen zu können (je nach Höhe/Schwierigkeit, Stärke/Qualität und Generalisierungsgrad des Verhaltens)

  • > fundamental für psychische Gesundheit
  • > Situations- und Handlungsbezug
  • ->Entstehung von bereichsspezifischen SWE, in denen sich Menschen im Einzelnen unterscheiden können
31
Q

Entwicklung der Selbstwirksamkeitserwartung (SWE)

A
  • eigene Erfahrungen (intern attribuierter Erfolg bzw Misserfolg bei Ausführung von Verhalten)
  • stellvertretende Erfahrungen (Lernen am Modell)
  • sprachliche Überzeugung (pos/neg Feedback)
  • emotionale Zustände (Planung und Durchführung von Verhalten begleitende Affekte; postiv, negativ)
32
Q

Konsequenzen von SWE

A
  • hängt mit psychischer Gesundheit zsm
  • je höher SWE,
  • desto anspruchsvoller Ziele
  • desto mehr Anstrengung und Ausdauer im Verhalten und desto besser Leistung (kann auch Problem werden/Perfektionismus)
  • desto positiver Stimmung und allgemeine Befindlichkeit
  • desto eher können Personen mit belastenden Situationen und Lebensereignissen klarkommen (Resilienz)
  • desto wahrscheinlicher, dass eine Person ein zubor erlerntes Verhalten ausführt, SOFERN auch die Erfolgserwartung dabei hoch ist (Moderator)
33
Q

Bewertung der drei Lerntheorien

A

+ Beschreibung des Zusammenwirkens zwischen Person und Umwelt
+Vergangenheitsbezogene Erklärung und zukunftsbezogene Vorhersage von Verhalten
+Empirische Fundierung

  • Fokussierung auf beobachtbares Verhalten (Behaviorismus)
  • keine Annahmen zur Entwicklung der Persönlichkeit (Stufen, Ende usw)
  • nur teilweise geeignet, Persönlichkeitsunterschiede zu erklären (Erblichkeit nicht berücksichtigt)