VL6_Affektive Faktoren in der Risikowahrnehmung Flashcards
Was ist Affekt? Definition und Merkmale
Definition: Affekt bezieht sich auf den „Gefühlscharakter“ von Emotionen und besitzt eine Valenz, d.h. eine angenehme (positive) oder unangenehme (negative) Bewertung.
Merkmale: Affekt kann bewusst oder unbewusst erlebt werden und wird oft als „leises Flüstern von Emotionen“ beschrieben. Affekt ist eine schnelle, assoziative Reaktion auf Reize.
Was ist Emotionen? Definition und Merkmale
Definition: Emotionen sind auf ein bestimmtes Objekt gerichtete affektive Reaktionen, die mit zeitlich begrenzten Veränderungen des Erlebens und Verhaltens einhergehen.
Merkmale: Emotionen bestehen aus verschiedenen Komponenten, wie physiologischen Reaktionen, kognitiven Bewertungen, subjektivem Erleben, Motivation und Ausdrucksverhalten. Sie sind komplexer und bewusster als Affekte.
was ist Affektheuristik?
Definition: Die Affektheuristik besagt, dass affektive Vorlieben oder Abneigungen die kognitive Informationsverarbeitung und Risikowahrnehmung beeinflussen, insbesondere in komplexen, unvertrauten oder unvorhergesehenen Situationen
Wie wirkt die Affektheuristik?
Wirkprinzip: Der Affekt fungiert als Hinweisreiz und „färbt“ die Bewertung von Objekten und Ereignissen. Positive Gefühle führen zu einer geringeren Risikowahrnehmung, während negative Gefühle die Risikowahrnehmung erhöhen.
nenne ein Beispiel für die Affektheuristik
Beispiel: In einer Studie zur Bewertung von Technologien (z.B. Nuklearenergie, Gas, Konservierungsstoffe) wurde gezeigt, dass Teilnehmer, die eine positive Einstellung zu einer Technologie hatten, die Risiken dieser Technologie als geringer einschätzten.
Was ist Appraisal-Tendency-Framework (ATF)? Definition
ATF beschreibt, wie spezifische Emotionen die Risikowahrnehmung und Entscheidungen durch kognitive Einschätzungen (Appraisals) beeinflussen. Jede Emotion ist mit spezifischen Appraisals verbunden, die sich auf Urteile und Entscheidungen auswirken.
Unterschiedliche Emotionen (z.B. Angst vs. Wut) führen zu unterschiedlichen Einschätzungen und damit zu unterschiedlichen Entscheidungen in Risikosituationen
Wie könnte das Appraisal-Tendency-Framework (ATF) auf den Bereich der Krisenkommunikation in Unternehmen angewendet werden?
In der Krisenkommunikation könnte das ATF verwendet werden, um die emotionale Reaktion von Mitarbeitern oder Kunden zu steuern. Wenn beispielsweise Angst die dominante Emotion ist, könnten kommunikative Maßnahmen ergriffen werden, die Klarheit und Sicherheit betonen, um die Risikowahrnehmung zu senken und risikoaverses Verhalten zu fördern.
Andererseits könnte man bei Emotionen wie Wut, die zu einer anderen Risikowahrnehmung und -bewertung führt, versuchen, durch Kommunikation die Verantwortlichkeiten zu klären und rationale Entscheidungen zu fördern.
Was ist die Grundannahme von Dual Process Modellen?
Dual Process Modelle gehen davon aus, dass das menschliche Gehirn Informationen auf zwei grundlegend verschiedene Arten verarbeitet:
System 1: Schnell, unbewusst, assoziativ und automatisch („Autopilot“).
System 2: Langsam, bewusst, analytisch und regelbasiert.
Bei welchem Systemtyp wird das Wirken von Emotionen berücksichtigt?
System 1 ist das schnellere, unbewusste und assoziative System, bei dem das Wirken von Emotionen berücksichtigt wird. Es beeinflusst die spontane und intuitive Entscheidungsfindung.
Beschreiben Sie den „Risk as feelings“-Ansatz.
Definition: Der „Risk as feelings“-Ansatz betont die Rolle von Emotionen und affektiven Reaktionen bei der Risikowahrnehmung und Entscheidungsfindung. Er besagt, dass emotionale Reaktionen oft dominanter sind als kognitive Bewertungen, besonders in Situationen, die lebendige oder erfahrungsbasierte Erinnerungen hervorrufen.
Welche Konsequenzen hat der „Risk as feelings“-Ansatz für unser Verhalten?
Dieser Ansatz erklärt, warum Menschen manchmal statistische Wahrscheinlichkeiten ignorieren und stattdessen auf ihre emotionalen Reaktionen reagieren. Das kann zu irrationalen Entscheidungen führen, wie zum Beispiel das Überspringen von rationalen Überlegungen zugunsten einer impulsiven Reaktion (z.B. Angst vor Spinnen führt dazu, dass man auf einen Stuhl springt, anstatt die Spinne ruhig zu entfernen).
Definition Affekt
Affekte sind grundlegende, oft unbewusste Reaktionen auf Situationen, die eine generelle positive oder negative Bewertung beinhalten. Emotionen sind komplexere, bewusste Zustände mit spezifischen Auslösern und umfassen verschiedene Komponenten wie physiologische Reaktionen, kognitive Bewertungen, subjektives Erleben, Motivation und Ausdrucksverhalten.
Definition Emotionen
Emotionen können unterschiedliche Auswirkungen auf die Risikowahrnehmung haben, z.B. führt Angst zu einer erhöhten Risikowahrnehmung, während Wut zu einer niedrigeren Risikowahrnehmung führen kann.