VL 3_ Einflussfaktoren auf RW Flashcards

1
Q

Nenne Verfahren zur Erfassung von Risikoverhalten

A
  • Fragebögen zur Selbsteinschätzung: Grad der Zustimmung zu Aussagen zu Verhaltensabsichten und Erfassung des Antwortverhaltens auf Likertskalen
  • Beobachtung des Verhaltens in realen Situationen -> kann Hinweise auf weitere Faktoren geben, die das Risikoverhalten beeinflussen (bspw. sozialer Kontext); zb. Soziale und umweltbedingte Faktoren im Zusammenhang mit jugendlichem Alkoholkonsum
  • Experimentelle Studien: Experimentelle Variation von Faktoren, die Verhaltensabsichten beeinflussen (z.B. Informationen über die Risiken und Vorteile des Verhaltens) und deren Auswirkung auf die Ausführung riskanten Verhaltens.; z.b. Wirksamkeit einer Kurzintervention in der Notaufnahme bei starken Trinkern
  • Neuroimaging-Studien: Messung der Gehirnaktivität (fMRI oder EEG), die mit der Absicht verbunden ist, ein
    riskantes Verhalten an den Tag zu legen -> neuronalen Mechanismen, die der Entscheidungsfindung und dem
    Verhalten zugrunde liegen; z.b. Neuronale Korrelate riskanter Entscheidungsfindung bei Jugendlichen mit und ohne Substanzkonsumstörungen
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2
Q

Welche gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Anknüpfungspunkte waren entscheidend für die
Entwicklung des psychometrischen Paradigmas?

A
  1. Technologische Entwicklungen und Risiken: Die Auseinandersetzung mit neuen Technologien und deren potenziellen Risiken war ein wichtiger gesellschaftlicher Faktor.
  2. Psychologische Forschung: Die Fortschritte in der Psychometrie, die quantitative Messung psychologischer Phänomene, trugen zur Entwicklung des Paradigmas bei.
  3. Veränderte Wahrnehmung von Risiken: Die zunehmende Bedeutung von Risikoabschätzungen in der Gesellschaft führte zu einem verstärkten Interesse an der subjektiven Wahrnehmung von Risiken.
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3
Q

Nennen Sie drei Eigenschaften bzw. Merkmale einer Risikoquelle, die zu höheren Risikowahrnehmungen
führen.

A
  1. Unbekanntheit: Wenn das Risiko wenig bekannt oder neu ist, wird es häufig als bedrohlicher empfunden.
  2. Schrecklichkeit (Dread): Risiken, die als besonders furchterregend wahrgenommen werden, führen zu einer höheren Risikowahrnehmung.
  3. Unkontrollierbarkeit: Wenn das Risiko als schwer kontrollierbar gilt, wird es tendenziell als gefährlicher wahrgenommen
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4
Q

Was war das Ziel des psychometrischen Ansatzes und welche Methodik wurde verfolgt?

A

Das Ziel des psychometrischen Ansatzes war es, die subjektiven Wahrnehmungen und Bewertungen von Risiken durch Individuen zu erfassen und zu verstehen. Die Methodik umfasste hauptsächlich die Verwendung von Fragebögen und psychometrischen Skalen, um Daten zu sammeln. Diese Daten wurden dann mittels faktoranalytischer Methoden ausgewertet, um die zugrunde liegenden Dimensionen der Risikowahrnehmung zu identifizieren

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5
Q

Welche Hauptfaktoren der Risikobewertung wurden im psychometrischen Ansatz identifiziert?

A

Im psychometrischen Ansatz wurden zwei Hauptfaktoren der Risikobewertung identifiziert:
Die im psychometrischen Ansatz identifizierten Hauptfaktoren sind:

Unbekanntheit: Der Grad, in dem ein Risiko neu und unvertraut ist.
Schrecklichkeit (Dread): Die allgemeine Furcht, die ein Risiko auslöst, einschließlich der Vorstellung von katastrophalen Konsequenzen

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6
Q

Welche Kritikpunkte gibt es zum psychometrischen Ansatz?

A
  • Mangel an theoretischer Fundierung: Der Ansatz basiert hauptsächlich auf empirischen Daten ohne eine tiefere theoretische Grundlage.
  • Fokus auf “Hazards”: Der Ansatz konzentriert sich stark auf spezifische Gefahren und nicht auf individuelle Risikobewertungen.
  • Vernachlässigung kognitiver und affektiver Prozesse: Die psychologischen Mechanismen, die hinter der Risikowahrnehmung stehen, werden nicht ausreichend berücksichtigt
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7
Q

Weshalb ist das Aufkommen von Fake News und Verschwörungsmythen für die Risikowahrnehmung
bedeutsam?

A

Fake News und Verschwörungsmythen sind bedeutsam, weil sie verzerrte Risikowahrnehmungen fördern. Sie können dazu führen, dass reale Risiken unterschätzt oder falsch eingeschätzt werden, was die Effektivität der Risikokommunikation erheblich beeinträchtigt.

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8
Q

Definiere Psychometrie

A

Dieser Bereich befasst sich mit der quantitativen Messung psychologischer Funktionen und Phänomene, darunter auch die Risikowahrnehmung.

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9
Q

Beschreibe das Psychometrische Paradigma

A

Entwickelt in den späten 1970er Jahren durch Forscher wie Fischhoff, Slovic und Lichtenstein, zielt das psychometrische Paradigma darauf ab, zu verstehen, warum Menschen unterschiedliche Risiken unterschiedlich wahrnehmen. Es geht dabei um die Identifikation von Faktoren, die die menschliche Risikowahrnehmung beeinflussen.

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10
Q

Beschreibe Ratingskalen (Methodik)

A

Ratingskalen: Zur Erfassung von Präferenzen in hypothetischen Entscheidungssituationen werden Ratingskalen eingesetzt

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11
Q

Beschreibe Statistische Analysen

A

Die gesammelten Daten werden durch multivariate statistische Verfahren wie Faktorenanalyse, mehrdimensionale Skalierung oder multiple Regression ausgewertet, um die Struktur der Urteile über Risiken zu analysieren

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12
Q

Nenne die Dimensionen der Risikiowahrnehmung

A
  • Freiwilligkeit: Misst, inwieweit ein Risiko freiwillig eingegangen wird.
  • Unmittelbarkeit des Effekts: Betrachtet, ob die Auswirkungen eines Risikos sofort oder verzögert auftreten.
  • Wissen über das Risiko: Unterscheidet zwischen dem Wissen, das betroffene Personen persönlich über ein Risiko haben, und dem wissenschaftlichen Wissen darüber.
  • Kontrolle über das Risiko: Bewertet, in welchem Maße eine Person durch eigene Fähigkeiten das Risiko kontrollieren kann.
  • Neuheit: Betrachtet, ob es sich um neue oder bekannte Risiken handelt.
  • Chronisch-katastrophal: Unterscheidet zwischen Risiken, die kontinuierlich (chronisch) oder plötzlich und massiv (katastrophal) Menschenleben fordern.
  • Allgemeine Furcht: Misst die Angst, die ein Risiko auslöst.

-Schwere der Konsequenzen: Beurteilt, wie wahrscheinlich es ist, dass die Folgen eines Risikos tödlich sind

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13
Q

Wie werden die Risiken mittels psychometrisches Paradigma kategorisiert

A

Risiken werden in einem zweidimensionalen Raum von “Unbekanntheit” und “Schrecklichkeit” dargestellt, was hilft, unterschiedliche Risikotypen zu identifizieren und zu vergleichen.

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14
Q

Welche weitere Kritikpunkte gibt es am psychometrischen Paradigma?

A
  • Empirische Grundlage: Das Paradigma basiert hauptsächlich auf empirischen Daten ohne eine fundierte theoretische Basis.
  • Vielfalt der Bewertungsmerkmale: Es gibt Kritik an der Vielzahl der in die Studien einbezogenen Risikobewertungsmerkmale, was zu einer gewissen Beliebigkeit führen kann.
  • Replizierbarkeit und Generalisierbarkeit: Die Befunde sind teilweise schwer zu replizieren und es wird kritisiert, dass sie sich zu sehr auf spezifische “Hazards” konzentrieren, ohne individuelle Unterschiede in der Risikowahrnehmung ausreichend zu berücksichtigen.

-Fehlende Berücksichtigung kognitiver und affektiver Prozesse: Der Ansatz berücksichtigt nicht die zugrunde liegenden kognitiven Prozesse oder die emotionalen Reaktionen, die die Risikowahrnehmung beeinflussen.

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15
Q

Beschreibe Nutzen und Grenzen des Pschometrischen Paradigmas

A

Während das psychometrische Paradigma wertvolle Einsichten in die Faktoren liefert, die die Risikowahrnehmung beeinflussen, hat es auch deutliche Einschränkungen, insbesondere in der Erklärung der psychologischen Mechanismen und individuellen Unterschiede.

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