VL10_Modelle der Risikokommunikation Flashcards

1
Q

Nennen Sie die Hauptkomponenten des RISP-Modells (Risk Information Seeking and Processing Modell)

A
  • Wahrgenommene Informationslücke
  • Motivation zur Informationssuche
  • Informationsverarbeitung
  • Moderatoren
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2
Q

Beschreibe die Hauptkomponente Wahrgenommene Informationslücke des RISP-Modells

A

Die Diskrepanz zwischen dem aktuellen Wissen einer Person und dem Wissen, das sie glaubt, für den Umgang mit einem Risiko zu benötigen.

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3
Q

Beschreibe die Hauptkomponente Motivation zur Informationssuche des RISP-Moells

A

Beinhaltet Faktoren wie Informationsinsuffizienz, Suffizienzschwelle, und die affektive Reaktion auf das Risiko..

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4
Q

Beschreibe die Hauptkomponente Informationssuche und -verarbeitung des RISP-Moells

A

Der Prozess, durch den Menschen Informationen zu Risiken suchen und diese entweder heuristisch (schnell und oberflächlich) oder systematisch (tiefgehend und analytisch) verarbeiten.

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5
Q

Beschreibe die Hauptkomponente Moderatoren des RISP-Moells

A

Faktoren wie soziale Normen, Überzeugungen über die Vertrauenswürdigkeit von Informationskanälen, und die eigene Wahrnehmung der Fähigkeit, relevante Informationen zu beschaffen und zu verarbeiten.

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6
Q
  1. Erklären Sie den Begriff „Informationssuffizienz” im Rahmen des RISP-Modells
A

Informationssuffizienz beschreibt das subjektive Maß an Vertrauen in das eigene Wissen über ein Risiko, das als ausreichend empfunden wird, um eine informierte Entscheidung zu treffen. Es handelt sich um den Punkt, an dem eine Person glaubt, genug Informationen gesammelt zu haben, um sicher handeln zu können. Wenn eine Person eine Informationslücke wahrnimmt, versucht sie, durch Informationssuche diese Lücke zu schließen, bis sie das Gefühl hat, eine ausreichende Wissensbasis erreicht zu haben

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7
Q

Wie beeinflusst das Vorwissen die Suche und Verarbeitung von Risikoinformationen?

A

Vorwissen beeinflusst sowohl die Motivation zur Informationssuche als auch die Art der Informationsverarbeitung. Personen mit umfangreichem Vorwissen sind oft besser in der Lage, Informationen systematisch zu verarbeiten und neue Informationen kritisch zu bewerten. Sie neigen auch dazu, weniger zusätzliche Informationen zu suchen, wenn sie das Gefühl haben, bereits genug Wissen zu haben. Umgekehrt können Menschen mit wenig Vorwissen stärker motiviert sein, mehr Informationen zu suchen, oder sie könnten sich auf heuristische Verarbeitung verlassen, wenn sie die Informationen als zu komplex empfinden.

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8
Q

Geben Sie ein Beispiel für eine Situation, in der „affective response“ die Informationssuche nach Risiken beeinflusst.

A

Während der COVID-19-Pandemie könnten Menschen, die stark besorgt oder ängstlich über das Virus sind, intensiver nach Informationen über Schutzmaßnahmen und Impfstoffe suchen. Diese negative affektive Reaktion (z.B. Angst) treibt die Motivation, mehr zu erfahren, an. Andererseits könnte extreme Angst auch zu Informationsvermeidung führen, wenn die Person versucht, negative Emotionen zu minimieren.

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9
Q

Wie würden Sie das RISP-Modell auf eine öffentliche Gesundheitskampagne anwenden, um die Impfbereitschaft zu erhöhen?

A

Eine Gesundheitskampagne könnte die wahrgenommene Informationslücke der Zielgruppe ansprechen, indem sie spezifische, klare und relevante Informationen bereitstellt, die Unsicherheiten abbauen. Indem man gezielt auf die Informationsinsuffizienz eingeht, könnte die Kampagne die Motivation zur Informationssuche und -verarbeitung erhöhen. Zudem könnte die Kampagne soziale Normen nutzen, indem sie zeigt, dass die Mehrheit der Gesellschaft die Impfung unterstützt, was die Informationssuche und Impfbereitschaft weiter steigern könnte.

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10
Q

Wie könnten Sie das RISP-Modell erweitern, um es auf soziale Medien und deren Einfluss auf die Risikowahrnehmung anzuwenden?

A

Soziale Medien könnten als eigener Moderator im RISP-Modell betrachtet werden, der die Art und Weise, wie Informationen gesucht und verarbeitet werden, erheblich beeinflusst. Plattformen wie Facebook oder Twitter könnten die Wahrnehmung von Informationen durch Algorithmen verstärken oder verzerren, was die Informationssuche beeinflusst. Zudem könnten die sozialen Normen, die durch „Likes“ und „Shares“ signalisiert werden, die Informationsbeschaffungskapazität und die Wahrnehmung von Informationskanälen (z.B. deren Vertrauenswürdigkeit) stark beeinflussen.

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11
Q

Übertragen Sie die Konzepte des RISP-Modells auf einen anderen Bereich, wie z.B. den Klimawandel. Welche Parallelen sehen Sie?

A

Parallelen: Im Kontext des Klimawandels können Menschen eine große Informationslücke wahrnehmen, die sie motiviert, aktiv nach mehr Wissen über die Ursachen, Auswirkungen und Lösungen zu suchen. Die suffiziente Informationssuche könnte durch soziale Normen gefördert werden, insbesondere wenn Umweltorganisationen und prominente Persönlichkeiten dazu aufrufen. Affektive Reaktionen wie Angst vor den Folgen des Klimawandels könnten die Motivation zur Informationssuche und systematischen Verarbeitung weiter steigern. Gleichzeitig könnten auch hier soziale Medien eine entscheidende Rolle dabei spielen, welche Informationen verbreitet und wie sie verarbeitet werden.

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12
Q

Nenne weitere Einflussfaktoren im RISP-Modell

A

Soziale Normen

Heuristische vs. systematische Verarbeitung

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13
Q

Beschreibe den Einflussfaktor Soziale Normen im RISP-Modell

A

Diese beeinflussen die Motivation zur Informationssuche. Wenn eine Person das Gefühl hat, dass es gesellschaftlich erwartet wird, sich über ein Risiko zu informieren, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie aktiv nach Informationen sucht.

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14
Q

Beschreibe den Einflussfaktor Heuristische vs. systematische Verarbeitung im RISP-Modell

A

Heuristische Verarbeitung wird oft durch niedrige Informationssuffizienzschwellen und geringe kognitive Kapazitäten begünstigt. Systematische Verarbeitung tritt eher auf, wenn die Informationssuffizienzschwelle hoch ist und ausreichend kognitive Ressourcen zur Verfügung stehen

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15
Q

Nenne alle Schritte des RISP-Modells, Beginnedn beim Ausgangspunkt Wahrgenommene Informationslücken

A

Schritt 1: Wahrnehmung der Informationslücke:

Das RISP-Modell beginnt mit der Annahme, dass eine Person eine Diskrepanz zwischen ihrem aktuellen Wissen über ein Risiko und dem Wissen, das sie benötigt, um angemessen damit umzugehen, wahrnimmt. Diese Diskrepanz, die sogenannte Informationslücke, motiviert die Person, nach zusätzlichen Informationen zu suchen.

Beispiel: Eine Person erfährt von einem neuen Gesundheitsrisiko und erkennt, dass ihr Wissen darüber nicht ausreicht, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

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16
Q

Nenne alle Schritte des RISP-Modells, folgend mit der Motivation zur Informationssuche und -verarbeitung

A

Schritt 2: Informationsinsuffizienz und Suffizienzschwelle
Schritt 3: Suffizienzlücke
Schritt 4: Informationssuchmotivation:

17
Q

Nenne alle Schritte des RISP-Modells, folgend mit der Informationsverarbeitung

A

Schritt 5: Heuristische und systematische Verarbeitung:

Heuristische Verarbeitung:
Diese ist kognitiv weniger anspruchsvoll und nutzt mentale Abkürzungen oder einfache Regeln („Experten wissen es am besten“).
Heuristische Verarbeitung ist wahrscheinlicher, wenn die Suffizienzschwelle niedrig ist, die Informationslücke klein ist oder wenn das Thema als weniger relevant oder dringlich empfunden wird.

Systematische Verarbeitung:
Diese ist gründlicher und erfordert mehr kognitive Anstrengung. Sie wird bevorzugt, wenn das Thema als wichtig und die Informationslücke als groß empfunden wird.
Systematische Verarbeitung führt eher zu stabilen und fundierten Einstellungen und Verhaltensweisen

18
Q

Nenne alle Schritte des RISP-Modells, folgend mit den Moderatoren der informationssuche und -Verarbeitung

A

Schritt 6: Soziale Normen und Kanalüberzeugungen:

Informationsbezogene subjektive Normen (ISN): Soziale Normen, die wahrgenommene Erwartungen und den sozialen Druck, sich über ein bestimmtes Risiko zu informieren, reflektieren. Hohe ISN fördern eine intensivere Informationssuche.

Relevante Kanalüberzeugungen (RCB): Überzeugungen über die Vertrauenswürdigkeit und Nützlichkeit der genutzten Informationskanäle beeinflussen die Wahl und Nutzung dieser Kanäle. Wenn ein Kanal als zuverlässig angesehen wird, ist es wahrscheinlicher, dass er zur Informationssuche genutzt wird.

Schritt 7:Wahrgenommene Informationsbeschaffungskapazität (PIGC):

Diese beschreibt die Selbstwahrnehmung einer Person, inwieweit sie in der Lage ist, relevante Informationen zu finden und zu verarbeiten. Eine hohe PIGC führt zu aktiverer und systematischer Informationssuche, während eine niedrige PIGC zu Vermeidung oder heuristischer Verarbeitung führen kann.

19
Q

Nenne alle Schritte des RISP-Modells, abschließend mit den Affektiven Reaktionen

A

Emotionale Reaktionen auf das wahrgenommene Risiko, wie Angst, Sorge oder Wut, können die Motivation zur Informationssuche beeinflussen. Diese affektiven Reaktionen können sowohl die Intensität der Informationssuche verstärken als auch in einigen Fällen zu Informationsvermeidung führen, wenn die Emotionen überwältigend sind.

20
Q

Fasse den RISP-Prozess zusammen

A

Der RISP-Prozess beginnt mit der Wahrnehmung einer Informationslücke und führt über Motivationsfaktoren, soziale Normen, Kanalüberzeugungen und affektive Reaktionen zu einem spezifischen Informationssuch- und Verarbeitungsverhalten. Dieser Prozess kann zu stabilen Einstellungen und Verhaltensweisen führen, insbesondere wenn systematische Informationsverarbeitung stattfindet.

21
Q
A