VL2 Erfassung von Risikowahrnehmung und Evaluation von Risikokommunikation Flashcards

1
Q

Was bedeutet es, dass die RW mehrdimensional ist?

A

Mehrdimensionalität: Risikowahrnehmung umfasst verschiedene Aspekte und wird nicht nur durch eine einzelne Variable beschrieben. Es beinhaltet unterschiedliche Dimensionen, die das subjektive Risikoerleben beeinflussen.

Beispiele für Dimensionen:

Affektive Dimension: Emotionale Reaktionen wie Besorgnis oder Angst in Bezug auf ein bestimmtes Risiko.
Kognitive Dimension: Wahrnehmung der Wahrscheinlichkeit eines Risikos und die Einschätzung der potenziellen Auswirkungen

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2
Q

„Die Risikowahrnehmung ist eine latente Variable“- was bedeutet das und wie kann sie gemessen werden?

A

Latente Variable ist eine Variable, die nicht direkt beobachtbar ist, sondern nur durch indirekte Indikatoren gemessen werden kann.

Messung: Operationalisierung über manifeste Variablen, wie z.B. Fragebögen, in denen die wahrgenommene Wahrscheinlichkeit und die Schwere der Konsequenzen abgefragt werden. Es werden z.B. Likert-Skalen verwendet, um die Intensität der Risikowahrnehmung zu quantifizieren

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3
Q

Benne die 6 psychometrischen Dimensionen der RW

A
  1. Bekanntheit des Risikos/Subjektive Informiertheit
  2. Schadenspotenzial (Gesundheitliche Beeinträchtigung)
  3. Schadenswahrscheinlichkeit individuell
    4 . Schadenswahrscheinlichkeit im Vergleich zum Durchschnitt
  4. Grad der Besorgnis
  5. Freiwilligkeit der Risikoübernahme
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4
Q

Beschreibe 3 Dimensionen beispielhaft

A

Freiwilligkeit der Risikoübernahme: Ob das Risiko freiwillig eingegangen wird oder aufgezwungen ist. Menschen neigen dazu, freiwillig eingegangene Risiken als weniger bedrohlich zu betrachten.

Schadenspotenzial: Ob das Risiko eine große Anzahl von Menschen gleichzeitig betreffen kann. Risiken mit hohem Katastrophenpotenzial werden als bedrohlicher angesehen

Bekanntheit des Risikos/Subjektive Informiertheit: Ob das Risiko unbekannt oder neu ist. Unbekannte oder neue Risiken werden tendenziell als gefährlicher eingestuft.

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5
Q

Was sind Manifeste Variablen

A

direkt messabre Indikatoren (Anzahl gelöster Aufgaben oder Ratings zur wahrgenommenen Riskantheit)

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6
Q

Wann ist die Operationalisierung gelungen? (Hauptgütekriterien)

A

Überprüfbar mit
1. Reliabilität (Messgenauigkeit)
2. Objektivität (Unabhängig vom Kontext)
3. Validität (Gültigkeit)

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7
Q

was sind Formative Messmodelle?

A

Sie formen die latente Variable und sind definierende Bausteine (zb. räumliche Fähigkeit ist ein Baustein der Intelligenz; Gesichterte Fahrradwege für RW der autofreien Innenstadt))

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8
Q

was sind reflektive Messmodelle?

A

Sie reflektieren die Ausprägungen der latenten Variable. zb: wahrgenommener Stress beim Fahren im durch die autofreie Innenstadt; oder wahrgenommene Beschränkung durch ein Tempolimit

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9
Q

Fokus und Verfahren der Qualitativen Methoden

A

Fokus auf Strukturentdeckende Exploration, wie Ursachen/Zusammenhänge, Hypothesengenerierung oder Theorieentwicklung

Verfahren:
* Datenerhebung über leitfadengestützte Interviews,
Fokusgruppen, Card-Sorting, Medienanalyse
* Datenanalyse über Inhaltsanalyse, Grounded Theory,
Diskursanalyse

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10
Q

Fokus und Verfahren der Quantitativen Methoden

A

Fokus: Strukturprüfende Quantifizierung
* Modellierung und Theorieprüfung
* Hypothesenvalidierung
* Vorhersagen
* Beschreibung der Grundgesamtheit

Verfahren:
* Datenerhebung über Fragebogenstudien, Experimente, Beobachtungen
* Datenanalyse: Deskriptive Inferenzstatistik (Regressionen, Clusteranalyse, Faktorenanalyse, MANOVAs)

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11
Q

was ist das Ziel der Evaluationsforschung?

A

Ziel der Evaluationsforschung ist die wissenschaftlich fundierte
Bewertung des Evaluationsgegenstandes

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12
Q

Ziele von Evaluation

A
  • Erkenntnisgewinn: Wissenschaftliche Erkenntnisse über Eigenschaften und Wirkungen von
    Risikokommunikation
  • Förderung von Lernen und Dialog: Förderung von Lernprozessen und Dialog zwischen verschiedenen
    Anspruchsgruppen; aktive Einbeziehung relevanter Stakeholder.
  • Optimierung: Verbesserung von Kommunikationsinhalten und -strategien, Anpassung von Botschaften an
    Zielgruppen
  • Entscheidungen ermöglichen: Evaluationsergebnisse als Basis für wichtige Entscheidungen nutzen; klare
    Praxisempfehlungen aus den Ergebnissen ableiten.
  • Legitimation: Nachweis der Wirksamkeit einer Risikokommunikationskampagne, transparente Darstellung der
    Ausgaben und Ergebnisse für Stakeholder
  • Pseudoevaluation: strategisch instrumentalisiert zur Selbstdarstellung, oder gezielte (Nicht)Auswahl von
    Ergebnissen
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13
Q
  • Warum ist es wichtig, vor der Evaluation die Evaluationsziele und –kriterien festzulegen?
A

Auswahl und Festlegung der Evaluationskriterien und Bewertungsstandards bestimmen maßgeblich
das spätere Evaluationsergebnis

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14
Q

Welche Bewertungsstandards gibt es?

A
  • Normorientiert (Vergleich mit anderen)
  • Kriterieumsorientiert (Vergleich mit einem vorher festgelegten Wert, zb. vordefiniertes Kriterium erreichen)
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15
Q

Wenn Sie ihre Risikokommunikationsbotschaft evaluieren: würden sie einen norm- oder oder einen
kriterienorientierten Bewertungsmaßstab wählen

A

Kriteriumsorientiert (Vergleich mit einem vorher festgelegten Wert, zb. vordefiniertes Kriterium erreichen), hier also die veränderte Wahrnehmung des Risikos

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16
Q

Anhand welche Evaluationskriterien kann man Risikokommunikation evaluieren?

A

z.b. Wissen, Risikowahrnehmung, Akzeptanz, Nachhaltigkeit…

Die Festlegung der relevanten Evaluationskriterien erfolgt vor allem anhand der Zielsetzungen der Maßnahme
* weitere Einflussfaktoren: Vorgaben der Auftraggebenden, Erwartungen relevanter Stakeholder,
konsensfähige Qualitätsstandards, auf der Basis von Hinweisen aus der Fachliteratur und Fachcommunity
und/oder aus der Praxis

17
Q

Sie möchten über qualitative Interviews das mentale Modell zu Risiken beim Skifahren erfassen. Mit welchen
drei Fragetypen können Sie Ihr Interview gliedern? Nennen Sie jeweils ein Beispiel pro Fragentyp.

A

Fragetypen:
Offene Fragen: „Welche Risiken fallen Ihnen beim Skifahren ein?“

Spezifische Fragen: „Was könnte Ihrer Meinung nach das größte Risiko auf einer schwarzen Piste sein?“

Hypothetische Fragen: „Was würden Sie tun, wenn Sie merken, dass die Wetterbedingungen sich verschlechtern?

18
Q

Bei der Überprüfung einer Messskala fällt auf, dass die einzelnen Items nicht bzw. nur schwach untereinander
korrelieren. Welches Testgütekriterium wird dadurch verletzt?

A

Reliabilität. Schwache Korrelationen zwischen den Items einer Skala deuten darauf hin, dass die Skala nicht zuverlässig ist und möglicherweise nicht das gleiche Konstrukt misst

19
Q

Geben Sie ein Beispiel für ein schlecht formuliertes Item und begründen Sie, warum das Item schlecht
formuliert ist.

A

Was denken sie vom verrückten Vorschlag ein Tempolimit einzuführen? -> Schlecht, weil nicht neutral

20
Q

Geben Sie ein Beispiel dafür, wie eine Eigenschaft eines Messinstruments die Risikowahrnehmung verzerren
kann.

A

bezogen auf reflektive Selbstauskunftsskalen:
- Satisficing/speeder/Musterankreuzer (Fragebogen - lösung Qualitätskontrolle der Daten)
- Soziale Erwünschtheit/ Zustimmungstendenzen (Interview - Lösung: Gute Instruktion geben)

-Ermüdungseffekte (Lösung: Bogen kurz halte, Zumutbarkeit im Pretest prüfen)

Beispiel: Farbgestaltung eines Fragebogens, bei dem Fragen zu Gesundheitsrisiken in roten Kästchen erscheinen, könnte die Risikowahrnehmung erhöhen, da Rot mit Gefahr assoziiert wird.

21
Q

Welche Funktionen oder Ziele können mit einer Evaluation von Risikokommunikation verbunden sein?

A
  • Erkenntnisgewinn: Wissenschaftliche Erkenntnisse über Eigenschaften und Wirkungen von
    Risikokommunikation
  • Förderung von Lernen und Dialog: Förderung von Lernprozessen und Dialog zwischen verschiedenen
    Anspruchsgruppen; aktive Einbeziehung relevanter Stakeholder.
  • Optimierung: Verbesserung von Kommunikationsinhalten und -strategien, Anpassung von Botschaften an
    Zielgruppen
  • Entscheidungen ermöglichen: Evaluationsergebnisse als Basis für wichtige Entscheidungen nutzen; klare
    Praxisempfehlungen aus den Ergebnissen ableiten.
  • Legitimation: Nachweis der Wirksamkeit einer Risikokommunikationskampagne, transparente Darstellung der
    Ausgaben und Ergebnisse für Stakeholder
  • Pseudoevaluation: strategisch instrumentalisiert zur Selbstdarstellung, oder gezielte (Nicht)Auswahl von
    Ergebnissen
22
Q

Welche Dimensionen der Risikowahrnehmung erfasst das Messinstrument von Wapole & Wilson (2021)? (Hier sind Mehrfachantworten möglich

A

Affect:

Susceptibility (Anfälligkeit),

Severity (Ausmaß und Schwere der Konsequenzen),

Exposure (Auftretenswahrscheinlichkeit im Lebensumfeld)

23
Q

Anhand welcher Evaluationskriterien kann man Risikokommunikation evaluieren?

A

Verständlichkeit: Wie gut die Zielgruppe die Botschaft versteht.

Transparenz: Ob die Informationen als offen und nachvollziehbar wahrgenommen werden.

Nutzbarkeit: Ob die Informationen im Alltag oder Beruf praktisch anwendbar sind

24
Q

Wenn Sie Ihre Risikokommunikationsbotschaft evaluieren: Würden Sie einen norm- oder einen kriteriumsorientierten Bewertungsmaßstab wählen?

A

Kriteriumsorientierter Bewertungsmaßstab.
Begründung: Ein kriteriumsorientierter Maßstab ermöglicht es, die Effektivität der Kommunikationsbotschaft gegen festgelegte Standards zu messen, unabhängig davon, wie andere Botschaften oder Gruppen abschneiden.

25
Warum ist es wichtig, vor der Evaluation die Evaluationsziele und -kriterien festzulegen?
Klare Ziele und Kriterien stellen sicher, dass die Evaluation zielgerichtet ist, und ermöglichen eine objektive und nachvollziehbare Bewertung der Wirksamkeit der Risikokommunikation.