VL2 Theorie & Hypothesen Flashcards
Erläutern Sie, was mit induktiven und deduktiven Vorgehen gemeint ist.
Welches Vorgehen ist charakteristisch für wissenschaftliche Forschung?
Das induktive Vorgehen beschreibt in der wissenschaftlichen Forschung ausgehend von Einzelbeobachtungen auf eine generelle Regel zu schließen/generalisieren. Deduktives vorgehen bedeutet im Gegenzug die Vorhersage spezifischer Ereignisse aus einer allgemeinen Regel oder Theorie. Für wissenschaftliche Forschung ist hauptsächlich die deduktive Methode charakteristisch. Allerdings kommen vereinzelt auch induktive Methoden zum Einsatz, vor allem zu Beginn des Forschungsprozess und bei qualitativen Methoden.
Was unterscheidet Hypothesengenerierung von Hypothesentestung? Wie
hängt das zusammen mit Deduktion und Induktion?
Hypothesengenerierung oder auch Erkundungsexperimente sind Studien welche es zum Ziel haben Hypothesen nach einer abgeschlossenen Untersuchung aufzustellen (post-hoc). Hypothesenprüfende Studien hingegen überprüfen eine vorher auf Vorbefunden basierende, aufgestellte Hypothese anhand von Untersuchungen. Beide Vorgehensweisen können mit der Deduktion/Induktion verknüpft werden. Hierbei entspricht die Hypothesengenerierung der Induktion, da Wissenschaftler aus spezifischen Beobachtungen oder Erfahrungen allgemeine Muster oder Zusammenhänge erkennen und daraus Hypothesen ableiten. Hypothesentestung entspricht der deduktiven Vorgehensweise, hierbei treffen Wissenschaftler Vorhersagen aufgrund einer bestehenden Hypothese und überprüfen anschließend, ob diese Vorhersagen mit den empirischen Beobachtungen übereinstimmen
Erläutern Sie den Begriff „Verifikationsprinzip“. Erklären Sie, warum Vertreter des ‘Kritischen Rationalismus das „Verifikationsprinzip“ als Beweismethode ablehnen. Erläutern Sie dann, welche alternative Beweismethode der kritische Rationalismus zur Überprüfung wissenschaftlicher Theorien vorschlägt.
Das Verifikationsprinzip (( B1 und B2 … und Bn) -> H )) postuliert, dassTheorien logisch auf Erfahrungen zurückführbar und empirisch vollständig verifizierbar sein sollen. Vertreter des kritischen Rationalismus lehnen die Induktion als Beweismethode ab, da die Verifikation einer Beweismethode praktisch nicht möglich ist (Erfordert unmögliche Beobachtung aller Einzelfälle). Als Alternative schlagen sie die Falsifikation ((H -> B) und nicht B) -> nicht H) vor. Diese beschreibt eine deduktive Vorgehensweise, welche Hypothesen vorläufig akzeptiert, bei Falsifikation jedoch als falsch ablehnen.
Was ist das „Falsifikationsprinzip“ (Kritischer Rationalismus)? Benennen Sie die logische Formulierung (Formel) und erläutern Sie, was diese inhaltlich bedeutet, d.h. wie sich damit wissenschaftliche Theorien überprüfen lassen.
Das Falsifikationsprinzip nach Karl Popper beschreibt, dass Hypothesen so formuliert werden müssen, dass sie prinzipiell falsifizierbar/ widerlegbar sein müssen und einer empirischen Prüfung zugänglich sind. Die logische Formulierung lautet ((H -> B) und nicht B) -> nicht H)). „Wenn ((Aus der Hypothese H sollte die Beobachtung B folgen) gilt und die gegenteilige Beobachtung nicht B aufgetreten ist) dann folgt daraus: die Hypothese kann nicht wahr sein. In der Praxis bedeutet das Falsifikationsprinzip, dass Wissenschaftler ständig bemüht sein sollten, ihre Theorien zu widerlegen, indem sie Beobachtungen machen oder Experimente durchführen, die im Widerspruch zu der Theorie stehen könnten. Auf diese Weise können Theorien durch die Eliminierung von Fehlern verbessert oder durch bessere Theorien ersetzt werden, was letztendlich zu einem Fortschritt des wissenschaftlichen Wissens führt
Was sind Kennzeichen wissenschaftlicher Hypothesen?
Präzise und widerspruchsfrei Formulierung
Prinzipielle widerlegbarkeit (Falsifizierbarkeit)
Operationalisierbarkeit
Begründbarkeit
Erläutern Sie, was mit dem Begriff „Operationalisierung“ gemeint ist
Operationalisierbarkeit ist die Übersetzung abstrakter Begriffe und Konstrukte in beobachtbare, erfassbare und messbare Merkmale.
