VL11 Erhebungsmethoden lll: Indirekte Verfahren Flashcards

1
Q

Man unterscheidet zwischen „direkten“ und „indirekten“ Methoden. Erläutern Sie, was mit beiden Begriffen gemeint ist und geben Sie jeweils ein Beispiel für eine direkte und eine indirekte Methode.

A

Indirekt: = Eigenschaft der Messmethode. Messergebnis basiert nicht auf Selbstauskunft bzgl. der zu messenden psychologischen Variable, sondern wird aus einem
anderen Verhalten erschlossen
Bsp.: Messung des Selbstwerts durch den Name letter -Effect

Direkt:= Personen geben Auskunft über die zu messende psychologische Variable, Es können nur solche Variablen erfasst werden, die der Introspektion zugänglich sind.
Bsp.: Messung des Selbstwerts durch Rosenberg-Skala (Rosenberg, 1965)

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Q

Beschreiben Sie, wie „Evaluatives Priming“ funktioniert. Erklären Sie, warum es sich hier um eine indirekte Methode handelt.

A

Evaluatives priming= Implizites Maß für spontane Bewertungstendenzen (der Primes!) Es ist eine psychologische Methode, bei der positive oder negative Konzepte vorher präsentiert werden, um die Reaktionen auf anschließend präsentierte Stimuli zu beeinflussen. Es soll eine Bewertung der Wörter („targets“) als positiv/negativ (Tastendruck) abgegeben werden, zuvor wird ein negativer oder positiver prime gezeigt anschließend wird die RT und % korrekte Antworten gemessen. Es funktioniert, indem die primes die kognitive Verarbeitung dieser nachfolgenden Stimuli beeinflusst.

Es ist eine indirekte Methode da die gemessene psychologischen Variable die spontane Bewertungstendenz der Primes ist. Es misst also nicht direkt die Meinungen oder Einstellungen einer Person, sondern indirekt deren Reaktionen auf präsentierte Stimuli.

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Q

Beschreiben Sie, wie der sogenannte „Implizite Assoziationstest“ funktioniert. Erklären Sie, warum es sich hier um eine indirekte Methode handelt.

A

IAT= Messung impliziter Einstellungen bzw. Assoziationen zwischen Einstellungsobjekten (Targets) und Attributen
Der IAT ist eine Doppelte Kategorisierungsaufgabe, er besteht aus 2 Target-Kategorien (z.B. Blume, Insekt) und 2 Attribut-Kategorien (z.B. gut, schlecht). Darüberhinaus gibt es 2 Tasten zur Kategorisierung (links, rechts). Er durchläuft mehrere Durchgängige wo den Vps instruiert wird welche Taste bei welchem angezeigten Wort zu drücken ist. Dabei werden die Target-Kategorien mit den Attriput-Kategorien jewels gepaart einer Taste zugeordnet. Es wird die Reaktionszeit gemessen wie lange es dauert die korrekte Taste zu drücken. Die Annahme ist hierbei, dass Konzepte die eng miteinander assoziiert werden (z.B. Blume und gut) zu einer schnelleren Reaktionszeit führen. Es werden die Assoziationen zwischen Konzepten gemessen!!

Die gemessene psychologischen Variable ist die Kategorisierungsleistung als Funktion der Target-Attribut Kombination. Diese ist nicht relevant für die Reaktionszeitaufgabe (Kategorisierung einzelner Stimuli). Der IAT gilt als indirekte Methode, weil er nicht direkt nach expliziten Einstellungen oder Vorurteilen fragt, sondern versucht, diese auf indirekte Weise zu erfassen, indem er die Reaktionszeit auf Aufgaben misst, die auf unbewusste Assoziationen hinweisen. Da die Teilnehmer nicht explizit danach gefragt werden, was sie denken oder fühlen, kann der Test genauer die tief verwurzelten, automatischen kognitiven Prozesse messen, die auftreten, wenn Personen mit verschiedenen Konzepten oder Gruppen konfrontiert werden

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4
Q

Beschreiben Sie, wie die „affect misattribution procedure“ funktioniert. Erklären Sie, warum es sich hier um eine indirekte Methode handelt.

A

Die Teilnehmer werden einer Reihe von Reizen ausgesetzt (Bildern oder kurze Worte). Diese Reize können neutral sein oder eine bestimmte emotionale Konnotation haben.
Nach der Präsentation des Reizes wird er sofort durch einen neutralen Reiz ersetzt, der als “Maske” dient. Die Maske wird normalerweise für eine sehr kurze Zeitspanne präsentiert, oft weniger als eine Sekunde. Diese Maskierung verhindert, dass die Teilnehmer bewusst den Reiz wahrnehmen oder darauf zugreifen können. Nach der Präsentation des maskierten Reizes werden die Teilnehmer aufgefordert, eine Bewertung oder Beurteilung eines anderen Stimulus abzugeben, der ihnen präsentiert wird. Dieser zweite Stimulus kann ein neutrales Bild oder Wort sein. Die Idee ist, dass die emotionale Reaktion auf den zuvor präsentierten Reiz auf den zweiten Stimulus übertragen wird, da die Teilnehmer Schwierigkeiten haben, die ursprüngliche Emotion angemessen zu verarbeiten und stattdessen ihre Reaktion auf den zweiten Stimulus projizieren.

Die gemessene psychologische Variable ist die spontane Bewertungstendenz des Primes. Die AMP ist eine indirekte Methode, da sie die impliziten emotionalen Reaktionen auf Reize misst, ohne dass die Teilnehmer sich dessen bewusst sind oder darüber berichten können. Indem sie die Bewertungen oder Beurteilungen des zweiten Stimulus analysieren, können Forscher Rückschlüsse auf die impliziten emotionalen Reaktionen auf die primären Reize ziehen, die maskiert und daher nicht bewusst wahrgenommen wurden

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5
Q

Durch welches Kernmerkmal zeichnen sich indirekte Messverfahren aus? Beschreiben Sie kurz eine Ihnen bekannte indirekte Methode und erklären Sie, warum es sich um eine indirekte Methode handelt.

A

Messergebnis basiert bei indirekten Messverfahren nicht auf Selbstauskunft bzgl. der zu messenden psychologischen Variable, sondern wird aus einem
anderen Verhalten erschlossen. Eine indirekte Methode welche implizite Einstellungen bzw. Assoziationen misst ist der IAT. Er besteht aus einer Reihe von Aufgaben, bei denen Teilnehmer Begriffe bestimmten Kategorien zuordnen müssen, indem sie Tasten drücken. Zum Beispiel könnten positive und negative Begriffe sowie Konzepte wie “Ich” und “Andere” präsentiert werden. Die Teilnehmer müssen dann die Begriffe so schnell wie möglich den entsprechenden Kategorien zuordnen. Die Reaktionszeiten werden gemessen und analysiert, um die Stärke der unbewussten Assoziationen zwischen den Konzepten zu bestimmen.
Da die Einstellung bzw Asooziationen zwischen Konzepten nicht direkt erfasst wird sondern aus einem anderen Verhalten, also den Reakzionszeiten, erschlossen wird, handelt es sich um eine indirekte Methode.

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