VL 2 - Prominente Emotionstheorien I (so/fe) Flashcards

1
Q
  • Was versteht man unter zentralnervösen Strukturen und peripheren Strukturen?
A
  • Zentralnervöse Strukturen = die verschiedenen Teile Gehrins und des Rückenmarks (Teile des ZNS)
  • Periphere Strukturen = Eingeweide, Herz - Kreislaufsystem und die Muskulatur (Teile des PNS)
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2
Q
  • Was besagt die Peripheralistische Sichtweise bezüglich Emotionen ?
  • Wer waren wichtige Vertreter dieser Sichtweise?
A
  • Veränderungen ausserhalb des Gehirns sind die ursächlich für Emotionen

( vgl. periphere Strukturen = Eingeweide, Herz- Kreislaufsystem und Muskulatur )

  • Vertreter = William James und Carl Lange ( fast zeitgleiche veröffentlichung der Theorien - unabhängig)
  • –>es gibt viszerale Reaktionsmuster für die Emotion
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3
Q

Was sind nach der James - Lange Theorie die Ursachen von Emotionen ?

A
  • physiologische Reaktionen ( Zittern)
  • motorische Reaktionen ( fliehen, schlagen )
  • -> die Wahrnehmung der viszeralen Reaktionsmuster / körperlichen Veränderungen
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4
Q

Wie sind nach William James Emotionen zu definieren?

A

Emotionen sind die Wahrnehmung von emotionalen viszeralen Reaktionsmuster ( körperlichen Veränderungen)

–> wir haben Angst, weil wir zittern, wir sind Wütend, weil unser Puls auf 120 ist usw.

( viszeral = periphere Strukturen )

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5
Q

Erkläre James Postulat.

was ist eine Emotion nach der James-Lange-Theorie?

A
  1. Reizwahrnehmung -> spezifischer somatosensorischer Aktivierung ; bewirkt automatisch eine spezifische Aktivierung motorischer Areale
  2. Die Aktivierung der motorischen Areale löst eine periphere körperliche Reaktion aus, welche widerrum vom somatosensorischen Cortex registiert bewusst wahrgenommen wird.
  3. Folge : keine Notwendigkeit für spezalisierte emotionale Hirnregionen für Genese von Emotionen4

–> die Wahrnehmung der peripheren körperlichen Veränderungen IST die Emotion

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6
Q

Erkläre die Verhätnis- Reiz Kritik an die James- Lang-Theorie und James Gegenkritik ( Antwort)

A

Der gleiche Reiz in unterschiedlichen Umgebungen führt zu unterschiedlichen Emotionen (beispielsweise sehe ich den Bären im Zoo, habe aber keine Angst. Sehe ich den Bären beim, sagen wir Nacktwandern, würd ich mir in die Hosen machen (wenn ich könnte). –> es ist also nicht nur der Reiz selbst, der eine Emotion auslöst, sondern auch die Situation, in der der Reiz auftaucht)

Antwort: wahrgenommen wird die Gesamtsituation, also Reiz + Umgebung

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7
Q

Erkläre die “Verhältnis - Körperreaktion - Emotion” Kritik an die James - Lange-Theorie und James Gegenkritik (Anwort)

A
  • Gleiches Verhalten / körperliche Reaktion bei emotionalen und nicht - emotionalen Zuständen –> der Körper gibt die gleiche Rückmeldung (viszeral gesehen; Bsp. Flucht vor Bär vs. Joggen )
  • Gleiche Emotion kann mit unterschiedlichen Handlungen oder sogar keiner Handlung assoziiert sein ( Erstarren vs. Flüchten )

=> die motorische Aktivität ist nicht hinreichend für Emotionsgenese

Antwort : nicht willkürliche Handlungen sondern unwillkürliche viszerale Reaktionen ( Erregung innerer Organe , Herz , Lunge etc. ) lösen Emotionen aus

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8
Q

Nenne einen bedeutenden Kritkier der James - Lange Theorie

A

Walter Cannon ( ehemaliger Student von James)

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9
Q

Welchen Standpunk bezüglich der Entstehung von Emotionen vertrat Walter Cannon?

A

quasi das Gegenteil von James.

Emotionen werden im zentralen Nervensystem differenziert und ausgelöst und es gibt keine emotionsspezifischen viszeralen Aktivierungen

( zentralistische Sichtweise = Emotionen entstehen im Gehirn )

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10
Q

Was besagt die zentralistische Sichtweise?

A

Emotionen entstehen im Gehirn / im ZNS

( Walter Cannon )

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11
Q

Was postulierte Cannon ?

( Cannon - Bard Theorie )

A

Neben somatosensorischen und motorischen Arealen im Gehirn gibt es auch noch Areale für Emotionen ( “ emotionale” Areale )

–> anders als James, der sagte es gäbe keine Areale im Gehirn für Emotionen

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12
Q
  • Welches Gehirnareal ist nach der Cannonbard Theorie der Sitz der Emotionen?
  • Nenne ein Experiment der diese Annahme stützt.
  • Wie steht die heutige Wissenschaft dazu?
A
  • Thalamus als Sitz der Emotionen (der Thalamus entwickelte sich früh in der Phylogenese)
  • Bei Katzen wurde ein grosser Teil des Cortex entfernt, dies führte zu einer übersteigerten emotionalen Reaktion
  • -> dies zeigt die Bedeutsamkeit von subkortikalen Areale für die Emotion (also nicht wie James glaubte, des somatosensorischen- oder motorischen Cortex’)
  • heutige Sicht = Thalamus ist die Umschaltstation
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13
Q

Wie steht die Cannon Bard Theorie zu peripherphysiologischen Veränderungen bezüglich Emotionen ?

A

sind weder eine notwendige noch eine hinreichende Bedingung für Emotionen

( nicht wichtig für Emotionen)

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14
Q

Was kritisiert Worcester an der James - Lange Theorie?

A

Er bezweifelt das quasi reflexartige auftretten von Flucht und somit Furcht beim Anblick bestimmter Reize.

Zwischen dem Reiz und der körperlichen Reaktion findet ein Bewertungsprozess statt.

( Der Reiz muss zunächst als bedrohlich eingeschätzt werden damit eine entsprechende körperliche Veränderung folgt )

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15
Q

Erkläre das Prinzip von Ursache und Wirkung in 3 Schritten

( Kritik von Cannon an James / Cannon - Bard Theorie)

A
  1. Die_selben viszeralen/peripheren Veränderungen_ treten bei verschiedenen emotionalen Zuständen und sogar bei nicht - Zuständen auf
  2. Innere Organe sind relativ empfindungslos (sie haben wenig Rezeptoren ; problem für differenzierte Wahrnehmung von Veränderung)
  3. Viszerale Veränderungen geschehen langsam, Emotionen treten unmittelbar auf
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16
Q

Erkläre die Untersuchungen von Schmidt - Atzert bezüglich des Prinzips von Ursache und Wirkung in 3 Schritten. Was zeigt das Ergebnis des Experiments?

( Cannon Kritik James)

A
  1. Darbietung emotionsauslösender Dias
  2. Emotionsempfinden wird durch Tastendrücken angezeigt
  3. Physiologischer Hauptleitwert wird überwacht

Ergebnis : Das Ergebnis ist nicht eindeutig, mann kann nicht klar differenzieren was schneller ist.

Mal Gefühl schneller, mal Physiologie schneller angezeigt.

17
Q

Mit welchen Befunden durch Experimente an Tieren kritisiert Cannon einen wesentlichen Aspekt der James - Lange Theorie ?

( Fehlende sensorische Rückmeldung an das Gehirn )

( Cannon Kritik James)

A
  • *Emotionen** werden nicht verhindert, wenn die sensorischen Verbindungen zwischen Organen und Hirn durchtrennt werden!
  • -> Querschnittgelähmte fühlen auch Emotionen

Nach james sollte dies aber eine notwendige Bedinungen für Emotionsgenese sein

( Problem = es handelt sich hier um emotionale Reaktionen und nicht um das bewusste Erleben von Emotionen, um das es James ging. )

18
Q

welche weiterführende Befunde stützen die Kritik der James-Lange Theorie durch die fehlenden sensorischen Rückmeldungen an das Gehirn ?

Nenne die 3 Gruppen dieser Untersuchung und erläutere die Befunde

( Untersuchungen an Menschen )

( Cannon Kritik James )

A

Gruppen :

  1. Querschnittsgelähmte (keine / geringe sensorische Rückmeldung)
  2. Personen im Rollstuhl (sensorische Rückmeldung)
  3. Kontrollgruppe

Ergebnis : Keine Unterschiede im Bericht von Freude, Ärger oder Traurigkeit vor vs. nach Handicap

Aber: grösser Anteil von Personen mit Querschnittslähmung berichtetn von stärkerem empfinden von Angst nach dem Handicap –> Wiederspruch zu James (nach ihm sollte weniger, wenn empfunden werden)

19
Q

Cannons Kritik an James bezüglich der künstlichen Induktion physiologischer Erregung ?

A

künstliche Induktion bewirkt keine Emotionen, sondern nur “ kalte” Empfindungen oder Erregung

20
Q

Erläutere die Ergebnise der Untersuchung von Maranon bezüglich der künstlichen Induktion ( Adrenalin)

A

Injektion von Adrenalin

  • Grossteil der Probanden berichten keine Emotionen, sondern nur körperliche Symptome
  • einige wenige berichten Emotionen (wahrscheinlich erinnerung an ein vorangegangene Emotion)
  • Explizite Instruktion an emotionales Erleben zu denken erhöht den Anteil der Personen die von Emotionen berichten
21
Q

Was sind die zwei Elemente der Zwei- Faktoren- Theorie die benötigt werden um eine Emotion auszulösen?

A
  1. Erhöhte Aktivierung des sympathischen Nervensystems ( bestimmt die Intensität einer Emotion)
  2. Emotionsrelevante kognitive Bewertung der vorliegenden Situation (bestimmt die Qualität einer Emotion)

Beide Faktoren sind notwendig

(aber jeweils nicht hinreichend)

–> wenn wir eine physioloische Erregung nicht erklären können, dann suchen wir in unserer Umwelt nach einer plausiblen Erklärung

22
Q

Beschreibe den Versuchsablauf, des Experimentes von Schachter und Singer

A
  • UVA: Injektion (a1 = Kochsalz/Placebo; a2 = Adrenalin)
  • UVB: Erklärung der Injektionswirkung (b1 = keine;
    b2 = richtige; b3= falsche)
  • UVC: Verhalten des Komparsen (C1 = euphorisch; C2 = Ärger)
    –> situativer Hinweis
23
Q

Nenne 4 Kritikpunkte an dem von Schachter und Singer durchgeführten Experiment zur Zwei-Faktoren-Theorie

A
  1. Keine Schlussfolgerung darauf, dass eine Emotion ausgelöst wurde ; nur Freude und Ärger erfasst.
  2. A Posteriori - Exklusion von Probanden um Ergebnisse Hypothesenkonform zu machen –> Ergebnisse waren nicht eindeutig
  3. Keine Doppelblindstudie
  4. Es gibt bessere Mittel als Adrenalin um eine physiologische Erregung zu induzieren
24
Q

Nenne 3 Kritikpunkte bezüglich des Experimentes von Schachter und Singer, betreffend der Möglichkeit das Experiment zu replizieren und physiologische Wirkstoffe

A
  1. Adrenalin möglicherweise nur geeignet, um Angst zu induzieren
  2. Beta - Blocker verringern physiologische Erregung, aber nicht Emotionen
    Ausnahme: Angstpatienten

Generell : Schwierigkeiten die Resultate zu replizieren

25
Q

Was besagt das Valins- Paradigma?

A

Körperliche Veränderungen müssen für das emotionale Befinden nicht wahr sein. Es reicht die Überzeugung dass diese passieren.

26
Q

Erläutere die Untersuchung von Cruican et al ( 2000)

bezüglich des Valins - Paradigma

was zeigt das Ergebnis?

A
  • männliche Probanden sehen Bikiniausgabe von sport illustrated
  • Vermeintliche Aufzeichnung ihrer Herzaktivität ; Probanden hören zufällige Töne, die angeblich ihre Herzfrequenz darstellen

Beobachtung : Bei vermeintlich höherer Herzfrequenz bewerten die Männer die Frauen attraktiver

27
Q

Was ist ein “Appraisal” ?

A

= Einschätzung einer Situation/ eines Objektes/ eines Ereignisses, als relevant für die eigene Person und das eigene Wohlergehen

28
Q

Was sind die zwei grundsätzlichen Ideen der Appraisaltheorien ?

A
  • Emotionen entstehen durch kognitive Bewertungsprozesse
  • Appraisals tragen zur Differenzierung von Emotionen bei und nicht (primär) die physiologischen Reaktionsmuster
29
Q

Welche 3 Synonyme gibt es für Appraisaltheorien ?

A
  1. Kognitive Bewertungstheorien
  2. kognitiv - evaluative Emotionstheorien
  3. Einschätzungstheorien
30
Q

Was läutete die Appraisaltheorien in der Psychologie an ? ( Wann kamen sie auf? )

A

Die kognitive Wende in der experimentellen Psychologie

31
Q

Welches sind die zwei Einstufungen des Stressmodell von Lazarus, welche die kognitive Bewertung eines Ereignisses beeinflussen?

A
  1. Bedürfnisse und Ziele einer Person (primäre Einstufung)
  2. Individuelle Handlungs - oder Bewältigungsmöglichkeiten
    ( sekundäre Einstufung)- Inwiefern wir in der Lage sind die Anforderungen die das Ereignis an uns stellt zu bewältigen
32
Q

Nenne und erkläre 3 wichtige Begriffe, der primären Einstufung von Lazarus Stressmodell, bzw. worauf sich die kognitive Bewertung bezieht.

A
  1. Zielrelevanz = individuelle Ziele/Bedürfnisse/ Motive betreffend
  2. Zielkongurenz = zielförderlich (kongurent) oder zielhinderlich (inkongurent) –> positive vs negative Emotionen
  3. Zielinhalt/ Art der Ich - Beteiligung: Ansehen, Status (bsp. Ärger) moralische Normen (bsp.Schuld), Bedrohung des Ich- Ideals (bsp.Scham)
33
Q

Nenne und erkläre 3 wichtige Begriffe, der sekundären Einstufung von Lazarus Stressmodell bzw. worauf sich die kognitive Bewertung bezieht.

A
  1. Verschulden und Verdienst : Wer ist verantwortlich für ein Ereignis? (Selbst: bsp. Stolz, Schuld / Andere : bsp. Ärger)
  2. Bewältigungspotenzial : Welche Möglichkeiten der Bewältigung gibt es um die Situation zu verbessern?
  3. Zukunftsbezogene Erwartungen : Ist das Ereignis von Dauer? Wird es immer wieder eintreten?
34
Q

Was bewirkt “ Reappraisal” ?

A

Das Ereignisse kontinuierlich neu bewertet werden.

Wir bewerten die Situation neu, wenn wir neue Informationen über sie bekommen oder sich unserer Bedürfnislage veränder hat

35
Q

Nach dem Komponenten-Prozess-Modell nach Scherer: welche Rolle spielen da die Appraisal?

A

die Apraisel lösen alles aus.
–> sie lösen die Komponenten (vgl. Modell Scherer) aus, was wiederum zu einer Rückmeldung führt und diese Rückmeldung hat dann Reappraisal zur Folge.

36
Q

Erläutere 3 Kritipunkte an die Appraisaltheorie und 2 Antworten der Appraisaltheoretiker auf die Kritik

A

Kritik :

  1. Kognitive Prozesse sind langsamer als affektive Prozesse
  2. Auch subliminal (=dem Bewusstsein nicht zugänglich) präsentierte Reize lösen Emotionen aus
  3. Stattdessen: Emotionen als Resultat: automatisierter, unbewusster, nicht-willentlicher ( also nicht kognitiver) Prozesse

Antwort:

  1. kognitive Prozesse laufen vorallem unbewusst und automatisiert ab
  2. Existenz paralleler Informationsverarbeitungsniveaus
37
Q

Was ist ein Kritikpunkt an die Appraisaltheorie bezüglich Gefahren vermittelnder Stimuli ?

Was ist die Antwort der Appraisaltheorethiker auf diese Kritik?

A

Menschen fürchten sich vor bestimmten Stimuli / Situationen obwohl sie der Überzeugung sind, dass diese keine reale Gefahr darstellen

Antwort : Unterschiede zwischen bewussten und unbewussten Einschätzungen möglich ( parallele Informationsverarbeitung )

38
Q

Nenne eine Kritik zur Appraisaltheorie, der auf die verwechslung von zwei Wissenschaften verweist.

Erläutere die Antwort der Appraisaltheorethiker

A

Kritik :

Emotionen werden durch eine Art Lexikondefiniton beschrieben; eher Sprachwissenschaft als Psychologie

Antwort Appraisaltheoretiker:

Möglichkeit zu erklären warum

  • unterschiedliche Ereignisse gleiche Emotionen auslösen
  • verschiedene Personen unterschiedlich auf gleiche Gegebenheiten reagieren
39
Q

Erkläre den Ablauf der Kausalmodelle zur Rolle von Bewertungen bei der Entstehung von Emotionen

A