VL 12 - Geschlechtsunterschiede, kulturelle Untschiede (lm/) Flashcards

1
Q

1) Untescheide zwischen deskriptive und präskriptive Normen in bezug auf Geschlechterstereotype.
2) Was sind die klassischen Geschlechterstereotype für Mann und Frau?
3) Wann beginnen Geschlechterstereotype?

A

1) Gesellschaftlich geteilte Meinungen und Überzeugungen, wie sich Frauen und Männer unterscheiden (deskriptive Normen) oder unterscheiden sollten (präskriptive Normen).
2) Frauen:

  • Intensives und häufiges Erleben, Ausdrücken und Kommunizieren von Emotionen
  • Gefühlsschwankungen, Unausgeglichenheit
  • Anteilnahme an den Gefühlen anderer

Männer:

  • Kontrolle und ggf. Unterdrückung eigener Gefühle
  • Furchtlos

3) Schon bei Vorschulkinder (Birnbaum)

Traurig, fröhlich oder ängstlich blickende Welpen ->weiblich

Ärgerlich blickende Welpen -> männlich

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2
Q

1) Wie wahr sind die klassischen Geschlechtsstereotypen von Mann und Frau? (Selbstbericht)
2) Was meint da das EMG dazu?
3) Gegen wen zeigen Männer und Frauen eher Ärger?
4) Wie wird dieser Ärger ausgedrückt?

A

1) Selbstbericht generell vereinbar mit Stereotypen

Frauen: Emotionsausdruck im Allgemeinen (im Speziellen: Liebe, Angst, Trauer und Freude) häufiger und intensiver als bei Männern.

Männer: Ausdruck von Verachtung, Stolz, Schuld und Vertrauen häufiger und intensiver als bei Frauen.

2) Bestätigung: Frauen weisen stärkere Gesichtsmuskelaktivität auf emotionale Reize auf; Männer unterdrücken auf Aufforderung schneller Emotionen
3) Männer eher gegenüber fremden Personen (i.A. gegenüber Personen, die den Ärger verursachen), Frauen eher gegenüber nahestehenden Personen.
4) Männer zeigen stärker aggressives Verhalten bei Ärger, Frauen verbalisieren häufiger und länger

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3
Q

Was hat Hall (1984) bei seiner Metaanalyse zu den Geschlechtsunterschieden festgestellt?

A

Frauen

Mimik und Gestik stärker ausgeprägt, Blickkontakt direkter und häufiger, mehr Lächeln (Studien zeigen: deutlicherer Ausdruck von positiven Emotionen, Furcht und Trauer; low-power Emotionen)

Männer

Größere interpersonelle Distanz, Gestik expansiver, stärkere Unruhe, (Studien zeigen: deutlicherer Ausdruck von Ärger und Enttäuschung; high power Emotionen)

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4
Q

1) Wie sieht es bei der Erkennung von Emotionen aus (vgl. Frauen vs. Männer als Sender)?
2) Wer ist besser beim Emotionenerkennen (F. vs. M.als Beobachter)?

A

1)

  • Besseres Erkennen von Furcht und Trauer bei weiblichen Darstellern (Sendern)
  • Besseres Erkennen von Ärger bei männlichen Darstellern (Sendern)

2) Generell erkennen Frauen (Beobachter) Emotionen besser als Männer

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5
Q

Einfluss des Geschlechts auf das Erleben von Emotionen

1) Anhand vom Selbstbericht: Wer erlebt welche Emotionen am intensivsten?
* (Trauer, Angst, Ärger, Empathie, Verlegenheit, Schuld und Scham, Freude, Liebe, Stolz, Feindseligkeit )*
2) Auf was basiert die Erschliessung von Emotionen? (m vs. f)

A

Vereinbar mit Stereotypen

  • Frauen emotionaler; Erleben intensiver (und häufiger)
  • Negative Emotionen wie Trauer, Angst, Empathie
  • Negative Emotionen mit Selbstbezug wie Verlegenheit, Schuld und Scham
  • Positive Emotionen wie Freude und Liebe

Männer berichten mehr Stolz

(Keine reproduzierbaren Unterschiede für Ärger und Feindseligkeit)

2) Erschließen von Emotionen basiert bei Männern eher auf physiologischen Zuständen, bei Frauen eher auf externen situativen Bedingungen

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6
Q

1) Weshalb ist die Erfassungsmethode wichtig bei Studien zur Stereotype Unterschiede? (3Punkte)
2) Wie steht man heutzutage zu Emotionen bei Männern? (vgl. früher -> heute)

A

1) Stereotype unterscheiden sich vorallem bei….

  • Bei retroaktiven (vs. unmittelbaren) Verfahren: Existenz eines „recall bias“?
  • Bei Globalen (vs. spezifischen) Einschätzungen
  • Für hypothetische (statt reale) Gegebenheiten

2) Heute oft erwünscht, zeigt Kompetenz anstatt schwäche.

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7
Q

Erklärungsansätze

Wie kann man diese Unterschiede erklären?

A
  • Erlernt - Unterschiedliche Emotionen werden bestraft und belohnt (zB. Expressivität bei Jungen oft unterbunden, bei Mädchen gefördert). Eltern als Vorbild (Modelllernen).
  • Biologische Prozesse
  • Früher stärkere Abhängigkeit von Frauen (Stärkere Beachtung anderer; besseres Erkennen von Emotionen; Unterdrücken negativer Emotionen (Ausnahme: Low-power Emotionen))
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8
Q

Kultur

1) Bitte definieren sie Kultur
2) Repetition (keine Frage): Lesen Sie hinten verschiedene Beispiele für Unterschiede in Kultur und Sprache

A

1) Sozial geteiltes Bedeutungssystem für

  • Interpretation/Verständnis
  • Erklären

…von Geschehnissen (Konzepte oft verbal ausgedrückt, aber auch in Religion)

2) Bsp. Japan
* Emotion beinhaltet Begriffe wie motiviert, rücksichtsvoll

• Bsp. Fulani/Ifaluk

  • Emotionen können sich auf Situationen statt auf Mitglieder beziehen

• Bsp. Tahiti/China

  • Beschreibung mancher Zustände als Krankheit statt Emotion (z.B. Traurigkeit)

• Bsp. Deutscher Sprachraum

  • Nur hier existiert der Begriff „Schadenfreude“
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9
Q

Wie wichtig sind sprachliche Konzepte für eine Kultur? Welche Problemen (bei der Messung) bringen diese mit sich und wie sind sie zu umgehen?

A
  • Sprachliche Konzepte formen oder beschreiben psychologische Prozesse innerhalb der Mitglieder einer Kultur.
  • Probleme entstehen bei der Messung kultureller Unterschiede anhand losgelöster sprachlicher Begriffe (zB. Schadenfreude)

Lösung: Hinzuziehen anderer Parameter:

Situationsbeschreibung; Gesichtsausdrücke; Verhaltensintentionen

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10
Q

Repetition: Was sind Kriterien für Basisemotionen nach Ekman?

welche zwei Komponenten kommen nun noch zusätzlich hinzu bei den Dysplay-rules?

A
  • Emotionsspezifische universelle Zeichen
  • Sind auch bei anderen Primaten beobachtbar
  • Emotionsspezifische Physiologie
  • Emotionsspezifische und universelle auslösende Ereignisse
  • Kohärenz zwischen emotionalen Reaktionssystemen (z.B. zwischen Ausdruck und Physiologie)
  • Schneller Beginn
  • Kurze Zeitdauer
  • Automatische Bewertung, im Gegensatz zu einem willentlichen, bewussten Appraisal
  • Unkontrollierbares Auftreten; Expressive und physiologische Veränderungen „geschehen“ ohne eigenes Zutun

display-rules:

bisher: Verstärkung; Abschwächung; Neutralisierung; Maskierung

neu dazu kommen:

  1. Qualifikation (= empfundenes Gefühl wird im Ausdruck mit anderer Emotion kombiniert)
  2. Simulation (= es wird ein nicht-empfundenes-Grfühl ausgedrückt)
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11
Q

1) Was haben Ekman und Friesen festgestellt, als sie die mimische Gesichtsausdrücke aus verschiedenen Kulturen verglichen haben?
2) Als Friesen den Emotionsaudruck von Japaner und Amerikaner (beim Schauen eines Films, mit/ohne Zuschauer) verglich, konnte er Unterschiede feststellen. In welcher Weise und aus welchem Grund äusserten sich diese Unterschiede?
3) Nenne weitere kulturelle Unterschiede zwischen Japanern und Amerikanern.

A
  • 1) Sie fanden fast identischer mimischer Emotionsausdruck (Enkodierung) sowie vergleichbare Identifikationsraten (Dekodierung) in verschiedensten Kulturen für Basisemotionen
  • 2) Kein Unterschied zwischen Amerikanern und Japanern, wenn Film allein angeschaut wird (Ausdruck von Stress, Angst, Sorge, Ekel)

–> In Gegenwart des Versuchsleiters maskieren Japaner ihre Emotionen, indem sie lächeln (Display rules!)

Weshalb? Bei Japanern gilt es als unangemessen, negative Emotionen gegenüber Personen mit höherem Status zu zeigen (stärkere Betonung hierarchischer Strukturen)

  • 3) Japaner zeigen Ärger eher gegenüber Bekannten als gegenüber ihren Nächsten (stärkere Betonung von Harmonie in engen Beziehungen); Amerikaner umgekehrt (Matsumoto, 1996) Stärkere Regulation des Emotionsausdrucks von Japanern nach Siegen oder Niederlagen im Sport
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12
Q

Was hat die Meta-Analyse von Elfenbein und Ambady (2002) zum Thema Kulurelle Unteschiede herausgefunden?

A
  • Bessere Identifikation von Emotionen, wenn Personen gleicher Nationalität, Ethnizität oder regionaler Gruppe bewertet werden (Eigengruppenvorteil);
  • Existenz kultureller Dekodierungsregeln?*
  • Existenz unterschiedlicher „Dialekte“ im emotionalen Ausdruck, v.a. bei komplexen Emotionen wie Schuld, Scham, Verlegenheit oder Stolz (größere interkulturelle Variabilität; stärkere Sozialisationseinflüsse)
  • Diese Dialekte überlagern die von der Evolution geformten emotionsspezifischen Ausdrücke!!!*
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13
Q

Scherrer hat das Erleben von Emotionen in verschiedenen Kulturen (hier speziell: Afrika und Lateinamerika) verglichen und besonders bei den negativen Emotionen Unterschiede festgestellt. Was waren diese?

A
  • Afrika: Begriffe wie unmoralisch, unfair –> haben externe Ursache
  • Lateinamerika: wurde im Allgemeinen wenig als unmoralisch erlebt
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14
Q

Repetition Soz.: Welche Unterschiede zeigen Amerikanische und Chinesische Kulturen?

A

Individualismus- vs. Kollektivismusorientierung

  • Individualismus: Betonung von Einzigartigkeit, persönlichen Rechten, Autonomie, Unabhängigkeit; individuelle Bedürfnisse und Ziele sind denen des Kollektivs übergeordnet
  • Kollektivismus: Betonung von Gruppenpriorität, Identifikation und gegenseitiger Abhängigkeit („Wir-Gefühl“), Kooperation, Hilfsbereitschaft, Harmonie

Chinesen reden öfter über Freunde und Familie, Amerikaner öfter über sich selbst.

Chinesen beschreiben sich selbst über Gruppenzugehörigkeit (Betonung von Gemeinsamkeiten), Amerikaner geben bei Selbstbeschreibung an, was sie von anderen unterscheidet.

Chinesen berichten mehr Stolz bzgl. Erfolgen nahestehender anderer.

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15
Q

Öppis zum aaluege

Individualismus- vs. Kollektivismusorientierung

A
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16
Q

Einfluss von Kultur auf Emotionen: Erklärungsansätze

  1. Wie wirkt sich Machtdistanz (vertikale vs. horizontale Gesellschaften) auf Emotionen und Verhaltensweisen?
  2. Wie beeinflusst diese Machtdistanz das Verhalten innerhalb einer Gesellschaft? (tip: Display Rules)
A
  1. Vertikale Gesellschaft: Betonung sozialer Hierarchien; Akzeptanz der Legitimität hierarchischer Strukturen; Verstärkung solcher Emotionen und Verhaltensweisen, die Statusdifferenzen ankündigen oder aufrechterhalten (Bsp. Indisches Kastensystem)

Horizontale Gesellschaft: Minimale Aufmerksamkeit auf sowie minimale Rückmeldung von Statusdifferenzen (Bsp. USA)

  1. Machtdistanz innerhalb einer Gesellschaft bestimmt, wer wem gegenüber welche Emotion zeigen darf (Display rules)
  • Bsp. Japan: Differenzierung dominante (Ärger, Stolz) und devote (Angst, Scham, Trauer) Emotionen
  • Trainer darf Spieler gegenüber Verärgerung ausdrücken, aber nicht umgekehrt; Person mit hohem Status (Trainer) hingegen sollte nicht Traurigkeit oder Angst zeigen
17
Q
  1. Erklären Sie anhand vom Modell, wie die Beeinflussung der Anwendung von Emotionsregulationsstrategien durch Kultur und Gesellschaft beeinflusst wird. (von Scheve, 2012)
  2. zusatz: Hat Kultur auch einen Einfluss auf Motivation?
A

1) Siehe Bild.

Stichwort Framing Rules (wichtig für Appraisal!) & Feeling Rules

2) Implizites Leistungsmotiv in kollektivistischen Kulturen ist möglicherweise durch stärkere soziale Orientierung gekennzeichnet
* Bedürfnis, den Erwartungen wichtiger Bezugspersonen und -gruppen zu entsprechen statt selbst gesetzte Gütestandards zu erreichen