VL 1.2: Fragen an den Utilitarismus Flashcards

1
Q

8. Wer sind die Väter des Utilitarismus und was sind deren Hauptthesen?

A

Jeremy Bentham:

  • Bentham argumentierte, dass das größte Glück der größten Anzahl als Messzahl von richtig und falsch gilt, wodurch der Grad an Nutzen durch das „hedonistische Kalkül“ (felicific calculus) berechnet wird

John Stuart Mill:

  • Statt der Führung des hedonistischen Kalküls sollte die Aufmerksamkeit eher auf den qualitativen Differenzen zwischen Nutzenarten liegen
  • Anerkennung für Gerechtigkeit ist ein qualitativ hochwertiges Gut
  • Ungerechte Handlungen, die den Nutzen einer Person erhöhen indem sie den Nutzen einer anderen lindern, haben einen negativen Effekt auf den Gesamtnutzen und führen nicht zur Erreichung des Utilitarismus-Prinzip
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

9. Welche Rolle spielen Skalentheorien im Utilitarismus und welche Nutzenvergleiche lassen sie zu?

A
  • Das Skalenniveau/Messniveau/Skalendignität ist in der Empirie eine sehr wichtige Eigenschaft von Variablen
  • Je nach Art des Merkmals lassen sich verschiedene Stufen der Skalierbarkeit unterscheiden:
    a) Intervall- und Verhältnisskalen. Diese werden zur Kardinalsskala zusammengefasst. Merkmale auf dieser Skala werden als metrisch bezeichnet und sind quantitativ.
    b) Nominal- oder Ordinalskalen. Hier gibt es Rangordnungen aber unklare Abstände -> Merkmale auf dieser Skala werden als kategorial bezeichnet und sind qualitativ.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

10. Erläutern Sie die wichtigsten Schritte in der „Kardinalisierung“ individueller Nutzenvorstellungen

A

Die Kardinalisierung ist die Transformation von ordinalen Beziehungen in kardinale Nutzenvergleiche.

Die Transformationsleistung sozialer Kommunikationssystme bringt zuerst unvergleichbeare Werte und Vorstellungen in ein ordinale Beziehung und anschließend werden diese auf einer kardinalen Skala hierarchisch geordnet.

Beispiel: In der Gesellschaft herrschen unterschiedliche Nutzenvorstellungen. Diese werden durch die Wirtschaft in eine ordinale Beziehung gebracht und über Geld kardinal geordnet.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

11. Welche Stelle markiert der Utilitarismus bei der Handlungstheorie?

A
  • Eine Handlung ist richtig, wenn man zeigen kann, dass sie mit einer moralischen Regel übereinstimmt. Sie erweist sich als falsch, wenn sie eine moralische Regel verletzt.
  • Nicht die einzelne Handlung soll mit einem hedonistischen Kalkül beurteilt werden, sondern die Folgen, welche eintreten würden, falls alle Individuen in einer bestimmten Situation auf die gleiche Weise handeln würden
  • Die Nützlichkeit der moralischen Regeln wird also auf utilitaristische Art und Weise untersucht.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly