VL 1: Fragen an das Verständnis der Tugendethik Flashcards

1
Q

1. Welche Kennzeichen hat die Tugendlehre nach Aristoteles?

A
  • Tugenden sind die Mitte zwischen zwei Extremen (Mediokrenthese)
  • Aristoteles unterscheidet zwei Tugenden:
  1. Tugenden des Verstandes (dianoetische Tugenden):
    - Verstandstugenden sollen dem Menschen die richtigen Mittel und Wege, eine Handlungsorientierung im Sinne des guten Lebens in konkreten Entscheidungssituationen aufzeigen
  2. Tugenden des Charakters (ethische Tugenden):
    - Beherrschung seiner Triebe und Affekte
    - Diese Tugend erlangt man durch Erziehung und Gewöhnung, es geht aber um intrinsische Verinnerlichung
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2
Q

2. Unter welchen Bedingungen kann eine Moral und Ethik der Vorteilsoptimierung vorausgehen?

A

Das Problem ist, dass die normative Logik des Vorteilstausches keine Ethik oder Moral impliziert. Damit diese beiden Aspekte gegeben sind, müssen folgende Bedingungen müssen erfüllt sein:

  • Der Mensch muss sich wechselseitig achten und als Person anerkennen
  • Er muss in seinem humanen Eigenwert respektiert werden
  • Nicht Wohlfahrtsziele, sondern gleiche konstitutive Rechte und Pflichten aller Bürger müssen den zentralen Gegenstand einer „zivilisierten“ Marktwirtschaft im Kontext einer wohlgeordneten Gesellschaft freier und gleichberechtigter Bürger bilden
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3
Q

3. Welche Handlungsdeterminanten liegen Hume’s Tugendethik zugrunde?

A
  • Nach Hume werden Handlungen nicht rational und überlegt durchgeführt, sondern folgen Affekten, Prägungen, Gewohnheiten, Begehren und Leidenschaften
  • Affekte werden durch persönliche Gefühle und Empfindungen ausgeprägt. Lust oder Unlust prägen die Bewertung von Affekten
  • Persönliche Gefühle werden durch die Vermittlung mit sozialen Gefühlen zu gesellschaftlich wirksamen Handlungsprinzipien. Billigen oder Missbilligen wird zum Maßstab für Lust oder Unlust.
  • Gefühle werden durch die Wahrnehmung und Perzeption entwickelt. Dieser Mechanismus erlaubt es, sinnliche und rationale Urteile zu entwickeln. Nach Hume Vorstellung kontrollieren die Wahrnehmungen nur Gefühle und Empfindungen und nicht die Affekte oder Handlungen.
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