V9: Intelligenz I Flashcards

1
Q

Was sind zentrale Definitionen und Korrelate der Intelligenz?

A

Definition (APA, 1996): Intelligenz beschreibt die Fähigkeit, komplexe Ideen zu verstehen, sich effektiv an die Umwelt anzupassen, aus Erfahrungen zu lernen, logisch zu denken und Hindernisse durch Überlegung zu überwinden.

Intelligenz als Konstrukt:

  • Kann nicht direkt beobachtet werden
  • Durch Verhalten von Aufgaben erschlossen

Korrelate (ein paar):

  • Bildungsdauer (r = .55)
  • Berufserfolg (r = .51)
  • Einkommen (r = .22)
  • Gesundheit und Lebenserwartung (r = .40)
  • Schuleistung (r = .5)
  • Deliquenz im Jugendalter (r = -.25)

-> Bester Vorhersager den Menschen haben.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Was ist akademische Intelligenz und wie wird sie gemessen?

A

Akademische Intelligenz: Betrifft intellektuelle Fähigkeiten, die für schulische Anforderungen wichtig sind.

Messung:

  • Intelligenz-Struktur-Test 2000-R (I-S-T 2000 R) und Berliner Intelligenz-Struktur-Test (BIS IV) sind häufig genutzte Tests in Deutschland.

Tests erfassen:

  • verbale (Das Gegenteil von Hoffnung ist…)
  • numerische (2A - 5 = 64, A = ?)
  • figurale Fähigkeiten (Mustererkennung und logische Aufgaben.)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Was ist praktische Intelligenz und wie wird sie gemessen?

A

Praktische Intelligenz: Fähigkeit, alltägliche und berufliche Probleme effizient zu lösen.

  • Technisch-mechanische Fähigkeiten: Probleme technischer Natur (z.B. ein Rad wechseln).
  • Planerisch-organisatorische Fähigkeiten: Alltags- und Arbeitsabläufe planen (z.B. ein Projekt organisieren).

Postkorb-Aufgabe: Typische Übung in Assessment-Centern, bei der unter Zeitdruck Prioritäten gesetzt und Aufgaben organisiert werden.

  • Anforderungen: Übersicht bewahren, Prioritäten setzen, Aufgaben delegieren.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Was ist operative Intelligenz und wie wird sie gemessen?

A

Operative Intelligenz: Fähigkeit, komplexe, vernetzte und mehrdimensionale Probleme zu lösen.

  • Beispiel „Lohhausen“: Simulation, in der Probanden die Kontrolle über eine Kleinstadt übernehmen und über 10 Jahre verschiedene Variablen wie Kapital und Arbeitslosigkeit steuern.

Komplexes Problemlösen (KPL): Wichtige Fähigkeit für schulisches Lernen, untersucht in der PISA-Studie 2012.

Faktoren: Gedächtnis, schlussfolgerndes Denken, Bearbeitungsgeschwindigkeit und Kreativität sind entscheidend für erfolgreiches Problemlösen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was ist soziale Intelligenz und wie wird sie gemessen?

A

Soziale Intelligenz: Fähigkeit, zwischenmenschliche Probleme zu verstehen und angemessen zu handeln.

  • Soziale Sensitivität: Verstehen von Gefühlen und sozialen Situationen.
  • Handlungskompetenz: Umsetzung des Verständnisses in weise soziale Handlungen.

Balance: Soziale Intelligenz erfordert, eigene Ziele durchzusetzen und gleichzeitig positive Beziehungen zu pflegen.

Messung: Durch Simulationen und Rollenspiele, z.B. Gruppendiskussionen, bei denen Einfühlungsvermögen und Durchsetzungsvermögen bewertet werden.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Was ist emotionale Intelligenz und wie wird sie gemessen?

A

Emotionale Intelligenz (Salovey & Mayer, 1997) umfasst vier Ebenen:

  • Wahrnehmung von Emotionen: Erkennen von Emotionen bei sich und anderen.
  • Nutzen von Emotionen: Einsatz von Emotionen zur Unterstützung des Denkens.
  • Verständnis von Emotionen: Erkennen komplexer emotionaler Zusammenhänge.
  • Emotionsregulation: Kontrolle und Steuerung von Emotionen zur Zielerreichung.

Messung:

  • Leistungstests (MSCEIT): Erfassen Emotionswahrnehmung, -nutzung, -wissen und -regulation.
  • Self-report Maße: Personen schätzen ihre eigenen emotionalen Fähigkeiten ein (z.B. Selbstmotivation).
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Welche Herausforderungen gibt es bei der Messung von Intelligenz?

A

Problembereiche: Akademische Intelligenz ist gut messbar, aber andere Intelligenzformen (soziale, emotionale, praktische) sind schwieriger zu erfassen.

  • Diskriminante Validität: Tests müssen klar zwischen verschiedenen Intelligenzformen unterscheiden können, was bei nicht-akademischer Intelligenz oft fehlt.
  • Inkrementelle Validität: Nicht-akademische Intelligenztests haben oft geringere Vorhersagekraft und liefern wenig zusätzlichen Nutzen über akademische Tests hinaus.

Fazit: Die Messung von emotionaler und sozialer Intelligenz ist noch nicht so stark etabliert und prädiktiv wie die Messung der akademischen Intelligenz.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was ist der Intelligenzquotient nach Stern und warum ist er problematisch?

A

IQ nach Stern (1911): Intelligenzalter/Lebensalter × 100.

Problem: Für Erwachsene ungeeignet, da der IQ bei älteren Menschen künstlich niedrig wird (z.B. ein 50-Jähriger mit einem Intelligenzalter von 15 hätte einen sehr niedrigen IQ).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was ist der Abweichungs-IQ nach Wechsler und wie wird er berechnet?

A

Wechsler (1944) führte den Abweichungs-IQ ein, um das Problem des Stern-IQ zu beheben.

Basierend auf der Normalverteilung:

  • Durchschnittlicher IQ: 100.
  • Standardabweichung (SD): 15.

Der Abweichungs-IQ misst, wie stark ein individueller Wert vom Durchschnitt abweicht

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Was sind Standardnormwerte und wie funktioniert die z-Standardisierung?

A

z-Standardisierung: Rohwerte werden in z-Werte umgerechnet, um ihre Abweichung vom Mittelwert in Standardabweichungen darzustellen.

Die Formel lautet: z = (X - M) / SD

  • X = Rohwert der Person.
  • M: Mittelwert der Population.
  • SD: Standardabweichung.

Normskalen:

  • IQ-Skala: Durchschnitt 100, SD 15.
  • T-Skala: Durchschnitt 50, SD 10.
  • PISA-Skala: Durchsnitt 500, SD 100
  • Stanine-Skala: Durchschnitt 5, SD 2.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly