V6: Kognitive Handlungstheorien Flashcards

1
Q

Kellys Basisannahmen und Menschenbild

A

Basisannahmen:

  • Menschliches Erleben und Verhalten ohne kognitive Prozesse verstehen nicht möglich
  • Menschen setzen Ziele, bewerten Alternativen und entwickeln Pläne.
  • Jeder Mensch ist ein “Wissenschaftler”, der aktiv seine Umwelt durch Konstrukte interpretiert und zukünftige Ereignisse vorhersagt.

Menschenbild:

  • Frei in der Wahl und Konstruktion von Ereignissen, aber gebunden (determiniert) an eigene Konstruktionen.
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2
Q

Theorie persönlicher Konstrukte und Korollarien

A

Konstrukte: Kognitive Werkzeuge zur Vorhersage von Ereignissen.

  • Kernkonstrukte: Stabil und zentral.
  • Periphere Konstrukte: Flexibler, anpassungsfähig.
  • z.B. Konstrukt Lehrer oder Vater

Wichtige Korollarien: (es gibt mehr)

  • Konstruktionskorollarium: Antizipation durch Wiederholung.
  • Erfahrungskorollarium: Anpassung durch Erfahrung.
  • Dichotomiekorollarium: Gegensätzliche Konstrukte.
  • Organisationskorollarium: Hierarchische Ordnung der Konstrukte.
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3
Q

Evidenz, Messinstrument und Therapie der Konstrukte

A

Evidenz: Hippocampus wichtig für kohärente mentale Vorstellungen (Hassabis et al., 2007).

Messinstrument: Role Construct Repertory (Rep-) Test, zur Erfassung des Konstruktsystems durch vergleich verschiedener Konstrukte.

Therapie: Fixed Role Therapy – Anpassung unangemessener Konstrukte durch Rollenspiele.

  • Nicht Wahrheit der Konstrukte ertappen, sondern hilfreich / unhilfreich
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4
Q

Differenzielle Perspektive und Beispiel der Konstrukte

A

Individuelle Unterschiede:

  • Menschen unterscheiden sich in ihren Konstrukten, deren Organisation und Anpassungsfähigkeit.

Beispiel für ein Konstrukt:

  • in Mensch könnte das Konstrukt “vertrauenswürdig – unzuverlässig” verwenden, um andere zu bewerten. Wenn jemand wiederholt die Erfahrung macht, dass bestimmte Personen sie enttäuschen, kann dieses Konstrukt angepasst werden, indem z. B. neue Differenzierungen wie “unzuverlässig in kleinen Dingen, aber vertrauenswürdig in großen Angelegenheiten” hinzugefügt werden.
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5
Q

Rotters Verhaltensgleichung - Grundannahmen

A

Grundannahmen:

  • Verhalten wird durch die Kombination von Erwartungen (subjektive Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs) und Verstärkungswerten (Attraktivität der Belohnung) bestimmt.
  • Verhaltenspotential (VPX,S,V): Wahrscheinlichkeit, dass Verhalten (X) in einer Situation (S) mit Aussicht auf Belohnung (V) auftritt.

Beispiel:

  • Ein Schüler (S) lernt für eine Prüfung (X).
  • Erwartung: Lernen führt zu guter Note (V).
  • Verstärkungswert: Gute Note ist attraktiv (hoher Wert).
  • Ergebnis: Hohes Verhaltenspotential, weil Erwartung und Verstärkungswert hoch sind.
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6
Q

Bedeutung der Motivation für Kurswahl

A

Hintergrund:

  • MINT-Kurse werden selten gewählt; Vorhersage durch Motivation.
  • Erwartungs-x-Wert-Modell: Kurswahl hängt von:
    • Erwartungen: Glaube an eigene Fähigkeiten.
    • Werte: Bedeutung/Attraktivität des Fachs.

Untersuchung:

  • 336 Schüler (Durchschnittsalter 16,63 Jahre) analysiert.
  • Variablen: Fähigkeitsselbstkonzept, Mathematiknote, numerische Intelligenz, Werte, Geschlecht.

Ergebnisse:

  • 48% der Varianz in Kurswahl erklärt durch:
  • Hohes Fähigkeitsselbstkonzept, gute Mathematiknoten, hoher Wert des Fachs.
  • Geschlecht und numerische Intelligenz nicht signifikant.
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7
Q

Rotters Generalisierte Erwartungen

A

(1) Problemlöseerwartungen: Glaube an die eigene Fähigkeit, Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.

  • Beispiel: Schülerin glaubt, sie kann schwierige Aufgaben durch Anstrengung lösen.

(2) Locus of Control (Ort der Kontrolle):

  • Interner Locus: Glaube, dass Erfolge durch eigenes Handeln entstehen.
    • Beispiel: „Ich habe das Jobangebot durch gute Vorbereitung erhalten.“
  • Externer Locus: Glaube, dass äußere Faktoren (Glück, andere Menschen) Erfolge bestimmen.
    • Beispiel: „Ich habe den Job wegen Voreingenommenheit des Interviewers nicht bekommen.“

(3) Erwartungen zur Vertrauenswürdigkeit anderer: Einschätzung, wie fair und ehrlich andere handeln.

  • Beispiel: Hohe Vertrauenswürdigkeit bedeutet, positive Absichten anderer zu glauben.
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8
Q

Banduras Selbstregulation und Selbstwirksamkeit

A

Selbstregulation:

  • Menschen setzen Ziele und bewerten ihr Verhalten anhand dieser Ziele.
  • Selbstregulation ist abhängig von der Überzeugung, das nötige Verhalten ausführen zu können, um das Ziel zu erreichen.

Selbstwirksamkeit:

  • Einschätzung der eigenen Fähigkeit, bestimmte Handlungen erfolgreich auszuführen.
  • Beeinflusst durch eigene Erfahrungen, stellvertretende Erfahrungen, Selbst- und Fremdbewertung und emotionale Zustände.

Ergebniserwartung:

  • Annahme, dass bestimmte Verhaltensweisen zu bestimmten Ergebnissen führen.
  • Selbstwirksamkeitserwartungen beeinflussen die Wahl und Ausführung von Verhalten sowie emotionale Reaktionen.

Anwendung:

  • Studien zeigen, dass hohe Selbstwirksamkeit hilft, Stress und Herausforderungen besser zu bewältigen und zu geringeren posttraumatischen Symptomen führt.
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9
Q

Kritik und Fortwirken kognitiver und Handlungstheorien

A

Kritik:

  • Weitere Forschung benötigt, um Validität und Anwendbarkeit zu festigen.

Fortwirken in der Forschung:

  • Neurobiologie: Studien unterstützen neurobiologische Grundlagen der Theorien, z. B. Hassabis et al. (2007).
  • Erwartungs-x-Wert-Modelle: Rotters Modelle erklären weiterhin erfolgreich Verhaltenswahlen.
  • Selbstwirksamkeit: Banduras Konzept bleibt zentral für die Bewältigung von Herausforderungen.
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