V4: Lerntheorien Flashcards

1
Q

Klassische Konditionierung – Grundprinzipien

A

Definition: Lernen durch Assoziation eines neutralen Stimulus (NS) mit einem unkonditionierten Stimulus (US), der eine Reaktion (UR) auslöst.

Beispiel Pawlow:

  • US: Futter → UR: Speichelfluss.
  • NS: Klingel → nach Paarung wird NS zu CS (konditionierter Stimulus) → löst CR (Speichelfluss) aus.
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2
Q

Klassiche Konditionierung - Lernverlauf und Extinktion

A

Akquisition: Aufbau der konditionierten Reaktion (CR) durch wiederholte Paarung von CS und US.

Extinktion: Schwächung der CR, wenn CS ohne US präsentiert wird.

Spontanerholung: CR kann nach Pause spontan wieder auftreten.

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3
Q

Klassische Konditionierung - Konditionierung von Furcht

A

Experiment „Der kleine Albert“:

  • Konditionierung: NS (weiße Ratte) + US (lautes Geräusch) → CR (Angst).
  • Generalisierung: Angst überträgt sich auf ähnliche Reize (z. B. Kaninchen).
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4
Q

Klassische Konditionierung - Anwendung und Relevanz

A

Phobien: Erlernte Ängste durch traumatische Erlebnisse.

  • Bsp. Person Unfall im Aufzug (UCS) und entwickelt dadurch Angst (konditionierte Reaktion, CR) vor Aufzügen (CS)

Gegenkonditionierung: Ersetzen der negativen Reaktion (Angst) durch positive Reaktion (z. B. durch Paarung mit angenehmen Reizen).

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5
Q

Einflussfaktoren der Konditionierung

A

Latente Hemmung: Vorherige neutrale Begegnungen mit CS erschweren die Konditionierung.

  • Beispiel: Oft im Restaurant essen vor Lebensmittelvergiftung → geringere Angst vor Restaurant.

Kulturelle und verbale Informationen: Wissen und kulturelle Prägungen verstärken oder schwächen Konditionierung.

  • Beispiel: Geschichten über gefährliche Spinnen erhöhen Wahrscheinlichkeit einer Spinnenphobie.

Beobachtungslernen: Lernen durch Beobachtung anderer, die konditionierte Reaktionen zeigen.

  • Beispiel: Kind sieht Mutter, die vor Hunden Angst hat → Kind entwickelt ebenfalls Angst.

Erwartungen und Einstellungen: Starke Überzeugungen führen zu schnellerer Konditionierung.

  • Beispiel: Überzeugung, dass Fliegen gefährlich ist → Flugangst auch ohne negative Erfahrung.

Vorhersehbarkeit des US: Je vorhersehbarer der US, desto spezifischer die konditionierte Reaktion.

  • Beispiel: Blitz (CS) kündigt Donner (US) an → Angst nur bei Blitz, nicht in anderen Situationen.

Coping-Strategien: Techniken zur Stressbewältigung reduzieren die Stärke der Konditionierung.

  • Beispiel: Tiefe Atemübungen während MRT → geringere Angst vor der Untersuchung.
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6
Q

Operantes Konditionierung - Grundprinzipien

A

Definition: Lernen durch Konsequenzen. Verhalten wird durch Verstärkung (Belohnung) oder Bestrafung beeinflusst.

Verhaltenszunahme:

  • Positive Verstärkung: Angenehmer Reiz folgt auf Verhalten. (Bsp.: Kind erhält Lob für Hausaufgaben.)
  • Negative Verstärkung: Unangenehmer Reiz wird entfernt. (Bsp.: Kind muss nach Hausaufgaben weniger Hausarbeit machen.)

Verhaltensabnahme:

  • Typ I Bestrafung: Unangenehmer Reiz folgt auf Verhalten. (Bsp.: Kind wird für schlechtes Benehmen getadelt.)
  • Typ II Bestrafung: Angenehmer Reiz wird entfernt. (Bsp.: Kein Spielen, wenn Hausaufgaben nicht erledigt sind.)
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7
Q

Verstärkerarten

A
  • Primäre Verstärker: Befriedigen grundlegende Bedürfnisse (z. B. Nahrung, Wasser).
  • Sekundäre Verstärker: Erlernen ihren Wert durch Assoziation mit primären Verstärkern (z. B. Geld, Lob).
  • Generalisierte Verstärker: Mit mehreren primären und sekundären Verstärkern verknüpft (z. B. sozialer Status, Macht).
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8
Q

Verstärkerpläne

A

Kontinuierliche Verstärkung: Verstärkung jedes Mal, wenn Verhalten auftritt.

  • Vorteil: Schnelles Lernen.
  • Nachteil: Weniger löschungsresistent.

Intermittierende Verstärkung: Gelegentliche Verstärkung.

  • Vorteil: Stabileres, löschungsresistenteres Verhalten.
  • Nachteil: Langsam

Beispiele:

  • Kontinuierliche Verstärkung: Verstärkung nach einer festen Anzahl (z. B. jede 5. Antwort).
  • Intermittierende Verstärkung: Verstärkung nach variablen Zeitintervallen (z. B. durchschnittlich alle 5 Minuten).
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9
Q

Beobachtungslernen - Grundkonzepte (Bandura)

A

Definition: Lernen durch Beobachtung und Nachahmung anderer (soziales Lernen).

  • nicht nur operantes lernen, auch soziales

Voraussetzungen: Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Motivation; Ähnlichkeit und Attraktivität des Modells.

Beispiel: Kind lernt Aggression, indem es beobachtet, wie ein Erwachsener eine Puppe schlägt.

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10
Q

Das “Bobo-Doll”-Experiment

A

Ablauf: Kinder beobachten, wie Erwachsene eine Clownspuppe aggressiv/nicht aggressiv behandeln.

  • Erwachsene entweder belohnt, bestraft, oder nichts

Ergebnisse: Kinder ahmen aggressives Verhalten nach, besonders wenn das Modell belohnt wurde.

  • auch kids die zuerst keine Aggression gezeigt haben, wurde aggressiver wenn Belohnung in Aussicht war

Schlussfolgerung: Beobachtete Belohnungen/Bestrafungen beeinflussen, ob gelerntes Verhalten gezeigt wird.

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11
Q

Praktische Relevanz und Kritik der lerntheoretischen Ansätzen

A

Medien: Aggressives Verhalten in TV, Spielen, etc. kann als Modell wirken und aggressives Verhalten fördern.

Kritik:

  • Vernachlässigung innerer Prozesse,
  • manche Phänomene nicht durch einfache Reiz-Reaktions-Beziehungen erklärbar.

Fortwirken:

  • Anwendung in Therapie und Erziehung (z. B. Verhaltenstherapie, systematische Desensibilisierung).
  • Betonung des experimentellen Zugang
  • Beschreibung grundlegender Gesetzmäßigkeiten
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