V14: Kreativität Flashcards

1
Q

Was definiert und charakterisiert Kreativität?

A

Definitionen:

  • Barron (1965): Fähigkeit, Neues zu schaffen.
  • Stein (1953) & MacKinnon (1962): Neues muss nützlich sein und Probleme lösen oder Zustände verbessern.

Dimensionen (Johnson, 1972):

  • Originalität, Ungewöhnlichkeit, Nützlichkeit.
  • Problemempfindlichkeit: Fähigkeit, relevante Probleme zu identifizieren.
  • Intellektuelle Führerschaft: Innovatives und führendes Denken.

Stabilität:

  • Kreativität gilt als relativ stabil und entwickelt sich ähnlich wie Intelligenz.
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2
Q

Welche kognitiven Prozesse sind für kreative Leistungen entscheidend nach Guilford?

A

Problembewusstsein: Die Fähigkeit, Probleme zu erkennen und als solche zu identifizieren, was die Grundlage für jede kreative Lösungssuche darstellt.

Divergentes Denken: Die Fähigkeit, viele unterschiedliche Ideen zu einem Problem zu entwickeln, charakterisiert durch Originalität und Flexibilität im Denken.

Kognitive Flexibilität: Die Beweglichkeit im Umgang mit Ideen, ermöglicht das Wechseln zwischen verschiedenen Konzepten und Perspektiven.

Analytisches und konvergentes Denken: Fokus auf logische Problemanalyse, Synthese von Lösungsansätzen und Auswahl der besten Lösung aus mehreren Optionen.

Bewertungsvermögen: Kritische Beurteilung der Angemessenheit und Nützlichkeit von Ideen und Lösungen.

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3
Q

Was beschreibt das Vier-Stadien-Schema von Wallas im kreativen Prozess?

A

Prozess:

  • Entdecken und Sammeln: Anfangsphase, in der aktiv Informationen gesammelt und Wissen über das Problem aufgebaut wird.
  • Inkubation: Unbewusste Weiterverarbeitung der gesammelten Informationen ohne erkennbare Aktivität zur Problemlösung.
  • Illumination: Moment der “Erleuchtung”, in dem eine kreative Lösung oder Idee plötzlich klar wird.
  • Verifikation: Systematische Ausarbeitung und Überprüfung der Lösungsansätze auf ihre Praktikabilität.

Kritik nach Weisberg:

  • Kreative Leistungen entstehen selten spontan oder “aus dem Nichts”, sondern sind oft das Ergebnis intensiver und harter Arbeit.
  • Kreatives Denken ist eine Intensivierung normaler kognitiver Prozesse und erfordert differenzierte Expertise, eher ein “Denken auf anspruchsvollem Niveau”.
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4
Q

Welche Theorien erklären Kreativität

A

Low Arousal Theory (Martindale):

  • Kreativität entsteht bei niedriger kortikaler Erregung, die breite neuronale Netzwerkaktivierungen und defokussierte Aufmerksamkeit ermöglicht.

Investment-Theorie (Sternberg & Lubart):

  • Kreative Menschen investieren in unterbewertete Ideen und nutzen kognitive, persönliche und umweltbedingte Ressourcen, um diese Ideen zu fördern.

Psychotizismus-Kreativitäts-Modell (Eysenck):

  • Verbindet Kreativität mit Psychotizismus, wobei Kreative ähnliche kognitive Stile wie Personen mit hohem Psychotizismus aufweisen, wie z.B. reduzierte latente Inhibition.
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5
Q

Wie wird Kreativität gemessen und welche Herausforderungen gibt es dabei?

A

Messmethoden:

  • Kreativität wird hauptsächlich durch psychometrische Tests gemessen, die auf divergentes Denken abzielen
  • z.B. das Generieren mehrerer Lösungen für offene Fragen (entweder malen oder wortende)

Herausforderungen:

  • Die Erfassung von Kreativität ist komplex und abhängig vom Verständnis des Konstrukts. Kritik umfasst die Ähnlichkeit zu Intelligenztests und die mangelnde Abbildung realer kreativer Leistungen.
  • Kreativitätstests können die tatsächliche kreative Leistung oder das Potenzial einer Person nicht immer genau erfassen. (niedrige Reabilität und Validität)
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6
Q

Welche Korrelationen bestehen zwischen Kreativität, Intelligenz, Schulleistung und Persönlichkeit?

A

Kreativität und Intelligenz:

  • Mittlere bis hohe Korrelationen; kreative Fähigkeiten werden in einigen Intelligenzmodellen als eigene Dimension betrachtet.

Kreativität und Schulleistung:

  • Geringe bis moderate Korrelation (mittlerer Zusammenhang von r = .22). Hochkreative, aber weniger intelligente Schüler können ähnlich hohe Schulnoten erreichen wie hochintelligente, aber weniger kreative Schüler.

Kreativität und Persönlichkeit:

  • Hochkreative Individuen zeigen Persönlichkeitsmerkmale wie höhere Abenteuerlust, Frustrationstoleranz, Extraversion, Leistungsmotivation, Unkonventionalität, Emotionalität und Ambiguitätstoleranz.
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