V6 Flashcards

1
Q
  1. Erläutern Sie die Annahmen von Erwartungs-mal-Wert Theorien. Was ist Erwartung? Was ist Wert?
A

VH ist das Ergebnis einer Wechselwirkung zweier intervenierender Variablen: M = WxE
Verhaltensmotivation = Erwartung mal Wert
E: Erwartung: Wissen über kausale Beziehungen zwischen Handlungen und ihren Folgen (Handlungs-Folge-Kontingenz)
W: Wert: motivational-affektive Bewertung der Folgen (Anreiz)
Annahmen: M Handlungsmotivation ergibt sich aus dem Produkt vom Wert der Handlungsfolgen und der subjektiven Erwartung. Keine Motivation ohne E Erwartung von Folgen und keine Motivation ohne W Anreiz

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2
Q
  1. Welche Arten von Erwartungen werden im erweiterten kognitiven Motivationsmodell von Heckhausen und Rheinberg unterschieden? Welche Erwartungstypen stärken die Motivation, welche untergraben sie? Nennen Sie jeweils Beispiele.
A

S->E Situations-Ergebnis-Erwartung: Vorstellung, was in einer best. Situation unabh. Von meinem Handeln passiert; Motivationsdefizite entstehen, wenn der Spielraum möglicher Ergebnisse bereits festgelegt oder stark eingeschränkt ist(starke Sit-E-E) – kein Anreiz für die Erreichung pos oder Vermeidung neg. Ergebnisse; (Bsp. Starke S-E-E: Gefühl, dass ein Prüfungsergebnis durch gutes Ankreuzen zustande kommt / Lernen hilft: schwache S-E-E)

H->E Handlungs-Ergebnis-Erwartungen: best. Handlungsstrategien und VHweisen werden mit spez. Konsequenzen verknüpft. Meist anstrengende, nicht selbstverständliche VHweisen: für diese Prüfung muss ich viel lernen; starke H-E-E = Motivationsquelle, Grund für große Anstrengungen, aber auch für unterlassen von Handlungen (Rauchen) Aufbau starker H-E-E wichtig bei Therapie von Depression, weil schwache H-E-E geben ein Gefühl des Kontrollverlust und der Hilflosigkeit mit dem Eindruck, durch Handlung keine Ergebnisänderung herbeiführen zu können. (Bsp. Um diese Prüfung zu bestehen, muss man sich intensiv vorbereiten)

E->F Ergebnis-Folge-Erwartung = „Instrumentalitäten“ – verbinden das unmittelbare Ergebnis einer Handlung oder Situation mit persönlichen Zielen, Werten, Selbst- und Fremdbewertungen; Handlungsergebnis ist instrumentell, da es Mittel auf Weg zur Erreichung übergeordneter Vorstellungen ist, (z.B. gute Note gut für spätere Bewerbung, oder Note egal, da Arbeitsmarkt eh voll – stellt die Instrumentalität guter Noten infrage.)

E-F-E bestimmt symbolischen Wert des Ergebnis, starke E-F-E sichert dauerhafte VHMotivation: Ergebnisse meines Handelns haben sichere Auswirkungen für persönlich wichtige Ziele!

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3
Q
  1. Was ist eine Nutzenfunktion? Was ist mit Nutzenmaximierung gemeint?
A

Zuordnung von Nutzenwerten u(x) (subjektive Bewertung von Situationen und Ergebnissen) zu jedem Handlungsergebnis:
Prinzip x pref y = u(x) > u (y)
Bsp. Essen x in der Mensa hat viele Gesichtspunkte (Geschmack, Preis, Bestandteile…), die gemeinsam den subjektiven Nutzenwert u(x) erhalten, genauso das Essen y.
Nutzenmaximierung: man wählt immer die Option aus mit dem höchsten Nutzenwert, rationaler Prozess, Konsistenzpostulate (x>y und y>z, dann muss x>z!)

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4
Q
  1. Wie lässt sich nach von Neumann & Morgenstern der erwartete Nutzen einer Handlung ermitteln, wenn das Ergebnis dieser Handlung unsicher ist?
A

Erwarteter Nutzen(EU) unter Unsicherheit: EU ist ein Produkt aus Wkeit, dass eine Folge eintritt und dem Nutzen, je unwahrscheinlicher, desto kleiner EU, je wahrscheinlicher desto größer, aber auch Nutzen spielt große Rolle; (Aber: Menschen gewichten erwartete Verluste stärker als erwartete Gewinne…)

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5
Q
  1. Erläutern Sie kritische Einwände gegen das rationale Entscheidungsmodell der ökonomischen Nutzentheorie.
A
  • Subjektivität von Einschätzungen: subjektiver Wert/Erwartung/Wkeit entspricht nicht den objektiven
  • Einschätzungen von Wert und Erwartung sind voneinander nicht unabhhängig (Optimismus = Überschätzen der Häufigkeit von positiven Folgen; Seltenheit extremisiert Wert, Bsp. Münzsammlung)
  • Einflussfaktoren unvollstndig: Motive, Normen, Selbstregulation
  • „irrationales“ VH kommt zu kurz: Gewohnheiten, Aberglauben…
  • empirisch geringe Gültigkeit
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6
Q
  1. Bei welchen Entscheidungssituationen beobachtet man typischerweise Risikoaversion, und bei welchen Situationen findet man Risikosuche? Schildern Sie hierzu jeweils ein Entscheidungsszenario. Wie erklärt man dieses Ergebnis?
A

Risikoaversion: bei (wahrscheinlichen) Gewinnen z.B. Entscheidung zwischen sicherem Gewinn 80 € und 85% Chance auf 100€. Risikovermeidung: Mehrheit wählt a, den sicheren Gewinn Risikosuche: bei (wahrscheinl.) Verlusten, z.B. sicherer Verlust 80 € oder 85% Chance auf Verlust 100 €, Risikosuche: Mehrheit wählt b, die Chance auf kein Verlust!
Erklärung: Gewichtungsfunktion: geringe Wkeiten werden eher überschätzt, mittlere und hohe Wkeiten werden eher unterschätzt, Certainty-effect: extremer Gewichtungsanstieg bei Gewissheit
Wertefunktion: S-förmiger Verlauf und bei Gewinnen konkav(risikoscheu) bei Verlusten konvex(risikofreudig); Krümmung zeigt Unterschied 0-100 subjektiv größer erlebt als 100-1100!

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7
Q
  1. Was ist mit der Aussage “losses loom larger than gains” in der Prospect-Theorie von Kahneman & Tversky gemeint? Nennen Sie einen Beleg für diese These.
A

(Prospect Theory = neue (moderne) Erwartungsnutzentheorie, prospect= VHOption und damit verbundene mögliche Ergebnisse und Wkeiten, also Erwartung/Chance/Aussicht auf möglichen Gewinn/Verlust, Grundidee enspricht Modell Psychophysik, Weber-Fechner-Gesetz)

Losses loom larger than gains: dieselbe quantitative Ergebnisveränderung im Bereich von Verlusten bewirkt eine stärkere subjektive Nutzenveränderung als di von Gewinnen; Verlustaversion
Würden Sie einen Münzwurf wagen, bei Kopf 10 € Gewinn, bei Zahl 10 € Verlust? Die meisten sagen NEIN.

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8
Q
  1. Welche Anomalien postulieren Kahneman & Tversky bei der Übersetzung objektiver Wahrscheinlichkeiten in subjektive Entscheidungsgewichte? Nennen Sie ein Beispiel, das die Auswirkungen von qualitativen Sprüngen in subjektiven Entscheidungsgewichten auf das Entscheidungsverhalten belegt.
A

Nicht-linearer Einfluss von Wkeiten auf Entscheidungen: qualitative Sprünge zwischen Unmöglichkeit vs geringer Wkeit und zwischen hoher Wkeit vs.Gewissheit: Gewichtungsfunktion: s.o. geringe p überschätzt, hohe p unterschätzt, und Verlustaversion: losses loom larger than gains
A 66% 100€ oder B 33% 200€: bei Gewinn wählt Mehrheit A, bei Verlust B
a 0,6% 100€ oder b 0,3% 200€: bei Gewinn wählt Mehrheit B, bei Verlust A

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9
Q
  1. Was versteht man unter Framing-Effekten? Nennen Sie ein Beispiel für einen Framing-Effekt. Inwieweit widersprechen Framing-Effekte klassischen Axiomen einer rationalen Nutzentheorie?
A

Dieselben Ergebnisse werden einmal als Gewinne und einmal als Verluste ausgedrückt.
Beispiel: Krebs, Weiterleben ohne OP: 20% mit OP: 60% andersherum: Sterben trotz OP: 40%, Sterben ohne OP: 80%!
Framing-Effekte widersprechen klassischen Axiomen einer rationalen Nutzentheorie, weil die alleinige Umformulierung in der Ergebnisbeschreibung gravierende Auswirkungen auf unser Wahlverhalten hat. Dann ist die Annahme einer stabilen Präferenzordnung möglicherweise eine unrealistische Konstruktion…

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10
Q
  1. Was versteht man unter „Nudging“?
A

Nudge = Schubs, eine Methode, das Verhalten von Menschen auf vorhersagbare Weise zu beeinflussen

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11
Q
  1. Als Lobbyist einer Tierschutz-Organisation drängen Sie darauf, dass ein beantragtes Verfahren zur genetischen Veränderung von Legehühnern nicht genehmigt wird. Welches „Framing“ (Gewinne, Verluste) würden Sie für ihre Forderung wählen, um eine Entscheidung in Ihrem Sinne herbeizuführen? Formulieren Sie ein entsprechendes Antragsschreiben (in wenigen Sätzen).
A

Uni stellt Druck standardmäßig auf Doppelseiten ein, wird nur selten geändert, dadurch Papier gespart…

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