V10 Flashcards

1
Q
  1. Worauf bezieht sich „Affekt“ in der wissenschaftlichen Emotionspsychologie?
A

Affekt = Oberbegriff für Gefühle, Emotionen, Stimmungen, Vorlieben/Aversionen
(Gefühle teilen sich auf in affektive Gefühle, also Affekte und nicht affektive Gefühle wie Müdigkeit, Leichtigkeit der Verarbeitung = Fluency, diese Gefühle haben keine Wertigkeit)

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2
Q
  1. Worin unterscheiden sich Emotionen von Stimmungen?
A

Definition: Eine Emotion ist eine auf ein bestimmtes Objekt ausgerichtete affektive Reaktion, die mit zeitlich befristeten Veränderungen des Erlebens und Verhaltens einhergeht.
Emotionen sich objektbezogen, intensiver und von kürzerer Dauer, haben Anfang und Ende mit bestimmbarer Dauer
Stimmungen sind diffus, haben keinen Objektbezug, Ursachen sind häufig nicht bekannt, sind langanhaltend und haben keinen klaren Beginn und kein klares Ende

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3
Q
  1. Was ist damit gemeint, dass Emotionen einen Objektbezug haben? Erläutern Sie diesen Bezug
    an einem Beispiel.
A

Emotionen haben immer einen Objekt- oder Ereignisbezug, eine Intentionalität. Objekt kann auch in Vergangenheit liegen (im Gegensatz zu Motivation).
Emotion immer über oder auf etwas: Traurig über Tod Hamster, Freude auf Besuch Freunde

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4
Q
  1. Was sind zentrale Merkmale bzw. Kennzeichen von Emotionen? Wie hängen Emotion und Motivation zusammen? Worin unterscheiden sie sich?
A
  1. Affektivität (Gefühlscharakter) – positiv oder negativ, Wertigkeit, Valenz, es gibt keine neutralen E.
  2. Objektgerichtetheit (Intentionalität)
  3. Zeitliche Befristung (Episode)
    Zusammenhang: Emotion und Motivation sind psychische Antriebskräfte des Menschen. Emotionen geben Motiven eine Wertigkeit und zeigen an, ob Motive befriedigt oder frustriert wurden. Emotionen und Motivation hat ein Bezugsobjekt / Anreiz, wodurch sie ausgelöst werden. (Wikipedia)
    Unterschied Motivation/Emotion:
    Motivation: Bezugsobjekt liegt immer in der Zukunft (Ziel)
    Emotion: Bezugsobjekt kann auch in der Vergangenheit liegen.

Wikipedia: Die Aktivierung (zentralnervöser Systeme) ist Voraussetzung jeglicher Handlungen. Kommen zu dieser inneren Erregung angenehme oder unangenehme Empfindungen hinzu, handelt es sich um eine Emotion („Ich fühle mich wohl oder unwohl“). Wird eine Emotion mit einer Zielorientierung verknüpft, handelt es sich um ein Motiv. Während es sich bei einem Motiv um eine überdauernde, latente Disposition (Handlungsbereitschaft) handelt, bezeichnet der Begriff Motivation den Prozess der Aktivierung (auch: Aktualisierung) eines Motivs. Diese Aktivierung oder Umsetzung von Motiven nennt man in der neueren Motivationsforschung auch Volition.
(Komponentenmodell von Emotionen!!!)

(5 Komponenten von Emotionen:

  • Erleben (subjektive Erfahrungen, Gefühle) 1
  • Kognition (appraisal) 2
  • Ausdruck (Mimik, Gestik, Haltung, Stimme…) 4
  • Motivation (funktionaler Aspekt, Handlungsbereitschaften) 3 - Frijda
  • Physiologie (periphere Erregung, zentralnervöse Aktivierung)) 5
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5
Q
  1. Wodurch wird die Aussagekraft von Selbstberichten von emotionalen Gefühlen eingeschränkt?
A

Zu 1 Erleben
Problem der Qualia (subjektiver Erlebnisgehalt eines mentalen Zustandes)
– intersubjektive (objektive) Erfassung der Qualia schwierig
Problem des (retrospektiven) Selbstberichts
- Beschränkung auf verbalisierbare, bewusst zugängliche Inhalte und Beeinflussung durch sprachliche Gepflogenheiten

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6
Q
  1. Worin unterscheiden sich diskrete und dimensionale Klassifikationssysteme von emotionalen
    Zuständen?
A

Diskrete Ansätze: verschiedene Grundemotionen (Ärger, Freude, etc.) = Basisemotionen, alle anderen Empfindungen setzten sich daraus zusammen; Untersuchung von Homologien (ähnliches Erscheinungsbild, z.B. bei Mensch und Tier, in unterschiedl. Kulturen) und Analogien (ähnliche Ursachen) im emotionalen VH
Dimensionale Ansätze: Verortung des emotionalen Erlebens auf noch grundlegendere Dimensionen (z.B. Valenz, Erregung,…evtl. Kontrollierbarkeit); Identifizierung von latenten Dimensionem mit datenreduzierenden statistischen Verfahren (Cluster- und Faktorenanalyse)

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7
Q
  1. Was sind Basisemotionen und wie können sie identifiziert werden? Nennen Sie
    Basisemotionen, die in verschiedenen Studien konsistent genannt werden.
A

Basisemotionen sind (Paul Ekman)

  • angeboren
  • kulturübergreifendes Auftreten in ähnlichen Situationen
  • unverwechselbarer Ausdruck im VH (z.B. Gesichtsausdruck)
  • distinkte physiologische Reaktionsmuster
  • automatische Auslösung
  • 4 Basisemotionen: Angst/Furcht, Ärger, Traurigkeit, Freude, (Ekel)
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8
Q
  1. Wie kann man versuchen, die Vielzahl von Emotionsbegriffen, die in der Sprache vorkommen,
    auf grundlegende Emotionskategorien bzw. -dimensionen zu reduzieren? Welche
    methodischen Probleme treten dabei auf?
A
  • uneinheitliche Kriterien und Uneinigkeit über die Anzahl von Basisemotionen
  • meistens keine Falsifikationsmöglihckeit
  • keine sinnvolle Abgrenzung primärer (grundlegender) Emotionen von sekundären (abgeleiteten) E.
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9
Q
  1. Erläutern Sie die beiden zentralen Dimensionen im Circumplex-Modell der Emotionen von
    Russell (1980) und verorten Sie die folgenden Gefühls- oder Befindlichkeitszustände in diesem
    Modell: Angst, Freude, Trauer, Ärger, Überraschung, Entspannung, Müdigkeit/Schläfrigkeit
A

Valenz und Erregung als zwei bipolare, voneinander unabhängige Konstituten emotionalen Erlebens.

Zwei zentrale Dimensionen: Valenz (angenehm- unangenehm) und Erregung (Intensität)
voneinander Unabhängig, kreisförmige Zuordnung aller Emotionen
Angst: stark unangenehm, stark aktivierend
Freude: sehr angenehm, leicht aktivierend
Trauer: sehr unangenehm, leicht aktivierend
Ärger: unangenehm, aktivierend
Überraschung: kann angenehm oder unangenehm sein, sehr aktivierend
Entspannung: angenehm, sehr deaktivierend
Müdigkeit: leicht unangenehm, sehr deaktivierend

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10
Q
  1. Skizzieren Sie das 2-Faktoren-Modell der Emotion von Watson & Tellegen (1985). Worin liegen
    die zentralen Unterschiede zum Circumplex-Modell von Russell? Wie hängen die beiden
    Modelle zusammen?
A

Zwei Faktoren = positiver und negativer Affekt (später: Aktivierung) als zwei bipolare, voneinander unabhängige Konstituenten des emot. Erlebens; z.b. enthusiastisch= neutral negativ + hoch positiv, müde = neutral negativ + niedrig positv, entspannt = niedrig negativ + neutral positiv, angst/nervös = hoch negativ + neutral positiv
Zusammenhang: Übereinstimmung in 2-Faktoren Struktur
zentrale Unterschiede: verschiedene Dimensionen, Disskusion über Valenz, was ist Erregung/Aktivierung

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11
Q
  1. Was ist die Kernannahme von Appraisal-Theorien der Emotionsentstehung? Welche
    Einschätzungen sind zentral für eine Emotionsentstehung? Erläutern Sie diese an einem
    Beispiel.
A

zu 2 Kognitiv
Appraisal = Bewertung, Einschätzung = kognitive Komponente
Theorie: Emotionen = Ergebnis einer Sequenz von kognitiven Einschätzungen:
- Relevanz (persönlich bedeutsam), - Zielkongruenz (ist Ereignis positiv oder negativ für mich)
- Kontrollierbarkeit (beeinflussbar, bewältigen),…
z.B. Kuchen – mag ich kuchen? Hab ich Hunger? Kann ich gerade essen?

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12
Q
  1. Erläutern Sie die Studie von Medvec, Madey & Gilovich (1995). Welche kognitiven Vorgänge
    könnten das Ergebnis dieser Studie erklären?
A

Freude über Gewinn einer Bronze- vs. Silber-Medaille bei olympischen Spielen
Einschätzung der Freude von VPn anhand von Bildern, Freude über Silber kleiner als über Bronze
Silber=Gold verpasst, Bronze= Medaille geschafft

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