V11 Flashcards

1
Q
  1. Nennen Sie Beispiele für mögliche Funktionen von emotionalen Verhaltensweisen.
    zu 3. Motivation
A
  • Emotionen lösen spezifische Verhaltensimpulse aus
    Furcht → Flucht/Vermeidung; Ekel → Abstoßung; Interesse → Exploration; Ärger → Kampf; Hochgefühl → Dominanz; Demut → Unterordnung; Liebe/Zuneigung → Fürsorge …
  • Zuweisung von evolutionsgeschichtlich bewährten Funktionen (McDougall, 1928; Plutchik, 1980)
    Furcht → Schutz; Ärger → Schutz vor Ausbeutung; Ekel → Zurückweisung von schädlichen Stoffen, …
  • Emotionen gehen mit bestimmten Handlungsbereitschaften einher („action readiness“).
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2
Q
  1. Besteht ein Zusammenhang zwischen emotionale Einschätzungen und emotionalen Handlungsbereitschaften? Erläutern Sie dazu die Studie von Frijda, Kuipers & ter Schure (1989)
A
  • Selbstbericht von erlebten Emotionen, Situationseinschätzungen und VHtendenzen
  • Emotionsvorhersage mit Kenntnis der VHtendenzen (Appraisal + Action readiness)
    Appraisal (Bewertung) und action readiness (Handlungsbereitschaft) können Emotionen vorhersagen. Emotionen sind also aus nach diesem funktionalistischen Ansatz ein Prozess, beschreibbar als Beziehung zwischen Person und interner/externer Umwelt, beinhaltet als weitere Komponenten Bewertungsprozesse und Handlungsbereitschaften (internet)
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3
Q
  1. Erklären Sie verhaltenshemmende Auswirkungen von Emotionen. Warum ist eine Verhaltenshemmung durch Emotionen möglicherweise dennoch funktional für die Handlungsregulation?
A
  • VH unterbrechung zwecks Neuorientierung
  • VHblockade bei intensiver Furcht (Furchtstarre, Maus schwarzer Punkt über Käfig)
    Funktional: bei manchen Tieren erhöht Freezing die Überlebenschance – evolutionär funktional
    VHunterbrechung wichtig für Überblick und Neuorientierung…: Ekel vor Frucht – giftig?
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4
Q
  1. Welche Argumente gibt es, dass der Emotionsausdruck im Gesicht eine angeborene Basis hat? Ist der Emotionsausdruck im Gesicht ausschließlich biologisch festgelegt?
A

(zu Ausdruck, 4)
Emotionale Gesichtsausdrücke (der Basisemotionen, Ekman-Studien: charakteristischer Gesichtsasdruck) auch bei Primaten und blind geborenen Kindern – nicht erlernt!
weiß nicht? Kulturell unterschiedlich, erlernt
universeller Gesichtsausdruck? Universelles erkennen in kulturübergreifenden Studien, aber auch Eigengruppen-Vorteil: Erkennungsrate höher bei Angehörigen der eigenen Kultur; kulturelle Variabilität durch sozio-kulturell geprägte Darstellungs- und Dekodierregeln (display rules)

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5
Q
  1. Warum werden Emotionsausdrücke von Angehörigen der eigenen Kultur besser erkannt als die von Personen eines fremden Kulturkreises? Beschreiben Sie dazu die Studie mit chinesischen Athleten von van Osch und Kollegen (2015).
A

universeller Gesichtsausdruck? Universelles erkennen in kulturübergreifenden Studien, aber auch Eigengruppen-Vorteil: Erkennungsrate höher bei Angehörigen der eigenen Kultur; kulturelle Variabilität durch sozio-kulturell geprägte Darstellungs- und Dekodierregeln (display rules)
Teilweise erlernte Komponenten?
Studie Athlethen: Stolz nach Sieg in nationalen und internationalen Wettbewerben; Chinesische Athleten zeigen weniger Stolz in nationalen Wettbewerben (ingroup-audience)
kollektivistische Kultur (China) Stolz bei nationalen Wettbewerben nicht adaquät, da andere Sportler auch zur ingroup gehören, international (Olympia) ok, weil outgroup
individualistische Kultur (USA): auch national steht ich im Vordergrund, Olympia nur leicht höherer Stolz

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6
Q
  1. Welche Methodenkritik wurde an kulturübergreifenden Studien von emotionalen Gesichtsausdrücken geübt?
A

Kritik:
interkultureller Austausch (meist Studenten als VPn)
meist gestellte Gesichtsausdrücke
erzwungene Auswahl zwischen verschiedenen Emotionen

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7
Q
  1. Was behauptet die starke und die schwache Version der “Facial-Feedback”-Hypothese? Schildern Sie als Beleg für diese Hypothesen Ergebnisse von sog. “Botox-Studies”. Welche Version wird von den Ergebnissen dieser Studien mehr gestützt?
A

Starke Version: Mimik induziert Emotionen (durch Lächeln erzeuge ich Freude)
schwache Version: Mimik moduliert emotionales Erleben (Lächeln verstärkt(schwächt ab) Freude)
Botox: Emotionales Erleben nach Botox-Injektion generell gedämpft (corrogator = Stirnrunzelmuskel für Ärger, Anstrengung, Trauer gelähmt) v.a. bei milden emotionalen Erlebnissen
-> schwache Version

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8
Q
  1. Nennen Sie einen Befund, der gegen die starke Version der Facial-Feedback-Hypothese spricht.
A

Menschen mit Möbius-Syndrom (angeborene Lähmung der mimischen Gesichtsmuskulatur (Fazialisparese)) haben dennoch intakten Humor und normales Gefühlsleben

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9
Q
  1. Was ist die Kernaussage der James-Lange-Theorie der Emotion? Welche kritischen Einwände hat Walter Cannon gegen sie vorgebracht und wie sind diese Einwände aus heutiger Sicht einzuordnen?
A

Arousal = physiologische Erregung mit Funkion: Bereitstellung von Energie für schnelles Handeln
Suche nach emotionsspezifischen, vegetativen Reaktionsmustern
James-Lange-Theorie: Emotionen entstehen durch die Wahrnehmung peripher-physiologischer Veränderungen, Wir weinen nicht weil wir traurig sind, sondern wir sind traurig, weil wir weinen
Einwände Cannon:
- Trennung der Eingeweide vom ZNS bewirkt keine Veränderung im emotionalen Verhalten
- Eingeweide sind relativ unempfindliche Organe
- Viszerale Veränderungen sind zu langsam
- Künstliche Herbeiführung von viszeralen Veränderungen induziert keine Emotion
- Dieselben viszeralen Veränderungen bei sehr verschiedenartigen- und nicht-emotionalen Zuständen.
Heute: Alle Punkte widerlegt; nur die letzte Kritik: viele Emotionen überlappen sich sehr stark in den physiologischen Aspekten, aber Meta-Analyse (Cacioppo et al 2000) die Kombination der verschiedenen physiologischen Indikatoren kann zur Bestimmung der Emotion genutzt werden…

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10
Q
  1. Erläutern Sie die Behauptung, dass ein physiologischer Erregungszustand notwendig für das emotionale Erleben ist. Welche empirischen Befunde sprechen dagegen?
A

Nach der James-Lange Theorie entstehen Emotionen durch die Wahrnehmung peripher-physiologischer Veränderungen, also durch die Wahrnehmung der körperlichen Reaktionen: Herzschlag, Schweiß, Tränen, Mimik. Nach dieser Theorie ist physiologische Erregung notwendig für das Entstehen von Emotionen, empirisch wurde auch gezeigt, dass eingeschränkte Mimik (Botox-Studies) zu gedämpftem emotionalem Erleben führt und auch Querschnittsgelähmte eine reduzierte Erregbarkeit vorweisen, aber man findet auch eine Zunahme sentimentaler Gefühle und generell widersprüchliche Befunde.
Aber: Beta Blocker reduzieren unter angstauslösenden Bedingungen physiologische Reaktionen, verändern aber nicht oder nur sehr selektiv das emotionale Erleben. (Erdmann, 1986)
heißt: auch ohne beschleunigten Herzschlag und beschleunigte Atmung wird Angst empfunden

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