V2 Flashcards

1
Q

Was ist der Gegenstand der Motivationspsychologie?

A

Motivationspsychologie erklärt ergebnisorientiertes, zielgerichtetes Verhalten /Handeln.
Richtung, Intensität, Latenz und Dauer des Verhaltens steht hier im Fokus.
besonders hoher Erklärungsbedarf besteht bei auffälligem, normabweichenden Verhalten.
Das Verstehen des Handelns durch Gründe und Überzeugungen ist eher Alltagspsychologie, wissenschaftlich geht es hier um das Erklären mit Ursache und Effekt, also durch Motive.

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2
Q

Motive sind theoretische Konstrukte zur Erklärung von intraindividueller Stabilität und interindividueller Variabilität. Erläutern Sie diese Aussage.

A

Intraindividuelle Stabilität: Ein persönliches Motiv bleibt in einer Person stabil und kann viele unterschiedliche Handlungen verursachen oder erklären.
Interindividuelle Variabilität: zwischen unterschiedlichen Individuen gibt es große Unterschiede in Handlungen in gleichen Situationen, die durch verschiedene Motive der jeweiligen Personen verursacht und auch erklärt werden können.

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3
Q

Welche Unterschiede bestehen zwischen wissenschaftlichen und alltagspsychologischen Erklärungen von zielgerichtetem Verhalten?

A

Alltagspsychologische Erklärungen: Versuch zu Verstehen durch Gründe und Überzeugungen, Beschreibung der Gründe des Verhaltens einer Einzelperson, meist mangelnder Erklärungswert und Zirkularität.
Wissenschaftliche Erklärung: Motive als theoretische Konstrukte zur Erklärung, Beschränkung auf wenig grundlegende Motive, Spezifikation situativer Anregungsbedingungen, unabhängige Erfassung von Motiven und zu erklärendem Verhalten, empirische Prüfung von Theorien motivationaler Vermittlungsprozesse durch direkte Manipulation dieser.

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4
Q

. Erläutern Sie die Heider-Simmel Illusion. Welche alltagspsychologische Prozesse werden hier aktiv?

A

Bei der Heider-Simmel Illusion werden ein kleines Dreieck und ein kleiner Kreis von einem großen Dreieck verfolgt und schaffen es gemeinsam, dem großen Dreieck zu entkommen…
Dieser Vorgang kann auf verschiedenen Ebenen beschrieben werden: Verhaltensebene (verfolgt, greift an), Emotionsebene (ist wütend, freuen sich,…) und soziale Ebene. Hier werden Intentionen hineininterpretiert und Motivationen erschlossen.

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5
Q

Was unterscheidet Motive von Trieben?

A

Motive sind Wahrnehmungs- und Bewertungsdispositionen, die in einem Menschen weitgehend stabil bleiben. Triebe sind aktivierende Anspannung, deren Reduzierung als befriedigend angesehen wird. (Hunger, Durst, sexuelle Lust).
Motive müssen durch situative Reize angeregt werden. Ein Trieb ist eine Energie, die man loswerden möchte, also sozusagen eine Vermeidungsmotivation.

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6
Q

. Welcher Zusammenhang besteht zwischen Bedürfnissen und Anreizen?

A

Ein Bedürfnis ist ein Mangelzustand oder eine Wachstumsorientierung – also intrinsisch, die durch einen für dieses Bedürfnis relevanten Anreiz, intrinsischer Tätigkeitsanreiz oder extrinsischer Ergebnisanreiz eine affektive Reaktion hervorrufen.

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7
Q
  1. Was ist ein Ziel?
A

Das Anstreben einer positiv bewerteten Umweltveränderung (Endzustand) durch einen Verhaltensakt (Mittel).

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8
Q
  1. Mit welchen konzeptuellen Problemen hat die Motivationspsychologie zu kämpfen?
A

Terminologische Verwirrungen also die Abgrenzung zwischen den Konstrukten Motiv, Trieb, Bedürfnis, Emotion, Problem der Motivklassifikation und des richtigen Abstraktionsgrades (Hierarchiestufen Handlung, Bewegung, Aktion), Gefahr der Zirkularität (Handlung-> Motiv -> Handlung)

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9
Q
  1. Erläutern Sie zwei allgemeine Prinzipien der Verhaltensregulation.
A
Hedonismus = Streben nach Lust und Vermeiden von Unlust, günstige Affektbilanz durch Selbstregulation (langfristige Ziele erreichen)
Homöostase = Aufrechterhaltung eines Gleichgewichtszustands, Verringerung einer Diskrepanz zwischen einem IST-Wert und einem SOLL-Wert (Regelkreis), mit antagonistisch wirkenden Neigungen, z.B. Hunger und Sättigungsgefühl
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10
Q
  1. Erläutern Sie den Unterschied zwischen motivationspsychologischen Druck- und Zugvariablen.
A

Zugvariablen sind Anreize oder Ziele, die uns anziehen
Druckvariablen sind Instinkte, Triebe, Emotionen, denen wir wie angetrieben nachgehen

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11
Q
  1. Was sind implizite und explizite Messverfahren der Motivationspsychologie und was messen sie? Warum ist diese Unterscheidung für eine Verhaltensvorhersage wichtig?
A

Explizite Messverfahren sind Selbstberichte, Interviews und Fragebögen, sind nur für die Messung von bewussten und verbalisierbaren Vorlieben und Handlungspräferenzen geeignet.
Nicht alle Motive sind bewusst oder verbalisierbar, desweiteren besteht das Problem der sozialen Erwünschtheit.
Implizite Messverfahren sind der Rohrschachtest, TAT (Thematischer Apperzeptionstest), hier werden unbewusste, affektive Vorlieben und Reaktionsformen gemessen, die der reflektiven Selbstbeobachtung nicht unmittelbar zugänglich sind. Die Verhaltensvorhersage bei expliziten Messverfahren z.B. bei Gefängnisinsassen könnte fern der Realität sein, da die expliziten Aussagen des Inhaftierten das Ziel der Entlassung und nicht das Ziel der Ehrlichkeit haben könnten. Anhand diesen Beispiels sieht man, dass explizite Messverfahren nur begrenzt anwendbar sind, dies gilt auch umgekehrt für implizite. Die Methode der Motivmessung muss individuell und sorgfältig ausgewählt werden.

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12
Q
  1. Beschreiben Sie den Thematischen Auffassungstest und nennen Sie methodische Mängel des TAT. Mit welchem Verfahren können diese Mängel beseitigt werden?
A

Zu 10 Bildertafeln sollen vom Probanden Geschichten geschrieben werden, die Antworten werden qualitativ analysiert.
Hier ist eine geringe Auswertungsobjektivität und eine geringe Reliabilität gegeben.
Besserer Ergebnisse erzielt der MMG, Multi-Motiv-Gitter, ein semi-projektives Verfahren, das 14 Lebenssituationen zeit und verschiedene Antwortkategorien für mehrere Motive mit Ja/Nein Fragen ermöglich. Hier ist eine hohe Reliabilität gegeben.

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13
Q

Erläutern Sie zwei Haupt-Ansatzpunkte für motivationale Interventionen.

A

Ansatzpunkte für Motivationstrainings: Anreizstruktur und Motivstruktur
Entweder passt man die Anreizstruktur an die Motivstruktur an, also die Aufgabe an die Person, z.B. im Leistungssport oder man passt die Motivstruktur an die Anreizstruktur an, also die Person an die Aufgabe, wie bei der Personalselektion
Interventionsmaßnahmen: Interessensfördermaßnahmen, Imaginationstraining, Reappraisaltraining (Neubewertung), Zielvereinbarungen, Training der Selbstregulation (Fokussierung, Entspannung) u.v.m.

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