Tut 11 - Handelsrecht Flashcards
Allg. zum Handelsgesetz
Mit was beschäftigt sich das jeweilige Buch?
- Buch: ??
- Buch: ??
- Buch: ??
- Buch: ??
1.Buch: Handelsstand
—> Kaufleute, Handelsregister, Firma, Prokura
2.Buch: Handelsgesellschaften
—> OHG, KG, Stille Gesellschaft
3.Buch: Handelsbücher
—> „Bilanzrecht“
4.Buch: Handelsgeschäfte
—> AT, allg. Regeln BT, insbesondere Handelskauf
(5.Buch: Seehandel)
Zweck des Handelsrechts:
Nenne Gründe für ein solches „Sonderprivatrecht“ : (6)??
- Selbstverantwortlichkeit
—> vgl. Formfreiheit, § 350 HGB - Einfachheit und Schnelligkeit
—> vgl. Rügepflicht, § 377 HGB - Verkehrs- und Vertrauensschutz
—> vgl. Handelsregister, § 15 HGB - zwingend festgelegter Umfang bei der Prokura
—> § 49 HGB - Praxisnähe und Internationalität
—> Handelsbräuche - FAZIT: Recht dient hier
vor allem ökonomischen Bedürfnissen
Zweck des Handelsrechts
Welchen ökonomischen Bedürfnissen dient das Recht vor allem? (6)
- Vertrauensschutz/Schaffen von Erwartungssicherheit
- Senkung der Opportunitätskosten
- Selbstverantwortung
- freies Spiel von Angebot und Nachfrage
- Einfachheit und Schnelligkeit
- Senken der Transaktionskosten
Was ist der Anknüpfungspunkt für die Anwendung des HGB?
die Definition des Kaufmanns in § 1 HGB
(1) Kaufmann im Sinne dieses Gesetzbuchs ist, wer ein Handelsgewerbe betreibt.
(2) Handelsgewerbe ist jeder Gewerbebetrieb, es sei denn, dass das Unternehmen nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert.
Welche Norm?
§ 1 HGB
Istkaufmann
Kaufmann ist also stets, wer
- ein Gewerbe
- betreibt,
- das ein Handelsgewerbe ist
Wahr/Falsch?
Wahr
Prüfung der Kaufmannseigenschaft
Gewerbebegriff
Welche näher zu prüfenden Merkmale? (6)
- Erkennbarkeit nach außen
- Planmäßig, auf eine Vielzahl von Geschäften angelegt
- Gewinnerzielungsabsicht
- Selbstständigkeit
- Erlaubtheit
- keine freiberuflich Tätigkeit
Dreistufige Prüfung auf Handelsgewerbe: ??
Folge bei erfolgreicher Prüfung?
- Liegt ein Gewerbe vor?
—> § 1 I, II, 1.HS. - Liegt auch ein Handelsgewerbe vor?
—> § 1 I, II, 2. HS - Ist die Person bzw. der Rechtsträger auf den Handelsrecht angewendet werden soll Betreiber des Handelsgewerbes?
—> § 1 I („betreibt“)
________________________
Folge:
- Eintragung ins Handelsregister erforderlich, § 29 HGB
- Beachte: deklaratorische Wirkung der Eintragung
Welche Kaufmannsarten gibt es nach §§ 1-6 HGB? (5)
- Ist-Kaufmann (§ 1 HGB)
- Kann-Kaufmann (§§ 2, 3 HGB)
- Form-Kaufmann (§ 6 HGB)
- Schein-Kaufmann
- Fiktiv-Kaufmann (§ 5 HGB)
(Kann-) Kaufmann ist stets, wer ? (4)
Welche Folgen daraus? (2)
- ein Gewerbe
- betreibt,
- das kein Handelsgewerbe i.S.d. § 1 Abs. 2 HGB ist
- und dessen Firma im Handelsregister eingetragen ist
Folgen:
- konstitutive Wirkung der Eintragung
- Kaufmann mit Rückfahrkarte
Fiktivkaufmann, § 5 HGB
- aus Gründen der Rechtssicherheit
- Betrieb eines Gewerbes allerdings erforderlich
- erfasst Fälle der nachträglichen Abstufung auf Kleingewerbe
(Nur lesen)
…
Beispiel: Hans betreibt eine kleine Pommesbude in seiner Heimatstadt. Er beschäftigt keine Mitarbeiter und erzielt einen geringen Jahresumsatz. Aufgrund eines Fehlers im System wird sein Gewerbe am 20.März 2018 irrtümlich in das Handelsregister eingetragen.
Ist Hans Kaufmann?
- VOR dem 20.März 2018 Hans kein Istkaufmann
—> da er kein Handelsgewerbe betreibt
—> sein Geschäft ist klein, er beschäftigt keine Mitarbeiter und erzielt einen geringen Jahresumsatz - Hans auch kein Kannkaufmann, da er sein Gewerbe nicht freiwillig in das Handelsregister eintragen lassen hat
- AB dem 20.März 2018 ist Hans Fiktivkaufmann gemäß § 5 HGB, da er nun - wenn auch fälschlicherweise - in das Handelsregister eingetragen ist. Zum Schutz des Rechtsverkehrs kann sich jeder auf Hans Kaufmannseigenschaft berufen
- § 2 HGB ist nur anwendbar, wenn die Eintragung auf einer bewussten Entscheidung des Gewerbetreibenden beruht
Formkaufmann, § 6 HGB
- Körperschaft, § 6 II HGB
- Personengesellschaften, § 6 I HGB
(Nur lesen)
…
Ein Scheinkaufmann ist kein Kaufmann im Sinne der §§ 1 - 6 HGB.
Wahr/Falsch?
Wahr
Voraussetzungen für einen Scheinkaufmann? (3)
Was ist die Folge daraus?
- der Handelnde erweckt durch ein bestimmtes Auftreten den Rechtsschein, er betreibe ein Handelsgewerbe
- Geschäftspartner hat keine positive Kenntnis oder grob fahrlässige Unkenntnis von der Wahrheit
- Geschäftspartner handelt im Vertrauen auf den Rechtsschein
Folge: Handelnder muss sich als Kaufmann behandeln lassen!