Theorien Flashcards
Der Ansatz von Franz Ronneberger und Manfred Rühl
Welchen Ansatz verfolgten Franz Ronneberger und Manfred Rühl (1992) in ihrem Theorieentwurf?
Sie verfolgten einen sozialwissenschaftlichen und systemtheoretischen Ansatz. Sie sehen daher wie Niklas Luhman die PR als ein Teilsystem der Gesellschaft und damit als eine ganz bestimmte Form von öffentlicher Kommunikation.
Der Ansatz von Franz Ronneberger und Manfred Rühl
Nach der Theorie von Ronneberger und Rühl (1992) ist die Public Relations eine eigenständige gesellschaftliche Funktion, die keine andere Kommunikationsdisziplin in der gleichen Art erfüllt. Welche Umstände haben sie entstehen lassen? (4)
Die Funktion ist bei der Ausdifferenzierung der Gesellschaft entstanden:
* Pluralismus
* Wohlfahrtsstaatlichkeit
* Industrialisierung
Der Ansatz von Franz Ronneberger und Manfred Rühl
Auf welchen drei Ebenen kann man die PR nach Ronneberger und Rühl (1992) beschreiben? (3)
- Makro-Ebene (Funktion der PR in der Gesellschaft)
- Meso-Ebene (Leistung der PR in Konkurrenz zu anderen gesellschaftlichen Teilsystemen)
- Mikro-Ebene (Aufgabe von PR)
Der Ansatz von Franz Ronneberger und Manfred Rühl
Um was geht es nach Ronneberger und Rühl (1992) auf der Makro-Ebene? (4)
Funktion der PR in der Gesellschaft:
Für sie ist PR persuasive Kommunikation, die eingesetzt wird um interessengeleitete Kommunikation in einer interessengeleiteten Öffentlichkeit durchzusetzen. Durch kommunikative Mittel vor allem der Massenkommunikation will sie Handlungsspielräume schaffen für das eigene Handeln. Dadurch lassen sich die eigenen Themen besser durchsetzen. Das ist notwendig in einer Zeit, in der viele unterschiedliche Player um die Aufmerksamkeit ihrer Themen streiten. Ziel von Public Relations ist demgemäß eine dem Auftraggeber passende Anschlusshandlung.
Der Ansatz von Franz Ronneberger und Manfred Rühl
Um was geht es nach Ronneberger und Rühl (1992) auf der Meso-Ebene? (3)
Leistung der PR in Konkurrenz zu anderen gesellschaftlichen Teilsystemen:
Auf der Makroebene verstehen sie PR als unabhängiges Teilsystem der Gesellschaft, das auf der einen Seite zwar in Konkurrenz steht mit den anderen Teilsystemen wie Wirtschaft, Politik oder Recht, mit diesen aber auch in engem Austausch steht. Man braucht die spezifischen Eigenschaften des anderen Systems, und die Frage dieser Zusammenarbeit und Abgrenzung ist eine Frage der Meso-Ebene. So erbringt die PR als Bestandteil des Marketingmixes eine wichtige Leistung für die Wirtschaft, mit ihrer Informationsfunktion liefert die PR eine wichtige Leistung für die politische Aufklärung, etc.
Der Ansatz von Franz Ronneberger und Manfred Rühl
Um was geht es nach Ronneberger und Rühl (1992) auf der Mikro-Ebene? (5)
Aufgabe der PR:
Nun stehen die PR-Abteilungen, -Agenturen und -Fachleute im Fokus. Welche spezifischen Rollen sind mit welchen Aufgaben verbunden, angefangen bei der Problemanalyse, aus der spezielle Aufgaben hervorgehen bis zur Planung und Durchführung spezieller Handlungen, um Lösungen herbeizuführen (APUK). PR hat dabei als Kommunikationsaufgabe immer soziale Auswirkungen. Auch hier gilt, die Aufgaben sind dann erfolgreich gelöst, wenn sie Anschlusskommunikation im Sinne des Auftraggebers initiieren.
Der Ansatz von Werner Faulstich
Welchen Ansatz verfolgt Werner Faulstich (1992) in seinem Theorieentwurf?
Faulstich hat seinen Ansatz 1992 als organisationsbezogene Theorie vorgestellt, die er ebenfalls an der Systemtheorie von Niklas Luhmann anlehnt.
Der Ansatz von Werner Faulstich
Wie definiert Werner Faulstich die Öffentlichkeitsarbeit? (1992)
Für ihn ist Öffentlichkeitsarbeit eine “Interaktion in der Gesellschaft” und hat eine kontinuierliche Imagegestaltung als Ziel.
(nachvollziehbar aber allgemein)
Der Ansatz von Werner Faulstich
Welche Kritikpunkte gibt es beim Ansatz von Werner Faulstich (1992)?
- Zu weitreichend und allgemein
- Verschränkung zweier Ebenen: nämlich den System-Umwelt-Zusammenhang (Interaktion) mit einer Zielebene (Image).
Wichtig ist hier die Erwähnung des Handlungsspierlaums, der vom öffentlichen Charakter der Interaktion begrenzt und definiert wird.
Der Ansatz von Werner Faulstich
Welche vier zentrale Begriffe finden wir bei Faulstich (1992)? (4)
- Image
- Wertewandel
- Medien
- Sinn
Der Ansatz von Werner Faulstich
Was versteht Faulstich unter “Image”?
Um die Komplexität der Wirklichkeit zu reduzieren, entwickelt der Mensch bildhafte Vorstellungen als Images. Diese bestimmen seine Wahrnehmungs- und Kommunikationsmuster und legen damit eine wichtige Grundlage für die Interaktion zwischen System und Teilöffentlichkeiten.
Der Ansatz von Werner Faulstich
Was versteht Faulstich unter “Wertewandel”?
Die bildhaften Vorstellungen unterliegen ständigen Veränderungen, Anpassungen und Korrekturen, die mit gesellschaftlichen Veränderungen einhergehen, um damit dem Wertewandel der Gesellschaft.
Der Ansatz von Werner Faulstich
Was versteht Faulstich unter “Medien”?
Über Medien findet die vermittelte Interaktion statt und sie beeinflussen damit auch deren Inhalte und Struktur. Faulstich unterscheidet
(1) Handlungsmedien der Öffentlichkeitsarbeit, die unmittelbaren Instrumentalcharakter haben, und
(2) journalistische Handlungsmedien als Zielmedien von Öffentlichkeitsarbeit, deren besondere Funktion es ist, Teil-öffentlichkeiten zu konstituieren.
Der Ansatz von Werner Faulstich
Was versteht Faulstich unter “Sinn”?
Interaktive Kommunikation transportiert Sinn. Es ist Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit diesen Sinn ständig neu zu hinterfragen und zu vermitteln. Wichtig ist, dass die Inhalte der eigenen Sinnmitteilung übereinstimmen mit dem Sinnverständnis der Umwelt. Eine wechselseitige Entsprechung von Sinnzuweisung erhöht die Erfolgschancen der Interaktion.
Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)
Welche zwei Funktionsebenen unterscheidet Merten in seiner Theorie (1992, 1999)? (2)
- Mikroebene: Überzeugungshandeln bzw. Herstellung von Konsens
- Makroebene: Erzeugung wünschenswerter Wirklichkeiten
PR ist immer langfristig angelegt ist, schließlich geht es darum, durch Informationen aufzuklären, Überzeugungen zu ändern und Wirklichkeiten zu konstruieren
Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)
Welchen Ansatz verfolgt Merten in seiner Theorie (1992, 1999)?
Er verfolgt einen systemtheoretischen-konstruktivistischen Ansatz.
Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)
Von welchen drei Annahmen geht Merten bei seinem systemtheoretisch-konstruktivistischen Ansatz aus? (3)
- Öffentlichkeit ist ein soziales System, das die Herstellung von Konsens garantiert
- In der Mediengesellschaft ist nur das wirklich, was die Medien berichten oder thematisieren
- In der Mediengesellschaft werden zunehmend Fakten durch Fiktionen ersetzt (Hier kommt die PR ins Spiel, die professionell Images konstruiert und diese in Medien platziert)
Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)
Wie definiert Merten die PR-Arbeit?
PR-Arbeit ist “ein Prozess intentionaler und kontingenter Konstruktion wünschenswerter Wirklichkeiten durch Erzeugung und Befestigung von Images in der Öffentlichkeit”
Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)
Wie definiert Merten das Image?
Images sind für Merten konsonante Schemata mit kognitiver und emotionaler Struktur, die ein Mensch durch Wahrnehmung selbst bildet, auch hier – ähnlich wie bei Faulstich um die Komplexität der Wirklichkeit zu reduzieren.
Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)
Wahr oder Falsch: Die Öffentlichkeit gestaltet aktiv den Prozess der Wirklichkeitskonstruktion mit.
Wahr. Sie gestaltet aktiv den Prozess der Wirklichkeitskonstruktion mit - mit Hilfe der Projektion vorhandener Wunschvorstellungen auf ein Image-Objekt (Vorstellungsbilder) und der PR-Arbeit, die versucht, die Öffentlichkeit in diesem Prozess zu beeinflussen. Images werden also vom Rezipienten durch Steuerung von außen konstruiert. Images können zwar am Reißbrett wie Selbstbilder entworfen werden, bedürfen aber in ihrer Durchsetzung einer kontinuierlichen Kommunikationsarbeit. Schließlich – und auch das sagt der Konstruktivismus – interpretiert der Betrachter das Kommunikationsangebot immer auf seine Weise.
Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)
Warum müssen lt. Merten wünschenswerte Wirklichkeiten erzeugt und gefestigt werden?
Damit aus dem Selbstbild ein Fremdbild wird.
Diese in Einklang zu bringen, ist Aufgabe der PR.