Theorien Flashcards

1
Q

Der Ansatz von Franz Ronneberger und Manfred Rühl

Welchen Ansatz verfolgten Franz Ronneberger und Manfred Rühl (1992) in ihrem Theorieentwurf?

A

Sie verfolgten einen sozialwissenschaftlichen und systemtheoretischen Ansatz. Sie sehen daher wie Niklas Luhman die PR als ein Teilsystem der Gesellschaft und damit als eine ganz bestimmte Form von öffentlicher Kommunikation.

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2
Q

Der Ansatz von Franz Ronneberger und Manfred Rühl

Nach der Theorie von Ronneberger und Rühl (1992) ist die Public Relations eine eigenständige gesellschaftliche Funktion, die keine andere Kommunikationsdisziplin in der gleichen Art erfüllt. Welche Umstände haben sie entstehen lassen? (4)

A

Die Funktion ist bei der Ausdifferenzierung der Gesellschaft entstanden:
* Pluralismus
* Wohlfahrtsstaatlichkeit
* Industrialisierung

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3
Q

Der Ansatz von Franz Ronneberger und Manfred Rühl

Auf welchen drei Ebenen kann man die PR nach Ronneberger und Rühl (1992) beschreiben? (3)

A
  • Makro-Ebene (Funktion der PR in der Gesellschaft)
  • Meso-Ebene (Leistung der PR in Konkurrenz zu anderen gesellschaftlichen Teilsystemen)
  • Mikro-Ebene (Aufgabe von PR)
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4
Q

Der Ansatz von Franz Ronneberger und Manfred Rühl

Um was geht es nach Ronneberger und Rühl (1992) auf der Makro-Ebene? (4)

A

Funktion der PR in der Gesellschaft:

Für sie ist PR persuasive Kommunikation, die eingesetzt wird um interessengeleitete Kommunikation in einer interessengeleiteten Öffentlichkeit durchzusetzen. Durch kommunikative Mittel vor allem der Massenkommunikation will sie Handlungsspielräume schaffen für das eigene Handeln. Dadurch lassen sich die eigenen Themen besser durchsetzen. Das ist notwendig in einer Zeit, in der viele unterschiedliche Player um die Aufmerksamkeit ihrer Themen streiten. Ziel von Public Relations ist demgemäß eine dem Auftraggeber passende Anschlusshandlung.

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5
Q

Der Ansatz von Franz Ronneberger und Manfred Rühl

Um was geht es nach Ronneberger und Rühl (1992) auf der Meso-Ebene? (3)

A

Leistung der PR in Konkurrenz zu anderen gesellschaftlichen Teilsystemen:

Auf der Makroebene verstehen sie PR als unabhängiges Teilsystem der Gesellschaft, das auf der einen Seite zwar in Konkurrenz steht mit den anderen Teilsystemen wie Wirtschaft, Politik oder Recht, mit diesen aber auch in engem Austausch steht. Man braucht die spezifischen Eigenschaften des anderen Systems, und die Frage dieser Zusammenarbeit und Abgrenzung ist eine Frage der Meso-Ebene. So erbringt die PR als Bestandteil des Marketingmixes eine wichtige Leistung für die Wirtschaft, mit ihrer Informationsfunktion liefert die PR eine wichtige Leistung für die politische Aufklärung, etc.

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6
Q

Der Ansatz von Franz Ronneberger und Manfred Rühl

Um was geht es nach Ronneberger und Rühl (1992) auf der Mikro-Ebene? (5)

A

Aufgabe der PR:

Nun stehen die PR-Abteilungen, -Agenturen und -Fachleute im Fokus. Welche spezifischen Rollen sind mit welchen Aufgaben verbunden, angefangen bei der Problemanalyse, aus der spezielle Aufgaben hervorgehen bis zur Planung und Durchführung spezieller Handlungen, um Lösungen herbeizuführen (APUK). PR hat dabei als Kommunikationsaufgabe immer soziale Auswirkungen. Auch hier gilt, die Aufgaben sind dann erfolgreich gelöst, wenn sie Anschlusskommunikation im Sinne des Auftraggebers initiieren.

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7
Q

Der Ansatz von Werner Faulstich

Welchen Ansatz verfolgt Werner Faulstich (1992) in seinem Theorieentwurf?

A

Faulstich hat seinen Ansatz 1992 als organisationsbezogene Theorie vorgestellt, die er ebenfalls an der Systemtheorie von Niklas Luhmann anlehnt.

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8
Q

Der Ansatz von Werner Faulstich

Wie definiert Werner Faulstich die Öffentlichkeitsarbeit? (1992)

A

Für ihn ist Öffentlichkeitsarbeit eine “Interaktion in der Gesellschaft” und hat eine kontinuierliche Imagegestaltung als Ziel.

(nachvollziehbar aber allgemein)

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9
Q

Der Ansatz von Werner Faulstich

Welche Kritikpunkte gibt es beim Ansatz von Werner Faulstich (1992)?

A
  • Zu weitreichend und allgemein
  • Verschränkung zweier Ebenen: nämlich den System-Umwelt-Zusammenhang (Interaktion) mit einer Zielebene (Image).

Wichtig ist hier die Erwähnung des Handlungsspierlaums, der vom öffentlichen Charakter der Interaktion begrenzt und definiert wird.

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10
Q

Der Ansatz von Werner Faulstich

Welche vier zentrale Begriffe finden wir bei Faulstich (1992)? (4)

A
  • Image
  • Wertewandel
  • Medien
  • Sinn
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11
Q

Der Ansatz von Werner Faulstich

Was versteht Faulstich unter “Image”?

A

Um die Komplexität der Wirklichkeit zu reduzieren, entwickelt der Mensch bildhafte Vorstellungen als Images. Diese bestimmen seine Wahrnehmungs- und Kommunikationsmuster und legen damit eine wichtige Grundlage für die Interaktion zwischen System und Teilöffentlichkeiten.

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12
Q

Der Ansatz von Werner Faulstich

Was versteht Faulstich unter “Wertewandel”?

A

Die bildhaften Vorstellungen unterliegen ständigen Veränderungen, Anpassungen und Korrekturen, die mit gesellschaftlichen Veränderungen einhergehen, um damit dem Wertewandel der Gesellschaft.

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13
Q

Der Ansatz von Werner Faulstich

Was versteht Faulstich unter “Medien”?

A

Über Medien findet die vermittelte Interaktion statt und sie beeinflussen damit auch deren Inhalte und Struktur. Faulstich unterscheidet
(1) Handlungsmedien der Öffentlichkeitsarbeit, die unmittelbaren Instrumentalcharakter haben, und
(2) journalistische Handlungsmedien als Zielmedien von Öffentlichkeitsarbeit, deren besondere Funktion es ist, Teil-öffentlichkeiten zu konstituieren.

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14
Q

Der Ansatz von Werner Faulstich

Was versteht Faulstich unter “Sinn”?

A

Interaktive Kommunikation transportiert Sinn. Es ist Aufgabe der Öffentlichkeitsarbeit diesen Sinn ständig neu zu hinterfragen und zu vermitteln. Wichtig ist, dass die Inhalte der eigenen Sinnmitteilung übereinstimmen mit dem Sinnverständnis der Umwelt. Eine wechselseitige Entsprechung von Sinnzuweisung erhöht die Erfolgschancen der Interaktion.

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15
Q

Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)

Welche zwei Funktionsebenen unterscheidet Merten in seiner Theorie (1992, 1999)? (2)

A
  • Mikroebene: Überzeugungshandeln bzw. Herstellung von Konsens
  • Makroebene: Erzeugung wünschenswerter Wirklichkeiten

PR ist immer langfristig angelegt ist, schließlich geht es darum, durch Informationen aufzuklären, Überzeugungen zu ändern und Wirklichkeiten zu konstruieren

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16
Q

Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)

Welchen Ansatz verfolgt Merten in seiner Theorie (1992, 1999)?

A

Er verfolgt einen systemtheoretischen-konstruktivistischen Ansatz.

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17
Q

Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)

Von welchen drei Annahmen geht Merten bei seinem systemtheoretisch-konstruktivistischen Ansatz aus? (3)

A
  1. Öffentlichkeit ist ein soziales System, das die Herstellung von Konsens garantiert
  2. In der Mediengesellschaft ist nur das wirklich, was die Medien berichten oder thematisieren
  3. In der Mediengesellschaft werden zunehmend Fakten durch Fiktionen ersetzt (Hier kommt die PR ins Spiel, die professionell Images konstruiert und diese in Medien platziert)
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18
Q

Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)

Wie definiert Merten die PR-Arbeit?

A

PR-Arbeit ist “ein Prozess intentionaler und kontingenter Konstruktion wünschenswerter Wirklichkeiten durch Erzeugung und Befestigung von Images in der Öffentlichkeit”

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19
Q

Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)

Wie definiert Merten das Image?

A

Images sind für Merten konsonante Schemata mit kognitiver und emotionaler Struktur, die ein Mensch durch Wahrnehmung selbst bildet, auch hier – ähnlich wie bei Faulstich um die Komplexität der Wirklichkeit zu reduzieren.

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20
Q

Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)

Wahr oder Falsch: Die Öffentlichkeit gestaltet aktiv den Prozess der Wirklichkeitskonstruktion mit.

A

Wahr. Sie gestaltet aktiv den Prozess der Wirklichkeitskonstruktion mit - mit Hilfe der Projektion vorhandener Wunschvorstellungen auf ein Image-Objekt (Vorstellungsbilder) und der PR-Arbeit, die versucht, die Öffentlichkeit in diesem Prozess zu beeinflussen. Images werden also vom Rezipienten durch Steuerung von außen konstruiert. Images können zwar am Reißbrett wie Selbstbilder entworfen werden, bedürfen aber in ihrer Durchsetzung einer kontinuierlichen Kommunikationsarbeit. Schließlich – und auch das sagt der Konstruktivismus – interpretiert der Betrachter das Kommunikationsangebot immer auf seine Weise.

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21
Q

Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)

Warum müssen lt. Merten wünschenswerte Wirklichkeiten erzeugt und gefestigt werden?

A

Damit aus dem Selbstbild ein Fremdbild wird.

Diese in Einklang zu bringen, ist Aufgabe der PR.

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22
Q

Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)

Welche sechs Basishypothesen legt Merten der Konstruktion von Images zugrunde? (6)

A
  • Wirklichkeitserfahrung: Die Möglichkeit persönlicher Wirklichkeitserfahrung nimmt ständig ab, jene durch medienvermittelte Informationen dagegen zu.
  • Einfluss der Massenmedien: Der Medieneinfluss auf Wissen, aber auch auf Werte und Meinungen steigt kontinuierlich.
  • Image-Konsistenz: Images sind von Natur aus labil und müssen ständig aktualisiert und gestützt werden.
  • Wertewandel: Die Bewertung von Images in der Öffentlichkeit unterliegt Wandlungsprozessen, die in die auf Stabilisation zielende Öffentlichkeitsarbeit einzukalkulieren sind.
  • Visualisierung: Visuelle Kommunikation erleichtert die Konstruktion und Stabilisierung von Images.
  • Identifikation: Je häufiger und variabler Informationen über ein Image-Objekt sind, desto wichtiger werden wiederkehrende Identifikationselemente (z. B. Logos).
23
Q

Der Ansatz von Klaus Merten (1992; 1999)

Welche Eigenschaft ist besonders wichtig bei Mertens These von der fiktionalen Wirklichkeitskonstruktion iFv. Images?

A

Die Überzeugung. Der PR-Arbeiter hat darauf zu achten, dass fiktionale Wirklichkeitskonstruktionen in Form von Images so angelegt sein müssen, dass sie auch akzeptiert und geglaubt werden können.

24
Q

Der Ansatz von Günter Bentele (1994)

Wenn wir nach Günter Bentele gehen:
Dürfen PR-Leute lügen?
Wie sieht Merten das?

A

Merten als Vertreter des Konstruktivismus geht von einer Realität aus, die der Mensch nur subjektiv wahrnehmen kann, er kann die Welt nicht sehen, wie sie wirklich ist. Alles ist konstruiert und untersubjektiv abgestimmt. Damit gibt es auch nicht die Wahrheit, sondern lediglich soziale Übereinkünfte.

Bentele sieht die (1) eingeschränkten Möglichkeiten des Einzelnen, die Wirklichkeit wahrzunehmen, aber betont trotzdem (2) ganz in der Tradition der PR-Literatur den nahezu durchgängig geforderten Wahrheitsbezug von PR-Fachleuten. Er leitet dadurch den Anspruch ab, dass PR-Aussagen in Einklang stehen müssen mit der beobachtbaren sozialen Wirklichkeit. Damit erinnern seine Aussagen ein wenig an Faulstich, der die Homogenität der Sinnzuweisungen für wesentlich hält.

25
Q

Der Ansatz von Günter Bentele (1994)

Welchen Ansatz verfolgt Günther Bentele in seiner Theorie? (1994)

A

Benteles informationstheoretischer Ansatz setzt auf die Rekonstruierbarkeit von Wirklichkeitsbezügen, die er für eine effektive PR-Arbeit maßgeblicher sieht als die Konstruierbarkeit von Images.

26
Q

Der Ansatz von Günter Bentele (1994)

Welche Schemata greifen laut Bentele bei der subjektiven Wahrnehmung von Informationsangeboten?

A

Der Mensch kann laut Bentele die Informationsangebote durch subjektive Wahrnehmung, Kognition und Rekonstruktion nur äußerst selektiv abrufen und verarbeiten. Neue Informationen würden dabei immer anhand vorhandenen Wissens selektiert und verarbeitet. Dabei prüft der Mensch kontinuierlich die wahrgenommenen Informationen und vergleicht diese mit den vorhandenen Informationsmustern – vor allem anhand des Kriteriums Glaubwürdigkeit.

27
Q

Der Ansatz von Günter Bentele (1994)

Was passiert laut Bentele, wenn Muster nicht übereinstimmen?

A

Stimmen die Muster nicht überein wird dabei die ‘Adäquatheitsregel’ verletzt (Unwahrheit, Tabuisierung, Fehler, Beschönigungen, Auslassung negativer Information usw.). So kommt es zu Ungereimtheiten und Diskrepanzwahrnehmungen. Diese münden in Glaubwürdigkeitsverlusten des Kommunikators. Nach Ansicht seines Publikums büßt er Vertrauen ein.

28
Q

Der Ansatz von Günter Bentele (1994)

Wie nennt Günter Bentele seine Theorie? (1994)

A

Bentele bezeichnet seinen Ansatz als Theorie des öffentlichen Vertrauens.

29
Q

Der Ansatz von Grunig/Hunt (1984)

Welchen Ansatz verfolgen James Grunig und Todd Hunt (1984)?

A

Sie verfolgen einen histroisch beschreibenden Ansatz. Sie skizzieren die Abfolge von vier historisch einander folgenden Kommunikationstypen.

30
Q

Der Ansatz von Grunig/Hunt (1984)

Grunig und Hunt sagen, dass sich unter dem Einfluss gesellschaftlicher, politischer, wirtschaftlicher und technischer Veränderungen die PR (in den USA) verändert hat. Welche drei Kernaussagen treffen sie zu den Veränderungen? (3)

A
  • von der Propaganda zur Information
  • von der Unverbindlichkeit oder gar Unwahrheit zur Wahrheit hin
  • von der einseitigen Information hin zum wechselseitigen Information.
31
Q

Der Ansatz von Grunig/Hunt (1984)

Welche vier historisch einander folgende Kommunikationstypen gibt es laut Grunig/Hunt (1984)?

A
  • Publicity (1850 ff.)
  • Information (1906 ff.)
  • Asymetrische Kommunikation (1923 ff.)
  • Symmetrische Kommunikation / Dialog (1923 ff.)
32
Q

Der Ansatz von Grunig/Hunt (1984)

An welchem Kommunikationstypus zweifelten die Forscher Grunig/Hunt am Meisten? Warum erfährt aber gerade dieser eine Renaissance?

A

Dass diese Entwicklung idealtypisch immer mehr zu einem Dialog (Typ 4) führen würde, wurde später (1992) von Grunig selbst bezweifelt mit dem sogenannten Win-Win-Modell, das den Einsatz bestimmter Typen von Kommunikation vom beiderseitigen Nutzen der Organisation und der beteiligten (Teil-)Öffentlichkeit abhängig macht.

Durch die Online-Kommunikation erfährt der Dialogansatz jedoch wieder eine lange nicht für möglich gehaltene Renaissance. Es sind gerade die Social Media-Kanäle, die es jedem Einzelnen ermöglichen, mit jedem anderen in eine Art Dialog zu treten – vorherige technische Schranken von Ort, Zeit und Geld wurden abgebaut. Sicherlich unterscheidet sich diese Art von Dialog von den Ideal-Vorstellungen der beiden amerikanischen PR-Wissenschaftler, aber der zentrale Aspekt des Interessenausgleichs kann hier auch stattfinden.

33
Q

Der Ansatz von Grunig/Hunt (1984)

Was versteht man unter dem Win-Win-Modell von Grunig? (1992)

A

Weil die Symmetrische Kommunikation bzw. der idealtypische Dialog als unrealistisch eingestuft wurde, ersetzte man diesen mit dem Win-Win-Modell. Es besagt, dass man dann erfolgreich ist, wenn man bei Interessensauflegung zumindest einige Interessen beider Kommunikationspartner durchsetzen kann.

34
Q

Der Ansatz von Grunig/Hunt (1984)

Konkretisiere nach Grunig und Hunt (1984) den Kommunikationstypus “Publicity” nach folgenden Dimensionen:
* Zweck
* Kommunikationsmodus
* Zugrundeliegendes Kommunikationsmodell
* Forschung dazu
* Typische Vertreter
* Heutige Anwendungsfelder
* Erstmalige Verwendung (USA)
* Anwendung USA
* Anwendung Deutschland

A
  • Zweck: Propaganda
  • Kommunikationsmodus: Einwegkommunikation, nicht an Wahrheit gebunden
  • Zugrundeliegendes Kommunikationsmodell: Sender Empfänger
  • Forschung dazu: kaum (Reichweitenanalysen)
  • Typische Vertreter: P.T.Barnum
  • Heutige Anwendungsfelder: Verkaufsförderung
  • Erstmalige Verwendung (USA): 1850 ff.
  • Anwendung USA: 15%
  • Anwendung Deutschland: 25%
35
Q

Der Ansatz von Grunig/Hunt (1984)

Konkretisiere nach Grunig und Hunt (1984) den Kommunikationstypus “Information” nach folgenden Dimensionen:
* Zweck
* Kommunikationsmodus
* Zugrundeliegendes Kommunikationsmodell
* Forschung dazu
* Typische Vertreter
* Heutige Anwendungsfelder
* Erstmalige Verwendung (USA)
* Anwendung USA
* Anwendung Deutschland

A
  • Zweck: Verbreiten von Information
  • Kommunikationsmodus: Einwegkommunikation an Wahrheit gebunden
  • Zugrundeliegendes Kommunikationsmodell: Sender Empfänger
  • Forschung dazu: kaum (Verständlichkeitsanalysen)
  • Typische Vertreter: Ivy L. Lee
  • Heutige Anwendungsfelder: Behörden, NPOs
  • Erstmalige Verwendung (USA): 1906 ff.
  • Anwendung USA: 50%
  • Anwendung Deutschland: 35%
36
Q

Der Ansatz von Grunig/Hunt (1984)

Konkretisiere nach Grunig und Hunt (1984) den Kommunikationstypus “Asymetrische Kommunikation” nach folgenden Dimensionen:
* Zweck
* Kommunikationsmodus
* Zugrundeliegendes Kommunikationsmodell
* Forschung dazu
* Typische Vertreter
* Heutige Anwendungsfelder
* Erstmalige Verwendung (USA)
* Anwendung USA
* Anwendung Deutschland

A
  • Zweck: Überzeugen
  • Kommunikationsmodus: Zweiwegkommunikation, unausgewogene Wirkungen
  • Zugrundeliegendes Kommunikationsmodell: Unvollständige (asymmetrische) Systemstruktur
  • Forschung dazu: Programmforschung (Evaluierung von Einstellungen)
  • Typische Vertreter: Edward L. Bernays
  • Heutige Anwendungsfelder: Unternehmen mit wirtschaftlichen Zielsetzungen, Agenturen
  • Erstmalige Verwendung (USA): 1923 ff.
  • Anwendung USA: 20%
  • Anwendung Deutschland: 35%
37
Q

Der Ansatz von Grunig/Hunt (1984)

Konkretisiere nach Grunig und Hunt (1984) den Kommunikationstypus “Symmetrische Kommunikation/Dialog” nach folgenden Dimensionen:
* Zweck
* Kommunikationsmodus
* Zugrundeliegendes Kommunikationsmodell
* Forschung dazu
* Typische Vertreter
* Heutige Anwendungsfelder
* Erstmalige Verwendung (USA)
* Anwendung USA
* Anwendung Deutschland

A
  • Zweck: Verständnis
  • Kommunikationsmodus: Zweiwegkommunikation, ausgewogene Wirkungen
  • Zugrundeliegendes Kommunikationsmodell: Gruppe Gruppe (vollständige Systemstruktur)
  • Forschung dazu: Programmforschung (Evaluierung von Verständnis)
  • Typische Vertreter: Edward L. Bernays, Berufsverbände
  • Heutige Anwendungsfelder: Unterschiedliche Gesellschaften, Agenturen
  • Erstmalige Verwendung (USA): 1923 ff.
  • Anwendung USA: 15%
  • Anwendung Deutschland: 5%
38
Q

Der Ansatz von Ansgar Zerfaß (1996)

Welchen Ansatz verfolgt der studierte Betriebswirt und Kommunikationswissenschaftler Ansgar Zerfaß (1996)?

A

Er konstruiert eine Theorie der Public Relations als einen organisationsbezogenen Ansatz.

bzw. betriebswirtschaftlich

39
Q

Der Ansatz von Ansgar Zerfaß (1996)

Welchen Stellenwert hat laut Zerfaß die Public Relations in einer Organisation?

A

Nach einer umfassenden Analyse der integrierten Kommunikation bei der Firma Höchst entwickelt Zerfaß eine integrierende Systematik aller eine Organisation betreffenden Kommunikationsstrukturen und -elemente. Dabei ist Öffentlichkeitsarbeit nur eine von mehreren zusammenwirkenden Kommunikationsfunktionen einer Organisation und wird funktional als Element einer integrierten Unternehmens- bzw. Organisationskommunikation eingestuft.

40
Q

Der Ansatz von Ansgar Zerfaß (1996)

Auf welchen Arenen bzw. Handlungsfeldern sieht Zerfaß die PR? (4)

A
  • Organisationsintern
  • Gesellschaftspolitisch
  • Soziokulturell
  • Politisch-administrativ
41
Q

Der Ansatz von Ansgar Zerfaß (1996)

Ordne das ‘Klassifikationsschema von PR-Zielen’ von Ansgar Zerfaß (1996) auf der Basis unterschiedlicher Zielebenen:
* Dominantes PR-Ziel (3)
* PR-Stil (3)
* Primäres PR-Ziel (2)
* Sekundäres PR Ziel (1)

A

Dominantes PR-Ziel
* Kommunikative Integration im Nahbereich
* Kommunikative Strukturierung von sozialen Beziehungen
* Kommunikative Integration im Fernbereich

PR-Stil
* Argumentation
* Information
* Persuasion

Primäres PR-Ziel
* Intentionale Einflussnahme
* Situationsbezogene Einflussnahme

Sekundäres PR Ziel
* Verständigung

42
Q

Der Ansatz von Peter Szyszka (1999)

Welchen Ansatz verfolgt Peter Szyszka (1999)?

A

Er liefert wie Zerfaß einen organisationsbezogenen Ansatz. Er betrachtet die PR als funktionales Subsystem einer Organisation und weist ihr die Funktion der Regelung kommunikativer Umfeldbeziehungen zu. Dabei nutzt er die bereits eingeführten Ebenen Makro, Meso und Mikro, um die kommunikationswissenschaftlichen Bezüge herstellen zu können.

Szyszka bezieht sich dabei ebenfalls auf konstruktivistische, systemtheoretische und akteurstheoretische Ansätze

43
Q

Der Ansatz von Peter Szyszka (1999)

Welche drei Ebenen gibt es nach dem Ansatz von Peter Szyszka (1999)?

A
  • Beziehungsebene
  • Funktionsebene
  • Handlungsebene
44
Q

Der Ansatz von Peter Szyszka (1999)

Was versteht Szyszka unter der Beziehungsebene?

A

Szyszka setzt voraus, dass Organisationen als soziale Einheiten in ständigem Austausch stehen mit ihren Bezugsgruppen.

Die aufgebauten Beziehungen ändern sich mit gesellschaftlichen Strömungen permanent, was Auswirkungen auf die Handlungsspielräume der Kommunikationspartner hat. Die Wahrnehmung gegenüber einer Organisation und die daraus folgenden Interaktionen verändern sich. Dies erfordert für die Organisation eine ständige Analyse der Situation und der Umwelt und ergibt einen ständigen Regelungs- und Steuerungsbedarf der Öffentlichkeitsarbeit.

45
Q

Der Ansatz von Peter Szyszka (1999)

Was versteht Szyszka unter der Funktionsebene?

A

Neben der Analyse der Situation und des Organisationsumfelds ergibt sich aus der organisationspolitischen Funktion der PR eine fachliche Beratung der Unternehmensführung und ihre Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von kommunikativen Lösungsansätzen. Dabei geht es um die positiven Ausgestaltungen der Beziehungen einer Organisation mit ihren Bezugsgruppen. Die PR ist damit eine organisationspolitische Dienstleistung.

46
Q

Der Ansatz von Peter Szyszka (1999)

Was versteht Szyszka unter der Handlungsebene?

A

Daraus definiert sich der Anspruch der PR, mit der Schaffung von Handlungsspielräumen für die Organisation eine
* spezifische Kommunikationsaufgabe zu übernehmen mit
* rollenspezifischen Aufgaben
* mit den passenden Wirkungsabsichten, Wirkungsmöglichkeiten und Wirkungsgrenzen.

47
Q

Der Ansatz von Peter Szyszka (1999)

Welche zwei zusätzlichen Begriffe hebt Szyszka weiters hervor?

A
  • Soziales Vertrauen an der Schnittstelle zwischen Beziehungs- und Funktionsebene
  • Funktionale Transparenz an der Schnittstelle zwischen Handlungs- und Funktionsebene
48
Q

Wahr oder Falsch.

Es gibt keine einheitliche, alles umfassende und von allen akzeptierte PR-Theorie, es sollte aber angestrebt werden.

A

Falsch. Es gibt keine einheitliche, alles umfassende und von allen akzeptierte PR-Theorie, aber es ist auch nicht der Anspruch wissenschaftlicher Forschung. Nicht die EINE übergeordnete Theorie bringt wichtige Erkenntnisse,
* sondern zahlreiche verschiedene Forschungsarbeiten,
* die die PR aus den unterschiedlichen Winkeln, aus den unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen beleuchten und damit auch die unterschiedlichsten Fragestellungen aufwerfen und beantworten.

49
Q

Vervollständige.

  • Bei der PR-Forschung geht es a) um ____________ und b) ____________ Zusammenhänge
  • Diese PR-Forschung steht noch am An____________
  • Es braucht weitere ____________ aus der ________________________, aber auch aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen wie der ____________, der ____________ oder der ____________.
A
  • Bei der PR-Forschung geht es a) um gesellschaftliche und b) organisationale Zusammenhänge
  • Diese PR-Forschung steht noch am Anfang.
  • Es braucht weitere Theoriearbeit aus der Kommunikationswissenschaft, aber auch aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen wie der Betriebswirtschaft, der Soziologie oder der Psychologie.
50
Q

Wahr oder Falsch.

Organisationsspezifische Theorien sind gesellschaftspolitischen Theorien überlegen.

A

Falsch. Mit Hilfe einer grundlegenden wissenschaftlichen Theorie kann die Praxis das notwendige Handlungsbewusstsein schaffen, um problemgerechte und verantwortungsbewusste Kommunikationslösungen zu entwickeln.

Und: Nur eine von außen auch wahrgenommene weitreichende PR-Theorie sorgt für die Legitimierung ihrer organisationsspezifischen Aufgaben und sorgt für ihren Platz im Gefüge der integrierten Unternehmenskommunikation.

51
Q

Zu welchem der vier Grunig/Hunt-Modelle hat die Lasswellformel die größte Ähnlichkeit?

A

Die Lasswellformel ist einseitig und spricht von Aussagen (Who says…). Demgemäß wäre sie dem zweiten Modell (Informationsmodell) von Grunig/ Hunt am ähnlichsten.

52
Q

Was besagt der theoretische Ansatz von Bentele? (Intereffikation)

A

Benteles (1997) Intereffikationshypothese besagt, dass der Einfluss von PR auf den Journalismus nicht einseitig sei, wie dies die Determinationshypothese behaupte, sondern zweiseitig (vgl. Ziffer 90).

53
Q

Richtig oder Falsch.

Die Evolution von Kommunikation bewirkt, dass es a) immer mehr Medien in immer kürzeren Zeitabständen gibt und b) die Medien immer mehr Informationsangebote für die Rezipienten liefern. Dadurch wird c) die PR immer weniger wichtig als Lieferant von Nachrichten. Einen Trend, den die Social Media Kanäle noch einmal verstärkt haben.

A

Falsch.

54
Q

Was besagt der theoretische Ansatz von Burkart?

A

Von Burkart (1993) stammt der verständigungsorientierte Ansatz der PR mit den beiden Zielebenen Interessendurchsetzung und Konsensherstellung. Beim verständigungsorientierten Ansatz gilt es durch die Lösung bestehender kommunikativer Konflikte eine von allen Seiten einvernehmlich geteilte Situationsdefinition zu erarbeiten, welche die Basis für die eigentliche Problemlösung liefern soll.

Burkart betont die Bedeutung der Verständigung zwischen Organisationen und ihren Stakeholdern und sieht die PR als einen Prozess, der darauf abzielt, sowohl die eigenen Interessen zu verfolgen (Interessendurchsetzung) als auch gemeinsame Interessen und Konsens mit den Stakeholdern herzustellen. Der Fokus liegt auf dem Dialog, der auf Gegenseitigkeit, Offenheit und Transparenz basiert.