Dialoggruppen Flashcards
Wer bestimmt die Wirksamkeit strategischer Kommunikation?
Der Adressat.
PR ist kein kausaler Wirkungsprozess, indem die PR der Täter und die Adressaten die Opfer sind. Wir haben es mit mündigen RezipientInnen zu tun. Jeder bestimmt welchen Nachrichten er sich zuwendet - besonders in Zeiten des Webs.
Woher kommt der Begriff “Teilöffentlichkeit”? Was bedeutet er?
Teilöffentlichkeit und Zielgruppen kommen aus dem Marketing, und werden häufig synonym verwendet. Jede Gruppe wird über ein Thema definiert und kann so als Teilöffentlichkeit verstanden werden.
Was bedeutet Bezugsgruppe?
Menschen werden nach ihrer Beziehung zum Unternehmen in verschiedene Bezugsgruppen eingeteilt. Das liefert für den PR-Tätigen eine noch recht allgemeine aber durchaus nützliche Übersicht. Ein Naturschutzbund als möglicher Initiator von PR-Arbeit hat durchaus andere Bezugsgruppen als eine Aktiengesellschaft.
Was bedeutet Anspruchsgruppe?
Wenn wir Bezugsgruppen nach ihren Ansprüchen der Organisation gegenüber bewerten, sind es Anspruchsgruppen. Hier findet eine Gewichtung der Gruppen nach der Bedeutung für das Unternehmen statt, und zwar in Hinblick auf die PR-Ziele. Aus der Priorisierung der einzelnen Gruppen ergeben sich Anhaltspunkte für die strategische Ausrichtung der PR. Für Unternehmen sind neben den Kunden die Mitarbeiter die wichtigste Anspruchsgruppe, die bei fast jeder Kommunikationskampagne zu berücksichtigen ist– bei einer Aktiengesellschaft sind das in verstärktem Maße die Aktionäre.
Was bedeutet Zielgruppe?
Die Anspruchsgruppen werden bei bestimmten Kommunikationskampagnen als Zielgruppen ausgewählt. Diese schließen Menschen ein, die man für ein bestimmtes Thema gewinnen will, bei denen man bestimmte Botschaften platzieren möchte. Die strategischen Ziele wie Bekanntheitsgrad erhöhen, Image verbessern, Anschlusskommunikation herstellen, will man genau in diesen Zielgruppen erreichen.
Zielgruppen sind damit nur ausgewählte Sektoren der Teilöffentlichkeit.
Was bedeutet Dialoggruppe?
Der Begriff Zielgruppe klingt nach dem alten Kommunikationsverständnis wie dem Stimulus-Response-Ansatz. Das Signal des Senders trifft den Empfänger, der immer in gleicher Weise auf das gleiche Signal reagiert.
Heute haben wir modernere Wirkungsmodelle (Systemtheorie und Konstruktivismus) und wir wissen, dass Kommunikation zweiseitig angelegt ist. Gerade in der PR, wo es um Verständigung, Überzeugung und Interessenausgleich geht, spielt der Dialog eine wesentliche Rolle. Nach Grunig/Hunt haben PR-Tätige das Ziel, in den Dialog mit Zielgruppen zu treten, um so bestmöglich Situationen zu erreichen, in denen die Kommunikationspartner ihre Ziele durchsetzen können. So wird aus der Zielgruppe, die für die PR wichtige Dialoggruppe.
Wahr oder Falsch.
In Deutschland und in der Schweiz ist der Begriff “Dialoggruppe” sehr geläufig, in Österreich eher “Zielgruppe”.
Falsch - umgekehrt. In der österreichischen Fachliteratur ist der Begriff der Dialoggruppe äußerst geläufig, in Deutschland und der Schweiz ist hauptsächlich von der Zielgruppe die Rede.
Welcher deutsche Begriff ist synoym für Stakeholder?
Anspruchsgruppe.
Was bedeutet Shareholder?
Shareholder sind Aktionäre und ein Teil der Stakeholder bzw. Anspruchsgruppen.
Wie unterteilt Szyszka die verschiedenen Zielgruppen?
Zielgruppen
1. Direkt (Anspruchsgruppen)
* intern: Management, Vorstand, Mitarbeiter
* extern: Medien, Lieferanten, Politiker, Behörden, Kapitalgeber
2. Indirekt
* intern: -
* extern: Verbraucher, Anrainer, Menschen wie du und ich
Wer sind für die AUA wichtige Stakeholder (Peter Thier)? (5)
- Eigentümer (Lufthansa)
- Kunde (B2B, B2C)
- Systempartner (Flughafen)
- Behörden (Austrocontrol)
- Lieferanten (DO&CO, Boeing, Airbus)
Sonstige Besonderheit:
* Mergers&Response Planning für Krisensituationen
* Starke Beobachtung von außen (insb. Medien)
* One-voice-policy
Was versteht man unter funktionalen Zielgruppen? Wer zählt hierzu? (4)
Funktionale Zielgruppen werden von der PR eingesetzt, um bestimmte Ziele zu erreichen.
* Meinungsführer
* Gatekeeper
* Multiplikatoren
* Werbeträger / Testimonials
Wahr oder Falsch.
Die Bedeutung persönlicher Kommunikation nimmt in einer Mediengesellschaft ab.
Falsch. Kommunikationswissenschaftler fanden heraus, dass die Bedeutung der persönlichen Kommunikation in der Mediengesellschaft keinesfalls geringer geworden ist. Eher das Gegenteil ist der Fall. Das persönliche Gespräch übernimmt die wichtige Funktion der Bestätigung von Wirklichkeitsentwürfen, die der Mensch aus den Medien entnommen hat. Kurz gesagt, die Medien sind für die Informationen zuständig, der Mensch für die Meinung.
Von wem stammt der prominenteste Ansatz zur Verknüpfung medialer und informeller Kommunikation?
Paul F. Lazarsfeld (1940)
“The people’s choice”: In US-Wahlkämpfen wählen Medien im Vorfeld einen Kandidaten, den sie während des gesamten Wahlkampfs unterstützen. Lazarsfelds Annahme, dass diese Medienwahl die Wähler beeinflusst, erwies sich als falsch, da die Wähler angaben, stärker von persönlich bekannten und vertrauten Personen beeinflusst zu werden.
(Two-step flow of communication, opinion leader)
Medien übermitteln Information, Meinungsführer übermitteln Meinungen, Opinion-Followers übernehmen diese Meinung
Auf welcher Annahme basiert Lazarsfelds Modell?
Lazarsfelds Modell basiert auf der Annahme, dass jeder Mensch Mitglied mindestens einer sozialen Gruppe ist (z.B. Familie, Freunde, Kollegen).