Einführung Flashcards
Neben dem Zitat von Karl Popper, welches besagt, dass nichts so praktisch ist wie eine gute Theorie, gibt es noch ein zweites Zitat über die PR vom österreichischen PR-Wissenschaftler Benno Signitzer. Wie lautet es?
“Es gibt kaum ein Berufsfeld [PR], in dem die wissenschaftlichen Theorien und Modelle so sinnvoll und einfach auf die Praxis übertragbar sind.”
Was ist das zentralste Aufgabenfeld der PR?
Die Medienarbeit.
Der Journalismus befindet sich seit 2017 in einer Krise. Nenne drei Gründe, warum das so ist. (3)
- Die zunehmende Einschränkung der Medienfreiheit zeigt sind in Ländern wie Polen, Ungarn, Russland, Türkei und den USA. Donald Trump schließt regierungskritische Medien von Pressekonferenzen aus, verunglimpft sie über Twitter und verachtet Medien- und Pressefreiheit. Die Ströme zeigen sich auch bei rechten Parteien in Deutschland, welche Medienberichterstattung als Lügenpresse diffamieren. Sie führen in der Gesellschaft zu einem Verlust an Glaubwürdigkeit der Medien.
- Content-Marketing als Trend in der Wirtschaft, wo Unternehmen ihre eigenen Medieninhalte erstellen, wird besonders von wirtschaftlichen Eliten vorangetrieben. Dieser Trend geht einher mit fallenden personellen und finanziellen Ressourcen bei Redaktionen im Print- und im Rundfunkbereich.
- Das Zeitalter der Digitalisierung und Social Media macht jeden zum Beobachter der Welt, der seine Nachrichten an seine Follower oder Kontakte absetzen kann. Diese direkten Kontakte sin authentisch und haben mehr Einfluss auf die öffentliche Meinung. Hinzu kommen Roboter/Chatbots, die Kommentare automatisch im Sinne des Programmierers generieren.
Wahr oder Falsch.
Die PR ist nicht Teil des Mediensystems.
Falsch. PR-Akteure nehmen im Gegenteil im Zuge des Content Marketings immer mehr journalistische Aufgaben wahr und arbeiten sogar in eigenen Redaktionen oder kreieren eigene Medien.
Beispiele aus der Praxis:
* Eigenes TV-Studio von BASF
* Eigener Chefredakteur der PR-Agentur Fischer-Appelt
* Eigener Newsroom der Telekom
* Eigenes Content Studio von igus
Gerade die Onlinewelt treibt die digitale Transformation der PR voran. Welche drei Veränderungen gibt es im Zuge dessen? (3)
- Starker Wandel im Mediennutzungsverhalten der Zielgruppen
- Neue Tools der Informationsbeschaffung mit mehr Vernetzungsmöglichkeiten (Dialog, Beziehungen)
- Neue Möglichkeiten der direkten Erfolgskontrolle
Wahr oder Falsch.
Durch die Entwicklung von Social Media und die Partizipation und Interaktion von und mit Nutzern hat die Online-Kommunikation einen wichtigen Anteil an der öffentlichen Meinungsbildung.
Richtig.
Wie verändert die Onlinewelt auch das Marketing?
Es gibt einen Shift hin zur Produkt-PR. Stichwort hier ist die Customer Journey und damit die Frage, wie ich den Kunden zu welchem Zeitpunkt über welche Medien erreichen kann, damit ich über spannende Themen auf den Produktverkauf Einfluss nehmen kann.
Durch die digitale Transformation lässt sich auch wieder ein Gegentrend beobachten. In welchen drei Tatsachen zeigt sich dieser Gegentrend? (3)
- ‘Analog‘ im Luxussegment gilt wieder als schick.
- Persönliche Kommunikation ist wieder beliebt, weil viele Menschen sich von Smartphones, E-Mails und WhatsApp überfordert fühlen.
- Eventkommunikation wird wieder beliebter
Mit Menschen zu arbeiten wird wieder hoffähig und das gibt Hoffnung bei all den negativ erscheinenden Trends im Mediensystem. Dennoch stellen Helfericht et. al zurecht fest: “In der Kommunikationsbranche führt die digitale Transformation dazu, dass sich der Fokus der Unternehmenskommunikation von klassischer Werbung und Pressearbeit hin zu einer Kommunikation entwickelt hat, bei der direkte Beziehungen zu Stakeholdern eine größere Rolle spielen.” Und hier bietet die Online-Kommunikation nahezu unbegrenzte Möglichkeiten.
Warum heizt sich die Debatte rund um PR als Öffentlichkeitsarbeit immer mehr auf? (3)
- PR-Arbeit hat sich in der öffentlichen Kommunikation etabliert und ihre Rolle in der Mediengesellschaft ist gewichtiger geworden.
- Durch die Digitalisierung ändern sich die Strukturen (neue öffentl. Plattformen und neue Protagonisten der Meinungsbildung etablieren sich).
- “Alternative Wahrheiten” und “Fake-News” führen zum Akzeptanzverlust von Journalisten und Medien.
Was ist das große Dillemma rund um die Öffentlichkeitsarbeit?
- Sie ist sinnvoll, weil sie Orientierung biete, Vertrauen sichere und Öffentlichkeit herstelle.
- Sie ist schädlich, weil sie falsches Bewusstsein schaffe, sich nicht an der Wahrheit orientiere und die demokratische Gesellschaftsordnung gefährde.
Was ist das große Dillemma zwischen PR und Journalismus?
Tendenziell gibt es eher negative Berichterstattung über PR-Arbeit. Diese resultiert aus dem besonderen Verhältnis zwischen PR-Arbeiter und Journalist.
Der PR-Arbeiter sieht den Journalisten eher als Partner, der Journalist den PR-Arbeiter eher als ‘Gegenspieler’. Der Journalist möchte etwas herausbekommen, der PR-Arbeiter eher etwas reindrücken. Dazu kommt, dass Journalisten häufig nicht zugeben wollen, dass PR-Arbeiter ihre Quellen sind. Es erscheint für sie besser zu sein, eine Distanz in der Öffentlichkeit zu wahren und die PR-Arbeit zu diffamieren. PR ist in der Berichterstattung der Medien zumeist mit negativen Konnotationen besetzt. Es wird häufig nur die negative Seite dargestellt, die es zugegebenermaßen auch gibt.
Warum lässt sich der PR-Begriff oft schwer von anderen Begriffen der Kommunikation abtrennen?
Die Öffentlichkeitsarbeit ist vielfältig und facettenreich. Viele anfallende Tätigkeiten und zugewiesene Instrumente scheinen auf den ersten Blick kaum etwas miteinander zu tun haben. Bei näherer Betrachtung zeigt sich allerdings ein Arbeitsfeld, das verschiedenste Tätigkeiten zielgerecht kombinieren kann. Immer stehen Kommunikationsaufgaben und Kommunikationsmanagement im Mittelpunkt.
Warum verlieren Journalisten an Glaubwürdigkeit?
Politiker und Unternehmen haben Erfolg damit, wenn sie es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen. Sie sprechen Emotionen an, setzen auf Stimmungen – das Gut der Glaubwürdigkeit scheint an Bedeutung zu verlieren. Eine solche Richtung braucht ein Feindbild und das ist aktuell von vielen der Journalismus oder der Journalist. Ihm wird Kampagnenjournalismus gegen einzelne Personen oder Organisationen vorgeworfen, ihnen wird weiters vorgeworfen, dass sie es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen. Indem man ihnen vorwirft, sie würden es ja mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, kann man von eigenen Unzulänglichkeiten in dieser Frage ablenken.
Was sind vier wichtige Wahrheiten, wenn es um PR geht? (4)
- Unternehmen können nicht nicht kommunizieren
- Jede Kommunikation hat einen Beziehungsaspekt (PR)
- Unternehmen können nicht nicht PR machen
- Jegliche Kommunikation ist interessensgeleitet
