Sitzung 2 & 8: Methoden der biologischen Psychologie Flashcards
- Bildgebende Verfahren: Computer Tomography (CT)
- Computer Tomography
- nicht invasiv, radioaktive Substanzen
- Bild verbessert seit 70er
- Backprojektion (Bild rekombiniert –> höchste Dichte
Forschungsstrategien der Neurowissenschaften - Gehirn und Verhalten als unabhängige und abhängige Variable (20.1.1)
Je nach Methodischen Zugang konzentriert sich die biologische Psychologie mehr auf die anatomirschen Orte (Hirnstrukturen) oder auf die Dynamik von Hirnprozessen:
a) Biologische Psychologie & Neuropsychologie: physiologisches Subtrat als UV, Verhalten als AV
z.B.: Läsion/Stimulation d. Nervengewebes bei Tieren
b) Psychophysiologie: physiologisches Substrat als AV, Verhalten als UV
z.B.: Registrierung hirnelektrischer/magnetischer Prozesse bei Verhalten im Humanversuch
c) Neurophysiogie: steht zwischen den Methoden: Untersuchung von Verhaltens-, Denkstörungen nach Läsionen und Störungen des menschlichen Gehirns
Was ist der Unterschied, wenn man in der Forschungsstrategie das physiologische Substrat als UV manipuliert bzw. als AV? (20.1.1)
- physiologisches Substrat als UV & Verhalten als AV: Es werden oft Zusammenhänge zwischen Hirnstrukturen und einzelnen Verhaltensweisen berichtet
- Phsyiologisches Substrat als AV & Verhalten als UV: Es werden Zusammenhänge zwischen Hinrprozessen und Verhalten berichtet, weniger von einzenen abgrenzbaren Regionen
Forschungsstrategien der Biologischen Psychologie (20.1.2)
Die Herstellung kausaler Beziehungen zwischen Gehirn, Körper und Verhalten erfordert die simultane Erfassung und Beeinflussung von physiologischen und psychologischen Variablen
Methoden - Welche gibt es?
- Mikroskopie und Histologie:
a) Fixierung und Färbung
b) Degenerationsmethoden
c) Meerrettichperoxidase
d) Immunhistochemische Methoden - Neurochemische Methoden:
a) Aminosäurenautoradiograhie
b) Genaktivierung
c) Mikodialyse
–> 1. - 2. sind neurochemische bzw. neuroanatomische Methoden - Läsionen und Reizungen:
a) Stereotaxie
b) Läsionsmethoden
c) Elektrische und magnetische Reizungen des Gehirns - Elektro- und Magnetoenzephslographie (EEG & MEG)
- Ereigniskorrelierte Hirnpotenziale und Magnetfelder (EKP)
- Bildgebende Verfahren:
a) Messung der Hirnburchblutung und Positronenemissionstomographie (PET)
b) Magnetresonanztomographie (MRT)
c) funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT)
d) Computer Tomograhpie (CT)
e) Singel Photon Emission Computed Tomopgraphiy (SPECT) - Optische Bildgebung:
a) Das Lambert-Beer-Gesetz
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 1. Mikroskopie und Histologie - a) Fixierung und Färbung (20.2.1)
- Zweck: Um Zellhäufungen und Bahnen im Mikroskop sichtbar zu machen
- Fixation:
a) nötig, um postmortale Auflösung zu verhindern ( Formalin wird meist verwendet)
b) vorher: Blut durch andere Flüssigkeit ersetzt (= Perfusion)
c) nachher: Härtung d. Gewebes durch Paraffin oder Einfrieren, dann Scheiben mit Mikrotom - Färbung:
a) Nissl-Färbung: für Zellkörperferbung
b) Gogli-Färbung: Membranfärbung
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 1. Mikroskopie und Histologie - Mikroskopiearten
- Nach Fixierung und Färbung kann das Nervengewebe entweder
a) lichtmikroskopisch oder
b) elektromikroskopisch betrachtet werden –> elektromikroskop hat eine höhere Auflösung
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 1. Mikroskopie und Histologie - b) Degenerationsmethode
- Es werden jene Teile des Neurons makriert, die nach Läsionen absterben
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 1. Mikroskopie und Histologie - c) Meerrettichperoxidase (MRP)
- Anwendung: zur Färbung von Axon und Zellkörper
- retrograder axoplasmatischer Transport: MRP wird von den präsynaptischen Endigungen (nicht von den Axonen selbst) aufgenommen und von dort zum Zellkörper transportiert
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 1. Mikroskopie und Histologie - d) Immunhistochemische Methoden
- lebend und tot: kann sowohl am Lebenden als auch am toten Präperat verwendet werden
- Axone: erlaubt vorallem die Darstellung von Axonen
- Schritte:
a) monoklonale Antikörper gegen ver. Zellbestandteile herstellen –> über Klonierung
b) Ort der Antigen-Antikörper-Reaktion über Immunfluoreszenz (bindet antikörper an fluoreszierendes Molekül) / Immunhistochemie (bindet Antikörper an chemische Verbindung) sichtbar gemacht
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 2. Neurochemische Methoden - a) Aminosäurenautoradiographie
Bei autoradiographischen Methoden werden radioaktive Substanzen (2-Deoxyglukose) in
das Nervengewebe eingespritzt, die dort selektiv aufgenommen werden. Dadurch kann die radioaktive Strahlung lokal gemessen werden.
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 2. Neurochemische Methoden - b) Genaktivierung
- aktive Neuronen: in aktiven Neuronen werden spezifische Gene im Zellkern expremiert und Proteine produziert
In-situ-Hybridisierung: erlaubt Visualisierung aller Peptide und Proteine
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 2. Neurochemische Methoden - c) Mikrodialyse
- Anwendung: zur Messung der Sekretion von Neurotransmittern, Tierversuch
- Künstliche Membran: wird eingesetzt, sie ist nur für bestimmte Moleküle permeabel –> so können bereits winzige Mengen an Transmittern erfasst werden
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 3. Läsionen und Reizungen -a) Stereotaxie
- Zweck: Elektroden oder Kanülen in der Tiefe des Gehirns anzubrignen –> Ermöglichen ortsgenaue punktförmige Eingriffe/ Registrierungen aus der Tiefe des Gehirns
- Mittels eine stereotaktischen Gerätes und Atlases (Karte vom Gehirn)
- Anwendung:
a) Aufsuchen der richtigen Stelle
b) bewegen des Elektrodenhalters nach anteroior-postertior und lateral-medial am narkotisierten TIer/Menschen
c) Loch in die Stelle bohren
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 3. Läsionen und Reizungen - b) Lösionsmethoden
- Hochfrequenzkoagulation: irreversible Läsion durch hochfrequenten Wechselstrom
- chemische Läsionen:
a) selektiver
b) zerstören Zellkörper, ohne Axone zu beeinflussen oder
c) zertören Zellen, die bestimmten Transmitter benutzen - Kühlung (kryogene Blockade auf +25°): reversible Schäden
- Auftropfen von Kalium-Chlorid-Lösung (KCl-Lösung)
a) für den Neokortex
b) KCI führt zur einer sich ausbreitenden negativen Gleichspannungsverscheibung mit anschließender elektirscher Stille (spreadding depression)
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 3. Läsionen und Reizungen - Bewertung von Läsionsmethoden
Verhaltensstörungen nach Hirnläsionen erlauben meist nur indirekte Schlüsse über
Struktur-Funktions-Beziehungen, da die Ursache für die Störungen auch auf sekundäre
Veränderungen des Gewebes, der Funktion und des Verhaltens nach der Läsion
zurückführbar sein kann
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 3. Läsionen und Reizungen - Messung der Folgen von Hirnläsionen beim Menschen
Die Folgen von Hirnläsionen beim Menschen werden mit neuropsychologischen Tests und
experimentalpsychologischen Verhaltensproben erfasst; Neurologische Testbatterien:
- Luria-Nebraska-Neuropsychol. Testbatterie, Halstead-Reitan-Batterie
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 3. Läsionen und Reizungen - c) Elektrische und magnetische Reizung des Gehirns
- Beim Menschen: Während operativer Eingriffe kann das Gehirn des wachen Patienten schmerzlos elektrisch oder mechanisch gereizt und die Verhaltenseffekte geprüft werden.
- im Tierversuch stereotaktische Implantation d. Elektroden
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 3. Läsionen und Reizungen - c) Elektrische und magnetische Reizung des Gehirns - tDCS
- Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS):
a)schwacher Gleichstrom: durchdirngt die Schädeldecke und kann den Kortex hemmend oder erregend reizen –> nicht invasiv
b) Gleichstromreizung des menschlichen Gehirns führt in der Nähe der Anode (positive polarisierende Elektronen) zu Erregung, in der Nähe der Kathode (negativ polarisierende Elektroden) zu Hemmung - Transkranielle Magnetstimulation (TMS)
a) Magnetische Spule wird nahe der Kopfhaut angelegt und führt zu einer depolarisation der darunterliegenden Zellen
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 3. Läsionen und Reizungen - c) Elektrische und magnetische Reizung des Gehirns - TMS
Transkranielle Magnetstimulation
1. Spule: Magnetische Spule wird naher der Kopfhaut angebracht –> die darunterliegenden Zellen werden durch den Magnetimpuls depolarisiert –> Impulse werden ausgelöst –> Kriert eine virtuelle Läsion
- Anwendung: in Diagnostik, Forschung und Therapie (z.B.: Messung sensomotorischer Reorganisation des Gehirns bei chronischen Schmerzen und Lernen, Erfassung von Rückenmarksstörungen)
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 3. Läsionen und Reizungen - c) Elektrische und magnetische Reizung des Gehirns - repetitive TMS
- Kurze Impulse von TMS über einen Zeitraum von Sekunden oder Minuten führt zu einer unterbrechung der gerade ablaufenden Nervenvorgänge
- hoch- und niedrigfrequente Stiumulation: Hochfrequente Stimulation erhöht und niedrigfrequente Stimulation erniedrigt die Erregbarkeit
–> wobei das Hilf (z.B.: Reograntsation bei Schlaganfall oder psychische Störungen) wird noch untersucht
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 4. Elketro- und Magnetoenzephalogramm: Methodenvergleich
- EEG und MEG sind mit die wichtigesten Methoden zur Erforschung der Zusammenhänge von Hirn und Verhalten beim Menschen
- präzisie Zeitmessung: EEG und MEG erlauben präzise Zeitmessung mentaler Prozesse
- weniger präzise Lokalisation: der anatomische Ursprung der Spannungsschwankungen kann weniger gut bestimmt werden als bei bildgebenden Verfahren
–> extrem höhe Zeitliche Auslösung bei limitierter räumlicher Auflösung - Wenn EEG und MEG nicht von der SChädel- sondern von der Hrinoberfläche abgeleiter werden, dann ist ihre örtliche und räumliche Audflösung besser
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 4. Elketro- und Magnetoenzephalogramm: EEG - Aufbau
- nicht invasive Methode: Netzkappe mit Elektroden auf den Kopf angebracht, Leitgel wird zwischen Kappe und Kopfhaut gespritzt, damit die Elektroden halten –> für die Anbringung der Elektroden gibt es internationale Setups und Referenzsysteme
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 4. Elketro- und Magnetoenzephalogramm: EEG - Setups und Referenzsysteme
- Für die Anbrigung der Elektroden: zwischen Nasion (Vorne) und Inion (hinten) wird mittig die zentrale Elektroden plaziert
- mind. 12 Elektroden
- gerade Anzahl von Elektoden auf der rechten und ungerade Anzahl von Elektorden auf der linken Seite
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 4. Elketro- und Magnetoenzephalogramm: EEG-Rhytmen
- Individuelle Unterschiede: EEG-Frequenzbädnern variieren individuell sehr stark
- Arten von Rhythmen:
a) Alpha-Rhythmus (8-13 Hz): sinusförmig, im Wachzustand geringer visueller Aufmerksamkeit, entspannter Wachzustand und bei den meisten Menschen Schwerpunktwelle
b) Beta-Rhythmus (13-30Hz): bei visueller Konzentration/ AUfmerksamkeit wechselt der Alpha- meist in den Beta-Rhythmus (=Alpha-Block)
c) Teta- (4-8Hz) und Delta-Wellen (<4Hz): im Tiefschlaf oder pathologischen Veränderungen
d) Gamma-Wellen: Frequenzen über 30 Hz, extrem kleine Amplituden
e) mu-Rhythmus (10-15Hz): neurophysiologisch mit der Schlafspindel identisch
–> EEG weit Oszillationen von 0 . 100 Hz auf, die im Allgemeinen mit zunehmender Wachheit schneller werden
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 4. Elketro- und Magnetoenzephalogramm: EEG - Elektrokortikogramm (ECoG)
- Definition: EEG auf der Kortexoberfläche –> Makroelektroden direkt auf Kortex (z.B.: Einsatz bei Epilepsiechirurgie)
- höhere Amplitude: ECoG weißt 3 - 10 mal höhere Amplitude als das EEG auf
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 4. Elketro- und Magnetoenzephalogramm: EEG - Physiologische Grundlagen von Hirnoszillationen
- Definition: rhythmische elektrische Potenziale in den Hirnarealen, die sich synchronisieren müssen, um Informationen auszutauschen
- Hohe Frequenzen: sind auf räumlich wenig ausgedehnte Oszillatoren beschränkt
- langsame Frequenzen: sind auf weit ausgedehnte Oszillatoren beschränkt
- neuronale Plastizität und Gedächtnis: werden durch Oszillationen garantiert
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 4. Elketro- und Magnetoenzephalogramm: EEG- Die Regularität der EEG-Wellen
- Summierte Aktivität: EEG-Signale stellen die summierte Aktivität aus einer Vielzahl elektrische Prozesse dar
- Geordnetheit: Die Geordnetheit der Oszillationen im EEG resuliert aus den snchronen Feuereigenschaften der neuronalen Netzwerke
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 4. Elketro- und Magnetoenzephalogramm: EEG - Entstehung der Signale
- Das EEG entsteht v. a. aus exzitatorischen postsynaptischen Potenzialen. Der Ort der EEG und
MEG-Entstehung ist in den apikalen Dendriten von Schicht 1 und 2 zu suchen, wo die meisten unspezifischen Afferenzen und intrakortikalen Fasern enden. - Die Hirnrinde kann elektrisch als Dipol beschrieben werden mit umgekehrter Polarisierung zwischen oberen und unteren Schichten. Der negative Pol wird als Senke, der positive als Quelle bezeichnet.
- Viele benachbarte kortikale Dipole müssen sich summieren, um im EEG sichtbar zu werden.
Kugelförmige Zellorientierungen erzeugen keine registrierbaren Potenziale.
Neurochemische und neuroanatomische Methoden: 4. Elketro- und Magnetoenzephalogramm: EEG - EEG-Rohdaten
- Zeitreihendaten: bis zu 4000 Datenpunkte pro Sekunde
- Signalraum: Der Kopf (bzw. Überall wo Elektroden sind) –> das EEG misst Spannung zwischen zwei Punkten
- Referenzelektroden: zur Spannungsmessung und Quellenanalyse