Ergänzung Sitzung 9: Sehen und Höhren Flashcards
17.1.1 Photpisches Gesichts-und Bilckfeld und seine Sehschärfe:
Tageslicht und Dämmerungssehen
- Photopisches Sehen: das Farbsehen bei Tageslicht wird photopisches Sehen genannt
- Skotopisches Sehen: das Schwarz-Weiß-Sehen der Dämmerung, also die funktionelle Farbenbildheit wird skotopisches Sehen genannt
17.1.1 Photpisches Gesichts-und Bilckfeld und seine Sehschärfe: Gesichtsfeld und Blickfeld
- Monokulares Gesichtsfeld: wenn wir ein Augen schließen, ist das was wir noch sehen das einäugige/ monokulare Gesichtsfeld
- Binokulares Gesichtsfeld: das Gesichtsfeld, was wir mit beiden Augen sehen, es ist jedoch NICHT doppelt so groß wie das monokulare Gesichtsfeld, da sich die beiden Felder in der Mitte überlappen
- Binokulares Deckfeld: der Teil des binokularen Gesichtsfeld, in dem sich die Gesichtsfelder beider Augen überlappen
- Blickfeld: Durch Bewegung der Augen erweitert sich das binokulare Gesichtsfeld zum Blickfeld (horizontal vom 120° und vertikal um 80° größer)
17.1.2 Skotopisches Sehen in der Dämmerung:
Zeitverlauf der Dunkeladaption & skotopische Sehschärfe und das Prukine-Phänomen
- Zeitverlauf der Dunkeladaption:
Die Lichtempfindlichkeit des Auges nimmt beim Übertritt von sehr hell in dunkele Umgebung innerhalb von etwa 30 min. auf etwas das 1000-fache zu. Dies wird Dunkeladaption genannt
Skotopische Sehschärfe und das Purkinje-Phänomen:
1. Zwei physiologische Skotome: beim skotopischen Sehen gibt es 2 physiologische Skotome: den Austrittort des Sehnerven und die Fovea centralis.
2. Purkinje-Phänomen: in der Dämmerung ist das Auge für blaues Licht empfindlicher als für rotes
17.1.3 Anpassung an wechselnde Sehreize:
Helladaptation und Blendung
- Blendung: kommt es nach einem längeren Aufenthalt im Dunkeln (wenn das Auge seine max. Empfindlichkeit erreicht hat) bei einem abrupten Übergang in eine sehr helle Umgebung zu einer sehr starken Aktivierung der Netzhautrezeptoren, die sich subjektiv als Blendung bemerkbar machen
- Helladaptation: das Sehsystem passt sich in weniger als einer Minute an die neue Umgebungshelligkeit an. Die Helladaptation verläuft wesentlich schneller als die Dunkeladaptation
–> siehe auch Lernzettel s. 55-56
17.1.4 Sehen und Wahrnehmen mit zwei Augen:
Konvergenz als Entfernungsesser
- Beidäugiges Sehen: erweitert zum einem das Gesichts- und Blickfeld, zum anderen ermöglicht es ein dreidimensionales plastisches Abbild der Umwelt
- Konvergenzwinkel:
a) die optischen Achsen jedes Auges treffen sich immer im fixierten Punkt. Je näher der fixierte Punkt rückt, desto stumpfer wird der Winkel, den die beiden Sehachsen miteinander bilden (die Augen „wenden sich nach innen“)
b) Dieser Konvergenzwinkel kann vom Gehirn festgestellt und als Maß für die Entfernung des fixierten Punktes ausgewertet werden
17.1.4 Sehen und Wahrnehmen mit zwei Augen: Querdisparität und Tiefenwahrnehmung
- Querdisparation: bezeichnet die seitliche Verschiebung der beiden Augen, die daraus resultiert, dass sie sich an ver. Positionen befinden und so die Umwelt aus ver. Positionen wahrnehmen
- Querdisparität: der Umstand der Querdisparation bedingt, dass alle Gegenstände, die näher als der fixierte Punkt liegen, als gekreuzte Doppelbilder erscheinen, alle Gegenstände, die hinter (ferner) als der Fixationspunkt liegen, als angekreuzte
- Tiefeneindruck: das Gehirn verrechnet aber diese Information zu einem einheitlichen Bild (binokulare Fusion). So wird bei dieser binokularen Fusion aus den Doppelbildern ein räumlicher Tiefeneindruck gebaut
Monokulares Tiefensehen
- Ab 6m Entfernung verringert sich die Querdisparität auf vernachlässigbar kleine Werte, sodass wir praktisch einäugig sind
- Zu Wahrnehmung werden nun monokulare Signale zum Tiefensehen herangezogen, wie Größenunterschiede, Überdeckung, Schatten, perspektivische Verkürzung, Konturschärfe…
17.1.5 Visuelle Gestaltwahrnehmung :
- Gestaltwahrnehmung durch Erfahrung
- durch Ausnutzen des Größenkontrasts
- Ausnutzen desFormkontrasts
–> Sinnestäuschungen entstehen durch Mehrdeutigkeit
17.1.6 Wahrnehmungspsychologie des Farbensehens: additive und subtraktive Farbmischung
- Additive Farbmischung:
a) Definition: entsteht, wenn von einem Gesichtsfeldareal Licht unterschiedlicher Farben ins Auge fällt (die Mischung von rotem und grünem Licht ergibt Gelb)
b) Voraussetzung: wir benötigen selbstleuchtende Lichtquellen
c) Komplementärfarben: wenn wir selbstleuchtende Lichtquellen aus dem Farbkreis benutzen, dann finden sich für jede Farbe eine Komplementärfarbe, die bei additiver Mischung Weiß ergibt
d) Physiologisches Phänomen: die additive Farbmischung ist ein physiologisches Phänomen, das erst in den Photorezeptoren der Retina entsteht - Subtraktive Farbmischung:
a) Definition: durch Lichtfilter oder Pigmente werden bestimmte Bestandteile ausgefiltert, sodass nur noch eine bestimmte Wahrnehmung übrig bleibt (wenn weißes Licht durch einen Blaufilter und dann durch einen Geldfilter gesendet wird, bleibt Grün übrig
b) Physikalisches Phänomen: die subtraktive Farbmischung entsteht durch die physikalischen Vorgänge der Lichtabsorption und -reflexion
17.2 Signalaufnahme und -verarbeitung im Auge
Das Auge als bildgebenes Organ:
Bau des Auges
- Zusammengesetztes optisches System: das Auge ist ein zusammengesetztes optisches System welches mit einer Kamera verglichen werden kann
- Das „Objektiv“: des Auges würde aus Kornea (Hornhaut), vorderer Augenkammer und Linse bestehen
- Retina: Auf der Netzhaut (Retina) wird ein umgekehrtes und stark verkleinertes Abbild der Umwelt erzeugt
s. abb 17.11
Arbeitsweise der Iris
- Automatische Blende mit verstellbarem Durchmesser: Die Iris arbeitet wie die automatische Blende einer Kamera. Die Irismuskeln passen die Pupillenweite an die Belichtungsbedingungen an die Pupillenweite bestimmt das Ausmaß an Lichteinfall in das Auge
- Mydriasis:
a) Definition: Erweiterung der Pupille, i.d.R. bei geringem Lichteinfall - Myosis:
a) Definition: Die Verengung der Pupille, i.d.R. bei hohem Lichteinfall - Kopplung der Pupillen: beide Pupillen sind in ihrer Reaktion fest miteinander gekoppelt, Bei Belichtung eines Auges verengt sich nicht nur die Pupille diese Auges, sondern beide Pupillen
Arbeitsweise der Linse
- Funktion der Linse: Verschieden weit entfernte Gegenstände werden auf der Retina durch Änderung des Krümmungsradius der vorderen Linsenoberfläche scharf abgebildet
- Aufbau der Linse: die Linse ist ein elastischer Körper, der über Aufhängebänder (Zonulafasern) an der Sklera des Augapfels befestigt ist. Durch den Aueninnendruck wird die Linse über diese Aufhängung flachgezogen
- Akkommodation: Die Anpassung der Brechkraft der Linse über die Krümmung/Glättung der Linsenoberfläche durch die Ziliarmuskeln
a) Nahakkommodation: Die Linse wir kugelförmiger durch die Kontraktion der Ziliarmuskeln, was zu einer Entspannung der Zonulafasern führt
b) Fernakkommodation: die Linse flacht ab durch die Entspannung der Ziliarmuskeln, was zu einer Anspannung der Zonulafasern führt
Aufbau der Netzhaut
- Definition: Die Netzhaut ist die lichtempfindliche Schicht (neuronales Netzwerk) des Augenhintergrundes, auf die der optische Apparat das Bild der Umwelt projiziert
- Typen von Photosensoren:
a) Zapfen: verantwortlich für das photopische Sehen bei Tageslicht
b) Stäbchen: verantwortlich für das soktopische Sehen bei Dämmerung - Den Photosensoren nachgeschaltet sind:
a) Netzwerk ver. Nervenzellen
b) Ganglienzellen bilden die letzte Schicht: Die Axone dieser Ganglienzellen sammeln sich zum Sehnerv, welche auf der Höhe der Fovea das Auge verlässt und zum Gehirn zieht
17.2.2 Signalaufnahme in der Netzhaut: Verteilung der Zapfen und Stäbchen und der Sehschärfe auf der Retina
- Fovea:
a) Hier gibt es nur Zapfen
b) Diese werden aufgrund der Tatsache, dass sie die gesamte Neuronenschicht in der Fovea zur Seite schieb direkt von der Lichteinstrahlung getroffen
c) Zusätzlich sind die Zapfen in der Fovea besonders dicht und haben besonders zahlreiche Verbindungen zum zentralen Sehsystem
d) Daher ist die Fovea bei Tageslicht die Stelle des schärfsten Sehens - Restliches Auge:
Von der Fovea aus bis zum Rande der Netzhaut mischen sich Zapfen mit Stäbhcen, am Rande der Netzhaut gibt es fast nur noch Stäbchen
17.2.2 Signalaufnahme in der Netzhaut: Anzahl und Bau der Stäbchen und Zapfen
- Anzahl: 120 Mio. Stäbchen und 6 Mio. Zapfen
- Aufbau: sind beide ähnlich aufgebaut:
a) Außenglieder: bestehen aus tausend Membranscheibchen (bei Stäbchen) bzw. -einfaltungen (bei Zapfen), in denen die Sehfarbstoffe eingelagert sind
b) Zilium: dünne Gewebsbrück, welche die Außenglieder mit dem übrigen Zellkörper verbindet
c) Zellkörper: steht im Kontakt mit dem vor ihm liegenden Neuronen
17.2.2 Signalaufnahme in der Netzhaut: Sehfarbstoff der Stäbchen
- Rhodopsin: beseht aus einem Eiweiß (Opsin) und Retinal 1, dem Aldehyd des Vitamins A
- Arten: farbtüchtige Zapfen haben 3 ver. Typen mit unterschiedlichen Sehfarbstoffen, diese sind entweder besonders rot-, grün-, oder blau empfindlich
- Das Rhodopsin der Stäbchen liegt mit seiner max. Empfindlichkeit im blau-grünen Bereich
17.2.3 Signalverarbeitung in der Netzhaut:
Neuronen des Retinalen Netzwerks
- Ein- und Ausgang: die Photorezeptoren bilden den Eingang, die Ganglienzellen den Ausgang des lokalen Netzwerk der retinalen Nervenzellen
- Dazwischen liegen:
a) Horizontalzellen
b) Bipolarzellen
c) Amakrinen - Hauptflussrichtungen: es lassen sich zwei Identifizieren:
a) Zentripetal gerichtete Signalübertragung: von den Photorezeptoren über die Bipolarzellen auf die Ganglienzellen
b) Quer dazu verlaufender Signalfluss: in den Schichten der Horizontal- und Amakrienen
17.2.3 Signalverarbeitung in der Netzhaut: Rezeptive Felder retinaler Ganglienzellen beim skotopischen Sehen
- Besonderheiten der retinalen Ganglienzellen:
a) Ihre Axone verlassen im Sehnerven das Auge
b) Und sie bilden Aktionspotenziale aus, die über den Sehnerven die visuelle Information in das Gehirn tragen - Antagonistische Organisation: konzentrisch organisierte Felder mit On- und off-Zentrums-Neuronen
17.3 Signalverarbeitung in den subcortikalen und kortikalen visuellen Zentren:
Verlauf der Sehbahn
- Sehnerven: beider Augen laufen an der Schädelbasis aufeinander zu und tauschen in der(Chiasma opticum) etwas die Hälfte ihrer Nervenfasern aus
- Chiasma opticum: die Sehbahnen kreuzen hier so, dass die der linken Gesichtshälfte zur rechten Hirnhälfte laufen und die der rechten Gesichtshälfte zur linken Gehirnhälfte
- Corpus geniculatum laterale (CGL): ist ein Kerngebiet des Thalamus, er stellt die einzige synaptische Station der Sehbahn auf dem Weg zur Großhirnrinde da
s. Abb Lernzettel s. 66
17.3 Signalverarbeitung in den subcortikalen und kortikalen visuellen Zentren: Signalverarbeitung im Corpus geniculatum laterale
Die 6 Neuronenschichten des CGL sind abwechselnd dem linken und dem rechten Auge zugeordnet. Die rezeptiven Felder der CGL-Neurone sind konzentrisch organisiert. Sie dienen teils der Übertagung von unbunter und teils von Farbinformation