Schizophrenie Flashcards
Psychose
Oberbegriff für psychische Störungen mit starker Beeinträchtigung des Realitätsbezugs
Schizophrenie
umschriebenes Krankheitsbild
Endogene Psychose
veralteter Begriff vor allem als Oberbegriff für Schizophrenie und endogene Depression
Positivsymptome
- hinzukommen zum normalen Erleben & Verhalten
Formale und inhaltliche Denkstörungen (Wahn)
Wahrnehmungsstörungen/Halluzinationen
Affektstörungen (v.a. Inadäquatheit; nicht Affektverflachung)
Störungen des Selbstgefühls
Psychomotorische Störungen
Negativsymptome
- normale Funktionen nicht mehr vorhanden Sozialer Rückzug affektive Verflachung Antriebsarmut Interessenverlsut Sprachliche Verarmung
Symptome Schizophrenie
Formale Denkstörungen (WIE denkt der Betroffene)
Zerfahren/inkohärent, Hemmung, Perseveration, Ideenflucht
Inhaltliche Denkstörungen (WAS denkt der Betroffene)
Beziehungswahn, verfolgungswahn, Liebeswahn, Größenwahn, körperbezogene Wahnideen, Beeinflussungswahn, bizarrer Wahn, Gedankenausbreitung, -Entzug, -Eingebung, -lautwerden
Formale Denkstörungen
(WIE denkt der Betroffene)
Zerfahren/inkohärent, Hemmung, Perseveration, Ideenflucht
Inhaltliche Denkstörungen
WAS denkt der Betroffene)
Beziehungswahn, verfolgungswahn, Liebeswahn, Größenwahn, körperbezogene Wahnideen, Beeinflussungswahn, bizarrer Wahn, Gedankenausbreitung, Entzug, Eingebung,lautwerden
Wahn
eine offensichtlich falsche Überzeugung von der der Betroffene sich jedoch nicht Distanzen kann
Konkretismus
bezeichnet Schwierigkeiten im Sinnverständnis die durch ein Festhalten an der konkreten Wortbedeutung verursacht werden
z.B. besteht eine Unfähigkeit, Redewendungen/Metaphern zu versteh
Halluzinationen:
wahrnehmungsähnliche Erfahrungen, die ohne adäquate externe Reize auftreten
- Stimmenderen (häufig kommentierende oder befehlende Stimmen)
- optische Halluzinationen, taktile Halluzinationen , Geruchs & Geschmackshalluzinationen
Affektstörungen
Affektarm, Ambiavelnt, Parathymie (unangemessener Affekt)
Störungen des Selbstgefühls
Derealisation, Depersonalisation
Psychomotorische Störungen
Maniriert/bizarr, Mutistisch (stumm), Katatone Erregung, Katatone Haltungsstereotypie, Negativismus
ICD 10 F20 Schizophrenie Allgemeine Kriterien
Während der meisten Zeit innerhalb eines Zeitraums von mind. 1 Monat ( oder während einiger Zeit an den meisten Tagen) sollte eine psychotische Episode mit entweder
- mind. 1 unter 1
oder mind 2 der unter 2 aufgezählten Merkmal bestehen
Symptome Merkmal 1 Schizophrenie
- Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung, Gedankenentzug oder Gedankenausbreitung
- Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten, deutlich bezogen auf Körper oder Gliederbewegungen oder bestimmte Gedanken, Tätigkeiten oder Empfindungen; Wahnwahrnehmungen
- kommentierende oder dialogische Stimmen, die über den Patient reden oder andere Stimmen, die aus bestimmten Körperteilen kommen
- anhaltend kulturell unangemessener, bizarrer Wahn, wie der, das Wetter kontrollieren zu können oder mit Außerirdischen in Verbindung zu stehen
Symptome Merkmale 2 Schizophrenie
- Anhaltende Halluzinationen jeder Sinnesmodalität, täglich während mindestens eines Monats, begleitet von flüchtigen oder undeutlich ausgebildeten Wahngedanken ohne deutliche affektive Beteiligung oder begleitet von langanhaltenden überwertigen Ideen
- Neologismen, Gedankenabreißen oder Einschiebungen in den Gedankenfluss, was zu Zerfahrenheit oder Danebenreden führt,
- katatone Symptome wie Erregung, Haltungsstereotypien oder wächserne Biegsamkeit (Flexibilitas cerea), Negativismus, Mutismus und Stupor
- “negative” Symptome wie auffällige Apathie, Sprachverarmung, verflachte oder inadäquate Affekte
Typen der Schizophrenie
F20.0 Paranoide F20.1 Hebepherene F20.2 Katatone F20.3 Undifferenzierte F20.4 Postschizophrene Depression F20.5Schizophrenes Residuum F20.6 Schizophrenia simplex
F20.0 Paranoide Schizophrenie
häufigster Subtypus
Gekennzeichnet durch: Wahnideen & oder Halluzinationen
Gefühl verfolgt zu werden
Überezeugung besondere Mission erfüllen zu müssen
Halluzinationen oder Wahnphänomene müssen vorherrschen (Verfolgungswahn, Beziehungswahn, Abstammungswahn,Sendungswahn, körperbezogener oder Eifersuchtswahn; drohende oder befehlende Stimmen, Geruchs und Geschmackshalluzinationen, sexuelle oder andere körperliche Sensationen)
verflachter oder inadäquater Affekt, katatone Symptome oder Zerfahrenheit dominieren das klinische Bild nicht
Alle diese Phänomene können jedoch in leichter Form vorhanden sein
F20.1 Hebephrene Schizophrenie
Veränderungen im affektiven Bereich im Vordergrund
Wenig planvolles Verhalten
Ungeordnetes Denken und Sprechen
Stimmung und emotionaler Ausdruck oft nicht situationsangemessen (Parathymie)
Kriterium 1. oder 2. muss erfüllt sein:
1. eindeutige und anhaltende Verflachung der Affekte
2. eindeutige und anhaltende Inadäquatheit oder Unangebrachtheit des Affekts
Kriterium 1. oder 2. muss erfüllt sein:
1. zielloses und unzusammenhängendes Verhalten, statt Zielstrebigkeit,
2. eindeutige Denkstörungen, die sich als unzusammenhängende, weitschweifige oder zerfahrenen Sprache äußern
Halluzinationen oder Wahnphänomene bestimmen das klinische Bild nicht, können jedoch in leichterer Form vorhanden sein
F20.2 Katatone schizophrenie
motorische Störungen vorrangig
Motorische Übererregung
Haltungsstereotypien
Stupor
Negativismus
Rigidität
Flexibilitas cerea
Befehlsautomatismus
Für mindestens 2 Wochen müssen mindestens eins oder mehrere der folgenden katatonen (=psychomotorischen) Merkmale vorhanden sein:
1. Stupor (eindeutige Verminderung der Reaktionen auf die Umgebung sowie Verminderung spontaner Bewegungen und Aktivität oder Mutismus
2.Erregung (anscheinend sinnlose motorische Aktivität, die nicht durch äußere Reize beeinflusst ist)
3.Haltungsstereotypien (freiwilliges Einnehmen und Beibehalten unsinniger und bizarrer Haltungen)
4. Negativismus (anscheinend unmotivierter Widerstand gegenüber allen Anforderungen oder Versuchen, bewegt zu werden; oder stak dessen Bewegungen in gegensinniger Richtung)
5.Rigidität (Beibehaltung einer starren Haltung gegenüber Versuchen, bewegt zu werden)
6. wächserne Biegsamkeit (Erhöhung des Muskeltonus bei passiver Bewegung und Verharren der Glieder oder des Körpers in Haltungen, die von außen auferlegt sind)
7. Befehlsautomatismus (automatische Befolgung von Anweisungen)
Stupor
(eindeutige Verminderung der Reaktionen auf die Umgebung sowie Verminderung spontaner Bewegungen und Aktivität oder Mutismus
Erregung
(anscheinend sinnlose motorische Aktivität, die nicht durch äußere Reize beeinflusst ist)
Haltungsstereotypien
(freiwilliges Einnehmen und Beibehalten unsinniger und bizarrer Haltungen)
Negativismus
(anscheinend unmotivierter Widerstand gegenüber allen Anforderungen oder Versuchen, bewegt zu werden; oder stak dessen Bewegungen in gegensinniger Richtung)
Rigidität
(Beibehaltung einer starren Haltung gegenüber Versuchen, bewegt zu werden)
wächserne Biegsamkeit
(Erhöhung des Muskeltonus bei passiver Bewegung und Verharren der Glieder oder des Körpers in Haltungen, die von außen auferlegt sind)
Befehlsautomatismus
(automatische Befolgung von Anweisungen)
Diagnostik Schizophrenie
Strukturierte Interviews Fragebögen Erfassung von vorliegender Symptomatik, Symptomschwere (Items i.d.R. mehrfach abgestuft; konkrete Beschreibung der zugehörigen Symptomausprägung) subjektiv erlebte Beeinträchtigung Störungseinsicht Einschränkungen durch Symptome
Epidemiologie Schizophrenie
Lebenszeitprävalenz 1%, unabhängig von Kultur und Herkunft
Inzidenz: in Berlin (ca. 3.5 Mio Einwohner) jährlich ca. 350
Erkrankungsgipfel ca. 20-25 Jahre
Geschlechterverteilung: 50:50 Männer früher erkrankt, ca. 15. - 25. LJ; Frauen ca. 20 -30.LJ; bei Frauen zweiter Erkrankungsgipfel 45.- 50.LJ)
Hohe Komorbidität mit Substanzkonsumstörungen, Angststörungen, Zwangsstörungen; prämorbid schizotypische oder paranoide PS
Verminderte Lebenserwartung aufgrund somatischer Begleiterkrankungen
25% nur 1 Phase , 50% mehrere Phasen
25% chronischer Verlauf
Erhöhte Mortalität
Verkürzte Lebenserwartung
Verlauf Schizophrenie
meist verschiedene Erkrankungsphasen voneinander abgrenzbar
In der Regel geht Einer akut psychotischen Phase eine Prodromalphase
Akute/floride Phase
Residualphase
Prodromalphase
besteht aus unspezifischen Symptomen
Häufig treten Konzentrationsschwierigkeiten, sozialer Rückzug, Ängste und Schlafstörungen auf
Akute/floride Phase
Positivsymptome dominieren
desorganisiertes u sprunghaftes Denken und Verhalten
residualphase
Negativsymptome dominieren
Verlaufstypen
kontinuierlich
episodisch remittierend (phasenhaft)
episodisch mit stabilem Residuum ( schubförmig)
episodisch mit zunehmendem Residuum (schubförmig prozedient)
Ätiologie Schizophrenie
Biologische & Psychosoziale Faktoren
Genetische Komponente unbestritten
- Kein „Schizophrenie-Gen, sondern Beteiligung und Zusammenspiel
verschiedener Genorte
Störung von Neurotransmittersystemen
- Dopaminhypothese: Überaktivität des dopaminergen Systems (insb. mit Positivsymptomatik assoziiert)
- Antipsychotische Wirkung von Substanzen, die Dopaminrezeptor blockieren
- Veränderungen anderer Transmitersystemem (z.B.serotonerg”) –> Dysbalance
zwischen und innerhalb verschiedener Transmittersysteme angenommen
Strukturelle Veränderungen des Gehirns Prä und perinatale Risikofaktoren
Lifetime prevalence Schizophrenie
1%
Heratibility Schizophrenie
75-85 %
Prä und perinatale Risikofaktoren für Schizophrenie
Geburtskomplikationen
Season of birth: Wintermonate
Erkrankungen oder Unterernährung der Mutter während der Schwangerschaft
Ältere Väter (Mutationsrate der Spermien)
Ätiologie
Psychosoziale Risikofaktoren
Stressoren: Belastende Lebensereignisse aber auch kleinere chronische alltagsstressoren
High Expressed Emotion
Migration, Diskriminierung
Städtische Ballungsgebiete
Drogenabusus
Traumatische Erlebnisse (aber Ausmaß und Spezifität noch umstritten)
Expressed Emotion
ist die negative Haltung von Angehörigen gegenüber dem Patienten die dich durch Kritik und emotionales Überengagement (emotional overinvolvement) ausdrückt. Hohe Expressed Emotion Werte sind Ausdruck von hohem intrafamiliären stress
bei wem tritt Schizophrenie voriwiegend auf
bei Personen die der Unterschicht angehörten & in Großstädten lebten.
Erklärungsansätze welche sich mit der Schichtabhängig beschäftigen ?
social causation Hypothese
social drift Hypothese
social causation Hypothese
das leben in sozial schwierigen Bedingungen dafür verantwortlich, dass es eine erhöhte Schizophrenierate in der Unterschicht gibt.
Man geht davon aus dass sozial benachteiligte Schichten häufiger kritischen & belastenden Lebensereignissen ausgesetzt sind (z.B. Arbeitslosigkeit) & weniger soziale Unterstützung zur Verfügung haben. Somit sind die höherem Stress ausgesetzt und werden anfälliger für Schizophrenie
social drift Hypothese
laut dieser Hypothese gibt es bereits prämorbid Beeinträchtigungen um sozialen kognitiven und emotionalen Bereich, welche dafür verantwortlich sind, dass betroffene Schizophreniepatienten nach und nach weiter sozial absteigen und somit höherem Stress ausgesetzt werden, welcher in der Folge wieder zu einer erhöhten Anfälligkeit für Schizophrenie führt
Prädiktoren für einen günstigen Verlauf
Gute prämorbide Anpassung Akuter Erkrankungsbeginn Vorwiegend Positivsymptome Ländlicher Hintergrund Unterstützendes Umfeld (Familien mit geringer Expressed Emotion) Weniger belastende Ereignisse Höheres Alter bei Ersterkrankung Weibliches Geschlecht keine hirnstrukturellen Auffälligkeiten Kurze Dauer der akuten Symptome weiblich hohe Herkunftsschict Keine erblich Belastung älter bei Erstmanifestation alter Beginn mit Positiver Symptomatik Paranoider Typus Keine Zwangssymptome Affektive Symptome Feste familiäre/soziale Bindung vorhanden Art des Beginns : akut
Therapie früher
Trepanationen (loch im Kopf und Dämon entweichen lassen)
Ruhe
Lobotomie
Insulinkoma Therapie (Symptome ausschlafen)
Therapie heute
Dauerbehandlung mit Neuroleptika (= Antipsychotika)
- Hochpotente Neuroleptika z.B. Haldol, Fluanxol, Glianimon
- Mittelpotent z.B. Nipolept, Taxilan, Melleril
- Niederpotent z.B. Neurocil, Truxal, Atosil
- Atypische Neuroleptika, z.B. Leponex, Zyprexa, Nipolept, Risperdal
- Depot Neuroleptika, z.B. Haldol Decanoat, Fluanxol Depot, Imap
Z.T. Zusatzbehandlung mit Benzodiazepinen, Antidepressiva, manchmal auch Carbamazepin
ABER: 73 % setzen Medikation innerhalb von 18 Monaten ab; auch bei neuen, atypischen Antipsychotika
Nebenwirkungen von Neuroleptika
Entwicklung eines Parkinsonoid (20-30%)
akute dystone Reaktionen (z.B. Torticollis;ca. 20%)
Akathisie (Unfähigkeit zum Sitzen; 30%)
Spätdyskinesien (unwillkürliche Bewegungen vor allem im Mundbereich; ca.20%)
Anticholinerge Effekte (Miktionsstörung, Mundtrockenheit u.a.)
Antidopaminerge Effekte (z.B. Libido Verlust)
Gewichtszunahme
Malignes neuroleptisches Syndrom (Fieber, Rigor, Bewusstseinstrübungu.a.; Lebensgefahr!; bei ca. 0.2% der Behandelten)
Affektive Nivellierung
Therapie Schizophrenie Wirksame psychologische Interventionen:
KVT
Metakognitive Tranings: spielerische Sensibilisieren des Patienten für kognitive Verzerrungen u. Fehler; erlernen gegensteuernder Maßnahmen
Kognitive Remediation (Zeil: Reduktion eurokognitiver Defizite)
Psychoedukative Intervention
Psychoedukation: Ziele
Patienten und Angehörige über Diagnose, Verlauf, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten optimal zu informieren
Emotional entlasten
Behandlung und Kooperationsbereitschaft fördern, indem ein funktionaleres
Krankheitskonzept aufgebaut wird.
Erhöhung von Zuversicht und Kompetenz im Bezug auf die Lösung der eigenen Probleme
Aufbau von Fähigkeiten zum rechtzeitigen Erkennen und zur Bewältigung von Krisen
innerfamiliäre Umgang mit der Erkrankung und den sich daraus ergebenden Konflikten soll verbessert werden
Was ist teil der Psychoedukation
Erkenne von Frühwarnzeichen
Erkenne von Frühwarnzeichen
Ruhelosigkeit 1 27%
Schlafstörungen 2 64%
Geschlecht günstig
weiblich
Herkunftsschicht günstig
hoch
Erbliche Belastung günstig
nein
alter bei Erstmanifestation günstig
älter
Beginn mit negativ Symptomatik günstig
nein
paranoider Typus günstig
ja
Zwangssymptome günstig
nein
Affektive Symptome günstig
ja
Feste familiäre/soziale Bindung günstig
vorhanden
Art des Beginns günstig
akut