Ätiologie &Epidemiologie Flashcards
Wie werden psych. Störungen erfasst?
Klinische Interviews SCID Klinische Tests (Projektive Verfahren, Persönlichkeitsfragebögen, spezifische Selbstbeurteilungsfragebögen, Psychophysiologische Tests, Neurologische & neuropsychologische Tests, Intelligenztests) Klinische Beobachtungsverfahren (natürlich/strukturierte Beobachtungen,Selbstbeobachtung)
In Praxis
Fachurteil des Klinikers
SCID
evaluation von psychischen Hauptdiagnosen & psychischen komorbiden Störungen
Hauptsachen unreliabler &unvalider Diagnosen
- Schilderung der Beschwerden durch Patienten
- Klassifikationssystem (ICD,DSM)
- Erfassung durch Diagnostiker
- Bestätigungsdiagnostik
- Komorbidität
Diagnosen sind
Konstrukte
Menschen haben nicht
eine psychische Störung
bei einem Menschen sind
die Kriterien einer psychischen Störung erfüllt
Sprache schafft
Wirklichkeit
Im Rahmen der Diagnostik sollen folgende Faktoren erfasst werden
Prädisponierende Faktoren
Auslösende Faktoren
Aufrechterhaltende Faktoren
Prädisponierende Faktoren
Faktoren, die eine erhöhte Vulnerabilität für einen psychische Erkrankung bedingen
- genet. Disposition, Schwangerschafts & Geburtskomplikation, Frühentwicklungsstörungen, Traumatische Ereignisse, Alkohol oder Drogenkonsum
Auslösende Faktoren
Faktoren die bei einer erhöhten Vulnerabilität die psychische Erkrankung auslösen
- hohe Vulnerabilität häufig normale Lebensereignisse sonst z.B. akute Lebensbelastung, Tod eines Angehörigen, Mobbing durch Kollegen
Aufrechterhaltende Faktoren
Faktoren die nach Auslösung der Erkrankung zu deren Aufrechterhaltung beitragen
- Fortgesetzter Alkohol oder Drogenkonsum, medikamentöse Non Adhärenz, Gesamtbehandlungsabbruch
Ätiologie psychischer Störungen
Begriffe
Ätiologie, Pathogenese, Salutogenese
Ätiologie psychischer Störungen
Kausalkonzepte
Multikausalität
Entstehung psychischer Störungen als Veränderungssperre & Entwicklungsprozess
abhängig von prädisponierenden, auslösenden & aufrechterhaltende Bedingungen
Modelle zur Ätiologie psychischer Störungen
Lerntheoretische & kognitive Ansätze Somatische Ansätze Soziale Faktoren Genetische Ansätze Vulnerabilitäts Stress Modelle
Lerntheorien
Klassische Konditionierung
Reize werden aversiv durch Kopplung mit negativem Ereignis (Trauma)
Vermeidungsverhalten wird durch Angstreduktion (negative Verstärkung) aufrechterhalten
Varianz psychischer Störungen v.a. durch Lernvorgänge erklärbar
Lernmechanismen
Klassische Konditionierung
Operante Konditionierung
Modelllernen
Lernen von (sozialen) Regeln (Instrukitonslernen)
Positive Punkte Lerntheorien
generelle Überprüfbarkeit
Annahme eines Kontinuums von normal zu abnormal
Entwicklung effektiver Therapieverfahren
Negative Punkte Lerntheorien
Intapsychische Konflikte, Rolle von Gesellschaft/ Kultur vernachlässigt
Kognitive Ansätze
Wichtige Konzepte: Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Bewertung, Attribution
Bekannte BSP:
kognitive Theorien der Depression (Beck, Seligmann)
Wechselwirkung von Theorie & therapeutischen Ansätzen
Zunehmende Verschmelzung lerntheoretischer & kognitiver Ansätze
Denkfehler als Ursache psychischer Störungen
Personalisieren
Wunschdenken
Dichotomie Denken
Selektive abstraktion
Somatische Ansätze
alles geht vom Gehirn aus
z.B. Depression
Amygdala Veränderungen etc
Neurobiologische Korrelate psychischer Störungen
Psychische Störungen gehen mit Veränderungen einher:
hormonell (z.B. HPA System bei Depression)
neurobiologisch (z.B. Neurotransmitterhaushalt)
neurofunktional (Gedächtnis Aufmerksamkeit)
neuroantomisch (Volumenminderungen in Gehirnregionen)
Soziale Faktoren Schicht
Schichteffekt
am stärksten bei Schizophrenie
- weniger bei PS
- gar nicht bei affektiven Störungen
Art de Behandlung hängt von Personenemerkmalen ab (somatische vs. Psychotherapie, Psychopharmaka)
Kausalzusammenhang unklar: soziale VErursachung vs. soziale Selektion
Soziale Faktoren
Veränderung der Arbeitswelt (Arbeitsstruktur, Arbeitslosigkeit)
Auflösung trafitioneller Familienstrukturen
Multikulturelle Gesellschaftsformen mit positiven Apekten aber auch Problemen wie Integrationsproblematik, psychische Traumatisierung
Demographische Entwicklung: zunehmende Alterung der Bevölkerung
Genetische Ansätze
Prävalenz
Verderblichkeit
Mulifaktorielles Übertragungsmodell
neben genetischen Faktoren sind nicht genetische (Umwelt) Faktoren an der Ausprägung des Phänotyps beteiligt
Komplexere Merkmale & Komplexere Erkrankungen
kritische Lebensereignisse sorgen für
höhere wsk an einer Depression zu erkranken
Unspezifische Belastungen führen in Abhängigkeit von spezifischen Vulnerabilitäten bei verschiedenen Personen zu
verschiedenen psychischen Störungen
Vulnerabilitäts Stress Modelle
Vulnerabilitäten (Prämorbider Status quo) 1. Biologische 2. Psychologische 3. Soziale Auslöser (Belastung) 1. akute & kumulative Belastungen Modifizierende Variablen (Störungsbeginn) 1. Physiologische Autoregulation 2. Problemlösekompetenzen 3. soziale Unterstützung Aufrechterhaltende Faktoren (Störungsverlauf) 1. Akute folgen 2. psychische Störung 3. Langzeitfolgen
Kindheitsbelastungsfaktoren: Langzeiteffekte
emotional schlechte Beziehung zu Eltern
chronische familiäre Disharmonie mit Gewalt
Altersabstand zu Geschwistern < 18 Monate
häufig geschlagen/misshandelt
schwerer sexueller Missbrauch
Finanz. Situation kläglich/instabil
Scheidung/Trennung der Eltern
Mutter/Vater körperlich krank/behindert
Mutte/Vater r psychisch krank/Suchtprobleme
Tod eines Elternteils
Risiko & Schutzfaktoren
Kindheitsbelastungsfaktoren: Langzeiteffekte
Elterliches Erziehungs & Bindungsverhalten
Einfluss von gleichaltrigen (peers)
Alters/Geschlecht/Familienstand
Temperament/Persönlichkeit
Komorbidität & vorausgegangene Störungen
Sozioökonomischer Status
Elterliches Erziehungs & Bindungsverhslten
Negative Bindungserfahrungen gelten als Risiko
stabile Beziehungen Schutzfaktor
Einfluss von gleichaltrigen (Peers)
nachhaltiger Einfluss auf gesundheitsrelevante Einstellungen & Verhaltensweisen
Alters/Geschlecht/Familienstand
Soziodemografischer Faktoren spielen bei verschiedenen Störungen eine unterschiedliche Rolle
Temperament/Persönlichkeit
Neurotizismus hohe Trait Ängstlichkeit introversion Sensation Novelty seeking geringes Selbstwertgefühl Experimental avoidance (Tendenz aversive innere Erfahrungen zu vermeiden)
Komorbidität & vorausgegangene Störungen
psychische Störungen als Risikofaktoren für ausbildung weiterer psychischer Störungen
aber: erfolgreich bewältigte Störungen als Schutzfaktor wenn Bewältigung zu Kompetenzwewerb & erhöhter Bewältigungszuversuchr geführt hat
Sozioökonomischer Status
Geringer wichtiger Risikofaktor für Entwicklung psychischer Störungen
Erklärungsversuche: Stress & Strain Hypothese, Social Drift Hypothese Transaktionsmodell
Auslöser
kritische Lebensereignisse
Daily Kassels
Interpersonale Verletzungen, Verluste & Konflikte
Inkongruenz
Aufrechterhaltende Bedingungen
positive Rückkopplungsprozesse innerhalb der Störung (Teufelskreis)
operante faktoren
belastende folgen der Störungen
Verfügbarkeit therapeutischer Angebote
Moderatoren
coping Problemlösekompetenz Soziale Kompetenzen & soziale Unterstützung Motivationale Kompetenzen Emotionale Kompetenzen
Prävalenz
Anzahl Krankheitsfälle in einer definierten Population
Punktprävalenz
Prävalenz zu einem bestimmten Zeitpunkt
12 Monats Prävalenz
Anteil der Personen die zu einem beliebigen Zeitpunkt in einem 12 monatigem Zeitraum die Krankheitskriterien erfüllt
Lebenszeitprävalenz
Anteil an einem Stichtag lebender Personen, die in ihren Leben zu einem beliebigen Zeitraum die Krankheitskriterien erfüllten
Erkrankungs Risiko
Wahrscheinlichkeit bis zu einen bestimmten Zeitpunkt eine Krankheit jemals gehabt zu haben
Inzidenz
Zahl der Neuerkrankungen in einem bestimmten Zeitraum und einer bestimmten Population (Anm: Krankheit muss an ende der Untersuchung nicht mehr vorliegen; kann wie Prävalenz in absoluten und relativen Zahlen angegeben werden)
Kumulative Inzidenz (rate)
Inzidenzwahrscheinlichkeit eines 15 jährigen bestimmt sich als die Summe der Inzidenzwahrscheinlichkeiten von 1, 2 etc jährigen
Komorbidität
Gleichzeitiges Vorliegen verschiedener Erkrankungen