S&K - Kapitel 8 (Motivation & Emotion) Flashcards
Definition: Motivation nach Rheinberg, 2008
+ Betrachten auf 2 psych. Ebenen
= aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzugs auf einen positiv bewerteten Zielzustand
State: Ebene des situationsspezifischen Verhaltens = Frage nach Prozessen der Motivierung & situationsspezifischen Steuerung zielorientierten Handelns
Trait: Ebene der generellen Handlungsbereitschaft oder motivationaler Persönlichkeitseigenschaften = Untersuchung der Wirkungsweise bedeutsamer Persönlichkeitsmerkmale/Dispositionen, von denen man annimmt, dass sie Verhalten in best. Situationen immer wieder in gleicher Weise beeinflussen (z.B. Motive, Interessen)
Definition: Lernmotivation
= Bereitschaft eines Lernenden, sich aktiv, dauerhaft & wirkungsvoll mit bestimmten Themengebieten auseinanderzusetzen, um neues Wissen zu erwerben bzw. das eigene Fähigkeitsniveau zu verbessern
Definition: Leistungsmotivation
= Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in denjenigen Tätigkeiten zu steigern o. möglichst hoch zu halten, in denen man einen Gütemaßstab für verbindlich hält & deren Ausführung deshalb gelingen oder misslingen kann
Intrinsische Motivation
“Innerhalb” = Person ist aus sich selbst motiviert
Stammt aus dem Erleben des Verhaltens selbst oder der Erwartung dieses Erlebens
Extrinsische Motivation
“Außerhalb” = durch äußere Reize hervorgerufen
Motivationsquelle ist Wunsch nach Belohnung oder Vermeiden von Bestrafung –> Lernen hat instrumentelle Funktion
Motivationsmodell nach Krapp (1993)
(1) Person (Bedürfnisse, Motive & Ziele) & (2) Situation (Gelegenheiten, Anreize): Person-Umwelt-Interaktion –> (3) aktuell wirksame Motivation -> (4) kognitive & emotionale Prozesse während der (Lern-)Handlung ->
(5) unmittelbare Effekte & Ergebnisse u. (6) mittel- & langfristige Folgen ==> haben entwicklungsrelevante Rückwirkungen auf die Person (kognitive Antizipation der Folgen wirken auf motivationalen Antrieb in Zukunft und dispositionale Struktur der Persönlichkeit)
(1),(2): Antezedenzen
Definition: Emotion
= Gefühlsregung, die relativ konkret bestimmbar ist und sich meist auf den Auslöser zurückführen lässt
- keine reinen Gedächtnisinhalte
- oft wertender Charakter
- liefern fortlaufend Informationen über die Qualität der aktuellen Person-Umwelt-Interaktion; fungieren als Signalgeber für Notwendigkeit einer Neuorientierung der Handlungssteuerung
Merkmale von Emotionen (5)
+ Beispiel Prüfungsangst
Motivationale Komponente = Handlungstendenzen (Wunsch, die Prüfung zu vermeiden)
Affektive Komponente = subjektiv erlebter Gefühlszustand (Aufgeregtheit, Anspannung)
Kognitive Komponente = emotionsspezifische Gedanken (Sorgen um mögliche negativen Folgen einer Leistungsbewertung)
Expressive Komponente = Körperausdruck (sorgenvoller Gesichtsausdruck)
Physiologische Komponenten = physiologische Prozesse (Herzrasen, Schwitzen)
Zusammenhang Motivation und Emotion
eng miteinander verknüpfte Konzepte –> wechselseitige Beziehung
Vorherrschende Emotionen können eine motivationale Funktion einnehmen: Einfluss der aktuellen Motivation durch Anregung oder Beeinträchtigung der generellen Handlungsbereitschaft
Was sind die 2 Forschungstraditionen der Motivationsforschung?
Kognitive Handlungstheorien (Erwartungs-Wert-Konzept)
- Leistungsmotiv (Hoffnung auf Erfolg / Furcht vor Misserfolg)
- Kausalattributionen
- Fähigkeitsselbstkonzept
- Selbstwirksamkeitserwartungen
- Zielorientierung
Dynamische Persönlichkeitstheorien
- Theorie der Selbstbestimmung
- Interessentheorie
Wovon geht das Erwartungs-Wert-Paradigma als theoretisches Basiskonzept aus?
Zielrichtung & Stärke der Motivation resultieren aus…
Einschätzungen des möglichen Nutzens einer Handlung
Erfolgswahrscheinlichkeit des Handelns + Erwarteter Nutzen = Motivation (E x W = M)
Was sind die 4 subjektiven Prognosen im Erwartungs-Wert-Modell der Leistungsmotivation?
- Situations-Ergebnis-Erwartung (S-E)
“Was geschieht, wenn ich nicht handle?” - Handlungs-Ergebnis-Erwartung (H-E)
“Inwieweit kann ich durch die Handlung das Ergebnis beeinflussen?” - Ergebnis-Folgen-Erwartung (E-F)
“Inwieweit führt ein Ergebnis zu einer erwünschten Folge?” - Situations-Handlungs-Erwartung (S-H)
“Kann ich in der gegebenen Situation die notwendige Handlung realisieren?”
Was spielt im Erwartungs-Wert-Modell der Leistungsmotivation eine zentrale Rolle?
Nutzen des Handlungsergebnisses (bzw. die Instrumentalität einer Handlung für das Zustandekommen erwünschter künftiger Zustände) –> extrinsisch
Was wurde vorgeschlagen um auch die intrinsische Motivation im Erwartungs-Wert-Modell abbilden zu können?
“tätigkeitsspezifische Vollzugsanreize”
(auf Ebene der Handlung angesiedelt)
Wozu dient das Modell der leistungsbezogenen Aufgabenwahl von Eccles & Kollegen?
E-W-Modell = Beschreibung und Erklärung individueller bildungsrelevanter Entscheidungen
- Beschreibung der daran beteiligten Einflussfaktoren, Einbezug von situationsspezifischen Erlebensqualitäten & Interessen der Person
Was für objektiv feststellbare Sachverhalte werden im “Modell der leistungsbezogenen Aufgabenwahl” von Eccles & Kollegen berücksichtigt? (4)
- Kulturelles Milieu (z.B. Geschlechtsrollenstereotype; Stereotype zu Schulfächern und Berufsgruppen; demografische Merkmale der Familie)
- Sozialisationsagenten: Überzeugungen & Verhaltensmuster relevanter Bezugspersonen
- Merkmale der Person (Fähigkeiten, Geschlecht)
- Leistungsbezogene Erfahrungen
Was für subjektive Faktoren werden im “Modell der leistungsbezogenen Aufgabenwahl” von Eccles & Kollegen berücksichtigt? (4)
- Wahrnehmung der
- Überzeugungen, Erwartungen, Einstellung & Verhalten der Sozialisationsagenten
- Geschlechtsrollen
- Stereotype über Aktivitäten & Aufgabenanforderungen - Ziele & generelle Selbstschemata, z.B.
- persönliche & soziale Identitäten
- kurzfristige Ziele
- langfristige Ziele
- ideales Selbst
- Selbstkonzept eigener Fähigkeiten - Subjektive Interpretationen der vorausgegangenen Erfahrungen
- Affektive Reaktionen & Erinnerungen
Was resultiert aus den objektiven und subjektiven Faktoren im “Modell der leistungsbezogenen Aufgabenwahl” von Eccles & Kollegen?
- Erfolgserwartung (Wahrscheinlichkeit ein best. Ergebnis zu erreichen)
- Subjektiver Wert/Valenz des Ergebnisses
–> Aus 1 und 2 folgt die anhängige Variable = leistungsbezogene Wahlen und Performanz
Definition: Leistungsmotiv
= Hoffnung auf Erfolg vs. Furcht vor Misserfolg
Entsteht durch die Auseinandersetzung mit einem Gütemaßstab:
- Individuelle Bezugsnorm: Vergleich der eigenen Leistung mit eigenem bisherigen Leistungsniveau
- Soziale Bezugsnorm: Vergleich der eigenen Leistung mit Leistung von Bezugsgruppen/-personen
Definition: Fähigkeitsselbstkonzept
Selbstkonzept der Begabung = kognitive Repräsentanz der eigenen Fähigkeit (Fähigkeiten; Kompetenzen & Schwächen; Abneigungen & Interessen)
–> Stabilisation der Selbstwahrnehmung im Verlauf der Entwicklung –> z.T. generalisiertes und z.T. fachspezifisches ausdifferenziertes Fähigkeitsselbstkonzept
Was entspricht dem “Fähigkeitsselbstkonzept” im Erwartungs-Wert-Modell?
= Erwartungskomponente
Definition: Selbstwirksamkeitserwartung
= “Vertrauen in die eigene Handlung”
Subjektive Wirksamkeitserwartungen, eine Handlung erfolgreich realisieren zu können beeinflussen die Motivation zusammen mit der Ergebniserwartung und dem erwarteten Nutzen der Handlung (laut der Theorie der Selbstwirksamkeit von Bandura)
Was unterscheidet das Selbstkonzept & Selbstwirksamkeitserwartungen voneinander?
Selbstwirksamkeitserwartungen = Einschätzung der eigenen Fähigkeiten UND subjektive Einschätzungen anderer Bedingungsfaktoren des zu erwartenden Lernerfolgs (z.B. Schwierigkeitsniveau, persönliche Einstellungen ggü. Inhalten der Lernaufgabe)