Ringe und Körper Flashcards

Ringe und Körper sowie deren Eigenschaften kennen lernen.

1
Q

Was ist ein Ring? Welches sind die drei Axiome eines Rings? In welche zwei algebraischen Unterstrukturen kann man einen Ring folglich zerlegen?

A

Ein Ring ist eine Menge R zusammen mit zwei Verknüpfungen: R = (R, +, *).
(R1) R zusammen mit der Addition ist eine abelsche Gruppe.
(R2) Die Multiplikation ist assoziativ.
(R3) Distributivität:
∀ a,b,c ∈ R: a * (b + c) = a * b + a * c und
∀ a,b,c ∈ R: (a + b) * c = a * b + b * c.
Somit zerlegt sich ein Ring in eine abelsche Gruppe (bzgl. Addition) sowie Monoid (bzgl. Multiplikation).

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2
Q

Was sind Eins- und Nullelement eines Rings?

A

Ein Element 1 ∈ R heisst Einselement, wenn für alle a ∈ R gilt: 1 * a = a * 1 = a.
Ein Element 0 ∈ R heisst Nullelement, wenn für alle a ∈ R gilt: 0 * a = a * 0 = 0, da 0 * a = (0 + 0) * a = 0 * a + 0 * a.

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3
Q

Was für eine algebraische Struktur hat die Menge der reellwertigen Funktionen X := {f: I → ℝ} für einen Intervall I ⊆ ℝ?

A

Kommutativer Ring, da:

f + g)(x) := f(x) + g(x) und (f * g)(x) = f(x) * g(x

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4
Q

Zeige, wie man die Restklassengruppe ℤ/mℤ anhand ihrer multiplikativen Eigenschaften zu einem Ring machen kann.

A

Seien a, a’ ∈ [a] und b, b’ ∈ [b], so folgt:
(a - a’) = mk und (b - b’) = ml = a’ * b’ + m(b’k + a’l + mkl).
Dies zeigt, dass die Multiplikation ebenfalls (wie die Addition) unabhängig von der Auswahl der Repräsentanten ist: [a] * [b] = [([a * b])], z.B. für ℤ/4ℤ:
[5] * [7] = 1 * 3 = 3 = [([5 * 7])] = [35] = 3.

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5
Q

Wann ist ein Ring nullteilerfrei? Wann trifft dies auf den Restklassenring ℤ/mℤ zu?

A

Nullteilerfrei heisst, dass für alle a, b ∈ R aus a * b = 0 stets a = 0 oder b = 0 folgt.
Der Restklassenring ℤ/mℤ ist genau dann nullteilerfrei, wenn m eine Primzahl ist, denn ansonsten kann z.B. bei ℤ/4ℤ aus 2 * 2 = 0 folgen, was die obige Definition verletzt.

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6
Q

Wann ist eine Teilmenge R’ ⊆ R ein Unterring? Was wäre R, wenn R’ den Restklassenring ℤ/mℤ sei?

A

Wenn R’ bezüglich der Addition eine Untergruppe ist (also für a, b ∈ R’ auch (a + b) ∈ R’ und -a ∈ R’) sowie bezüglich der Multiplikation für a, b ∈ R’ auch (a * b) ∈ R’. Der Restklassenring ℤ/mℤ ist Unterring von ℤ.

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7
Q

Wann ist eine Abbildung von zwei Ringen φ: R → S homomorph?

A

Seien R = (R, +, *) und S = (S, ∘, ●) Ringe. Eine Abbildung φ: R → S ist homomorph, wenn für alle a, b ∈ R gilt:
φ(a + b) = φ(a) ∘ φ(b) und φ(a * b) = φ(a) ● φ(b).

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8
Q

Was ist ein Körper? Welches sind die drei Axiome eines Körpers?

A

Ein Körper ist eine Menge K zusammen mit zwei Verknüpungen: K = (K, +, *), für den folgendes gilt:
(K1) K zusammen mit der Addition ist eine abelsche Gruppe.
(K2) Für alle a, b ∈ K \ {0} gilt auch (a * b) ∈ K \ {0} und K \ {0} ist zusammen mit der Multiplikation eine abelsche Gruppe.
(K3) Für a * (b + c) = a * b + a * c und
(a + b) * c = a * b + b * c (Distributivgesetz).

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9
Q

Was unterscheidet einen Ring von einem Körper?

A

In einem Ring ist nicht jedes Element invertierbar bezüglich der Multiplikation (im Ring ℤ: Was ist das multiplikative Inverse von 0??). Ist die Teilmenge R \ {0} mit der Multiplikation eine Gruppe und darüber hinaus der Ring kommutativ, so ist es ein Körper.

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10
Q

Welche fünf Rechenregeln folgen in einem Körper aus den Axiomen?

A

a) 1 ≠ 0 (ein Körper hat mind. zwei Elemente)
b) 0 * a = a * 0 = 0
c) a * b = 0 ⇒ a = 0 oder b = 0
d) a(-b) = - (ab) und (-a)(-b) = -ab
e) x * a = 0 und x’ * a = 0 ⇒ x = x’ (wobei x’ das Inverse zu x ist).

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11
Q

Wie konstruiert man aus der Menge der reellen Zahlen ℝ den Körper der komplexen Zahlen ℂ?
Wie sind Addition und Multiplikation definiert in ℂ?
Was sind neutrale Elemente und Inversen von ℂ?

A

Man führt auf der reellen Ebene ℝ × ℝ = {(a, b): a, b ∈ ℝ} eine Addition und Multiplikation ein.
Addition ist definiert durch: (a, b) + (x, y) := (a + x, b + y)
Multiplikation durch: (a, b) * (x, y) = (ax - by, ay + xb)
Neutr. El. der Addition: (0, 0)
Inverses der Addition: (-a, -b)
Neutr. El. der Multiplikation: (1, 0)
Inverses der Multiplikation: (a/a^2+b^2, -b/a^2+b^2).

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12
Q

Warum kann man bei der Konstruktion komplexer Zahlen ℝ → ℝ × ℝ = ℂ sagen, ℝ sei Teilmenge von ℂ und man brauche nicht zwischen ℝ und ℝ × {0} zu unterscheiden?

A

Da gilt:
(a, 0) + (x, 0) = (a + x, 0) und (a, 0) * (x, 0) = (a * x, 0). So gelten die selben additiven und multiplikativen Regeln bei ℂ wie auch bei ℝ. Weiterhin nennt man die Elemente a ∈ ℝ komplexer Zahlen (a, b) ∈ ℂ = a + bi den Realteil von (a, b) und b den Imaginärteil. Da i = √-1, kann man den Imaginärteil gar nicht mit reellen Zahlen beschreiben (deshalb steht er senkrecht zur Achse der reellen Zahlen). Somit sind die reellen Zahlen eine Teilmenge der komplexen Zahlen.

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13
Q

Was ist die Charakteristik eines Rings?

A

Falls möglich, das Minimum an Schritten, die man benötigt, um aus konstanter Addition des multiplikativen neutralen Elementes 1 das neutrale Element der Addition 0 zu erhalten. Falls nicht möglich, ist die Charakteristik 0:
char(R) := 0, falls n * 1 ≠ 0 für alle n ≥ 1,
sonst: min {n ∈ ℕ \ {0}: n * 1 = 0

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14
Q

Beweise, dass die Charakteristik eines Körpers char(K) entweder null oder eine Primzahl ist.

A

Angenommen, char(K) = m = k * l ≠ 0 mit 1 < k, l < m. Aus 0 = m * 1 = (k * l) * 1 = (k * 1)(l * 1) folgt wegen der Nullteilerfreiheit k * 1 = 0 oder l * 1 = 0, was im Widerspruch zur Minimalität von m führt.

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15
Q

Was ist ein “Primkörper der Charakteristik” und wie steht er im Verhältnis zu einem Körper?

A

Ist p eine Primzahl, so nennt man ℤ/pℤ den Primkörper der Charakteristik p. Dies macht Sinn, denn die Charakteristik von ℤ/pℤ ist wiederum p, da es die Anzahl an Schritten repräsentiert, die benötigt werden, um durch konstante Addition eines Elements des Körpers mit sich selber null zu erreichen. ℤ/pℤ ist somit ein Unterkörper von K, und die Anzahl der Elemente von K sind eine Potenz von p.

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