Radikulopathien Flashcards
Radikulopathien
- überwiegend durch mechanische Kompression durch Wirbelsäulenvernänderungen insbesodnere Bandscheibenvorfall, seltener Tumor oder Infektion
- Klinik:
Lokaler Schmerz im Bereich des Vorfalls
Schmerzen im Ausbreitungsgebiet der betroffenen Wurzel
Sensibilitätsausfälle
Paresen der betroffenen Muskelgruppen, aber weitaus weniger stark ausgeprägt als bei peripheren Nervenläsionen ! Bei den Kennmuskel meist deutlichere Ausprägung
Reflexstörungen entsprechend der betroffenen Wurzel
Dehnungsschmerz (positives Lasègue-Zeichen wenn Lumbal)
CT ist Mittel der Wahl wenn Lokalisation klar
MRT ist Mittel der Wahl wenn unklare Lokalisation (meist aber MRT gemacht!)
Zervikale Diskushernien:
- durch mechanische Überlastung, Distorsionsverletzung, Nackentrauma
- meist C6-C8 betroffen, Arm und Nackenschmerzen vor allem, Sensibilitätsausfälle und Paresen der entsprechenden Muskeln
z. B C6 -> Paresen des M. biceps brachii und brachioradialis sowie Sensibilitätsausfälle und Schmerzen des laterales Unterarm bis hin zum Daumen, Abgeschwächte Bizeps und Brachioradialisreflexe - Nackenkompressionstest -> Patientenkopf passive nach hinten reklinieren und zur betroffenen Seite (meist dann schon ausstrahlender Schmerz und Kompression von oben oft nicht notwendig)
Lumbale Diskushernien:
- Auslöser ist meist eine banala falsche Bewegung -> häufig das Heben einer schweren Last und gleichzeitiges Drehen mit Blockierung der LWS ! Schmerzreflektorisch kommt es zur Fixierung der gekrümmten Wirbelsäule und zur Ausbildung eines muskulären Hartspanns, welcher bei kleinsten Bewegungen schmerzhaft ist.
- am häufigsten L5 und S1 betroffen mit positiven Lasguè-Zeichen
- bei L3 und L4 positiver umgekehrter Laseguè-Zeichen
- Therapie: Analgesie, 2tägige Bettruhe dann Physikalische-therapeutische Maßnahmen
Operativ nur bei Persistenz der Lähmungen oder medullären Kompressionserscheinungen (Cauda-Syndrom, Unfall, Tumor, Infektion etc.) -> Diskektomie nach Hemilaminektomie
(mikrochirurgisch oder konventionell) (Chemonukleolyse)(perkutane Nukleotomie)
Warnzeichen (erfordern rasche operative Dekompression des Nervs):
“Wurzeltod”: Schmerzsymptomatik↓, Parese↑
Kaudasyndrom
Blasen- und/oder Mastdarmstörung
Konus- /Kaudasyndrom
Konussyndrom:
- Ätiologie
Meist durch spinale Tumoren oder Metastasen, selten durch posteromediale Bandscheibenvorfälle bedingt
- Folge: Schädigung des Conus medullaris S3-S5 (auf Höhe LWK1)
- Klinik:
Reithosenanästhesie, Denervierte Blase, Fehlen des Analreflexes
Fehlender Harndrang führt zu großen Restharnmengen bei spontaner Entleerung kleiner Harnmengen, Stuhlentleerungsstörung, Impotenz
Kaudasyndrom:
- Ätiologie
Große posteromediale Bandscheibenvorfälle
Schädigung der Cauda equina mit Fasern von L3-S5 (unterhalb LWK2)
- Klinik
Schlaffe Parese der Beine, Verlust des Achillessehnenreflexes
Reithosenanästhesie, Blasen- und Mastdarmentleerungsstörungen
- Zusätzlich alle Symptome des Konus-Syndroms möglich → “Konus-Kauda-Syndrom”