Quantitative Datenerhebung 1 Flashcards

1
Q

Was versteht man unter Reaktivität und welche Maßnahmen gibt es dagegen?

A

Reaktivität bezeichnet die Veränderung von Daten allein durch die Tatsache, dass die untersuchten Personen wissen, dass sie beobachtet oder befragt werden. Maßnahmen dagegen umfassen:

Verwendung einer Coverstory
Beobachtungen ohne Wissen der Probanden
Einsatz nicht-reaktiver Messverfahren

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2
Q

Was sind bei Beobachtungsstudien Zeit- und Ereignisstichproben und wodurch unterscheiden sie sich?

A

Zeitstichprobe: Beobachtungen werden in festen Intervallen aufgezeichnet (z. B. alle 20 Sekunden).
Ereignisstichprobe: Es wird das Auftreten, die Dauer oder die Häufigkeit von definierten Ereignissen aufgezeichnet. Diese Methode ist besser geeignet für seltene Ereignisse​

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3
Q

Welche Prozesse auf Seiten der Befragten werden bei Selbstberichtsverfahren angenommen?

A

Drei Prozesse werden angenommen:

  1. Interpretation der Frage
  2. Abruf und Konstruktion eines Urteils
  3. Übersetzung des Urteils in eine Antwort
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4
Q

Welche Unterschiede gibt es zwischen mündlicher und schriftlicher Befragung?

A

Schriftliche Befragung: Höherer Standardisierungsgrad, meist geschlossene Fragen, weniger Reaktivität.

Mündliche Befragung: Weniger strukturiert, oft qualitative Daten, stärker von Reaktivität betroffen

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5
Q

Welche Prinzipien und Regeln sollte man bei der Konstruktion von Fragebogenitems berücksichtigen?

A

Einfache, verständliche Formulierungen
Vermeidung von doppelten Verneinungen
Keine überfrachteten Fragen
Adressatenorientierte Sprache
Pilotstudien vor der eigentlichen Befragung

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6
Q

Welche Arten von Ratingskalen gibt es und wodurch unterscheiden sie sich?

A

Unipolare Skalen: Erfassen die Intensität eines Merkmals (z. B. von “gar nicht zufrieden” bis “sehr zufrieden”).
Bipolare Skalen: Messen gegensätzliche Dimensionen (z. B. “zufrieden” vs. “unzufrieden”)

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7
Q

Was ist ein semantisches Differenzial?

A

Ein semantisches Differenzial ist ein spezielles Ratingverfahren, bei dem Urteile zu Adjektivpaaren auf einer Skala abgegeben werden. Es wird verwendet, um Polaritätsprofile zu erstellen und Unterschiede zwischen Merkmalsträgern darzustellen​

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8
Q

Welche nicht-reaktiven Messverfahren gibt es?

A

Technik der verlorenen Briefe: Zur Messung von Altruismus oder Einstellungen.
Verhaltensspuren: Z. B. Abnutzung von Fußboden in Museen.
Archivdaten: Logbücher, Protokolle, Prozessdaten

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9
Q

Was versteht man unter dem Black-Box-Problem in der Psychologie?

A

Das Black-Box-Problem bezeichnet die Schwierigkeit, mentale Prozesse (Gedächtnis, Lernmechanismen, Motivation) direkt zu beobachten. Psychologische Forschung versucht, diese “Black Box” zu erhellen, um menschliches Verhalten besser zu verstehen​

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10
Q

Was ist der Halo-Effekt?

A

Der Halo-Effekt ist eine kognitive Verzerrung, bei der bekannte Eigenschaften einer Person oder eines Objekts unbewusst auf unbekannte Eigenschaften übertragen werden. Dies beeinflusst häufig die Beurteilung in Bereichen wie der Personalauswahl oder dem Marketing​

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11
Q

Was sind typische Urteilstendenzen bei der Beantwortung von Ratingskalen?

A

Tendenz zur Mitte (Vermeidung von Extremurteilen)
Gedankenlose Reproduktion (gleichartige Antworten bei ähnlichen Items)
Primacy-Effekt (erste Urteile beeinflussen nachfolgende)
Halo-Effekt (eine Beurteilung beeinflusst andere Merkmale)
Akquieszenz (Zustimmungsneigung)

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12
Q

Welche Prinzipien sollten bei der Formulierung von Ratingskalen beachtet werden?

A

Anzahl der Stufen sollte angemessen sein (meist 4-9)
Skalenmitte bei ungerader Stufenzahl berücksichtigen (Indifferenz oder Ambivalenz)
Vermeidung von Boden- und Deckeneffekten
Klarheit bei der Polarität der Skalen (unipolar vs. bipolar)​

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13
Q

Welche Rolle spielt die Videoaufzeichnung bei der Beobachtung?

A

Videoaufzeichnungen ermöglichen es, Beobachtungen später zu analysieren und helfen, die Objektivität zu erhöhen. Dies kann durch Mehrfachauswertungen und Berechnung der Interrater-Reliabilität unterstützt werden

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14
Q

Was ist der Hawthorne-Effekt?

A

Der Hawthorne-Effekt beschreibt das Phänomen, dass Personen ihr Verhalten ändern, weil sie wissen, dass sie beobachtet werden, und nicht aufgrund der eigentlichen Veränderungen der Untersuchungsbedingungen

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15
Q

Welche Vorteile bieten Zeit- und Ereignisstichproben in der wissenschaftlichen Beobachtung?

A

Zeitstichproben: Gut für kontinuierliche Verhaltensbeobachtung in festen Intervallen.
Ereignisstichproben: Effektiv bei der Erfassung seltener und spezifischer Verhaltensereignisse

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16
Q

Was sind typische Probleme bei der Konstruktion von Fragebögen?

A

Suggestivfragen, die die Antwort beeinflussen
Überfrachtete oder unklare Fragen
Verwendung von Fachjargon anstelle einfacher Begriffe
Unausgewogene Antwortkategorien

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17
Q

Was sind typische nicht-reaktive Verfahren zur Messung von Verhalten?

A

Verlorene-Briefe-Technik: Um Altruismus oder Einstellungen indirekt zu messen.
Verhaltensspuren: Indirekte Messung durch Spuren menschlichen Verhaltens, z. B. Abnutzung in Museen.
Archivdaten: Nutzung von bereits vorhandenen Daten wie Logbüchern oder amtlichen Statistiken

18
Q

Was ist die Randomized-Response-Technik?

A

Eine Technik, die verwendet wird, um bei sensiblen Fragen ehrliche Antworten zu fördern, indem die Anonymität der Befragten gewahrt bleibt. Sie ermöglicht es, verzerrte oder verfälschte Antworten zu minimieren

19
Q

Was sind typische Anwendungsgebiete für den Impliziten Assoziationstest (IAT)?

A

Messung von impliziten Einstellungen, die Personen nicht direkt angeben wollen oder können.
Wird häufig zur Erfassung von Einstellungen gegenüber sozialen Gruppen (Stereotype) und Selbstwertgefühl verwendet

20
Q

Was ist der Zweck von Pilotstudien bei der Fragebogenkonstruktion?

A

Pilotstudien dienen dazu, Fragebögen und Instruktionen zu testen, um sicherzustellen, dass die Fragen verständlich sind und keine Probleme in der Formulierung auftreten. Sie helfen, den Fragebogen zu optimieren, bevor er in der eigentlichen Studie verwendet wird​

21
Q

Welche Rolle spielt die Interrater-Reliabilität bei Beobachtungsstudien?

A

Die Interrater-Reliabilität misst den Grad der Übereinstimmung zwischen verschiedenen Beobachtern. Sie ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Beobachtungen objektiv und nicht von individuellen Interpretationen abhängig sind

22
Q

Was ist die Technik der verlorenen Briefe?

A

Eine nicht-reaktive Messmethode, bei der absichtlich adressierte Briefe “verloren” werden, um das altruistische Verhalten von Menschen zu messen. Die Anzahl der zurückgeschickten Briefe wird als Indikator für Hilfsbereitschaft oder Einstellung gegenüber dem Empfänger verwendet

23
Q

Was ist ein Facial Action Coding System?

A

Ein System zur Kodierung von Gesichtsausdrücken, das verwendet wird, um Emotionen zu analysieren. Es wird häufig in psychologischen Studien zur Untersuchung von emotionalen Reaktionen verwendet

24
Q

Welche Probleme können bei der Konstruktion von Fragebogenitems auftreten?

A

Probleme können durch doppelte Verneinungen, zu komplizierte Formulierungen, suggestive Fragen oder eine unklare Definition von Begriffen entstehen. Diese führen zu Missverständnissen und beeinträchtigen die Validität der Antworten​

25
Q

Was versteht man unter dem Deckeneffekt und dem Bodeneffekt bei Ratingskalen?

A

Deckeneffekt: Tritt auf, wenn die Skala nicht genügend Raum bietet, um hohe Ausprägungen zu differenzieren.
Bodeneffekt: Tritt auf, wenn die Skala nicht genügend Raum bietet, um niedrige Ausprägungen zu differenzieren. Beide Effekte können die Genauigkeit der Daten beeinträchtigen

26
Q

Was ist eine Ereignisstichprobe und wann wird sie bevorzugt verwendet?

A

Bei einer Ereignisstichprobe wird das Auftreten spezifischer, definierter Ereignisse aufgezeichnet, z. B. wie oft ein bestimmtes Verhalten auftritt. Sie wird bevorzugt eingesetzt, wenn es darum geht, seltene oder besonders relevante Ereignisse zu beobachten​

27
Q

Was sind die wichtigsten Merkmale wissenschaftlicher Beobachtungen?

A

Systematische und regelgeleitete Registrierung von psychologisch relevanten Merkmalen.
Festlegung eines Beobachtungsplans (Was, Wann, Wie lange, Wo und Wie wird beobachtet?).
Ziel ist die Sicherstellung von Objektivität, Reliabilität und Validität​

28
Q

Was ist das Verbal Interaction Category System?

A

Ein Beobachtungssystem zur Analyse von Lehrer-Schüler-Interaktionen, das Verbaläußerungen kategorisiert und systematisch erfasst, um die Kommunikation im Klassenzimmer zu bewerten

29
Q

Was versteht man unter einer nicht-reaktiven Messmethode?

A

Eine Methode zur Datenerhebung, bei der die untersuchten Personen nicht wissen, dass sie beobachtet werden. Dies minimiert Verzerrungen durch die Reaktivität, da das Verhalten unbeeinflusst bleibt​

30
Q

Welche Rolle spielt die Standardisierung bei Beobachtungen?

A

Eine hohe Standardisierung der Protokollierung hilft, die Objektivität und Vergleichbarkeit der Beobachtungsdaten zu gewährleisten. Standardisierte Beobachtungsinstrumente und feste Regeln minimieren den Einfluss subjektiver Interpretation

31
Q

Was sind typische Herausforderungen bei der wissenschaftlichen Beobachtung?

A

Selektivität und Konstruktivität der Wahrnehmung: Beobachter nehmen Informationen oft selektiv wahr, beeinflusst durch Erwartungen oder Vorurteile.
Wahrnehmungsfehler: Urteils-, Erinnerungs- und Wiedergabefehler können auftreten​

32
Q

Was versteht man unter der Coverstory in psychologischen Experimenten?

A

Eine Coverstory ist eine falsche Erklärung des Zwecks eines Experiments, die verwendet wird, um die wahre Intention der Studie zu verbergen und dadurch Reaktivität zu verringern. Sie hilft, Verzerrungen im Verhalten der Teilnehmer zu vermeiden

33
Q

Was sind typische Beispiele für Verhaltensspuren als nicht-reaktive Messmethode?

A

Abnutzung von Fußböden vor Kunstwerken in Museen, um die Beliebtheit der Werke zu messen.
Analyse von Haushaltsmüll, um den Konsum von Lebensmitteln zu erfassen​

34
Q

Was sind die Vorteile der Nutzung von Archivdaten in der Forschung?

A

Archivdaten bieten Zugriff auf bereits existierende Datenquellen wie Logbücher, Protokolle oder amtliche Statistiken.
Diese Daten können verwendet werden, um vergangenes Verhalten zu analysieren, ohne dass eine direkte Befragung notwendig ist​

35
Q

Welche Unterschiede gibt es zwischen geschlossenen und offenen Fragen in Befragungen?

A

Geschlossene Fragen: Vorgaben für Antwortoptionen, standardisierte Antworten, erleichtern die quantitative Analyse.
Offene Fragen: Keine Vorgaben, ermöglichen detaillierte und tiefere Einblicke, aber aufwendiger in der Auswertung​

36
Q

Was sind Pilotstudien und warum sind sie wichtig?

A

Pilotstudien testen einen Fragebogen oder ein Experiment mit einer kleinen Gruppe von Personen, um potenzielle Probleme zu identifizieren und Verbesserungen vorzunehmen. Sie helfen sicherzustellen, dass die Fragen klar und verständlich sind und die Datenerhebung reibungslos verläuft​

37
Q

Welche Probleme können bei der Reihenfolge von Fragen in einem Fragebogen auftreten?

A

Früh gestellte persönliche oder sensitive Fragen können das Vertrauen der Befragten beeinträchtigen.
Reihenfolgeeffekte wie der Primacy-Effekt können auftreten, bei dem frühere Antworten spätere beeinflussen​

38
Q

Selbstauskünfte können nur dann reliable und valide Datenquellen sein wenn

A

die untersuchten Personen Zugang zu den relevanten psychischen Prozessen haben und über
diese Prozesse ohne Verzerrung selbst Auskunft geben können (und wollen).

die Prozesse per se nicht unbedingt von Interesse sind, sondern nur die dem Bewusstsein
zugänglichen Ergebnisse (z.B. Messung von Unterschieds- oder Absolutschwellen in
Wahrnehmungsexperimenten)

39
Q

Maßnahmen zur Verringerung des Reaktivitätsproblems

A
40
Q

Unterschiede schriftliche vs. mündliche Befragung

A