Quantifizierung, Verteilung und Stabilität der Intelligenz Flashcards

1
Q

Warum brauchen wir Intelligenztests?

A

wegen Problemen subjektiver Ratings: geringe Übereinstimmung zwischen Lehrer-Ratings und objektiven Testleistungen & Intelligenz- und Leistungsbewertungen werden beeinflusst

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2
Q

Wovon werden Intelligenz- und Leistungsbewertungen beeinflusst?

A

Attraktivität der Person, Bekanntheit einer spezifischen Störung, Vornamen von Schülern, ethnische Zugehörigkeit und Geschlecht

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3
Q

Wer entwickelte den ersten Intelligenztest?

A

Alfred Binet und Theodore Simon

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4
Q

Wann wurde der erste Intelligenztest entwickelt?

A

1905

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5
Q

Was war das Ziel des ersten Intelligenztests?

A

Identifikation förderbedürftiger Schüler durch die Erfassung

verschiedener kognitiver Leistungen in einem Testverfahren

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6
Q

Für welche Altersstufe war der erste Intelligenztest?

A

3-15 Jahre

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7
Q

Was für eine Art Intelligenztest war der erste Intelligenztest?

A

Ein Staffeltest zur Erfassung einer allgemeinen Intelligenzleistung

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8
Q

Was für Aufgaben wurden im ersten Intelligenztest gestellt?

A

Für jede Altersstufe inhaltsheterogene Aufgaben, die eine aufsteigende Schwierigkeit hatten

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9
Q

Wie lange wurde der erste Intelligenztest durchgeführt?

A

Bis Kind keine Aufgabe einer Altersstufe mehr richtig löst

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10
Q

Wie viel Prozent der entsprechenden Population konnten alle Aufgaben lösen im ersten Intelligenztest?

A

50-75%

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11
Q

Was wurde zusätzlich zum Intelligenztest von Binet und Simon berechnet?

A

Das Intelligenzalter

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12
Q

Wie berechnet man das Intelligenzalter?

A

Grundalter + (k*12)/n

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13
Q

Was ist das Grundalter? (Binet und Simon)

A

Altersstufe (in Monaten) für die alle Aufgaben

korrekt gelöst wurden

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14
Q

Was ist k bei der Berechnung des Intelligenzalters?

A

Anzahl der darüber hinaus gelösten Items höherer Stufen

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15
Q

Was ist n bei der Berechnung des Intelligenzalters?

A

Anzahl der Aufgaben pro Stufe

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16
Q

Was wird zur Bewertung der Intelligenzleistung verglichen? (Simon und Binet)

A

Das Intelligenzalter (IA) und das tatsächliche Lebensalter (LA)

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17
Q

Welche Kritik wurde am Intelligenzalter geübt?

A

▪ Diskrepanz zwischen IA und LA wird mit zunehmenden LA
bedeutungsschwächer
▪ Streuung des IA nimmt mit zunehmendem LA zu

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18
Q

Was schlug Stern mit seinem Intelligenzquotienten vor, um das Problem des Intelligenzalters zu lösen?

A

Stern schlägt vor das IA am LA zu relativieren:
IQ = (IA / LA)*100, wodurch sich ein über alle Altersstufen unabhängiger
Mittelwert von 100 ergibt

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19
Q

Was für Kritik wurde an Stern Intelligenzquotienten geübt?

A

▪ IA nimmt nicht beständig zu, LA hingegen schon → IQ wird immer kleiner; Lösung: Konstanthaltung des LA bei max. IA
(zwischen 14 u. 18 Jahren)
▪ Standardabweichungen im IQ variieren über das LA → konstanter Intelligenzrang, aber unterschiedlicher IQ in
verschiedenen LA Stufen

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20
Q

Was führte David Wechsler ein?

A

Den Abweichungs-IQ mit einer Alters- und Bezugsgruppen bezogenen Normierung

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21
Q

Wie lautet die Gleichung des Abweichungs-IQ?

A

AIQ = 100 + 15 * (x-M) / σ
mit x= individueller Rohwert
M=empirischer Mittelwert in Bezugsgruppe
σ = empirischer SD in Bezugsgruppe

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22
Q

Ab wann beginnt eine Intelligenzminderung mit Krankheitswert laut ICD 10?

A

Bei einem IQ von 69

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23
Q

Ab welchem IQ ist man hochbegabt?

A

Bei einem IQ von 130

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24
Q

Wie wahrscheinlich ist es einen IQ von 100 oder höher zu haben?

A

1 : 2

25
Q

Wie wahrscheinlich ist es einen IQ von 115 oder höher zu haben?

A

1 : 6

26
Q

Wie wahrscheinlich ist es einen IQ von 130 oder höher zu haben?

A

1 : 44

27
Q

Wie wahrscheinlich ist es einen IQ von 145 oder höher zu haben?

A

1 : 700

28
Q

Wie wahrscheinlich ist es einen IQ von 160 oder höher zu haben?

A

1 : 30 000

29
Q

Wie wahrscheinlich ist es einen IQ von 175 oder höher zu haben?

A

1 : 3 500 000

30
Q

Wie wahrscheinlich ist es einen IQ von 190oder höher zu haben?

A

1 : 1 000 000 000

31
Q

Nach welcher Theorie wurde der Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Kinder (HAWIK) IV entwickelt?

A

Nach den Wechsler Intelligence Scales for Children

32
Q

Wer hat den HAWIK IV entwickelt?

A

Petermann & Petermann

33
Q

Woran lehnt der HAWIK IV an?

A

An den hierarchischen Cattell-Horn-Carroll Ansatz der Intelligenzstruktur

34
Q

Wie wird die Intelligenzleistung im HAWIK IV bestimmt?

A

Durch den Gesamt-IQ (g) + 4 Indexwerte

35
Q

Welches sind die 4 Indexwerte, die im HAWIK IV bestimmt werden?

A

▪ Verbalverständnis (z.B. Gemeinsamkeiten von 2 Begriffen benennen)
▪ Wahrnehmungs- gebundenes Schlussfolgern (z.B. unvollständige Muster
ergänzen)
▪ Arbeitsgedächtnis (z.B. Zahlenfolge vorwärts und rückwärts nachsprechen)
▪ Verarbeitungs- geschwindigkeit (z.B. Finden vordefinierter Symbole in einer Reihe)

36
Q

Von wem wurde der Intelligenz-Struktur-Test 2000 R erstellt?

A

Amthauer et al.

37
Q

Auf welcher Modellvorstellung basiert der Intelligenz-Struktur-Test 2000 R

A

Auf den Modellvorstellungen von Thurstone´s (Primärfaktoren) und Catell (gf und gc)

38
Q

Welche drei Module/Aufgabengruppen hat der IST 2000 R?

A

▪ Grundmodul → Gesamtwert = Schlussfolgerndes Denken (Aufgaben mit verbalen, figuralen und numerischen Inhalten)
▪ Wissensmodul (numerisch, verbal, figural)
▪ Merkfähigkeitsmodul (verbal und figural)

39
Q

Was empfiehlt sich nach Rost eher nicht?

A

Eine Profilanalyse bzw. Interpretation von Subskalen oder Indexwerten

40
Q

Wieso empfiehlt Rost keine Profilanalysen und Interpretationen von Subskalen/Indexwerten?

A

▪ diese hoch miteinander korrelieren (g-Sättigung)
▪ diese bei Auspartialisierung von g oft nur geringe prädiktive
Validität haben.
▪ auf weniger Items als Gesamttest basieren (niedrigere Reliabilität)
▪ die Profilstabilität oft unklar ist.

41
Q

Wofür sprechen Quer- und Längsschnittdaten bei gf und gc?

A

Sie postulieren, dass gc und gf unterschiedliche Entwicklungsverläufe haben:
▪ gf erreicht bereits im frühen Erwachsenalter (ca. 20-25 LJ) das Max.
und nimmt dann stetig ab.
▪ gc wächst bis zum mittleren Erwachsenenalter, erreicht Plateau und nimmt erst im hohen Alter wieder leicht ab

42
Q

Was vermittelt kognitives Altern (speziell in gf)?

A

▪ Abnahme in mentaler Geschwindigkeit; Hinweise hierfür
insbesondere in Querschnittstudien & weniger in
Längsschnittstudien
▪ Abbau der Arbeitsgedächtnisleistung
▪ Erkrankungen (v.a. Herzkreislaufsystem und ZNS)
▪ Degeneration insbesondere präfrontaler Hirnregionen
▪ Abnehmende neuronale Konnektivität

43
Q

Was reduziert das kognitive Altern laut Befunden aus der Seattle Longitudinal Study?

A

▪ Eine gute Gesundheit
▪ Sozial gehobenes Umfeld
▪ Intellektuell stimulierende Interaktionen
▪ Überdurchschnittlich intelligenter Partner
▪ Erhalt einer hohen mentalen Geschwindigkeit
▪ Hohe Lebenszufriedenheit im mittleren Lebensalter

44
Q

Was kann man über die Stabilität der Intelligenz in Kindheit und Jugend sagen?

A

Man kann sagen, dass in der Kindheit und Jugend eine relative Intelligenzstabilität besteht und dass eine Korrelation zwischen Intelligenz in einzelnen
Altersstufen und der Intelligenz im 18 LJ existiert

45
Q

Was kann man über die Stabilität der Intelligenz im mittleren Erwachsenenalter sagen?

A

Man kann sagen, dass es eine relative Intelligenzstabilität im mittlernen Erwachsenenalter gibt, aber dass eine höhere intraindividuelle Korrelation zwischen den kristallienen Intelligenzen gibt, als zwischen den fluiden Intelligenzen

46
Q

Was fand Deary über die relative Stabilität der Intelligenz heraus?

A

Er fand Korrelationen (minderungskorrigiert) zwischen Testwerten im Moray House Test No.12 zwischen 11LJ und
späteren LJ

47
Q

Was sollte der Anspruch an IQ-Trainings sein?

A

Sie sollten einen mittel- bis langfristigen Transfereffekt zeigen

48
Q

Für wen sollte es IQ Trainings geben?

A

Für kognitiv leistungsschwachen oder risikobehafteten Kinder und Schüler

49
Q

Welche Ergebnisse fand Rost zu IQ-Trainings?

A

Intelligenzgewinne kompensatorischer Programme im Kindergarten-, Vorschul- und Schulalter sind i.d.R. nur kurzfristig

50
Q

Was sind mögliche Erklärungen für die schlechten Ergebnisse der IQ Trainings?

A
  • Anregungsarme Umwelt verhindert Stabilisierung von Effekten
  • nicht trainierte holen nach Schuleintritt schnell auf
51
Q

Was ist das einzige IQ Training, dass hilft?

A

Nur sehr kosten- und zeitintensive Förderung ab frühester Kindheit
kann zu längerfristigen Effekten führen (mind. für 5 Jahre, täglich 6-8h,
5T pro W, 50W pro J; ca. 25.000 € pro IQ Punkt)

52
Q

Bringen computergestützter Trainings, musikalische Betätigung oder intellektuell anspruchsvolle Spiele etwas bei der IQ Steigerung?

A

Nein, es gibt kaum substantielle far-Transfereffekte

53
Q

Was ist der Flynn Effekt?

A

Ein kohortenbezogener Intelligenzgewinn

54
Q

Woran untersuchte und fand Flynn den Flynn Effekt?

A

Bei Re-Analyse der Standardisierungsstichproben des Stanford-Binet Tests und der Wechsler-Tests von 1932-1978 (46 Jahre)

55
Q

Was für eine Steigerung fand Flynn bei den Standardisierungsstichproben des Stanford-Binet Tests und der Wechsler-Tests von 46 Jahren?

A

Eine Steigerung des US IQs um 13,8 Punkte

auch in anderen Ländern bestätigt

56
Q

Wofür sprechen neuere Daten im Bezug auf den Flynn Effekt?

A

Diese sprechen für eine
Abschwächung und Umkehr des FE in
einigen Ländern der 1. Welt

57
Q

Was sind mögliche Ursachen für den positiven Flynn-Effekt im 20. Jh.?

A

▪ Steigerung von Qualität und Quantität schulischer Unterweisung
▪ Intellektualisierte Erziehung durch die Eltern
▪ Bessere Ernährung
▪ Gesundheits-bewussteres Verhalten schwangerer Frauen
▪ Zunehmende Umwelt-Entwicklungsanreize

58
Q

Was sind mögliche Ursachen für die Stagnation und Umkehr des Flynn-Effekts in den letzten Dekaden?

A

▪ Sättigung und Schwund der förderlichen Faktoren
▪ Dysgenetische Fertilität (neg. Korrel. zwischen IQ und Fruchtbarkeit)
▪ Immigration
▪ Zunahme negativer Umwelteinflüsse (z.B. „verdummende“ Medien)

59
Q

Welche Art der Quantifizierung der Intelligenz hat sich am stärksten durchgesetzt?

A

Der Abweichungs-IQ von Wechsler