Geschlechterunterschiede Flashcards

1
Q

Was ist die Bedeutung von Geschlecht (engl. sex)?

A

biologisches, genetisch-bedingtes Geschlecht

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2
Q

Was ist die Bedeutung von soziales Geschlecht (engl. gender)?

A

gesellschaftlich konstruierte Unterscheidung zwischen den sozialen Konzepten Mann und Frau

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3
Q

Was ist die Bedeutung von Geschlechtsstereotypen?

A

sozial geteilte Überzeugungen hinsichtlich typischer Merkmale und Verhaltensweisen von Männern und Frauen

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4
Q

Was ist die Bedeutung von Geschlechtsidentität?

A

subjektive Selbstauffassung der eigenen Geschlechterzugehörigkeit

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5
Q

Was besagt die Gender Difference Hypothese?

A

Männer und Frauen unterscheiden sich stark in Ihrer Persönlichkeit, in ihren Fähigkeiten, Interessen, Einstellungen und Verhaltenstendenzen.

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6
Q

Warum sind wir sensitiv für die Annahme von Geschlechtsunterschieden?

A

▪ Viele augenscheinliche physiologische Unterschiede zwischen
Männern und Frauen
▪ Geschlecht ist eine saliente Kategorie der sozialen Wahrnehmung
(neben z.B. Ethnie und Alter).
▪ Geschlechtsstereotype als vereinfachendes Funktionsprinzip des
kognitiven Apparats

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7
Q

Was sagen Studien zu Geschlechterunterschieden?

A

Unzählige, oft stark inkonsistente Einzelbefunde zu

Geschlechtsunterschieden in verschiedensten Merkmalsbereichen

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8
Q

Nenne Beispiele für Metaanalysen, die belastbare Aussagen zu Geschlechtsunterschiede ermöglichen.

A
Metaanalysen zu...
… Mathematischen Fähigkeiten
… Persönlichkeits-Eigenschaften
… Selbstwert
… Selbstmitleid
… Spielpräferenzen bei Kindern
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9
Q

Was kann man bei Metaanalysen zu Geschlechterunterschieden berücksichtigen?

A

potentielle Moderatoren

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10
Q

Was erlauben Meta-Metaanalysen für Aussagen über Geschlechterunterschiede?

A

domänenübergreifende Aussagen

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11
Q

Wie viele Metaanalysen gehören zu der Meta-Metaanalyse zu Geschlechterunterschiede?

A

106

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12
Q

Was für einen mittleren Effekt hat die Meta-Metaanalyse?

A

d=.21

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13
Q

Wie viel Prozent der Effekte der Meta-Metaanalyse waren kleine Effekte? (d=.01 - .30)

A

81%

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14
Q

In welchen Themenbereichen gibt es größere Effekte in der Meta-Metaanalyse? (d>.40)

A
▪ Maskulinität vs. Femininität (M>F)
▪ Mentale Rotationsfähigkeit (M>F)
▪ Schmerzsensitivität (F>M)
▪ Bedeutsamkeit der Attraktivität bei der Partnerwahl (M>F)
▪ Bindungsverhalten (F>M)
▪ Interesse für Menschen vs. Dinge (F>M)
▪ Aggression (M>F)
▪ Film-induzierte Angst/Furcht (F>M)
▪ Vertrauen in physische Fähigkeiten (M>F)
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15
Q

Vom wem ist die Metaanalyse zu aggressiven Verhalten?

A

Archer

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16
Q

Wovon hängt die Größe des Geschlechterunterschieds beim aggressiven Verhalten ab?

A

Von der Art der Aggression, Art des Aggressionsmaßes und dem Alter

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17
Q

Welche Aggressionsart verwenden Männer öfter als Frauen?

A

physische Aggression, besonders im Jugend- und frühen Erwachsenalter (d=.54) und verbale Aggression (d=.30)

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18
Q

Welche Aggressionsart verwenden Frauen öfter als Männer?

A

indirekte Aggression (d=-.17)

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19
Q

In welchen Domänen der Persönlichkeit haben Frauen bei Selbstberichten höhere Werte?

A

Neurotizismus und Verträglichkeit

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20
Q

Was kann man zu Geschlechterunterschieden in Bezug auf die Persönlichkeit sagen in den Domänen, ausgenommen Neurotizismus und Verträglichkeit?

A

Eher Facetten-spezifische

Geschlechtsunterschiede (d ~ .2 - .5)

21
Q

Was war auffällig bei der Re-Analyse von NEO-PI R Normierungswerten über 26 Kulturkreise?

A

Frauen haben in fast allen Facetten höhere Werte im NEO-PI R, außer in Durchsetzungsfähigkeit, Erlebnishunger, Ideen, Kompetenz und Besonnenheit

22
Q

Was ist das Problem bei der Untersuchung von NEO-PI R Selbstberichten als Operationalisierung der Persönlichkeitsunterschiede zwischen Männern und Frauen?

A

Reflektiert dies echte Unterschiede oder

Stereotypenkonformes Antwortverhalten in Selbstberichten?

23
Q

Was ist eine Lösung für die Operationalisierung der Persönlichkeitsunterschiede zwischen Männern und Frauen?

A

Nutzung von impliziten Testverfahren

24
Q

Was sagen soziobiologische und evolutionstheoretische Modelle über Männer bei Partnerpräferenzen? (v.a. bezogen auf langfristige Beziehungen)

A

Männer bevorzugen fruchtbare, gesunde und treue Frauen (ca. 18-30 Jahre, körperlich attraktiv, wenige sexuelle Vorerfahrungen)

25
Q

Was sagen soziobiologische und evolutionstheoretische Modelle über Frauen bei Partnerpräferenzen? (v.a. bezogen auf langfristige Beziehungen)

A

Frauen bevorzugen Männer mit hohen sozioökonomischen Status
und Leistungs- bzw. Erziehungsförderlichen
Persönlichkeitseigenschaften

26
Q

Was sagt die Befundlage zu Soziobiologische und evolutionstheoretische Modellen im Bezug auf die Partnerwahl?

A

Befundlage stützen diese Annahme; Attraktivität bei anfänglichem Kontakt aber für beide
Geschlechter wichtig.
Metaanalyse fehlt allerdings

27
Q

Was besagt die Ovulatory-Shift-Hypothesis?

A

Frauen achten auf Hinweisreize für eine
hohe anzestrale genetische Qualität (z.B. Maskulinität in Physis und
Verhalten) v.a. an Zyklustagen hoher Fruchtbarkeit besonders dann, wenn sie mögliche Partner hinsichtlich kurzer Beziehungen bewerten

28
Q

Was sagt die Metaanalyse von Gildersleeve über die Ovulatory-Shift-Hypothesis?

A

▪ Bestätigt diese Hypothese
▪ Allerdings eher kleine Effekte
▪ Kritisiert v.a. wegen Messung/Kategorisierung
der Zyklusphase

29
Q

Worin hatten Männer bei einer Metaanalyse von 1993 zum Sexualverhalten bedeutend höhere Werte als Frauen?

A

Heterosexuellem und homosexueller Verkehr, Alter beim ersten Sexualkontakt, Anzahl der Sexualpartner, Masturbation (sehr hoher Effekt), sexuelle Freizügigkeit, vorehelicher Sex, casual Sex, Sex bei Verlobung, Sex mit Verpflichtungsempfinden, außerehelicher Sex

30
Q

Worin hatten Frauen bei einer Metaanalyse von 1993 zum Sexualverhalten bedeutend höhere Werte als Frauen?

A

Angst/Schuldig wegen Sex, Doppelstandard

31
Q

Worin hatten Männer bei einer Metaanalyse von 2010 zum Sexualverhalten bedeutend höhere Werte als Frauen?

A

Alter beim ersten Sexualkontakt, Anzahl der Sexualpartner, Masturbation, sexuelle Freizügigkeit, casual Sex, Sex bei Verlobung, Nutzung von Pornographie, außerehelicher Sex

32
Q

Worin hatten Frauen bei einer Metaanalyse von 2010 zum Sexualverhalten bedeutend höhere Werte als Frauen?

A

Befürwortung von Gay Rechten und Gay Hochzeiten

33
Q

Was kann man Zusammenfassend sagen über die Metaanalyse zu Sexualverhalten von Hyde (2010) sagen?

A

▪ In vielen Bereichen bestehen keine substantiellen
Geschlechtsunterschiede
▪ Gibt es Effekte so sind diese eher klein und haben sich im Laufe der
letzten Jahrzehnte meist reduziert
▪ Größere Effekte (M>F; d > .4) gibt es in den Bereichen „Einstellung zu
Gelegenheitssex“, „Masturbationsverhalten“ und
„Pornographiekonsum“

34
Q

Was konnte man mit einem Bogus Pipeline Verfahren über Doppelstandards im Sexualverhalten herausfinden?

A

Wenn Frauen an einen Lügendetektor angeschlossen werden, berichten sie über mehrere Sexualkontakte als ohne, bei Männern dreht sich dieser Effekt um

35
Q

Wodurch erklärt Freud sich Geschlechterunterschiede? (Psychoanalytische Erklärung)

A

Entwicklung der Geschlechtsunterschiede in der phallischen
Phase durch
▪ Entdeckung der anatomischen Geschlechtsunterschiede
▪ anschließende Identifizierung mit dem gleichgeschlechtlichen
Elternteil (ödipaler Konflikt)

36
Q

Welche Kritik wird an der psychoanalytischen Erklärung geäußert?

A

▪ Kinder sind bis zur phallischen Phase (4-5 Jahre) nicht
„geschlechtsneutral“
▪ Wahrnehmung der Geschlechtsorgane spielt keine hervorgehobene Rolle in der Entwicklung der Geschlechtsidentität,
eher äußere Merkmale (Frisur, Kleidung)
▪ Überschätzung der Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen
Elternteil (Söhne sind ihren Vätern und Töchter ihren Müttern nicht ähnlicher)
▪ Rolle Gleichaltriger fehlt
▪ Entwicklung der Geschlechtertrennung bis zur Pubertät verläuft
eher kontinuierlich als in abgeschlossenen Phasen

37
Q

Welche Erklärung geben Lerntheoretischen Ansätze über Geschlechterunterschiede?

A

▪ Geschlechtstypisches Verhalten wird erlernt durch Verstärkung von
wichtigen Anderen oder durch Imitation von Modellen
▪ Eltern verstärken oft das geschlechtsrollentypische Verhalten ihrer Kinder
-> mehr die Väter als die Mütter
-> Kausale Bedeutung des elterliche Bekräftigungsverhaltens bleibt fraglich
-> Eltern reagieren auch auf die Aktivitätspräferenzen ihrer Kinder

38
Q

Worauf geht der Imitationseffekt beim Lernen von geschlechtsspezifischen
Verhaltensweisen zurück? (Lerntheoretische Ansätze)

A

▪ die beachteten geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen

▪ nicht das Geschlecht des Rollenvorbildes

39
Q

Was gibt Kohlberg für eine Erklärung über Geschlechterunterschiede? (Kognitiv-motivationaler Ansatz)

A

▪ Kind entwickelt zunächst ein Verständnis der Geschlechtskonstanz in drei Phasen
▪ Das Selbstbild wird dem Geschlechtsstereotyp angepasst um kognitive Konsistenz zu erhalten
▪ Aktive Suche nach passenden Informationen / Aktivitäten
-> positive Bewertung des eigenen Geschlechts

40
Q

Wie lauten die 3 Phasen des Verständnis der Geschlechterkonstanz? (Kognitiv-motivationaler Ansatz)

A
▪ Gender-Labeling (bis ca. 4 Jahre), Gender stability (ca. 4-5 Jahre),
Gender consistency (5-7 Jahre)
41
Q

Was besagen Evolutionsbiologische Ansätze über Geschlechterunterschiede?

A

Psychologische Geschlechtsunterschiede gehen auf unterschiedliche
evolutionsbezogene Anforderungen an M und F im Sinne natürlicher
Selektion und sexueller Selektion zurück
-> Geschlechts-unterschiede sind somit biologisch verankert, universell und kulturunabhängig

42
Q

Was besagen Sozial-konstruktivistische Ansätze über Geschlechterunterschiede?

A

Geschlechtsunterschiede in psychologischen Merkmalen sind das
Ergebnis sozialer Konstruktionen auf der Basis tradierter Arbeits- und Rollenverteilungen (z.B. Männer als Versorger, Frauen als
Homemaker)

43
Q

Was besagt die Biosoziale Theorie nach Wood & Eagly über Geschlechterunterschiede?

A

Zunächst gibt es evolutionär bedingte physiologische Unterschiede und soziale, ökonomische, technologische und ökologische Kontextfaktoren (Distale Quellen), die zu Geschlechtstypischen Arbeiten und Aufgaben führen. Die Integration Aufgabenförderlicher Charakteristika führen zu Geschlechterrollen. Wenn diese Geschlechterrollen sozialisiert werden führt dies zu psychologischen Geschlechtsunterschieden. (Proximale Quellen)

44
Q

Was ist mit Stereotypen als selbsterfüllende

Prophezeiungen gemeint?

A

Überzeugungen zu geschlechtsstereotypen Charakteristika können
Geschlechtsunterschiede generieren

45
Q

Nenne ein Beispiel für eine selbsterfüllende Prophezeiung auf Grund von Stereotypen.

A

▪ Jungen (8-15 Jahre) schätzen eigene Fähigkeiten im Bereich numerischer und räumlicher Intelligenz und logischen Denken höher
ein als gleichaltrige Mädchen
-> In diesem Alter noch keine tatsächlichen Unterschiede
▪ Angenommene geschlechtsstereotype Charakteristika werden evtl. ins Selbstkonzept integriert
-> beeinflussen dann Interessen, Selbstwirksamkeits-erwartungen und
Leistungsfähigkeit
-> Mentale Rotationsfähigkeit in Kindheit noch bei Mädchen und Jungen gleich, dann mit den Jahren werden Mädchen schlechter

46
Q

Wie können Stereotyp induzierte Geschlechtsunterschiede vermittelt werden laut einer Studie Mentale Rotationsfähigkeit und Priming von
Geschlechtsstereotypen mentalen Fähigkeiten von Hausmann?

A

Über Testosteronänderungen

47
Q

Zusammenfassung: Auf was gehen bestehende Unterschiede vermutlich zurück?

A

Auf ein komplexes

Wechselspiel evolutionär-bedingter, biologischer und sozialer Faktoren

48
Q

Was besagt die Gender Similarities Hypothesis?

A

Unterschiede innerhalb der Geschlechter sind wesentlich größer als zwischen den Geschlechtern

49
Q

Was spricht für die Gender Similarities Hypothesis von Hyde?

A

Die biologischen Geschlechter unterscheiden sich nur in wenigen psychologischen Merkmalen und wenn dann nur gering