Intelligenzmodelle Flashcards

1
Q

Wie lautet die Operationale Definition der Intelligenz?

A

Die Intelligenz ist das, was ein Intelligenztest misst.

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2
Q

Was ist die Intelligenz nach Mehrheitsmeinung von 50 anerkannten Wissenschaftlern?

A
  • sehr allgemeine geistige Kapazität
  • beinhaltet Fähigkeit zum:
  • > schlussfolgernden Denken
  • > zum Planen
  • > zur Problemlösung
  • > zum abstrakten Denken
  • > zum Verständnis komplexer Ideen
  • > zum schnellen Lernen
  • > zum Lernen aus Erfahrung
  • Es ist nicht reines Bücherwissen, keine enge akademische Spezialbegabung, keine Testerfahrung
  • vielmehr reflektiert Intelligenz ein breiteres und tieferes Vermögen, unsere Umwelt zu verstehen, ‚zu kapieren‘, Sinn in Dingen zu erkennen oder ‚herauszubekommen‘, was zu tun ist.“
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3
Q

Was sind nach Expertenmeinung die wichtigsten 3 Komponenten der Intelligenz?

A

abstraktes & logisches Denken,
Problemlösefähigkeit
Wissensaneignung

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4
Q

Was kann man mit Intelligenztests nicht gut erfassen?

A

Anpassung an die Umwelt, Leistungsmotivation und Kreativität

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5
Q

Wer war Francis Galton?

A

Ein Vetter Charles Darwins, er war

Universalgelehrter und einer der Gründungsväter der Diff.Psych und der Intelligenzforschung

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6
Q

Was war die Idee von Heridity Genius?

A

Es gibt eine „allgemeine mentale Fähigkeit“ (neben spezifischen Talenten), die erblich ist wie Körpermerkmale (Stammbaum-Analyse berühmter Persönlichkeiten), die quantifiziert werden kann und in der sich versch.„Menschenrassen“ voneinander
unterscheiden.

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7
Q

Was versteht man unter Eugenik?

A

Die Verbesserung einer „Rasse“/ eines Volkes
durch Lenkung der Reproduktion (i.S. selektiver Züchtung), um
gewünschte Merkmale (z.B. Intelligenz) zu fördern.

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8
Q

Wer war der Begründer der Eugenik?

A

Francis Galton

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9
Q

Wer war Charles Spearman?

A

Er war Schüler Wundts und entwickelte in Leipzig sein berühmtes g-Faktor Modell

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10
Q

Was beobachtete Charles Spearman?

A

Rangordnungen der Schulnoten in verschiedenen
Schulfächern (z.B. Mathematik und Deutsch) hängen zusammen;
allerdings nicht perfekt.

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11
Q

Was war die Spearmans Erklärung für seine Beobachtung?

A
  • Positive Korrelationen zwischen verschiedenen intellektuellen Leistungen sind durch eine gemeinsame Dimension bedingt → generelle Intelligenz (g)
  • Nicht-geteilte Varianzanteile sprechen für spezifische Faktoren (S)
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12
Q

Wie sieht Spearman Erklärung seiner Beobachtung als Gleichung aus?

A

xi = gi + Si (+E)

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13
Q

Welche 3 mentalen

Operationen umfasst der g-Faktor laut Spearman?

A
  • Begreifen der Erfahrung
  • Entdecken/Ableiten von Beziehungen (abstrakte Ähnlichkeit)
  • Entdecken/Ableiten von Zusammenhängen (konkrete Ähnlichkeit)
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14
Q

Wie bezeichnet Spearman den g-Faktor?

A

Als allgemeine ,,geistige Energie”

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15
Q

Wie misst man den g-Faktor am besten?

A

Über Matrizentests

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16
Q

Was passiert, wenn die Begabung eines Menschen in einem Bereich zunimmt? (Generalfaktorenmodell)

A

Die Bedeutung von g nimmt ab (Korrelationen zwischen Leistungen werden geringer) und die Bedeutung von S nimmt zu

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17
Q

Von wem ist das Modell der Primärfaktoren?

A

Loius L. Thurstone

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18
Q

Wie kam Thurstone auf 7 Primärfaktoren?

A

Durch umfangreiche Analysen vielfältiger intellektueller Leistungen

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19
Q

Welches sind die 7 Primärfaktoren nach Thurstone?

A
  • Memory → assoziatives Gedächtnis i.S. kurz- bis mittelfristigen Behaltens
  • Number → Rechengeschwindigkeit bei einfachen Aufgaben
  • Perception → visuelle Auffassungsgeschwindigkeit
  • Reasoning → schlussfolgerndes Denken
  • Space → räumliches Vorstellungsvermögen
  • Verbal comprehension → Wortverständnis
  • Word fluency → Wortflüssigkeit
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20
Q

Wie ergibt sich jede intellektuelle Leistung laut Thurston?

A

Jede intellektuelle Leistung ergibt sich aus der Summe der gewichteten Wirkungen dieser Primärfaktoren:
Testleistung = a1f1 + a2f2 + a3f3 + … a7f7
mit a = Faktorladungen und f = individueller Faktorwert

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21
Q

Was postulierte Thurston für eine Interkorrelation zwischen den Primärfaktoren und was fand er heraus? Wofür spricht das Ergebnis der Faktoranalyse?

A

Thurstone ging anfangs von Unabhängigkeit der Primärfaktoren aus,
die sich aber empirisch nicht zeigte
→ spricht für übergeordneten Faktor g

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22
Q

Von wem ist das Strukturmodell kognitiver Fähigkeiten ,,Struktur des Intellekts”?

A

Von Joy P. Guilford

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23
Q

In welchen 3 Grunddimensionen unterscheidet Guilford kognitive Fähigkeiten?

A

Operationen, Produkte und Inhalte

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24
Q

Welche Faktoren gehören u.a. zu der Grunddimension Operationen? (Guilford)

A

convergent production, divergent production, Evaluation, Memory, cognition

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25
Q

Welche Faktoren gehören u.a. zu der Grunddimension Produkte? (Guilford)

A

implications, transformations, Systems, Relations, classess, units

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26
Q

Welche Faktoren gehören u.a. zu der Grunddimension Inhalte? (Guilford)

A

visual, auditory, symbolic, semantic, behavioral

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27
Q

Wie viele SOI-Faktoren braucht man um das intellektuelle Potential zu beschreiben? (Guilford)

A

150

28
Q

Was ist das Orthogonalitätspostulat von Guilford?

A

Faktoren sollen unabhängig voneinander sein; kein g-Faktor

29
Q

Was versuchte Guilford nachdem er sein Theorie aufgestellt hatte?

A

Guilford versuchte im Anschluss möglichst viele der SOI-Faktoren
nachzuweisen und Items zu ihrer Erfassung zu konstruieren

30
Q

Was sollte am Strukturmodell von Guilford kritisiert werden?

A
  • deutliche positive Korrelationen zwischen den Faktoren widerlegt das
    Orthogonalitätspostulat
  • Von Guilford berichtete Faktorenstruktur häufig nicht repliziert
  • Nützlichkeit der großen Anzahl von Faktoren häufig hinterfragt
  • Prädiktive Validität der SOI-Faktoren häufig geringer als die von g
31
Q

Was machen hierarchische Modelle der Intelligenzstruktur?

A

Sie kombinieren die Idee eines g Faktors mit der von 2 oder mehr breiten
Faktoren.

32
Q

Von wem ist das Gruppenfaktoren-Modell?

A

Von Philip E. Vernon

33
Q

Wie viele Ebenen und welche postuliert das Gruppenfaktoren-Modell von Vernon?

A

4 hierarchische Ebenen von Faktoren: g-Faktor, 2 Hauptgruppenfaktoren (Verbal/ numerischer/ schulischer Hauptgruppenfaktor & praktischer/ mechanischer/ räumlicher/ physikalischer Hauptgruppenfaktor) Untergruppenfaktoren, Spezifische Faktoren

34
Q

Von wem ist das hierarchische Modell der Intelligenzstruktur mit gf und gc?

A

Raymond B. Cattell

35
Q

Was postuliert das hierarchische Modell der Intelligenzstruktur mit gf und gc?

A

2 Hauptfacetten der Intelligenz: fluide Intelligenz gf und kristalline Intelligenz gc

36
Q

Was für eine Struktur hat das Modell der Intelligenzstruktur mit gf und gc?

A

ein hierarchisches mit 2 Hauptfacetten und mehreren untergeordneten Primärfaktoren

37
Q

Was versteht man unter gf?

A

fluide Intelligenz: angeboren, biologisch determiniert, unabhängig von früheren
Lernerfahrungen; Fähigkeit zum abstrakt-logischen Lösen neuartiger Probleme

38
Q

Was versteht man unter gc?

A

Kristalline Intelligenz: Erfahrungsbasierte kognitive Fähigkeiten und Wissen

39
Q

Wie ist der Verlauf von gf über das Leben?

A

steigt bis Adoleszenz und nimmt dann wieder ab

40
Q

Wie ist der Verlauf von gc über das Leben?

A

bildet sich über das Alter beständig aus

41
Q

Was besagt die Investmenthypothese von Cattell?

A

Investition von gf in Lernleistungen resultiert in erworbenen, miteinander korrelierenden Fähigkeiten, die gc als
zweiten Generalfaktor bilden.

42
Q

Wie ist die Erklärung der Korrelation zwischen gc und gf nach Cattell?

A

Korrelationen zwischen gc und gf bilden einen zeitlichen Prozess
und nicht einen weiteren übergeordneten Faktor

43
Q

Von wem ist das Drei-Schichten Modell?

A

John B. Carroll

44
Q

Wie ging Carroll bei der Erforschung seines Modells vor?

A

Re-Analyse von 461 Datensätzen (1925-1987) mit insgesamt 131.571
Teilnehmern

45
Q

Welche Struktur fand Caroll durch seine Forschung heraus?

A

3 Strukturebenen (Stratum I,II,III): Tertiärfaktor i.S. eines g-Faktors, 8 breite Sekundärfaktoren i.S. überdauernder Fähigkeiten und 69 spezifische Primärfaktoren

46
Q

Was fand Caroll über den g-Faktor heraus?

A

er ist stark erblich bedingt

47
Q

Nenne 2 Beispiele für die 69 Primärfaktoren des Drei-Schichten Modells.

A

Schlussfolgerndes Denken, Gedächtnisspanne

48
Q

Was sind die 8 Sekundärfaktoren des Drei-Schichten Modells?

A

Fluide Intelligenz, Kristalline Intelligenz, Allgem. Gedächtnis und Lernen, Allgem. visuelle Wahrnehmung, Allgem. akustische Wahrnehmung, Allgem. Zugriffsfähigkeit (retrieval) (Abruf aus dem LZG), Allgem. Kognitive Geschwindigkeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit (i.S. von Reaktionszeiten)

49
Q

Von wem ist das Berliner-Intelligenz-Struktur Modell?

A

Adolf O. Jäger

50
Q

Was schlägt das Berliner-Intelligenz-Struktur Modell für eine Struktur vor?

A

facettiert-bimodales Strukturmodell mit drei Inhalts- und vier
Operationsklassen

51
Q

Welche 3 Inhaltsklassen gibt es? (Berliner-Intelligenz-Struktur Modell)

A

Figural-Bildhaft, numerisch, verbal

52
Q

Welche 4 Operationsklassen gibt es? (Berliner-Intelligenz-Struktur Modell)

A

Bearbeitungsgeschwindigkeit, Einfallsreichtum, Verarbeitungskapazität, Merkfähigkeit

53
Q

Was ist die Definition von Sozialer Intelligenz nach Marlowe?

A

Soziale Intelligenz ist die Fähigkeit, Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen von Personen – die eigene Person eingeschlossen
– in interpersonalen Situationen zu verstehen und auf der Basis dieses
Verständnisses adäquat zu handeln

54
Q

Was sind die Probleme der sozialen Intelligenz?

A
  • ist meist unscharf als multidimensionales Konzept definiert
  • Unbefriedigende Belege für die Validität von SI-Tests
  • Bisher keine befriedigenden Tests zur Erfassung der kognitiven SI Komponente; viele Tests basieren auf Selbstauskunft → keine
    Leistungstests im eigentlichen Sinne
55
Q

Von wem ist die Theorie ,,Multiple Intelligenzen”?

A

Howard Gardner

56
Q

Welche Kritik hat Gardner an herkömmlichen Intelligenzmodellen?

A

Klassische kognitive Leistungstests sind zu eng, zu Realitätsfern
und orientieren sich zu sehr an schulisch geforderten Fähigkeiten

57
Q

Was sollten Multiple Intelligenzen laut Gardner abbilden?

A

sollten realitätsnah Gesamtfeld intellektueller Kapazität abbilden

58
Q

Von wem genießt die Theorie von Gardner große Popularität?

A

Laien und Pädagogen (sehr nahbare Theorie)

59
Q

Welche Intelligenzen bildet die Theorie ,,Multiple Intelligenzen” ab?

A

Sprachliche Intelligenz (Dichter, Journalisten etc.)
▪ Logisch-mathematische Intelligenz (Naturwissenschaftler)
▪ Räumliche Intelligenz (Navigatoren, Piloten, Architekten)
▪ Musikalische Intelligenz (Komponisten, Instrumentalisten, Sänger)
▪ Körperlich-kinästhetische Intelligenz (Tänzer, Handwerker, Sportler, Chirurgen)
▪ Sozial-Interpersonale Intelligenz (Lehrer, Politiker, Pastoren, Verkäufer)
▪ Sozial-Intrapersonale Intelligenz (Schauspieler)
▪ Naturalistische Intelligenz (Gärtner, Landwirte, Förster)
▪ Existentielle Intelligenz (Religionsgelehrte, Philosophen)

60
Q

Was ordnet Gardner jeder Intelligenz zu?

A

Berufe

61
Q

Was spricht gegen die Multiple Intelligenzen nach Howard Gardner?

A

▪ Propagierte Unabhängigkeit von MI Modulen empirisch nicht gegeben
▪ Unterstellte prädiktive Nutzlosigkeit von g ist falsch
▪ Theorie basiert nicht auf eigener erfahrungswissenschaftlicher Forschung sondern
primär auf Lektüre von Studien und Biografien und eigenen Gedankengängen
▪ Fehlen adäquater Messmethoden für die MI Module
▪ Empirische Evidenz (insbesondere für neue MI Module) sehr dürftig.
▪ Willkürliche und inflationäre Erfindung immer neuer Intelligenzen

62
Q

Von wem wurden die Multiple Intelligenzen nach Howard Gardner stark kritisiert?

A

Eysenck

63
Q

Welche Struktur der Intelligenz wird von nahezu allen modernen psychometrischen
Intelligenzmodellen geteilt?

A

Eine hierarchische Struktur der Intelligenz mit g an der

Spitze

64
Q

(Fazit): Woraus besteht Intelligenz im Kern?

A

Fähigkeiten zum abstrakten logischen Denken, Problemlösen und Aneignung von Wissen

65
Q

Was ist das Problem bei Intelligenzen außerhalb des klassischen
Verständnisses des Begriffs?

A

Der Nutzen und die Validität dieser Konzepte ist klärungsbedürftig bis fragwürdig.