Persönlichkeitsstörungen Flashcards

1
Q

Was sind häufig genannte Kriterien für eine psychische Störung?

A

abweichende, dysfunktionale, quälende Gedanken, Gefühle oder

Handlungen

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2
Q

Wovon sind Standards und Kriterien von psychischen Störungen abhängig?

A

Von der Kultur und dem

Zeitgeist

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3
Q

Was bedeutet Kategoriale Konzeptualisierung von einer Psychischen Störung ?

A

PS als distinkte Kategorien

-> PS liegt vor oder nicht; kein gradueller Übergang zwischen normaler und gestörter Persönlichkeit

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4
Q

Wobei gibt es eine Kategoriale Konzeptualisierung von PS?

A

Im DSM und ICD

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5
Q

Woraus ergeben sich die Kategorien bei PS? (Kategoriale Konzeptualisierung)

A

Aus dem Vorliegen dysfunktionaler Wesenszüge bzw. bestimmte Symptome

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6
Q

Welche Symptome wurden festgelegt bei PS? (Kategoriale Konzeptualisierung)

A

Früh einsetzende, überdauernde, unflexible und unangepasste
Muster in Wahrnehmungen, sozialen Beziehungen, Kognitionen
und Affekten

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7
Q

Wozu führen die Symptome einer PS?

A

Zu eingeschränkten psychosozialen Funktionsniveaus

und/oder persönlichem Leidensdruck

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8
Q

Was bedeutet Dimensionale Konzeptualisierung von PS?

A

PS sind quantitativ, nicht qualitativ unterschiedlich von „normaler“
Persönlichkeit
-> Gradueller Übergang zwischen funktionaler und dysfunktionaler Persönlichkeit

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9
Q

Wie wird PS in Dimensionale Konzeptualisierung von PS gesehen?

A

Als dysfunktionale und maladaptive Ausprägung einzelner bzw. mehrerer kontinuierlicher Eigenschaftsdimensionen

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10
Q

Wobei wird eine Dimensionale Konzeptualisierung von PS beispielsweise verwendet?

A

Big Five

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11
Q

Was sind Vorteile von einer Kategorialen Konzeptualisierung?

A
  • ökonomisch
  • eingespielt
  • vielfältige diagnostische Instrumente
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12
Q

Was sind Vorteile von einer Dimensionalen Konzeptualisierung?

A
• präzisere Diagnostik
• stärkere Berücksichtigung
der Individualität
• Therapieanleitend
• Aussagen über Ursachen von Symptomen
• entspricht vorherrschendem
eigenschaftstheoretischen Verständnis der
Persönlichkeit
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13
Q
Was sind (befürchtete)
Nachteile & Kritik von einer Kategorialen Konzeptualisierung?
A
  • künstlich
  • simplifizierend
  • Nicht reliabel
  • forschungsfern
  • überlappend
  • nicht therapieleitend
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14
Q
Was sind (befürchtete)
Nachteile & Kritik von einer Dimensionalen Konzeptualisierung?
A
  • komplex
  • in der Praxis nicht umsetzbar
  • welche Dimensionen?
  • welche Cut-Off Werte?
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15
Q

Was ist die allgemeine Definition einer Persönlichkeitsstörung?

A

Eine Persönlichkeitsstörung stellt ein überdauerndes Muster von innerem Erleben und Verhalten dar, das merklich von den Erwartungen der soziokulturellen Umgebung abweicht, tiefgreifend und unflexibel ist, seinen Beginn in der Adoleszenz oder im frühen Erwachsenenalter hat, im Zeitverlauf stabil ist und zu Leiden oder
Beeinträchtigungen führt.

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16
Q

Wodurch darf das Leiden/die Beeinträchtigung nicht erklärt werden, wenn eine Diagnose i.S. einer PS gestellt werden soll?

A

Durch das Vorliegen einer anderen psychischen oder

neurologischen Störung, akute psychosoziale Belastung, oder Einnahme psychoaktiver Substanzen

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17
Q

Wie soll die Beurteilung der stabilen dysfunktionalen Wesenszüge erfolgen?

A

i.d.R. über

mehrere Situationen hinweg

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18
Q

Was sollte bei der Diagnosestellung einer PS zudem berücksichtigt werden?

A

Kulturelle Besonderheiten (z.B. Immigration)

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19
Q

Wie ist die Aktuelle Diagnostische Systematik im DSM-V aufgebaut?

A

Teilt sich auf in 3 Cluster, die 3 versch. Arten von Personen unterteilt

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20
Q

Wie heißen die drei Cluster des DSM-V?

A

Cluster A. „Sonderbare und exzentrische Personen“, Cluster B. „Dramatische, emotionale oder launische Personen“ und Cluster C. „Ängstliche und furchtsame Personen“

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21
Q

Welche Krankheitsbilder werden dem Cluster A. „Sonderbare und exzentrische Personen“ zugeordnet?

A

Paranoide, schizoide, schizotypische Persönlichkeitsstörung

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22
Q

Welche Krankheitsbilder werden dem Cluster B. „Dramatische, emotionale oder launische Personen“ zugeordnet?

A

Histrionische, narzistische, anti-soziale, Borderline

Persönlichkeitsstörung

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23
Q

Welche Krankheitsbilder werden dem Cluster C. „Ängstliche und furchtsame Personen“
zugeordnet?

A

Vermeidend-Selbstunsichere, dependente, zwanghafte

Persönlichkeitsstörung

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24
Q

Wie lautet die Definition einer Paranoiden PS?

A

Tiefgreifendes Misstrauen und Argwohn gegenüber anderen, sodass
deren Motive als böswillig ausgelegt werden. Muster zeigt sich in versch. Situationen.

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25
Q

In welcher Phase beginnt eine Paranoide PS?

A

Im frühen Erwachsenenalter

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26
Q

Wie viele Kriterien müssen erfüllt sein bei einer Paranoiden PS?

A

4

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27
Q

Welche Kriterien gibt es bei der Paranoiden PS?

A
  1. Verdächtigt andere ohne hinreichenden Grund, ausgenutzt, geschädigt oder
    getäuscht zu werden.
  2. Ist stark eingenommen von ungerechtfertigten Zweifeln an der Loyalität und Vertrauenswürdigkeit von Freunden oder Partnern.
  3. Vertraut sich nur zögernd anderen Menschen an, aus ungerechtfertigter Angst,
    die Informationen könnten in böswilliger Weise gegen ihn/sie verwendet werden.
  4. Liest in harmlose Bemerkungen oder Vorkommnisse eine versteckte, abwertende oder bedrohliche Bedeutung hinein.
  5. Ist lange nachtragend (d. h. verzeiht Kränkungen, Verletzungen oder
    Herabsetzungen nicht).
  6. Nimmt Angriffe auf die eigene Person oder das Ansehen wahr, die anderen nicht so vorkommen, und reagiert schnell zornig oder startet rasch einen
    Gegenangriff.
  7. Verdächtigt wiederholt ohne jede Berechtigung den Ehe- oder Sexualpartner
    der Untreue.
    b) Tritt nicht ausschließlich im Verlauf einer Schizophrenie, einer bipolaren Störung oder depressiven Störung mit psychotischen Merkmalen oder einer anderen psychotischen Störung auf und ist nicht
    Folge der physiologischen Wirkung eines medizinischen
    Krankheitsfaktors.
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28
Q

Was ist zu beachten, wenn die Kriterien vor dem Auftreten einer Schizophrenie erfüllt waren? (Paranoide Störung)

A

Dann ist es eine Paranoide

Persönlichkeitsstörung (Prämorbid)

29
Q

Was für ein Modell wird im DSM V verwendet?

A

Ein Hybrid-Modell

30
Q

Was bedeutet Hybrid-Modell?

A

Kombination des kategorialen und dimensionalen Ansatzes

31
Q

Welche Diagnosen erlaubt das DSM V?

A

spezifischer PS wenn störungsspezifische Kriterien erfüllt sind und Merkmalsspezifizierter PS wenn Kriterien spezifischer PS nicht
erfüllt sind.

32
Q

Wie funktioniert das Hybrid-Modell des DSM V?

A
Charakterisierung von kategorialen Persönlichkeitsstörungen im Hinblick auf dimensionale Beeinträchtigungen im Funktionsniveau
und problematische (dimensionale) Persönlichkeitsmerkmale
33
Q

Was gibt es in Teil 3 im DSM V?

A

Sich in Entwicklung befindliche Instrumente

34
Q

Was beinhaltet Kriterium A des DSM V?

A

Beeinträchtigung selbst- und interpersoneller Funktionen der

Persönlichkeit

35
Q

Was sind Selbstfunktionen der Persönlichkeit?

A

Identität und Selbststeuerung

36
Q

Was sind Interpersonelle Funktionen?

A

Empathie und Nähe

37
Q

Wie wird Kriterium A erfasst?

A

Skala zur Erfassung des

Funktionsniveaus der Persönlichkeit

38
Q

Was gibt es für jedes Funktionselement?

A

ein 5-stufiger Schweregrad der

Beeinträchtigung

39
Q

Was ist für die Diagnose einer PS notwendig?

A

▪ Mind. mittelgrade Beeinträchtigung für Diagnose einer PS notwendig

40
Q

Was beinhaltet Kriterium B?

A

Problematische Persönlichkeitsmerkmale in 5 Domänen jeweils unterteilt in mehrere Facetten (insgesamt 25)

41
Q

Wie lauten die 5 Domänen des Kriteriums B?

A

▪ Negative Affektivität (~Neurotizismus)
▪ Verschlossenheit (~Introversion)
▪ Antagonismus (~geringe Verträglichkeit)
▪ Enthemmtheit (~geringe Gewissenhaftigkeit)
▪ Psychotizismus (i.S. inadäquaten, seltsamen und exzentrischen
Verhaltens)

42
Q

Wie variieren individuelle Werte?

A

kontinuierlich

43
Q

Was beinhalten die Kriterien C & D?

A
Muster an Funktionsbeeinträchtigungen und problematischen
Persönlichkeitsmerkmalen tritt in verschiedenen Situationen und
Kontexten auf (C) und ist zeitlich relativ stabil (D)
44
Q

Wozu dienen die Kriterien E,F und G?

A

Der Differentialdiagnose

45
Q

Was beinhalten die Kriterien E, F und G?

A

PS soll nicht diagnostiziert werden, wenn maladaptives Verhalten durch andere psychische Störungen, Substanzeinflüsse, einen
anderen medizinischen Krankheitsfaktor, durch normale Entwicklungsphasen erklärbar sind.

46
Q

Wie viele Arten von spezifischer PS gibt es?

A

6

47
Q

Wie lauten die Arten der spezifischen Persönlichkeitsstörungen?

A

Antisoziale, Vermeidend-Selbstunsichere, Borderline, Narzisstische,
zwanghafte und schizotype PS

48
Q

Was gibt es für jede spezifische PS?

A

Eng spezifizierte Kriterien A&B (auf Facettenebene)

49
Q

Was hat die Merkmalsspezifizierte PS im Gegenteil zu spezifischen Persönlichkeitsstörungen nicht?

A

vorgegebene Subtypen

50
Q

Wie sollen bei Merkmalsspezifizierten PS Erscheinungsformen spezifiziert werden?

A

Durch maladaptive Ausprägungen in den

Kriteriumsbereichen A & B

51
Q

Wie viele Befunde zur Prävalenz von PS gibt es in Deutschland?

A

Nur sehr wenige, 2

52
Q

Was sagen Befunde zur Prävalenz von PS in Deutschland aus?

A

1992: 10%
2009: 11,2 & 14,7
- > 10-15%

53
Q

Was ist die schwerste Form einer dissoziativen Störung?

A

Die dissoziative Identitätsstörung

54
Q

Was zeichnet die dissoziative Identitätsstörung aus?

A

▪ Dissoziation als Desintegration und Fragmentierung des Bewusstseins
durch Störung des Gedächtnisses, Wahrnehmung des Selbst u. d. Umwelt
und des Identitätserlebens

55
Q

Was ist das Hauptmerkmal einer dissoziativen Identitätsstörung?

A

Das Vorhandensein von mind. 2 unterscheidbaren Persönlichkeitszuständen

56
Q

Wann soll die dissoziative Identitätsstörung nach DSM V diagnostiziert werden?

A

Wenn unter anderem:

1) plötzliche Veränderungen oder Diskontinuitäten im Bewusstsein des eigenen Selbst und im Bewusstsein eigenen Handelns vorliegen (Kriterium A) und
2) wiederholte dissoziative Amnesien auftreten (Kriterium B).

57
Q

Welche zwei Persönlichkeitszustände kann man im klinischen Erscheinungsbild bei der dissoziativen Identitätsstörung unterscheiden?

A

▪ Anscheinend normale Persönlichkeitszustände (ANPs): sozial angepasst, funktional, traumatisch Erinnerungen vermeidend
▪ Emotionale Persönlichkeitszustände (EPs): tragen traumatische Erinnerungen und Affekte in sich

58
Q

Worein wirken EPs bei der dissoziativen Identitätsstörung?

A

In das Handeln, Denken und Fühlen der ANPs

59
Q

Wie lange können EPs bei der dissoziativen Identitätsstörung dauern?

A

Minuten bis Stunden können sie die Kontrolle des Individuums übernehmen

60
Q

Wie viele verschiedene EPs hat ein Erkrankter i.d.R.? Wie viele sind möglich?

A

ca. 8-10 verschiedene Persönlichkeitszustände, teilweise aber
auch 20 und mehr

61
Q

Was passiert mit den Erinnerungen nach einem EP?

A

Meist teilweise oder vollständige Amnesie für die jeweils anderen
Persönlichkeitszustände

62
Q

Wie hoch ist die Prävalenz für eine dissoziative Identitätsstörung?

A

ca. 1%

63
Q

Worüber berichten die meisten Betroffenen (90%) der Dissoziativen Identitätsstörung aus Kindheit?

A

Über traumatische Erfahrungen in der Kindheit (schwere Vernachlässigung & Misshandlungen)

64
Q

Was erschwert oder verhindert die Ausbildung eines zentralen integrierenden Bewusstseins?

A

Chronische Traumatisierung

65
Q

Was besagt die psychodynamische Erklärung über die Dissoziative Identitätsstörung?

A

▪ Abwehrmechanismen führen zu Verlagerung der Traumata in eine „andere Person“
▪ Schaffung multipler Persönlichkeiten als dissoziative Bewältigungsstrategie

66
Q

Was besagt die neurokognitive Erklärung über die Dissoziative Identitätsstörung?

A

Im ANPs nutzen Betroffen kognitive Kontrollressourcen, um traumatisch bedrohliche Reizungen zu unterdrücken

67
Q

Ist die Dissoziative Identitätsstörung eine Persönlichkeitsstörung?

A

Wird nicht als solche verstanden

68
Q

Worauf bezieht sich der Begriff der Persönlichkeitsstörung?

A

auf ein
überdauerndes, unflexibles und triefgreifendes Muster dysfunktionaler
und/oder abweichender Verhaltens- und Erlebensweisen.

69
Q

Ab wann wird eine PS i.d.R. beobachtet?

A

Ab der Adoleszenz