Pathologie des Schocks Flashcards

1
Q

Regulation des Blutdrucks

A

Blutdruck = Herzminutenvolumen x Gefässwiderstand

Reguliert durch:
Herzfrequenz, Kontraktilität
Plasmavolumen, renale Natriumkontrolle
humorale Faktoren
Vasotonus, lokale Faktoren, Neurotransmitter
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Schock - Definition

A

Lebensbedrohlicher Zustand mit stark verminderter, inadäquater Gewebsperfusion bis zu einem Ausmass, dass zelluläre metabolische Bedürfnisse nicht mehr aufrecht erhalten werden können

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

kardiogener Schock

A

stark gesenktes Herzminutenvolumen bedingt einen Blutdruckabfall

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Auslöser kardiogener Schock

A

Myokardinfarkt —> Pumpversagen bei >40% Infarkt des linken Ventrikels

Akute Klappeninsuffizienz (Papillarmuskelruptur) —> Mitralinsuffizeinz —> Volumenüberlastung des linken Ventrikels

Akute Shunts (Ventrikelseptumruptur) —> Akuter li-re-Shunt —> Rechtsherzüberlastung

Arrhythmien, Karidiomyopathien, Myokarditis

Herzbeuteltamponade/Perikarderguss —> akutes Rechtsherzversagen—> Das rechte Myokard ist dünner —> wird stärker beeinflusst —> geringere Füllung rechts —> geringere Füllung links —> akute Herzinsuffizienz (obstruktiver Schock)

Rechtsherzversagen bei akuter (zentraler) Lungenembolie —> akute Drucksteigerung im rechten Herz —> Überlastung (obstruktiver Schock)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Hypovolämischer Shock

A

Volumendefizit bedingt ein geringeres Herzminutenvolumen und somit einen Blutdruckabfall

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Auslöser hypovolämischer Schock

A

Massiver Blutverlust (externe oder interne Verletzung —> durch innere Blutungen kann viel Blutvolumen in Körperhöhlen verloren gehen, ohne, dass man dies von aussen sieht) —> > 20% des Blutvolumens

Verbrennung (grossflächig > 20%)

Erbrechen / Diarrhoe —> z.B. Bei Cholera ( man verliert > 20l Flüssigkeit / 24h)

Dehydratation / Diabetes insipidus

Peritonitis, Pankreatitis

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Organbefunde hypovolämischer Schock

A

Früh: Blässe der inneren Organe; man kann aber nicht unterscheiden, ob dies akut (Schock) oder chronisch (Dysfunktion) bedingt ist

Spät: Minderperfusion, Hypoxie: Schädigung der Zellen, Organschwellung —> Organschaden, Organversagen

Niere: Umverteilung des Blutes —> Rindenischämie; hydropische Schwellung und akute tubuläre Nekrosen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Distributiver Schock

A

Durch eine Umverteilung des Blutes aus dem arteriellen System heraus sinkt der periphere Widerstand —> Abfall des Blutdrucks

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Auslöser Distributiver Schock

A

Systemische Entzündung: Sepsis (zB durch Meningokokken), Pankreatitis
Leber- und Nierenversagen
Intoxikation
Anaphylaxie
Prozesse der Mikrozirkulation: Fettembolien, Trauma —> Obstruktion —> Veränderung des Widerstandes
Neurogen: akute Verletzung des Rückenmarks / ZNS —> vegetative Regulation entfällt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Transition Schock - septischer Schock

A

Der Darm wird im Moment des Schocks unwichtig —> niedrigere Durchblutung —> die Mukosa ist aber sehr Hypoxieempfindlich —> es gibt eine Epithelschädigung und eine Azidose —> kommensale Bakterien können durch diese Schädigung ins System gelangen
Sind ein exogenes Gefahrensignal —> Pathogen associated molecular patterns —> werden durch PRRs erkannt —> Zytokinkaskade —> Entzündung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Pathogenese des progredienten Schocks

A

Persistierende sympathikotone Vasokonstriktion führt über Hypoxie zur Endotheldysfunktion ( Endothelaktivierung) mit Auslösung einer systemweiten Entzündungsreaktion —> Kapillarleck
Ausschüttung von NO, PG, LT, PAF und Mastzellaktivierung fürt zu einem Endothelleck —> Austritt von Plasma, Aktivierung von Thromboplastin und C5a

Systemic Inflammatory Response Syndrome: Induktion von CRP und anderen Akutphaseproteinen
Entzündung, Gerinnungsaktivierung, Fibrinolyse, Komplementaktivierung
Nekrose und Thrombozytenaggretation

Endogene Gefahrensignale durch Entzündung und Nekrose —> Stoffe werden als DAMPs bezeichnet und von Pattern recognition receptors erkannt —> va. Toll-like receptors
Das sind (mitochondriale) DNA, Nukleotide, Heat shock proteins, High mobility group box 1 (HMBG1)Proteine, Hyalurone, Glykosglykane
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Schock - Phänomene Individum

A

Minuten: Anpassungsreaktion (Stressreaktion, Immunstimulation)
Stunden: Gegenregulation ( Immunsuppression)
Tage: Erschöpfung der Anpassung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Schock - Phänomene

Gewebe

A

Minuten - Stunden: Umverteilung der Perfusion (Vasokonstriktion)
Stunden - Tage: Anaerober Metabolismus (Azidose) –> Funktionseinbusse, Entzündung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Schock - Phänomene

Zelle

A

Minuten bis Stunden: Funtkionssteigerung / Dysfunktion
Stunden: Hypoxische Schäden
Stunden bis Tage: Apoptose / Nekrose

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Zielorganschädigung

A

Die am stärksten exponierten Organe sind Nieren > Herz > ZNS —> Je höher die Durchblutung, desto stärker beeinträchtigt ein Abfall des Blutflusses das Organ

Niere —> Arterieller Flow in Ruhe: 4.2 ml/min/g —> 19% des HMV

Herz —> 0.7 ml/min/g —> 4% des HMV

ZNS —> 0.5 ml/min/g —> 13% des HMV

Eingeweide —> 0.2 ml/min/g —> 25 % des HMV

Muskel —> 0.1 ml/min/g —> 21% des HMV

Haut / Rest —> < 0.1 ml/min/g —> 19% des HMV

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Organbefunde bei Schock

A
  • Schockdarm
  • Diffuser Alveolarschaden
  • Schockleber (Muskatnussleber)
  • Disseminierte intravasale Gerinnung
  • abmesenteriale Eorsionen im Darm –> Blutungen