OVWL Vorlesung 3 Mittelalter und Scholastiker Flashcards

1
Q

Was ist der historische Materialismus nach Karl Marx?

A

Der historische Materialismus besagt, dass die materiellen und wirtschaftlichen Bedingungen einer Gesellschaft die treibende Kraft für historische Entwicklungen sind. Er erklärt den sozialen Wandel durch Veränderungen in den Produktionsverhältnissen

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2
Q

Warum verändert sich die Gesellschaft heute schneller als in früheren Epochen?

A

Durch technologischen Fortschritt und wirtschaftliche Globalisierung verlaufen gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen in der heutigen Zeit sehr viel schneller als in den Jahrhunderten vor der Industrialisierung​

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3
Q

Welche drei Haupttypen archaischer Wirtschaftssysteme entwickelten sich und welche Merkmale haben sie?

A

Patrimonialsystem: Zentralisierung durch Königpriester, z.B. Ägypten; alle Haushalte mussten Abgaben an den König leisten.

Stadtstaatensystem: Unabhängige Stadtstaaten, wie in Griechenland; Bürger versorgen sich über Tauschhandel auf dem Marktplatz (Agora).

Feudalsystem: Dezentralisiertes System, z.B. in Europa; Lehensvergabe und Verpflichtung zu Kriegsdiensten. Territorien hatten gewisse Autonomie (Suzeränität)​

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4
Q

Was ist das Patrimonialsystem und wie funktionierte es?

A

Ein hochzentralisiertes System unter Königpriestern, in dem das gesamte Land dem König gehörte.

Haushalte zahlten Abgaben und leisteten Arbeit für den Königshaushalt.

Beispiel: Ägypten unter den Pharaonen; keine Märkte, sondern gelenkte Redistribution durch die Bürokratie

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5
Q

Wie unterschied sich das Feudalsystem von anderen Wirtschaftssystemen?

A

Regional hochrangige Adelige erhielten Ländereien als Lehen und waren ökonomisch und organisatorisch unabhängig.
Nur bei Kriegen mussten die Lehensnehmer Kriegs- und Waffendienste leisten.
Charakteristisch war die Suzeränität: Eine eingeschränkte, nicht absolute Souveränität (vergleichbar mit modernem Föderalismus)​

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6
Q

Welche Auswirkungen hatte die Sesshaftigkeit auf die Ernährung und Gesundheit?

A

Mehr Kalorien durch kohlenhydratreiche Nahrung (Getreide), aber schlechtere Nahrungsqualität.

Rückgang der Nahrungsvielfalt und dadurch häufigere Krankheiten wie Skoliose und Karies.
Körpergröße nahm ab, da Jäger und Sammler meist größer waren als die ersten Ackerbaugesellschaften

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7
Q

Warum war die Entwicklung von Konservierungstechniken in sesshaften Gesellschaften wichtig?

A

In nördlicheren Breiten mussten Nahrungsmittel über den Winter haltbar gemacht werden, da im Winter keine neuen Vorräte angebaut werden konnten.
Techniken wie Töpferwaren und Körbe trugen zur besseren Lagerung und Konservierung der Ernte bei

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8
Q

Warum gehört die Volkswirtschaftslehre zu den Sozialwissenschaften?

A

Sie untersucht menschliches Handeln in Bezug auf materielle Reproduktion und Überlebenssicherung.
Die VWL analysiert Prozesse von der Jäger- und Sammlerzeit bis zum modernen Kapitalismus, um wirtschaftliche Aktivitäten und deren Einfluss auf Gesellschaft und Ressourcen zu verstehen

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9
Q

Was versteht Franz Oppenheimer unter dem „ökonomischen Mittel“ und dem „politischen Mittel“?

A

Ökonomisches Mittel: Das friedliche Arbeiten und Produzieren zur Beschaffung von Gütern.
Politisches Mittel: Gewaltausübung, wie Raub oder Sklaverei, um an Güter zu gelangen

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10
Q

Warum ist Wirtschaftsgeschichte wichtig für die Theoriegeschichte?

A

Wirtschaftsgeschichte beschreibt reale wirtschaftliche Entwicklungen, während Theoriegeschichte die Reflexionen und Denkweisen über diese Entwicklungen umfasst.

Eine umfassende Theoriegeschichte hilft zu verstehen, wie wirtschaftliche Probleme und Modelle im Laufe der Geschichte definiert und behandelt wurden

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11
Q

Was ist der Historische Materialismus nach Karl Marx?

A

Der Historische Materialismus erklärt die ökonomischen und gesellschaftlichen Verhältnisse als treibende Kraft für den sozialen Wandel und die historische Entwicklung.

Wirtschaftliche Strukturen und materielle Bedingungen beeinflussen demnach die Denkweisen und sozialen Institutionen der Gesellschaft

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12
Q

Was ist die politische Richtung der Theoriegeschichte?

A

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden von den politischen Situationen und Machtverhältnissen geschaffen

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13
Q

Was ist die positivistische Richtung der Theoriegeschichte?

A

Es herrscht eine lineare Entwicklung der Theorien, d.h. alte Theorien werden von neuen “besseren” Theorien abgelöst

Ökonomische Grundprobleme sind keinem Wandel unterworfen, sondern alle Menschen handeln schon immer nach gewissen und allgemeinen Handlungsmotivationen

Somit bewegte sich die historischen Theorien stehts auf die heutigen Theorien zu

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14
Q

Was ist die relativistische Richtung der Theoriegeschichte?

A

Die relativistische Richtung sieht wirtschaftliche und theoretische Entwicklungen als wechselseitig voneinander abhängig. Theorien und wirtschaftliche Gegebenheiten beeinflussen sich gegenseitig, ohne dass ein starrer Ablauf oder eine dominante Einflussrichtung besteht.

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15
Q

Was sind die Eigenschaften eines Wissenschaftlichen Diskurs:

A

Schaffen von Fakten steht an oberster Stelle
Meinungsverschiedenheiten werden mit

Fakten und wissenschaftlichen Argumenten Beigelegt

Wille zum Kosens

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16
Q

Was sind die Eigenschaften eines Kommunalpolitischem Diskurs?

A

Im kommunalpolitischen Diskurs steht das Schaffen von Lösungen für lokale Probleme im Vordergrund.

Meinungsverschiedenheiten werden durch Kompromisse und pragmatische Abwägungen beigelegt, oft unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Anliegen der Bürger.

Der Wille zum Konsens ist stark ausgeprägt, um gemeinsam tragfähige Entscheidungen für die Gemeinschaft zu finden.

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17
Q

Was waren die Latifundien

A

Latifundien waren eine große landwirtschaftliche Einheit, die nur mit Sklavennachschub funktionierten

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18
Q

Worauf führte Max Weber den Zerfall des römischen Reichs zurück

A

-Auflösung der Latifundien, also deren Herauslösung aus der städtischen Wirtschaft
- zunehmende naturalwirtschaftliche Wirtschaftsform

19
Q

Wie erklärt Max Weber den Zerfall des Römischen Reiches?

A

Weber sieht den Zerfall als Folge der Autarkie großer Latifundien, die sich von der städtischen Wirtschaft lösten, was zur Schwächung von Städten, Geldwirtschaft und Handel führte.

20
Q

Was war das Salland (Herrenland)

A

Das Herrenland wurde für den “Herr” der leibeigenen bewirtschaftet

21
Q

Was war das zugewiesene Land (Hufen)

A

Die Arbeitsleistung auf dem Hufen kam vollständig den leibeigenen zugute. Sogenannte Arbeitsrente

22
Q

Welche Technischen Neuerungen fanden im Frühmittelalter statt

A

Schwerer Pflug und Dreifelderwirtschaft führten zu deutlich erhöhter Produktion

23
Q

Wie war der Handel im Frühmittelalter entwickelt

A
  • Keine Geldwirtschaft
  • Keine Märkte
  • Villifikationshof war auf Autarkie ausgerichtet
24
Q

Wie entwickelte sich die Bevölkerung im Hochmittelalter

A

Mittelalterlicher Wäremzeit zusammen mit technischer Innovation –> starkes Bevölkerungswachstum

25
Q

Wie war der Villikationshof organisiert und was bedeutete „Arbeitsrente“?

A

Leibeigene (Coloni) arbeiteten zur Hälfte auf dem Herrenland (Salland) als „Arbeitsrente“ und zur Hälfte auf eigenen Hufen für den Lebensunterhalt.

25
Q

Wie entwickelten sich die Städte und Märkte im Hochmittelalter

A

Stadt- und Marktgründungen nahmen zu, weil das Surplus zunahm

26
Q

Was war der typische Stadtbürger im Mittelalter

A

Händler oder Handwerker, der seine Produkte auf einem zwar stark regulierten, im wesentlichen aber durch Angebot und Nachfrage geprägten Markt anbot

27
Q

Welche klimatischen und technischen Faktoren führten im Hochmittelalter zu einem Bevölkerungswachstum?

A

Die mittelalterliche Warmzeit und Innovationen wie das Kummet und die Dreifelderwirtschaft führten zu höheren Erträgen und Bevölkerungswachstum.

28
Q

Was verbesserte sich durch Ora et labora ?

A

Verbesserung des Arbeitsethos
Ora et labora bedeutet “Bete und Arbeite” und wurde in Klostern geprägt

29
Q

Wie unterschieden sich nordalpine von südalpinen Städten im Hochmittelalter?

A

Nordalpine Städte waren „produzierende Städte“ mit Selbstverwaltung, während südalpine Städte oft „konsumierende Städte“ mit aristokratischer Herrschaft (Signorie) waren.

30
Q

Was bedeutet “Stadtluft macht frei”

A

Mit dem Eintritt in die Stadtgemeinde legt der Neubürger alle Bindungen an den Lehns- oder Dorfverband ab

31
Q

Wodurch ist das Spätmittelalter gekennzeichnet?

A

-Naturkatastrophen, die durch die kleine Eiszeit verursacht wurden. z.B. Magdalenenhochwasser, Marcellusflut
- Pest

32
Q

Wozu führte die Pest in Bezug auf die Bevölkerung

A

-Bevölkerungsreduktion (1/3 starb), Anteil in Städten war höher als auf dem Land
- Arbeitskräfte gingen verloren

33
Q

Wie beeinflusste die Pest die Landwirtschaft

A
  • Landwirtschaftliche Produktion sank
  • Man baute weniger Getreide und mehr Nutzpflanzen an
  • Getreidepreis sank stark, Löhne stiegen
34
Q

Wie betraf die Pest die Landbesitzer

A

Viele Adlige verarmten aufgrund der verringerten Produktion und waren gezwungen, ihr Land zu verkaufen –> Es kam zur Landmonopolisierung

35
Q

War waren bedeutende Innovationen des Spätmittelalters?

A
  • Buchdruck
  • Ausbau Mühlentechnik
  • Schiffskonstruktion –> Lateinisches Segel, ermöglichte erste Expeditionen nach “Indien”
36
Q

Welche Konsequenzen hatte der 30-jährige Krieg?

A

-Städte verloren Einwohner
-Vollständige Zerstörung der Handelsrouten –> Zentrum des Handels verschob sich von Oberitalien nach Flandern und Holland
- Die Gebiete im heutigen Deutschland vielen in ihrer Entwicklung ggü. Nachbargebieten zurück

37
Q

Was waren die Themen der Scholastiker

A
  1. Legitimation von Privateigentum
  2. Was ist ein gerechter Preis?
  3. Zinsnahme und Wucher
38
Q

Welche Denkweisen zum Privateigentum gab es in der Scholastik?

A

Die Scholastiker sahen Privateigentum als unnatürlich an und begründeten seine Existenz mit dem Sündenfall, der Privateigentum notwendig gemacht habe, um Nachlässigkeit, Betrug und Unfrieden einzudämmen

39
Q

Privateigentum muss weiter ausgearbeitet werden

A
40
Q

Wie bestimmte sich der Gerechte Preis (pretum iustum) laut den Scholastikern

A

Der gerechte Preis setzte sich laut den Scholastikern aus Aufwand und Kosten zusammen

41
Q

Bis Folie 20 Vorlesung 3

A
42
Q
A