Niederle, M. and Vesterlund, L. (2007): Do Women Shy Away from Competition? Do Men Compete too Much? Flashcards

1
Q

Motivation

Niederle, M. and Vesterlund, L. (2007): Do Women Shy Away from Competition? Do Men Compete too Much?

A
  • Problem: nur wenig Frauen in Führungspositionen
  • Mögliche Ursachen:
    o Frauen tragen nicht gerne die Verantwortung, die mit Führungspositionen einhergeht
    o Vermeidung dieser Stellen, da lange Arbeitszeiten mit Kindererziehung im Konflikt stehen
    o (erwartete) Diskriminierung
    o Geschlechtsunterschiede in Wettbewerbspräferenzen
  • Vier Erklärungsansätze: Männer treten häufiger in den Wettbewerb als Frauen, weil…
    1. sie den Wettbewerb mehr mögen (Präferenzen).
    2. sie eine größere Overconfidence aufweisen.
    3. sie weniger risikoavers sind.
    4. eine geringere Abneigung gegenüber Feedback haben.
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Q

Forschungsfrage

Niederle, M. and Vesterlund, L. (2007): Do Women Shy Away from Competition? Do Men Compete too Much?

A
  • Warum gibt es nur wenig Frauen in Führungspositionen?
  • Gibt es Geschlechtsunterschiede in Wettbewerbspräferenzen?
  • Was ist Ursache dafür, dass Frauen und Männer mit gleichen Fähigkeiten unterschiedlich oft in einem Umfeld mit Wettbewerb eintreten?
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Q

Datensatz/ Erhebungsmethode

Niederle, M. and Vesterlund, L. (2007): Do Women Shy Away from Competition? Do Men Compete too Much?

A
  • Laborexperiment an der University of Pittsburgh
  • Gruppen aus vier Studierenden (2 Männer und 2 Frauen)
  • Real-effort Aufgabe: Addition von fünf zweistelligen Zahlen
  • Performance entspricht der Anzahl korrekt gerechneter Aufgaben
  • Ablauf des Experiments (Runden 1-3 à 5 Min):
    1. Stücklohn von 50 Cent für jede richtige Antwort
    o Studierende erfahren Anzahl richtiger Antworten
    2. Turnier mit einem Preis von $2 für jede richtige Antwort für den Gewinner, die anderen Gruppenmitglieder erhalten nichts
    o Erwartete Entlohnung wie in Runde 1
    o Studierende erfahren Anzahl richtiger Antworten, aber erst am Ende des Experiments, ob sie gewonnen haben
    3. Wahl zwischen Stücklohn und Turnier
    o Im Turnier treten die Teilnehmer gegen die Performance (= gegen die Leistung nicht gegen die Person) der Gruppenmitglieder aus der zweiten Runde an, müssen aber neue Real-Effort Aufgabe lösen
    o Studierende erfahren Anzahl richtiger Antworten, aber erst am Ende des Experiments, ob sie gewonnen haben
    4. Wahl zwischen Stücklohn und Turnier
    o Studierende müssen hier nicht an Real-Effort Aufgabe arbeiten, sondern Auswahl bezieht sich auf die Leistung aus der ersten Runde (=Erklärung im folgenden Stichpunkt)
    o Vor der Auswahl werden die Studierenden an Ihre Anzahl richtiger Aufgaben aus der ersten Runde erinnert (weiterhin keine Information über relative Leistung)
    (o Teilnehmer entscheiden sie nachträglich, ob sie ihre bereits erbrachte Leistung aus Runde 1 in ein Turnier einbringen möchten oder lieber beim sicheren Stücklohn bleiben)
    o Personen, die sich in der vierten Runde gegen das Turnier entscheiden sind risiko- und feedbackaverser als Personen, die sich für das Turnier entscheiden
    5. Belief-Assessment Questions
    o Am Ende des Experiments: Studierende schätzen Ihren Rang im Vergleich zu den anderen Gruppenmitgliedern jeweils für Runde 1 und Runde 2 ($1 für jede richtige Schätzung)
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Q

Statistische Analyse und Ergebnisse

Niederle, M. and Vesterlund, L. (2007): Do Women Shy Away from Competition? Do Men Compete too Much?

A
  • Sowohl beim Stücklohn als auch beim Turnier keine Geschlechtsunterschiede in der Performance -> Zuordnung zum Turnier aufgrund unterschiedlicher Fähigkeiten ausgeschlossen
  • 73% der Männer und 35% der Frauen wählen das Turnier —>Fähigkeit von Männern und Frauen ist gleich (Männer wählen folglich zu oft das Turnier)
  • 75% der Männer und 43 % der Frauen hielten sich für den Besten der Vierergruppe —>Frauen und Männer sind overconfident; Männer haben eine stärker ausgeprägte Overconfidence als Frauen
  • Erklärt die stärkere Overconfidence von Männern, warum sie häufiger das Turnier wählen?
  • Mehr Männer, die sich sehr gut einschätzen wählen das Turnier
    o Ca. 80% der Männer und 50% der Frauen, die sich als Bestes einschätzen wählen das Turnier
  • Ein Teil des Geschlechtsunterschieds bei der Wahl des Turniers wird durch die Overconfidence der Männer erklärt
  • Was ist mit dem restlichen Geschlechtsunterschied? Sind diese auf Feedback- und Risikoaversion zurückzuführen? Oder Präferenzunterschiede?
    o Wenn für diese Faktoren (Risiko- und Feedbackaversion, Overconfidence) kontrolliert wird, bleibt immer noch eine höhere Wahrscheinlichkeit dafür, dass Männer das Turnier wählen, was auf eine Vorliebe für den Wettbewerb hindeutet -> Also, auch wenn der Einfluss der Faktoren isoliert wird, besteht der Geschlechtsunterschied
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5
Q

Zusammenfassung

Niederle, M. and Vesterlund, L. (2007): Do Women Shy Away from Competition? Do Men Compete too Much?

A
  • Männer treten häufiger in den Wettbewerb ein als Frauen
  • Sowohl Overconfidence als auch Risiko- und Feedbackaversion erklären einen Teil der Auswahlentscheidung
  • ABER, ein erheblicher Teil der Geschlechtsunterschiede bei der Teilnahme an Turnieren bleibt bestehen -> zurückzuführen auf unterschiedliche Wettbewerbspräferenzen von Männern und Frauen
  • Unterschiedliche Wettbewerbspräferenzen mögliche Ursache dafür, dass weniger Frauen in Führungspositionen sind als Männer
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