Fischbacher, U. & Föllmi-Heusi, F. (2013): Lies in Disguise – An Experimental Study on Cheating Flashcards

1
Q

Forschungsfrage

Fischbacher, U. & Föllmi-Heusi, F. (2013): Lies in Disguise – An Experimental Study on Cheating

A
  • Wann lügen Menschen und wie oft?
  • Aus welchen Gründen lügen Menschen?
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Datensatz / Erhebungsmethode / Experimentelles Design:

Fischbacher, U. & Föllmi-Heusi, F. (2013): Lies in Disguise – An Experimental Study on Cheating

A
  • Teilnehmer: 746 Studierende der Universität Zürich und der ETH Zürich
  • Baseline Experiment:
  • One-shot Experiment
  • Probanden würfeln privat, berichten die Augenzahl am Ende und erhalten:
    o 1 CHF für Augenzahl 1
    o 2 CHF für Augenzahl 2
    o 3 CHF für Augenzahl 3
    o 4 CHF für Augenzahl 4
    o 5 CHF für Augenzahl 5
    o 6 CHF für Augenzahl 6
  • Teilnehmer wurden aufgefordert, mehrmals zu würfeln, um den Würfel zu testen. Die Augenzahl des ersten Wurfs zählte für die Auszahlung.
  • Lügen kann auf dem individuellen Level nicht gemessen werden. Stattdessen kann aber die beobachte Verteilung der gemeldeten Würfelergebnisse mit der erwarteten Gleichverteilung (1/6 für jede Zahl) verglichen werden. So konnte auf Gruppenebene Unehrlichkeit erkannt werden, ohne zu wissen, wer individuell gelogen hat.
  • Experimente im Anschluss an andere Experimente durchgeführt
  • Treatments:
    o Baseline (s.o.)
    o High Stake
    ▪ Dreifache Auszahlung im Vergleich zum Baseline —> Beeinflussen höhere monetäre Anreize das Lügenverhalten?
    o 4.9 Stake
    ▪ 4,9 CHF für Augenzahl 4, um die Auszahlung für 4 und 5 anzugleichen
    o Externalities
    ▪ Eigene Auszahlung wird von 5 CHF abgezogen, Restbetrag erhält anderer Spieler
    ▪ Ziel: Untersuchen, ob Lügen seltener wird, wenn es anderen schadet.
    o Double Anonymous
    ▪ Berichtete Augenzahl kann nicht auf Proband zurückgeführt werden (doppelt blind)
    o No die
    ▪ Auszahlung wird ausgewählt ohne Würfelwurf —> Beeinflusst das Motiv “nicht gierig zu wirken” das Verhalten?
    o Repetition
    ▪ Teilnehmer nahmen mehrfach an dem Experiment teil, um zu sehen, wie sich ihr Verhalten im Laufe der Zeit ändert
    o Beliefs
    ▪ Probanden raten, was andere angegeben haben im Baseline und werden nach Korrektheit der Beliefs bezahlt und demnach nach Genauigkeit ihre Schätzungen bezahlt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Statistische Analyse und Ergebnisse:

Fischbacher, U. & Föllmi-Heusi, F. (2013): Lies in Disguise – An Experimental Study on Cheating

A
  • Ca. 20% der Probanden lügen vollständig (auszahlungsmaximierend), ca. 39% bleiben ehrlich, ca. 20% lügen partiell.
  • Lügen wird kaum reduziert durch negative Externalitäten auf andere oder höhere
    Anreize. (Externalities oder High Stake)
  • Lügen wird kaum erhöht durch ein doppelt blindes Verfahren. (Double Anonym)
  • Aber: Die Effekte sind gering und Lügen (vollständig und teilweise) gibt es weiterhin
  • Im No-Die-Treatment wählen 85% die maximale Auszahlung, während 15% bewusst weniger forderten, vermutlich um nicht „gierig” zu wirken (No die)
  • Ehrlichkeit nimmt ab, wenn wiederholt entschieden werden muss. (Repitition)
  • Hinsichtlich des „Beliefs” Treatments erwarten viele unerfahrene Teilnehmer eine gleichmäßige Verteilung der gemeldeten Würfelergebnisse. Erfahrene Teilnehmer antizipieren hingegen das partielle und vollständige Lügen. (Belief)
  • Besonders das teilweise Lügen kann durch die existierenden Modelle nicht erklärt werden.
    • Man könnte von folgenden Motiven für partielles Lügen ausgehen:
    • Menschen möchten ein positives Selbstbild aufrechterhalten, um sich nicht selbst als „vollständig unehrlich” zu sehen
    • Durch partielles Lügen können Lügen so „getarnt” werden, dass sie weniger offensichtlich wirken und dadurch glaubwürdiger erscheinen
    • Menschen möchten nicht als zu gierig wahrgenommen werden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly