Humorale Immunantwort Flashcards

1
Q

Beschreibe kurz die humorale Immunantwort

A
  • (h)umor = Feuchtigkeit, Saft, Flüssigkeit
  • nicht-zelluläre Komponenten wie Immunglobuline transportiert in Blut oder Lymphe
  • hist. = induzierbar, löslich & spezifisch
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2
Q

Beschreibe Antikörper (Immunglobuline)

A
  • Proteinmoleküle der y-Globulin-Familie
  • von B-Zellen synthetisiert, Produktion durch Kontakt mit Ag (Antigen) ausgelöst
  • AK binden spezifisch Ag
  • frei in Lymphe u. Blut & mebramgebunden auf Immunzellen (B Zellen, Mastzellen)

(Nicht nur der Antikörper, sondern auch Poly-Ig-Rezepor, T-Zell- Antigenrezeptor usw. sind Mitglieder der Immunglobulin-Superfamilie

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3
Q

Beschreibe die Struktur der Antikörper

A
  • 2 identische schwere Ketten (50 kDa)
  • 2 identische leichte Ketten (25 kDa)
  • über Disulfidbrücken verbunden: schwere mit leichter Kette und die schweren Ketten
  • variabler Teil mit N-Terminus > Ag-Bindung
  • Konstanter Teil mit C-Terminus > Bindung von Effektor- zellen (B-Zellen, Phagozyten) & Komplement

Fab: fragment antigen binding; Fc: fragment constant (Fc-Rez. auf Effektorzellen)

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4
Q

Genaue Struktur der AK

A
  • auch in Ketten Disulfidbrücken > Peptidschleifen (Domänen)
  • Domänenbezeichnung; Bsp.: CH1 = constant domain of heavy chain
  • Ag-Bindungsstellen sind hypervariable Regionen
  • bewegliche hinge-Region > Abstandsänderung möglich
  • AK sind Glykoproteine (2-14% Kohlenhydratanteil)
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5
Q

Was ist ein Paratop?

Was ist ein Epitop?

A
  • Paratop = Ag-Bindungsstellen des AK = hypervariable Region > geformt nach Schlüssel-Schloss-Prinzip > bei Ag-Kontakt Konformationsänderung zu fester Bindung
  • Epitop = beständiger Bereich des Ag, an den AK bindet (ca. 6 AS) > 1 Ag > verschiedene Epitope > verschiedene AK-Bindungsstellen
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6
Q

Paratop-Epitop-Interaktion

A
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7
Q

Antigenbindungsstelle im Ak

A
  • Bindungsstellen im Fab-Fragment eines AK: > Taschen, Gruben, ausgedehnte und vorgewölbte Oberfläche
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8
Q

Beschreibe die Entstehung humoraler Immunantwort

A
  • Ag-Bindung an B-Zelle, Ag Prozessierung und T Helferzell-Aktivierung
  • Signal von T-Helferzelle und Antigene regen B-Zelle zur Differenzierung in Plasmazelle an und Produktion spezifischer Antikörper
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9
Q

Nenne die Aufgaben der humoralen Immunantwort

A

AK schützen auf drei Wegen: Neutralisierung, Opsonierung, Aktivierung des Komplements

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10
Q

Beschreibe die Funktionen von Antikörpern

A

Neutralisierung:

  • Abfangen von (toxischen) Produkten (Ag) > Phagozytose der Immunkomplexe

Opsonierung:

  • markieren größerer Antigene > Phagozytose

Komplement-Aktivierung:

  • gebundene AK (meist IgM) sind Rezeptoren für erstes Komplementprotein C1q (klassischer Aktivierungsweg) > Phagozytose
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11
Q

Ak und Komplement auf bak. Oberfläche

A
  • Klassischer Weg der Komplementaktivierung: Bindung von C1q an Ag (Bakterien)-Ak-Komplex
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12
Q

Ak & Komplement frei in Lösung

A
  • über Komplementrezeptor auf Erythrozyten werden Immunkomplexe aus Kreislauf entfernt
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13
Q

Nenne weitere Funktionen von AK (Opsonierung, Sensibilisierung)

A

Opsonierung für NK-Zellen:

  • erkennen Ag durch Fc-Rezeptoren der an Ag-gebundenen Ak.
  • IgG-Fc Rezeptor auf NK Zellen > Granularfreisetzung

Sensibilisierung von Mastzellen und Basophilen:

  • Zelle bindet mit Fc-Rezeptoren IgE
  • gebundenes IgE erkennt und bindet Antigen: > Granularfreisetzung
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14
Q

Beschreibe die Aktivierung von B-Zellen

A
  1. Aktivierung Ak-prod. B-Zelle
    * über Bindung von Ag an zellständiges monomeres IgM (BCR) + Wachstumsfaktoren (von APC u. T-Helferzelle)
  2. Expression von Rezeptoren für Wachstumsfaktoren
    * Th steuert nun über Wachstumsfaktoren mehrere Teilungszyklen
  3. Differenzierung
    * zu Ak-bildender Zelle (AFC: antibody forming cell) oder Gedächtniszellen (durch Wachstumsfaktoren der Th)
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15
Q

Beschreibe die Aktivierung von B-Zellen durch 2 Signale

A

Für B-Zellaktivierung wird ein zweites Signal benötigt

Thymus-abhängige Antigene:

  • Antikörperreaktion auf Antigene braucht Unterstützung durch antigenspezifische T Zellen > Zytokinproduktion > CD40/CD40L Interaktion > sowie MHC/Peptid Bindung
  • Tiere oder Menschen denen T Zellen fehlen können schlecht AK-Reaktionen auslösen! (Bsp.: Mensch, HIV-Infektion)

Thymus-unabhängige Antigene:

  • manche Komponenten (bakterielle Polysaccharide) können AK-Bildung ohne T-Helferzellen auslösen
  • zweites Signal durch Quervernetzung von B-Zellrezeptoren und durch repetitive Epitope
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16
Q

Wieso können B-Zellen nicht ohne T-Zellen aktiviert werden ?

A
  • T-Helferzellen stimulieren erst die Proliferation der B-Zellen: > Expression des B Zell stimulierenden Liganden CD40L auf T Zelle > Freisetzung B-Zell-stimulierender Zytokine: IL-4, IL-5, IL-6
  • Dann die Differenzierung antigenbindender B-Zellen: > Antikörpersezernierende Plasmazellen > Gedächtniszellen
  • T & B-Zelle erkennen dabei dasselbe Antigen
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17
Q

Beschreibe wie B- und T-Zellen das Epitop desselben Molekularkomplexes erkennen müssen, um in Wechselwirkung zu treten

A
  • B-Zellen, die Antigene T-Zellen präsentieren und interagieren sind 10.000-fach effizienter als B-Zellen ohne T-Zell-Interaktion
  • T-Helferzelle unterstützt nur B-Zellen, deren gebundenes Antigen ein für die T Zelle erkennbares Peptid enthält
18
Q

Beschreibe wie die T-Zelle auf B-Zelle trifft

A
  • T-Zelle bindet B-Zelle, und exprimiert CD40L und IL-4
  • die Bindung wird durch einen Ring von Adhäsionsmolekülen versiegelt (LFA/ICAM)
  • es wird das Cytoskelett und der Sekretionsapparat (Golgi-Apparat) auf Kontaktstelle ausgerichtet

MTOC: Mikrotubuliorganisationszentrum

Talin: Cytoskelettprotein

19
Q

Beschreibe die B- und T-Zell-Interaktion in Lymphknoten und Milz

A
  • Ag-bindende B-Zellen treffen in sekundärlymphatischen Organen (Milz, Lymphknoten) auf T-Zellen
  • nach positiver Interaktion mit T Zelle differenzieren sich die B Zellen und bilden Primärfocus und Plasmablasten
20
Q

Plasmazellen

A

= antibody forming cells (AFC)

  • letztes Differenzierungsstadium der B-Zelle
  • kann nicht mehr Ag erkennen, nur noch Ak produzieren !
  • in Blut u. Gewebe
  • sind ausdifferenziert
  • exprimieren kein MH2 mehr
  • besitzen keine B-Zellrezeptoren mehr
  • AK-Produktion erfolgt im Zytoplasma
21
Q

Vergleich Eigenschaften: B-Zelle/Plasmazelle

A
  • Plasmazellen sezernieren viele Antikörper, können jedoch nicht mehr auf Antigene oder T-Helferzellen reagieren
22
Q

Keimzentren in Lymphfollikeln , Bildung Keimzentrum

A
  • naive zirkulierende B Zellen gelangen über Blutgefäße in den Lymphknoten
  • wenn B-Zellen auf Ag und spez. T-Helferzelle treffen werden sie aktiviert und bilden einen Primärfocus in den Marksträngen
  • einige B-Zellen wandern aus dem Primärfokus in einen Primärfollikel und bilden ein Keimzentrum
  • in den Keimzentren vermehren sich die B-Zellen schnell; Follikel in denen sich Keimzentren gebildet haben = sekundäre Follikel (proliferierende B-Zellen bilden den sekundären Follikel)
23
Q

Was passiert genau im Keimzentrum?

A
  • im Keimzentrum differenzieren sich B-Zellen zu antikörperproduzierenden Plasmazellen oder B-Gedächtniszellen
  • 3-4 Wochen nach Ag-Kontakt entstehen Keimzentren
  • Plasmazellen verlassen die Keimzentren der LK über die efferenten Lymphbahnen und wandern u.a. ins Knochenmark
  • Primärfokus führt zur schnellen Produktion spezifischer Antikörper
  • Ereignisse in Keimzentren führen zur effektiven Ak-Antwort in chronischen Infektionen und Reinfektion
24
Q

Beschreibe die Affinitätsreifung in Keimzentren

A
  • aktivierte B-Zellen mutieren in Keimzentren; Mutanten mit höherer Affinität werden selektioniert > es entstehen Plasmazellen, die hochaffine Ak sezernieren und hochaffine Gedächtniszellen
  • zunächst Aktivierung von B-Zellen durch Interaktion mit T-Zellen außerhalb von Follikeln
  • dann Wanderung aktivierter B-Zellen in Keimzentren
  • durch Punktmutationen in den V-Regionen des BCR werden AS ausgetauscht
25
Q

Wozu führt eine geringe Affinität des B-Zellrezeptors zu einem Antigen?

A
  • führen die Punktmutationen zu einem B-Zellrezeptor mit geringerer Affinität zum Antigen > die B-Zelle wird nicht effizient genug aktiviert
  • es wird kein B-Zell-Rezeptor vernetzt und den T-Zellen kein Ag präsentiert
  • so stirbt die B-Zelle durch Apoptose
26
Q

Beschreibe die starke Affinität einer B-zelle zu einem Antigen: Ak-prod. Plasmazelle

A
  • einige Punktmutationen im BZR stärken die Affinität des B-Zell-Rezeptors zum Antigen > B-Zelle wird effizienter aktiviert
  • Quervernetzung des B-Zell-Rezeptors und Unterstützung durch T-Zellen denen Ag präsentiert wird
  • die Zellen durchlaufen mehrere Mutations- und Selektionszyklen: > hochaffine Tochterzellen entwickeln sich zu Ak-produzierenden Plasmazellen oder zu Gedächtniszellen
27
Q

Immunglobulin-Isotypen

A
  • Variationen in der konstanten Ig schweren Kette resultieren in verschiedenen Ig Isotypen
  • Anzahl der Isotypen variiert zwischen Spezies
28
Q

Immunglobulin-Isotypen der Säugetiere

A

Hauptunterschiede: Fc-Teil, KH-Anteil, SH-Brücken

29
Q

Immunglobulin-Isotyp M

A
  • Monomer, wenn auf Zelloberfläche gebunden
  • Pentamer im Plasma (10 Ag-Bindungsstellen)
  • erster Ak in Phylogenese & Ontogenese
  • Halbwertszeit: 5d
  • einziger Ak, der ohne T-Zellhilfe gegen repetitive Epitope gebildet werden (z.B. Polysaccharide)
  • sehr groß > schlechte Diffusionsfähigkeit
  • Hauptfunktion: Komplementaktivierung
30
Q

IgG

A
  • Haupt-Ak, 8-17 g/L
  • Monomer
  • Halbwertzeit: 23d
  • 45% im Gewebe
  • rel. klein > gute Diffusionsfähigkeit (u.a. plazentagängig)

Hauptfunktionen:

  • Opsonierung
  • NK-Sensibilisierung
  • Neutralisation
31
Q

IgA

A
  • IgA im aktiven Zustand: Dimer
  • neigt zur Polymerisierung
  • Polymerisierung für Transport durch Epithel nötig
  • Schleimhautimmunität, Muttermilch
  • hohe Syntheserate, Halbwertszeit: 6d
  • geringe Konzentration

Hauptfunktion:

  • Neutralisation, verhindern Bindung von Bakterien
32
Q

IgA im Darmlumen

A
  • Hauptsächlicher Ak im Darmlumen: sekretiertes IgA
  • IgA wird von Plasmazellen in der Lamina propria synthetisiert und durch die Epithelzellen am Grund der Krypten ins Darmlumen transportiert
  • IgA-Dimer bindet an Schleimschicht im Darmlumen und fungiert als Barriere als Krankheitserreger
33
Q

IgE

A
  • Fc-Teil des IgE bindet stark an Mastzellen und (eosinophile) Basophile
  • Ag-Bindung > Degranulation
  • Halbwertszeit: 3d im Serum, mehrere Wochen wenn membrangebunden an Zelle!
  • normalerweise sehr geringe Konzentration; bei allergischen Reaktionen 1000-fache Konz. möglich
  • Konzentration auch bei Parasitenbefall erhöht

Funktionen:

  • Sensibilisierung von Mastzellen, Basophilen
  • Opsonierung für Eosinophile
34
Q

Effektorfunktionen der Ak

A
  • jeder Immunglobulinisotyp hat spezielle Funktionen
  • Funktion von IgD bei der Differenzierung von B-Zellen
35
Q

Beschreibe die Verteilung der Antikörperisotypen

A
  • IgA: als Dimere durch Epithelien abgegebene Sekrete, auf Mukus
  • IgE: Mastzell-assoziierter Ak vorallem unterhalb epithelialer Oberflächen
  • IgG im Gewebe
  • IgG und IgM vorallem im Blutplasma
36
Q

Verteilung der Ak

A
37
Q

Beschreibe die klonale B-Zell Selektion

A
  • jeder Lymphozyt (B&T) kann nur ein best. Ag erkennen
  • daher: nur geringer Anteil ist auf ein bestimmtes Ag spezialisiert!
  • Problem: bei infektiösen Ag-Aufkommen müssen genug Ak gebildet werden
  • Lösung: Klonale Selektion (B& T-Zellen)
  • Ag-Bindung regt B-Zellen der betreffenden Spezifität zu Proliferation an
  • innerhalb weniger Tage genügend B-Zellen dieser Spezifität
  • Großteil wird zu Plasmazellen, einige zu Gedächtniszellen (bleiben erhalten, für Restimulation)
38
Q

Verlauf der AK-Antwort

A

AK-Antworten brauchen Zeit!

  • IgM überwiegend in Frühphase der Erstinfektion (5-7 Tage)
  • IgG erst nach 2 Wochen, bei häufigem Ag-Kontakt, sehr effektiv > Vorhandensein von IgG spricht für fortgeschrittene Infektion
39
Q

Vergleich Primär-/Sekundär-AK Antwort

A
40
Q

Beschreibe die höhere Affinität der Sekundärantwort

A
  • Sekundärantwort-Ak haben höhere Affinität als Primärantwort-Ak
  • Umschaltung von IgM zu IgG (IgM keine Affinitätsreifung)
  • abhängig von Ag-Dosis: geringe Dosis > höhere Affinität (mehr Konkurrenz um weniger Ag)

2 Mechanismen:

  1. B-Zellen mit höherer Affinität haben mehr Ag-Kontakt > Proliferation dieser Zellen
  2. somatische Hypermutation in Ak-Genen in Keimzentren
41
Q

Immunglobulindefizienzen bei Hunden

A

verschiedene Hunderassen wie:

  • Chinesischer Shar-Pei
  • Schäferhunde
  • Beagle
  • Irischer Wolfshund
  • Cocker Spaniel

leiden an:

  • Caniner Demodikose
  • Ohrentzündung (Otitis externa)
  • Floh Allergie
  • Nahrungsintoleranz
  • Blasenentzündung (Zystitis)
  • Bronchitis

Klinische Laboranalyse der Serums:

  • normale IgG und IgM Werte, supprimierte IgA Werte
  • IgA Werte schwanken von kein IgA bis wenig IgA
  • selektive Immunglobulindefizienzen: häufigste Immundefizienzen bei Hunden
  • 80% Chinesischer Shar-Peis haben IgA Defizienzen
  • IgA ist der Isotyp auf Epitheloberfläche!
  • ohne IgA: Infektionsrisiko massiv erhöht
  • ohne IgA ist IgE oftmals mehr dominant: Allergie

Grund

  • genetischer Defekt in C-Segment, welcher IgA H-Kette kodiert
  • Zytokindefekt, TGF-b, welches IgA Switsch induziert
42
Q
A