Facial Feedback Theory Flashcards
Von wem ist der erste Forschungstext und wie heißt er?
Strack, F., Martin, L. L., & Stepper, S. (1988). Inhibiting and facilitating conditions of the human smile: A
nonobtrusive test of the facial feedback hypothesis
von wem stammt die Grundhypothese zu FFB?
Grundhypothese stammt von Charles Darwin (1872):
Eine Emotion, die frei durch äußere Zeichen ausgedrückt wird, wird intensiviert, während eine
Emotion, deren Ausdruck unterdrückt wird, gemildert wird
Was besagt die FFB- Theorie?
Gegenwart eines emotionalen Stimulus kann das emotionale Erleben einer Person entweder verstärken o. abschwächen, je nach entsprechender Muskelaktivität
Zusammengefasst: Behauptung, dass Rückmeldung durch Mimik das emotionale Erleben und Verhalten beeinflusst
Theoretischer Hintergrund: gibt es FFB?
Meinungen zu früheren Ergebnissen dieser Forschung sehr unterschiedlich:
a) FFB hat einen kleinen, aber zuverlässigen Moderationseffekt auf das emotionale Erleben und auf die Bewertung emotionaler Reize
b) Andere sagen es gibt kein FFB
Theoretischer Hintergrund: Wie wird FFB erklärt
- Manche Theoretiker*Innen gehen davon aus, dass kognitive Prozesse für den Effekt verantwortlich sind:
- Lächelnde Personen schließen, dass sie wahrscheinlich glücklich sind und Personen die einen eher finsteren
Gesichtsausdruck haben schließen, dass sie wahrscheinlich traurig sind
b) Andere Theoretiker*Innen sind der Meinung, dass kognitive Prozesse nicht notwendig sind damit der FFB auftritt:
- Physiologische Mechanismen können ausreichend sein, um die affektiven Reaktionen hervorzurufen
- Ein Gesichtsausdruck kann das emotionale Erleben von Menschen beeinflussen, ohne dass sie sich ihres Ausdrucks bewusst sind
Theoretischer Hintergrund: Studie von Laird (1974) :The Facial Simulation Procedure
- Erzählte Proband*Innen Ziel der Studie sei Messung der Gesichtsmuskelaktivität
- Elektroden zwischen den Augenbrauen, an den Mundwinkeln und Kiefern der Personen angebracht
- Bei Aufforderung sollten diese die Muskeln an bestimmten Elektrodenansätzen
zusammenziehen
Proband*Innen lächelten oder runzelten die Stirn ohne sich dessen bewusst zu sein - Cartoons wurden gezeigt & lächelnde Proband*Innen bewerteten diese als lustiger
- Problem der Studie: Versuchspersonen erkannten oft die emotionale Bedeutung der
manipulierten Gesichtsaktivität
Theoretischer Hintergrund: Was ist das Hauptproblem an FFB Studien?
- Haupthindernis ist Sicherstellung, dass Proband*Innen nicht das Ziel der Studie erahnen!
- > Kognitive Interpretation soll vermieden werden - Studie von Strack soll anhand anderen Verfahrens genau dies gewährleisten und zu
klareren Ergebnissen kommen
Studie I Strack et. al.: Hypothesen
- Positive affektive Zustände werden durch Muskelkontraktionen beeinflusst, die mit einem Lächeln verbunden sind
- Wenn die mit Lächeln verbundenen Muskeln gehemmt werden, werden humorvolle Reize als
weniger lustig eingestuft - Wenn die mit Lächeln verbundenen Muskeln verstärkt werden, werden humorvolle Reize als lustiger wahrgenommen
Studie I Strack et. al.: Versuchsbedingungen
zwei Experimentalgruppen:
1. Halten des Stifts nur mit den Lippen -> Musculus Orbicularis Oris
- Halten des Stiftes mit den Zähnen -> Zygomaticus Major oder der Risorius-Muskel
- Kontrollgruppe: Stift mit der nicht dominanten Hand festhalten
- > Art des Festhaltens wurde über das gesamte Experiment beibehalten und nicht variiert
S. auch F. 11
Studie I Strack et. al.: Methode
- 92 Proband*Innen
- Between-Subject Design
- Kommunikation zwischen Personen nicht möglich, nur mit Studienleiter*In
- Zweck der Studie sei das durchführen von Aufgaben mit Teilen des Körpers, die man normalerweise nicht dafür zur Durchführung verwenden würde
- Es wurde extrem viel Wert darauf gelegt, dass Proband*Innen nichts erahnen
Studie I Strack et. al.: Methoden von Aufgaben
Aufgaben 1 - 5: Drei motorische Aufgaben (bspw. ziehen einer gerader Linie zwischen zwei Punkten)
mit anschließender Schwierigkeitsbewertung auf einer Skala von 0-9
-> Schwierigkeitsbewertung sollte Proband*Innen damit vertraut machen Fragebögen auszufüllen, während Stift in
entsprechender Position gehalten wurde
Aufgabe 6 → Vier Cartoons anschauen (nacheinander)
Aufgabe 7 → Cartoons auf einer Skala von 0-9 bewerten (0 = “not at all funny”, 9 = “very funny”)
Aufgabenausführung je nach Gruppenzugehörigkeit jeweils mit dem Stift
zwischen den Lippen, den Zähnen oder in der nicht dominanten Hand!
Ergebnisse der Studie I: Funniness von Strack et. al.
- Proband*Innen, die den Stift mit den Lippen hielten,
gaben die niedrigsten Gesamtbewertungen in
Bezug auf empfundene Lustigkeit ab - Proband*Innen, die den Stift mit den Zähnen hielten,
gaben die höchsten Bewertungen ab - Die nicht dominante Hand zu verwenden lag
zwischen den beiden Mittelwerten
s. F. 17
Ergebnisse der Studie I: Difficulty Strack et. al.
- Argument: je schwieriger es für die Proband*Innen war, den Stift zu halten, desto
mehr wurden sie von den humorvollen Inhalten der Cartoons abgelenkt und desto weniger lustig wurden die Cartoons bewertet
-> Keine Übereinstimmung zwischen Muster der
Schwierigkeitsbewertungen und dem Muster der bewerteten Lustigkeit
-> Unterschied in der Bewertung der empfundenen Lustigkeit wurde nicht durch
Unterschiede in der Schwierigkeit der drei
experimentellen Bedingungen verursacht
Studie II Strack et. al.: Ziel der Studie
- Zweites Experiment wurde durchgeführt, um Ergebnisse aus Studie I zu replizieren
- Erhalten von Informationen über den ausgelösten Affekt und über den Beitrag von hemmenden & fördernden Einflüssen
- Wirkt sich die unterschiedliche Haltung des Stiftes auch ohne einen äußeren Reiz auf die
emotionalen Empfindungen der Proband*Innen aus?
Studie II strack et al.: welche Möglichkeit sollte getestet werden?
- Stift auf bestimmte Art und Weise festhalten (Lippen oder Zähne) könnte, indem die entsprechender Gesichtsausdruck gehemmt oder erleichtert wird, auch emotionale Gefühle hervorrufen
- > Ohne Anwesenheit eines beispielsweise humorvollen Reizes - Um diese Möglichkeit zu testen, wurde der Zeitpunkt an dem Proband*Innen aufgefordert wurden den Stift in die entsprechende Position zu führen, variiert
- >Außerdem: Messung inwiefern Stift mit den Zähnen oder mit den Lippen festzuhalten einen Einfluss auf die affektive Reaktion oder auf die evaluative Bewertung hat
Studie II Strack et. al.: Hypothesen
-> Stifthalteprozedur wird einen Einfluss auf die affektiven Reaktionen der VP auf die Cartoons, aber nicht auf ihre Bewertung der Cartoons haben (affektiv [Amusment] vs. kognitiv [funniness])
3 Möglichkeiten:
1. Proband*Innen könnten Affekt zum Zeitpunkt der Beurteilung als Information über ihre Gefühle gegenüber der Cartoons verwenden. wenn das der Fall ist → Verfahren sollte die Bewertungen in die gleiche Richtung beeinflussen, egal zu welchem Zeitpunkt der Stift sich im Mund der VP befindet
- Halten des Stifts könnte Gefühle der VP gegenüber den Cartoons zum Zeitpunkt ihrer Präsentation verstärken o. hemmen → spätere Bewertungen der Versuchspersonen basieren dann auf ihrer Erinnerung an ihre emotionalen Reaktionen - >Wirkung nur dann offensichtlich, wenn Stift zum Zeitpunkt der Präsentation der Cartoons bereits im Mund ist, nicht erst bei der Bewertung
- VP können den Affekt, den sie zum Zeitpunkt der Beurteilung erfahren, als Vergleichsmaßstab verwenden, wenn sie über den Affekt berichten, den sie gegenüber den zuvor präsentierten Cartoons erfahren haben:
- Kontrasteffekt
- VP, die den Stift zwischen den Zähnen halten und dadurch positive Affekte erfahren, können berichten, dass ihr früheres Gefühl der Belustigung geringer war als bei VP, die den Stift zwischen den Lippen hielten
Studie II strack et. al. Methode
- 83 Proband*Innen
- Between Subject Design
- Experimentelles Design bestand aus folgenden Faktoren:
- Position des Stifts (Lippen vs. Zähne)
- Betrachtungsweise der Cartoons (mit Stift vs. ohne Stift)
- Reihenfolge, in der die beiden Bewertungen zur Messung der kognitiven und affektiven Verarbeitung durchgeführt wurden
Studie II Strack et. al.: Aufgaben
Studie ziele darauf ab, mehr über Schwierigkeiten einer motorisch beeinträchtigten Person beim Ausfüllen eines Fragebogens zu erfahren:
- Hälfte der Teilnehmer*Innen → Stift mit den Lippen halten
- Andere Hälfte → Stift mit den Zähnen halten
Aufgabe 1 : Geschicklichkeitsaufgabe durchführen um Vp mit der Stifthalteposition vertraut zu machen
Aufgabe 2: Abhängig von den Bedingungen hielt die Hälfte den Stift weiterhin in der jeweiligen Versuchsposition, die andere Hälfte nahm den Stift in die Hand
Aufgabe 3: Fragebogen ausfüllen (zuerst irrelevante Fragen)
Aufgabe 4 : Vier Cartoons anschauen
Aufgabe 5: Relevante Fragen ausfüllen
- Frage zum messen der evaluativen Komponente: “Wie lustig finden Sie diese Cartoons, wenn Sie
versuchen, einen „objektiven“ Maßstab anzulegen?” (0 = gar nicht lustig, 9 = extrem lustig)
- Frage zum messen der affektiven Komponente: “Welches Gefühl hat der Anblick der Cartoons in
Ihnen ausgelöst?” (0 = gar nicht unterhaltend, 9 = sehr unterhaltend)
Immer abwechselnd welche Frage zuerst gestellt wurde!
Aufgabe 6 → Skala von 1-7 ausfüllen (wie schwierig war es diese Aufgabe durchzuführen?)
Studie II Strack et. al. Ergebnisse: Funniness
Kein FFB im Funiness-Rating -> FFB hat keinen Einfluss auf die kognitive Komponente
- Erinnerung: Funniness Werte stehen für die
kognitive Komponente
- ANOVA zeigte keine signifikanten Haupteffekte oder Interaktionen
- s. F. 26 ( in der Tabelle = bevor Raiting = nach dem schauen von dem Cartoons)
Studie II Strack et. al.: Ergebnisse: Amusement
Stift zum Zeitpunkt der Präsentation der Cartoons
zwischen den Zähnen
- gaben an sich amüsierter zu fühlen
s. F. 27
Studie II Strack et. al.: Amusement: Kontrasteffekt
- Stift erst zum Zeitpunkt der Bewertung zwischen Lippen oder Zähnen -> Kontrast Effekt:
ProbandInnen mit dem Stift zwischen den Zähnen
gaben an weniger amüsiert zu sein, als ProbandInnen mit dem Stift zwischen den Lippen
s. F. 29