Facial Feedback Theory Flashcards

1
Q

Von wem ist der erste Forschungstext und wie heißt er?

A

Strack, F., Martin, L. L., & Stepper, S. (1988). Inhibiting and facilitating conditions of the human smile: A
nonobtrusive test of the facial feedback hypothesis

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2
Q

von wem stammt die Grundhypothese zu FFB?

A

Grundhypothese stammt von Charles Darwin (1872):
Eine Emotion, die frei durch äußere Zeichen ausgedrückt wird, wird intensiviert, während eine
Emotion, deren Ausdruck unterdrückt wird, gemildert wird

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3
Q

Was besagt die FFB- Theorie?

A

Gegenwart eines emotionalen Stimulus kann das emotionale Erleben einer Person entweder verstärken o. abschwächen, je nach entsprechender Muskelaktivität

Zusammengefasst: Behauptung, dass Rückmeldung durch Mimik das emotionale Erleben und Verhalten beeinflusst

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4
Q

Theoretischer Hintergrund: gibt es FFB?

A

Meinungen zu früheren Ergebnissen dieser Forschung sehr unterschiedlich:
a) FFB hat einen kleinen, aber zuverlässigen Moderationseffekt auf das emotionale Erleben und auf die Bewertung emotionaler Reize

b) Andere sagen es gibt kein FFB

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5
Q

Theoretischer Hintergrund: Wie wird FFB erklärt

A
  1. Manche Theoretiker*Innen gehen davon aus, dass kognitive Prozesse für den Effekt verantwortlich sind:
    - Lächelnde Personen schließen, dass sie wahrscheinlich glücklich sind und Personen die einen eher finsteren
    Gesichtsausdruck haben schließen, dass sie wahrscheinlich traurig sind

b) Andere Theoretiker*Innen sind der Meinung, dass kognitive Prozesse nicht notwendig sind damit der FFB auftritt:

  • Physiologische Mechanismen können ausreichend sein, um die affektiven Reaktionen hervorzurufen
  • Ein Gesichtsausdruck kann das emotionale Erleben von Menschen beeinflussen, ohne dass sie sich ihres Ausdrucks bewusst sind
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6
Q

Theoretischer Hintergrund: Studie von Laird (1974) :The Facial Simulation Procedure

A
  1. Erzählte Proband*Innen Ziel der Studie sei Messung der Gesichtsmuskelaktivität
  2. Elektroden zwischen den Augenbrauen, an den Mundwinkeln und Kiefern der Personen angebracht
  3. Bei Aufforderung sollten diese die Muskeln an bestimmten Elektrodenansätzen
    zusammenziehen
    Proband*Innen lächelten oder runzelten die Stirn ohne sich dessen bewusst zu sein
  4. Cartoons wurden gezeigt & lächelnde Proband*Innen bewerteten diese als lustiger
  5. Problem der Studie: Versuchspersonen erkannten oft die emotionale Bedeutung der
    manipulierten Gesichtsaktivität
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7
Q

Theoretischer Hintergrund: Was ist das Hauptproblem an FFB Studien?

A
  1. Haupthindernis ist Sicherstellung, dass Proband*Innen nicht das Ziel der Studie erahnen!
    - > Kognitive Interpretation soll vermieden werden
  2. Studie von Strack soll anhand anderen Verfahrens genau dies gewährleisten und zu
    klareren Ergebnissen kommen
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8
Q

Studie I Strack et. al.: Hypothesen

A
  1. Positive affektive Zustände werden durch Muskelkontraktionen beeinflusst, die mit einem Lächeln verbunden sind
  2. Wenn die mit Lächeln verbundenen Muskeln gehemmt werden, werden humorvolle Reize als
    weniger lustig eingestuft
  3. Wenn die mit Lächeln verbundenen Muskeln verstärkt werden, werden humorvolle Reize als lustiger wahrgenommen
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9
Q

Studie I Strack et. al.: Versuchsbedingungen

A

zwei Experimentalgruppen:
1. Halten des Stifts nur mit den Lippen -> Musculus Orbicularis Oris

  1. Halten des Stiftes mit den Zähnen -> Zygomaticus Major oder der Risorius-Muskel
  2. Kontrollgruppe: Stift mit der nicht dominanten Hand festhalten
    - > Art des Festhaltens wurde über das gesamte Experiment beibehalten und nicht variiert

S. auch F. 11

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10
Q

Studie I Strack et. al.: Methode

A
  1. 92 Proband*Innen
  2. Between-Subject Design
  3. Kommunikation zwischen Personen nicht möglich, nur mit Studienleiter*In
  4. Zweck der Studie sei das durchführen von Aufgaben mit Teilen des Körpers, die man normalerweise nicht dafür zur Durchführung verwenden würde
  5. Es wurde extrem viel Wert darauf gelegt, dass Proband*Innen nichts erahnen
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11
Q

Studie I Strack et. al.: Methoden von Aufgaben

A

Aufgaben 1 - 5: Drei motorische Aufgaben (bspw. ziehen einer gerader Linie zwischen zwei Punkten)
mit anschließender Schwierigkeitsbewertung auf einer Skala von 0-9
-> Schwierigkeitsbewertung sollte Proband*Innen damit vertraut machen Fragebögen auszufüllen, während Stift in
entsprechender Position gehalten wurde

Aufgabe 6 → Vier Cartoons anschauen (nacheinander)

Aufgabe 7 → Cartoons auf einer Skala von 0-9 bewerten (0 = “not at all funny”, 9 = “very funny”)

Aufgabenausführung je nach Gruppenzugehörigkeit jeweils mit dem Stift
zwischen den Lippen, den Zähnen oder in der nicht dominanten Hand!

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12
Q

Ergebnisse der Studie I: Funniness von Strack et. al.

A
  1. Proband*Innen, die den Stift mit den Lippen hielten,
    gaben die niedrigsten Gesamtbewertungen in
    Bezug auf empfundene Lustigkeit ab
  2. Proband*Innen, die den Stift mit den Zähnen hielten,
    gaben die höchsten Bewertungen ab
  3. Die nicht dominante Hand zu verwenden lag
    zwischen den beiden Mittelwerten
    s. F. 17
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13
Q

Ergebnisse der Studie I: Difficulty Strack et. al.

A
  1. Argument: je schwieriger es für die Proband*Innen war, den Stift zu halten, desto
    mehr wurden sie von den humorvollen Inhalten der Cartoons abgelenkt und desto weniger lustig wurden die Cartoons bewertet

-> Keine Übereinstimmung zwischen Muster der
Schwierigkeitsbewertungen und dem Muster der bewerteten Lustigkeit

-> Unterschied in der Bewertung der empfundenen Lustigkeit wurde nicht durch
Unterschiede in der Schwierigkeit der drei
experimentellen Bedingungen verursacht

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14
Q

Studie II Strack et. al.: Ziel der Studie

A
  1. Zweites Experiment wurde durchgeführt, um Ergebnisse aus Studie I zu replizieren
  2. Erhalten von Informationen über den ausgelösten Affekt und über den Beitrag von hemmenden & fördernden Einflüssen
  3. Wirkt sich die unterschiedliche Haltung des Stiftes auch ohne einen äußeren Reiz auf die
    emotionalen Empfindungen der Proband*Innen aus?
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15
Q

Studie II strack et al.: welche Möglichkeit sollte getestet werden?

A
  1. Stift auf bestimmte Art und Weise festhalten (Lippen oder Zähne) könnte, indem die entsprechender Gesichtsausdruck gehemmt oder erleichtert wird, auch emotionale Gefühle hervorrufen
    - > Ohne Anwesenheit eines beispielsweise humorvollen Reizes
  2. Um diese Möglichkeit zu testen, wurde der Zeitpunkt an dem Proband*Innen aufgefordert wurden den Stift in die entsprechende Position zu führen, variiert
    - >Außerdem: Messung inwiefern Stift mit den Zähnen oder mit den Lippen festzuhalten einen Einfluss auf die affektive Reaktion oder auf die evaluative Bewertung hat
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16
Q

Studie II Strack et. al.: Hypothesen

A

-> Stifthalteprozedur wird einen Einfluss auf die affektiven Reaktionen der VP auf die Cartoons, aber nicht auf ihre Bewertung der Cartoons haben (affektiv [Amusment] vs. kognitiv [funniness])

3 Möglichkeiten:
1. Proband*Innen könnten Affekt zum Zeitpunkt der Beurteilung als Information über ihre Gefühle gegenüber der Cartoons verwenden. wenn das der Fall ist → Verfahren sollte die Bewertungen in die gleiche Richtung beeinflussen, egal zu welchem Zeitpunkt der Stift sich im Mund der VP befindet

  1. Halten des Stifts könnte Gefühle der VP gegenüber den Cartoons zum Zeitpunkt ihrer Präsentation verstärken o. hemmen → spätere Bewertungen der Versuchspersonen basieren dann auf ihrer Erinnerung an ihre emotionalen Reaktionen - >Wirkung nur dann offensichtlich, wenn Stift zum Zeitpunkt der Präsentation der Cartoons bereits im Mund ist, nicht erst bei der Bewertung
  2. VP können den Affekt, den sie zum Zeitpunkt der Beurteilung erfahren, als Vergleichsmaßstab verwenden, wenn sie über den Affekt berichten, den sie gegenüber den zuvor präsentierten Cartoons erfahren haben:
    - Kontrasteffekt
    - VP, die den Stift zwischen den Zähnen halten und dadurch positive Affekte erfahren, können berichten, dass ihr früheres Gefühl der Belustigung geringer war als bei VP, die den Stift zwischen den Lippen hielten
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17
Q

Studie II strack et. al. Methode

A
  1. 83 Proband*Innen
  2. Between Subject Design
  3. Experimentelles Design bestand aus folgenden Faktoren:
  4. Position des Stifts (Lippen vs. Zähne)
  5. Betrachtungsweise der Cartoons (mit Stift vs. ohne Stift)
  6. Reihenfolge, in der die beiden Bewertungen zur Messung der kognitiven und affektiven Verarbeitung durchgeführt wurden
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18
Q

Studie II Strack et. al.: Aufgaben

A

Studie ziele darauf ab, mehr über Schwierigkeiten einer motorisch beeinträchtigten Person beim Ausfüllen eines Fragebogens zu erfahren:

  • Hälfte der Teilnehmer*Innen → Stift mit den Lippen halten
  • Andere Hälfte → Stift mit den Zähnen halten

Aufgabe 1 : Geschicklichkeitsaufgabe durchführen um Vp mit der Stifthalteposition vertraut zu machen

Aufgabe 2: Abhängig von den Bedingungen hielt die Hälfte den Stift weiterhin in der jeweiligen Versuchsposition, die andere Hälfte nahm den Stift in die Hand

Aufgabe 3: Fragebogen ausfüllen (zuerst irrelevante Fragen)

Aufgabe 4 : Vier Cartoons anschauen

Aufgabe 5: Relevante Fragen ausfüllen
- Frage zum messen der evaluativen Komponente: “Wie lustig finden Sie diese Cartoons, wenn Sie
versuchen, einen „objektiven“ Maßstab anzulegen?” (0 = gar nicht lustig, 9 = extrem lustig)
- Frage zum messen der affektiven Komponente: “Welches Gefühl hat der Anblick der Cartoons in
Ihnen ausgelöst?” (0 = gar nicht unterhaltend, 9 = sehr unterhaltend)
Immer abwechselnd welche Frage zuerst gestellt wurde!

Aufgabe 6 → Skala von 1-7 ausfüllen (wie schwierig war es diese Aufgabe durchzuführen?)

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19
Q

Studie II Strack et. al. Ergebnisse: Funniness

A

Kein FFB im Funiness-Rating -> FFB hat keinen Einfluss auf die kognitive Komponente
- Erinnerung: Funniness Werte stehen für die
kognitive Komponente

  • ANOVA zeigte keine signifikanten Haupteffekte oder Interaktionen
  • s. F. 26 ( in der Tabelle = bevor Raiting = nach dem schauen von dem Cartoons)
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20
Q

Studie II Strack et. al.: Ergebnisse: Amusement

A

Stift zum Zeitpunkt der Präsentation der Cartoons
zwischen den Zähnen
- gaben an sich amüsierter zu fühlen
s. F. 27

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21
Q

Studie II Strack et. al.: Amusement: Kontrasteffekt

A
  1. Stift erst zum Zeitpunkt der Bewertung zwischen Lippen oder Zähnen -> Kontrast Effekt:
    ProbandInnen mit dem Stift zwischen den Zähnen
    gaben an weniger amüsiert zu sein, als Proband
    Innen mit dem Stift zwischen den Lippen
    s. F. 29
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22
Q

Diskussion zu Strack et. al.: Was konnte bewiesen werden?

A
  1. Die Ergebnisse der ersten Studie, wurden in Studie II repliziert:
    a) Hemmung der mit Lächeln verbundenen Muskelaktivität = Dämpfung des Humorerlebnisses
    b) Erleichterung der mit Lächeln verbundenen Muskelaktivität = Intensivierung des Humorerlebnisses
  2. Auswirkungen von FFB auf emotionale Urteile:
    a) Stifthalteprozedur hatte einen Einfluss auf die affektiven Reaktionen der VP auf die Cartoons, aber
    nicht auf ihre Bewertung der Cartoons
    b) FFB-Hypothese prognostiziert einen Einfluss von Gesichtsausdrücken auf die eigenen emotionalen Erfahrungen
23
Q

Disskussion Studie I - Strack et. al.

A

In Studie I gab es nicht die Möglichkeit zwischen affektiver und kognitiver Komponente zu
unterscheiden
- Bewertungen der ProbandInnen können häufig eine Kombination aus kognitiven und affektiven Faktoren
sein, es sei denn, die Proband
Innen werden dazu gebracht, zwischen ihnen zu unterscheiden

24
Q

Diskussion Studie II - Strack et. al.

A

Ergebnisse aus Studie II helfen den Beitrag von hemmenden und fördernden Mechanismen
zu identifizieren
- Bewertungen in den Lippen- und Zahngruppen aus Studie I wichen ungefähr im gleichen Maße von der
Kontrollgruppe ab → beide Mechanismen wirken (hemmend und verstärkend)
- Ergebnisse von Studie II stimmen mit der Interpretation überein

25
Q

Diskussion Studie II Strack et. al. Kontrasteffekte

A

Kontrasteffekt in Studie II: Proband*Innen, die den Stift nur zum Zeitpunkt der Bewertung im
Mund hielten, waren unter der Zahnbedingung weniger amüsiert über die Cartoons als unter
der Lippenbedingung: Weil man den Vergleich hat wie man sich fühlte bei Cartoon anschauen (ohne Stift) und man wenn den Stift dann zwischen den Zähnen hat (FFB) dann sich amüsiert fühlt. Im Vergleich zu wie man sich bei Cartoon gefühlt hat und daher bewertet man den Cartoon als unlustiger
- deutet darauf hin, dass der unterstützende Zahnzustand auch ohne emotionalen Stimulus einen gewissen
Einfluss hatte
- Kontrasteffekt könnte von Probanden verursacht worden sein, die ihren gegenwärtigen Affekt als Maßstab
für die Bewertung ihres Affekts verwendeten, als sie die Cartoons sahen

26
Q

Interpretation der Ergebnisse

A
  1. Es gibt FFB: Ergebnisse beider Studien deuten darauf hin, dass die affektive Reaktion auf einen emotionalen Reiz verstärkt wurde, wenn der jeweilige Gesichtsausdruck erleichtert wurde
  2. keine kognitiven Prozesse: Ergebnisse legen nahe, dass kognitive Prozesse nicht notwendig sind, um resultierende emotionale Erfahrungen zu beeinflussen
  3. Das Erkennen der emotionalen Bedeutung der Gesichtsreaktion war keine notwendige
    Voraussetzung für die Wirkung
    -> Zusammenspiel zwischen einem emotionalen Reiz und einem angeborenen motorischen Programm wie dem Lächeln = Bestimmung des emotionalen Erlebens
27
Q

Von wem ist der zweite Forschungstext und wie heißt er?

A

von Coles et. al.

A multi-lab test of the facial feedback hypothesis by The Many Smilnes Collaboration

28
Q

Studie Coles et. al.: Hintergrund zu den Forscher*innen

A
  1. durchgeführt von The Many Smiles Collaboration
  2. Internationale Gruppe bestehend aus ver. Forscher:innen:
    a) Einige unterstützen die FFB-Hypothese
    b) Kritiker:innen von FFB
    c) einge stehten FFB-Hypothese neutral gegenüber
  3. Internationales Multi-lab
    Experiment
29
Q

Studie Coles et. al.: Motivation der Studie und Mögliche Grunde für missglückte Replizierung

A
  1. Der aktuellen Studie ging eine Studie voraus, welche die FFB- Hypothese nicht replizieren konnte

-> Welchen Einfluss hatte das Ergebnis auf die FFB-Hypothese?
Zwei Möglichkeiten:

a) Hypothese könnte falsch sein
b)Hypothese erweist sich als korrekt, allerdings müssten erklärt werden, warum die Ausgangsstudie (Strack et. al.) (pen-in-mouth effect) nicht
repliziert werden konnte
c) FFB-Hypothese ist wahr, aber nicht im Kontext der Originalstudie -> FFB-Effekte können nur auftretten, wenn VP wissen, dass sie einen bestimmten Gesichtsausdruck zeigen
d) Die FFB-Hypothese könnte nur in bestimmten Fällen von Erleben auftreten -> World-Fokus (wie nehme ich den Stimulus wahr) vs. Self-Fokus (eigenes Erleben von Emotionen) -> FFB unterstützt eher Self-Fokus, Ausgangsstudie eher World-Fokus

30
Q

Studie Coles et. al: Ergebnisse der Meta-Analyse

A

-> Meta-Analyse 137 Studie

  1. Resultat:
    a) FFB Manipulationen haben einen kleinen, jedoch sehr vielfältigen Einfluss auf das emotionale Erleben
    b) signifikante FFB Effekte, auch wenn VP videographisch aufgezeichnet werden
  2. Einschränkung: Analyse konnte nicht erklären, warum Ergebnisse der Ausgangsstudie nicht repliziert werden konnten
31
Q

Welche Effekte soll FFB haben?

A
  1. Stressoren reduzieren
  2. Wohlbefinden steigern
  3. Depressionen reduzieren
32
Q

Coles et. al.: Hauptforschungsfrage

A

Empfinden die VPs mehr Freude, wenn sie einen glücklicheren

Gesichtsausdruck zeigen?

33
Q

Coles et. al.: Weitere Forschungsfrage und Hypothesen

A
  1. Forschungsfrage:
    Führt ein glücklicher Gesichtsausdruck (GA) vs. ein neutraler GA zu einem emotionalen Erleben von Freude (=happiness)?
  2. Hypothese:
    VP werden mehr Freude erleben, wenn sie einen glücklichen GA zeigen im Vergleich zu neutralen GA.
  3. Forschungsfrage:
    Beeinflusst ein glücklicher GA nur dann das emotionale Erleben von Freude, wenn der GA einem natürlichen GA von Freude ähnelt?
  4. Hypothese:
    Der Unterschied bezüglich des berichteten emotionalen Erlebens von Freude mit einem glücklichen GA im Vergleich zu einem neutralen GA wird nicht größer, wenn durch die Aufgabe ein natürlicher glücklicher GA verursacht wird.
  5. Forschungsfrage: Kann der GA in neutralen Szenarien emotioanles Erlben auslösen o. dieser nur das laufende emotionale Erleben beeinflussen bzw. gestalten?
  6. Hypothese: Der Unterschied wird signifikant während der An- und Abweseneheit von emotionalen Stiumuli. Im Vergleich Anwesenheit vs. Abwesenheit wir der Unterschied größer während der Anwesenheit von emotionalen Stimuli sein
  7. Forschungsfrage: Werden FFB Effekte eliminiert sobald kontrolliert wird, ob die VP Kenntnis von der Hypothese des Experiments erlangen?
  8. Hypothese: VP, welche keine Kenntnis von der FFB-Hypothese haben, werden mehr Freude erleben, wenn sie einen glücklichen GA zeigen im Vergleich zu einem neutralen
34
Q

Coles et. al.: Forschungsdesign

A
  1. 3.878 VP aus 19 Ländern
  2. Pilotstudie (P1):
    a) 2x2 Design
    b) die Aufgabe mit dem Stift im Mund erst nach Peer review hinzugefügt
    c) VP wurden verdeckt per Video aufgezeichnet
  3. Hauptstudie:
    2x3x2 - Design:
    a) Pose: Happy vs. neutral (Within-Design)
    b) Facial Movement task: (between-desgin) Facial Mimicry vs. voluntary facail action vs. pen-in-mouth
    c) Stimuli Presence (between) : present oder absent
35
Q

Coles et. al. Aufgabentypen erklärt

A
  1. Facial Mimikry: VP wurden Bilder von Schauspielern mit glücklichen GA gezeigt, diesen sollten VP imitieren, anschließende Bild weiterhin betrachten und neutralen Blick
  2. Voluntary facial action technique: Vp hatten die Aufgabe z.B.: Lippen zu den Ohren zu ziehen, anschließend neutraler GA
  3. Pen-in-mouth: Stift zw. die Zähne
    -> Stimuli würden während der Ausführung der Aufgabe präsentiert: Bilder durften je nach Kultur und Land varriiert werden
    S. F: 11 oder Text S. 39
36
Q

Coles et. al. Ablauf der Aufgaben in der Hauptstudie

A
  1. Cover story:
    VP wurde gesagt, das
    Studie den Einfluss von physischen Bewegungen sowie kognitiver Ablenkung auf die Durchführung (Schnelligkeit & Genauigkeit) von mathematischen Aufgaben untersucht
  2. Reihenfolge der Aufgaben:
    a) Random Filler -Aufgabe: z.B.: linke Hand hinter Kopf und 5 sek. blinzeln
    b) 2 x Critical Task + Aufmerksamkeitsüberprüfung: VP müssen zufällig erst glücklichen o. neutralen GA machen, mithilfe der drei ver. Methoden (Facial mimicry, Voluntary facial action, Pen-in-mouth) (zufällige Zuteilung)
    - > bei manchen VP gleichzeitig positive Stimuli
    c) Letzte Aufgabe: Random Filler
  • > Zeitangabe während der gesamten Studie, um Titelgeschichte aufrechtzuhalten
  • > nach jeder Aufgabe einfache arithmetische Aufgabe
    s. F. 13
37
Q

Coles et. al.: Ablauf nach der Lösung der Aufgaben

A
  1. Nach jeder Aufgabe:
    Einfache arithmetische Aufgabe
  2. Anschließend (in zufälliger Reihenfolge):
    a) Discrete emotions questionaire / 4 items:
    - Happines, satisfaction, liking & enjoyment (1 - 7 degrees)
    b) 2 items die Angst messen:
    • Worry & nervous
    c) 3 weitere items:
    • Anger, tiredness, confusion
  3. Bewertung wie sehr Proband:innen Aufgabe mochten
  4. Bewertung wie schwer die Proband:innen die Rechenaufgabe fanden
38
Q

Coles et. al.: Am Ende des Studiendurchlaufs

A
  1. VP beantworten offene Fragen in Hinblick auf ihre Annahmen, welches Ziel die Studie verfolgt
  2. Jede Forschungsgruppe engagierte zwei unabhängige Kodierer:innen, um zu bewerten zu welchem Grad den VP die wahre Hypothese der Studie bewusst war
  3. Ausfüllen eines demographischen Fragebogen
  4. Ausfüllen des Body Awareness Questionnaire (Körperwahrnehmung)
39
Q

Coles et al.: Überprüfung der Qualität der Daten

A
  1. Retrospektive Bewertung, wie gut der glückliche
    Gesichtsausdruck ausgeführt wurde
  2. VP sollten Aufgabe wiederholen und
    bewerten, ob sie das Gefühl hatten einen natürlichen
    glücklichen Ausdruck zu imitieren
  3. VP sollten sich selbst bei der Ausführung der Aufgabe anschauen und bewerten,
    wie sehr ihr GA mit einem Bild der Schauspieler:innen übereinstimmt

• 4. VP sollten mögliche Ablenkungen während der Durchführung der Studie benennen( kein Nachteil, wenn)
-> Studie hat online nicht im Labor stattgefunden

40
Q

Coles et. al. Primäre Analyse

A

Lineare Multilevel Modellierung -> So konnten ver. Effekte/Kombinationen analysiert werden

Testen von H0 Signifikanz und Bayes Statistik: Relation der Wahrscheinlichkeit der H0 gegenüber der H1

41
Q

Coles et. al. Sekundäre Analyse

A

Erneute Analyse der Daten (Da in der primären einige VP ausgeschlossen wurden)
• Prüfung welchen Einfluss
verschiedene Variablen auf Effekte haben könnten

42
Q

Coles et. al. Power Simulation

A
  1. Durch lineare mehrstufige
    Modellierungssimulation
  2. Pilot Studien wurden zur
    Berechnung herangezogen
  3. Aufgrund Pilotstudie wurde mit Ausschließung von 44%
    VP gerechnet ->
    Gewünschte VP‘s daher 2.281
43
Q

Coles et. al.: Welche und wie viele VP´s wurden Ausgeschlossen ?

A
  1. 46%: Bewusstsein über wahres Ziel der Studie
  2. 3%: zu abgelenkt
  3. 3%: Studie nicht am Laptop/Computer ausgeführt
  4. 1%: Anweisungen zu GA nicht befolgt
  5. 3%: Angabe, dass GA nicht mit den Bildern von Schauspieler*innen übereinstimmten
  6. 17% Fehlgeschlagene Aufmerksamkeitsüberprüfung
    - > Strenge Ausschlusskriterien aufgrund Pilotstudie, in der Pen-in-Mouth Effekt nicht beobachtet werden konnte

->insgesamt 73% ausgeschlossen

44
Q

Coles et. al.: Auswertung der primären Analyse

A
  1. Allgemein: Mehr Freude bei Anwesenheit von positiven Bildern
  2. (p = 0.003) / Bayes Statistik allerdings ergebnislos
  3. Mehr Zufriedenheit bei Nachahmen eines glücklichen
    GA im Vergleich zu einem neutralen GA (p < 0.001)
  4. Interaktion zwischen Pose & Methode der
    Gesichtsmanipulation:
    a) Der Effekt der glücklichen Pose war bei facial mimicry und voluntary facial action am Größten
    b) Moderater Effekt für die Nullhypothese in der Pen-in-Mouth- Bedingung
45
Q

Coles et. al.: Auswertung der sekundären Analyse: Zufriedenheit beim Ausführen der Experimentellen Aufgaben vs. der Füllaufgaben

A
  1. untersuchung des Ursprungs des FFB-Effekts
  2. Ablehnung gegenüber der Aufgabe „neutraler GA“:
    a) Annahme, glücklicher GA verstärkt Zufriedenheitsgefühle
    b) Alternative Erklärung: Effekt tritt aus anderen Gründen auf, zB weil „nichts tun“ Langeweile auslöst.
    c) Daher: Vergleich der Zufriedenheit beim Ausführen von glücklichem GA und den Füllaufgaben (filler trials)
    d) Ergebnisse:
    • Höhere Zufriedenheit beim posen von glücklichem GA als bei Füllaufgaben bei facial mimicry und voluntary facial action
    • vs. Ausführen der Bei pen-in-mouth task: weniger Zufriedenheit beim Ausführen des glücklichen GA vs. Der Füllaufgabe
46
Q

coles et. al.: Auswertung sekundäre Analyse: Effekte der Gesichtspose

A
  1. Effekt der Gesichtspose war bei einer höheren
    Erfüllung der drei Qualitätsmerkmale höher
    compliance
    Similarity
    Genuiness
  2. FFB bei Probanden bei Bewusstsein über Hypothese größer - aber Effekt auch bei nicht wissen vorhanden
  3. kein höherer Effekt in Zusammenhang mit Körperbewusstsein
47
Q

Coles et. al.: Auswertung sekundäre Analyse: Unterschiede zw. den Bedingungen in anderen Einschlusskriterien: Zusammenhang von Ablenkung

A
  1. Benutzung des falschen Endgeräts für Studie und
    nicht bestehen der Aufmerksamkeitsprüfungen:
    Kein Zusammenhang mit Methode der
    Gesichtsmanipulation
  2. Ablenkungsraten variierten nicht signifikant
    zwischen den verschiedenen Methoden oder der
    An- / Abwesenheit von positiven Stimuli
48
Q

Coles et. a.: Auswertung/ sekundäre Analyse: Wut & Angst

A
  1. Glückliche vs. neutrale GA verringerten Gefühle von Wut nicht signifikant
  2. Gefühle von Wut und Angst unterschieden sich je nach Methode der Gesichtsmanipulation:
    a) Höheres Level von Wut bei der pen-in-mouth vs.
    Facial mimicry und voluntary facial Methode
    b) VP berichteten von mehr Angst bei pen-in-mouth Methode vs. Facial mimicry und voluntary facial Methode
  3. Weitere Erklärungsanalysen zeigten allerdings nicht,
    das Zunahme der Angst den Gesichts-Feedback- Effekt verschleierte
49
Q

Coles et. al.: Diskussion - Primäre Analyse: FFB und Einfluss von der Anwesenheit positiver Stimuli

A
  1. FFB konnte das Gefühl von Freude während der facial mimicry und voluntary facial action task beeinflussen
  2. die Effekte konnten sowohl bei An- als auch
    Abwesenheit von emotionalen Stimuli
    nachgewiesen werden (Ergebnisse zeigen, dass FFB- Effekte nicht nur das bereits laufende Erleben von Freude beeinflussen, sondern Emotionen auch in neutralen Kontexten initiieren kann)
  3. Effekt war entgegen der Hypothese nicht größer
    während der Anwesenheit von emotionalen Stimuli
50
Q

Coles et. al. Diskussion Sekundäre Analyse

A
  1. Facial Feedback Effekte stehen nicht im Zusammenhang mit einer Abneigung gegenüber der eher inaktiven neutralen Aufgabe
  2. Sowohl VP, die keine Kenntnis über die Absicht der Studie hatten, als auch die VP, die den Zweck der Studie kannten wiesen FFB-Effekte
    auf
51
Q

Coles et. al. Diskussion: Größe des FFB-Effekts

A
  1. Kleine Effekte
  2. Auch wenn ein positiver Stimulus präsentiert wurde
  3. Widerspricht der Ansicht, dass FFB dem Erleben von Emotionen vorangeht
  4. FFB trägt jedoch als eine von vielen Komponenten des Peripheren Nervensystems
    zum emotionalen Erleben bei
  5. FFB-Effekt ist so klein, dass die meisten Autoren bezweifeln, dass es einen Nutzen hat
  6. Effekt von einem schönen Bild anschauen oder GA verändern ungefähr gleich groß
52
Q

Coles et. al.: Diskussion: Unterschied des FFB-Effekts zw. den Aufgaben

A
  1. Der pen-in-mouth Effekt konnte nicht nachgewiesen
    werden: FFB war im Vergleich zur facial mimicry und voluntary facial action Aufgabe deutlich geringer
  2. pen-in-mouth Aufgabe löst ein weniger natürliches
    Lächeln aus als die facial mimicry Aufgabe
  3. Kein Unterschied für FFB- Effekte zwischen der facial mimicry Aufgabe und der voluntary facial action
  4. größere Effekte, wenn der GA den natürlichen GA ähnelt
  5. Zukünftig könnte dies genauer mittels Messung der Gesichtsmuskelaktivität (durch z.B. Elektromyografie/ Sonographie) gemessen werden
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Q

Zusammenfassung Studie Coles et. al:

A
  1. Studie wurde inspiriert durch die Zweifel an der Validität der FFB- Hypothese
  2. Ziel der Studie: informative Testungen zur FFB- Hypothese durchführen, anstatt eine Studie zu replizieren
  3. Der pen-in-mouth Effekt konnte nicht nachgewiesen werden
  4. Ergebnisse zeigen, dass FFB möglicherweise das Gefühl von Freude beeinflussen oder auslösen können