Auswirkungen Motiv(in)kongruenz in Partnerschaften Flashcards

1
Q

Von wem ist der Text?

A

Hagemeyer et. al.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Theoretischer Hintergrund

A
  1. Ziel der Arbeit: Untersuchung der intra- und interpersonellen Auswirkungen der gemeinsamen Motiv(in)kongruenz auf die Beziehungszufriedenheit und -stabilität
  2. Begründungszusammenhang:
    a) Motivationale Bedürfnisse und Ziele regen das Streben nach Nähe an und bestimmen die Fähigkeit eines Individuums Freude und Belohnung daraus zu ziehen, (Laurenceau, Troy, & Carver,
    2005; McAdams, 1992; McClelland, 1985)
  3. 2 Motivarten:
    a) Explizit
    b) Implizit
    In keiner früheren Studie wurden die gemeinsamen und interaktiven Auswirkungen von impliziten und expliziten Bedürfnissen nach Gemeinschaft und Nähe auf die Qualität und Stabilität von Paarbeziehungen untersucht
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Theorien: Implizite und Explizite Motivationssysteme

A
  1. Theorie der dualen Motive: implizite und explizite Motive gehören zu unterschiedlichen Motivationssystemen
    a) Implizite Motive:
    I. Motive, die nicht vollständig bewusst ist, die aber das Verhalten und das subjektive Erleben beeinflussen
    II: Bewusste Reflexion nicht in vollem Umfang zugänglich
    III. Bestimmen, welche Reize als angenehm/ bedrohlich empfunden werden und wie viel ein Individuum von einer bestimmten Erfahrungsart braucht, um sich zufrieden zu fühlen
    IV. Steuert und regt operantes (oder spontanes) und affektiv gesteuertes Verhalten an
    V. Messung nicht über Selbstauskunftsfragebögen möglich -> werden indirekt erfasst (Inhaltsanalysen
    operanter Gedankenmuster)

b) Explizite Motive:
I. Motive und Ziele, die das bewusste und absichtliche Streben eines Individuums leiten
II. Beziehen sich auf das kognitiv elaborierte Selbstbild einer Person
III. Spiegeln die bewussten Anpassungen an Herausforderungen und Möglichkeiten wider
IV. Annahme: explizite Motive lenken das Verhalten und bewusste Entscheidungen in Situationen -> vermittelt Gefühl von Sinn und Zweck im Leben
V. Erfassung durch Selbstberichte

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Theorie: explizite und implizite Motivsysteme - Informationsverarbeitungssyteme

A

Dualer Ansatz ähnelt in vielerlei Hinsicht den dualen Prozesstheorien (spielen in anderen Bereichen
der Persönlichkeits- und Sozialpsychologie eine wichtige Rolle)
§ Stimmen der grundlegenden Unterscheidung zweier weitgehend unabhängiger
Informationsverarbeitungssysteme überein:
- Implizites System (steuert spontanes und affektiv geprägtes Verhalten)
- Explizites System (steuert bewusstes und reflektiertes Verhalten)
§ Daher sollten sich intrapersonelle Konstellationen von impliziten und expliziten Motiven zwischen
Individuen unterscheiden

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Exkurs: Thematische Apperzeptionstest (TAT)

A
  1. Von Murray (1943) entwickeltes projektives Verfahren zur Diagnostik der Psychodynamik einer Persönlichkeit
  2. Stimulusmaterial: Bildtafeln mehrdeutiger Art, zu denen Geschichten erzählt werden sollen
  3. Heuristisches Verfahren, das nach qualitativen Gesichtspunkten ausgewertet werden kann
  4. Die ursprünglich verwendete quantitative Auswertung hat sich nicht bewährt
  5. Liefert Hinweise auf die wichtigsten psychodynamischen Konflikte und auf die in der Psychotherapie zu erwartenden Übertragungsprozesse
  6. Einige der Themen, die in den Bildern bewertet werden, sind die folgenden:
    a) Ziele und persönliche Bestrebungen, Schwierigkeiten und Hoffnungen
    b) Aggression, Bestrafung, Schuld und depressives Verhalten
    c) Sexuelle Identität, Neigung und Beziehungen
    d) Einstellung zu mütterlichen und väterlichen Figuren und deren Beziehung zu ihnen
    e) Verhältnis zu Autorität, Rivalität und Passivität
    f) Selbstbild, Gefühle der Einsamkeit und Verlassenheit und Reflexionen über die Zukunft
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Theorie: Motivinkongruenz: Definition

A
  1. ursprünglich von Carl Rogers (1961)
    a) Beschreibt divergierende intrapersonelle Konstellationen von impliziten und expliziten Motiven
    b) Beträchtliche Anzahl von Studien hat herausgefunden, dass Motiv(in)kongruenz tatsächlich das subjektive Wohlbefinden und die Gesundheit beeinflusst
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Theorie: Motivinkongruenz: Wichtige Studie von Brunstein et al. 1998

A
  1. Motivkongruenz führt zu emotionalem Wohlbefinden: emotionale Wohlbefinden von Universitätsstudenten im Laufe eines Semesters nahm zu, wenn ihre expliziten Ziele mit ihren impliziten Bedürfnissen nach Handlungsfähigkeit und Gemeinschaft übereinstimmten, und abnahm, wenn die impliziten und expliziten Motive nicht übereinstimmten
  2. Motivkongruenz in ver. Bereichen: Effekte von Motiv(in)kongruenz auf das subjektive Wohlbefinden wurden in verschiedenen Stichproben für die am häufigsten untersuchten Motivbereiche Leistung, Zugehörigkeit-Intimität und Macht repliziert
  3. Motivinkongruenz: Steht im Zusammenhang mit objektiven Indikatoren für eine schlechte psychische Anpassung wie:
    a) ungesundem Essverhalten und
    b) psychosomatischen Symptomen
  4. Untersuchungen haben sich bisher nicht direkt mit den möglichen Folgen von Motiv(in)kongruenz in
    Paarbeziehungen befasst
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Theorie: Motivinkongruenz bei Paarbeziehungen: Studien Winter et. al. & Studie Hofer et al:

A

Zwei Studien: Beziehungsqualität kann durch Inkongruenz von Gemeinschaftsmotiven beeinträchtigt werden:
- Studie (Winter, John, Stewart, Klohnen & Duncan, 1998): Frauen, die ein hohes implizites Bedürfnis nach Zugehörigkeit & Extraversion zeigen, haben eine bessere Beziehungsanpassung (höhere Ehezufriedenheit, weniger Scheidungen und weniger gestörte Beziehungen)

  • Studie (Hofer & Busch, 2011a): Zufriedenheit in Paarbeziehungen am geringsten, wenn eine hohe Zugehörigkeit mit einer
    schlechten subjektiven Bedürfniserfüllung in Bezug auf Beziehung einherging à starkes Zugehörigkeitsmotiv war frustriert
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Bedeutung der gemeinsamer Bedürfnisbefriedigung für die subjektive Beziehungsqualität von Paaren

A
  1. Annahme: Motivinkongruenz = potenzielle Quelle für Bedürfnisfrustration, da die impliziten und expliziten Motivsysteme
    sich gegenseitig in ihrer Ausprägung hemmen können
  2. Motivinkongruenz = Risikofaktor für die Qualität und Stabilität von Paarbeziehungen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Vulnerabilitäts-Stress-Anpassungs-Modell der Ehe von Karney und Bradbury (1995):

A
  1. Vulnerabilität: maladaptive Störungen wie Motivinkongruenz stellen dauerhafte Vulnerabilitäten dar, die die Paarbeziehung auf zweierlei Weise beeinträchtigt
  2. Stress: Wahrscheinlichkeit von Stressereignissen in der Beziehung erhöht & Beeinträchtigung der Fähigkeit des Paares, Stressereignisse zu regulieren und sich an sie anzupassen -> beeinflusst die Qualität und Stabilität der Beziehung
  3. Aggression & ängstlicher Bindungsstil: Annahme: die unmittelbaren Folgen der Inkongruenz von Gemeinschaftsmotiven für das Funktionieren der Beziehung vielfältig sein können. Zwei Prozesse sind am wahrscheinlichsten:
    a) Frustration impliziter Bedürfnisse fördert indirekte Aggression (Konfliktrisiko erhöht)
    b) Motivationale Ambivalenz wird mit einem ängstlichen Bindungsstil in Verbindung gebracht -> Risikofaktor für das Funktionieren von Beziehungen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Hypothesen: Konstellationen der Motiv(in)kongruenz - wie wirken sich unterschiedliche Motivationskonstellationen auf das Verhalten und das Wohlbefinden des Einzelnen aus?

A
  1. H1: High-Score Kongruenz : besonders glücklich in Beziehung (Hohes explizites & hohes implizites Bedürfnis nach Nähe)
  2. H2: Low-Score Kongruenz: keine intrapersonellen
    Motivkonflikte und Ambivalenzen, erhöhen aber nicht die Beziehungsqualität, da weder das implizite noch das explizite Motivsystem darauf abzielt, die Nähe zum Partner zu fördern (niedriges implizites & niedriges explizites Bedürfnis nach Nähe)
  3. H3: Typ I (hohes explizites aber niedriges implizites) & Typ II (hohes implizites und niedriges explizites) Inkongruenz: bergen die Gefahr von motivationalen Konflikten, Frustrationen und Ambivalenzen in der Beziehung
  4. H4: Kongruente Gemeinschaftsmotive können nicht nur die eigene, sondern auch die Beziehungszufriedenheit des Partners erhöhen - -> Personen mit hohen Kongruenzwerten
    können von ihren Partnern als authentischer und engagierter in ihrem Streben nach Nähe wahrgenommen werden (Interpersonell)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Methodik: Teilnehmer

A
  1. 547 heterosexuelle Paare, sowohl aus ländlichen und urbanen Gebieten Deutschlands
    - Akquise per Post und nachfolgendem Telefonscreening
    a) Beziehungsdauer 1 Monat – 53 Jahre (M=11.4; SD=12.6)
    b) 64% gemeinsamer Haushalt
    c) 42% verheiratet
    d) 52% Eltern
    §
  2. Alter Teilnehmer*innen: 18 – 73 Jahre
    - Männer (M= 41.6; SD= 14.2)
    - Frauen (M= 39.4; SD= 13.8)
  3. Bildungsgrad: Kein Abschluss bis Doktortitel (58% Abitur, keine signifikanten Geschlechtsunterschiede)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Methodik: Vorgehen & Wie viel Paare lieferten Daten, viel viele mind. ein Partner und wie viele trennten sich?

A
  1. T1:
    a) .Befragung zu impliziten und expliziten Motiven
    b) Aktuelle Beziehungszufriedenheit
  2. T2: Ein Jahr nach dem ersten Assessment erfolgte eine Nachfolgebefragung
    a) Aktueller Beziehungsstatus
    b) Aktuelle Beziehungszufriedenheit (sofern Beziehung noch Bestand hatte)
  3. Es lieferten Daten:
    a) 40% der Paare beide Partnerinnen
    b) 48% zumindest eine Partner
    in
    c) Bei 12% der Paare kam es zu einer Trennung innerhalb von dem Jahr
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Methodik: Erwassung impliziter gemeinschaftlicher Bedürfnisse

A
  1. PACT (Partner Related Agency and Communion Test)
    a) Teilnehmerinnen werden aufgefordert Fantasiegeschichte zu einem Bild zu erfinden, welches ein Paar in einer ambiguen Situation darstellt
    b) Präsentation von acht Bildern in geordneter Reihenfolge
    c) Zu jedem Bild drei Fragen zu dem/der Protagonist
    in ihrer Fantasiegeschichte:
  2. „What is important to this person in this situation, and what is he/she doing?“
  3. „How is the person feeling in this situation, and how are his/her feelings for his/her partner?“
  4. „Why is the person feeling this way?“
    - Fokus auf Gemeinschaftsbedürfnis zu/r Partner*in (pnCommunionApproach: Partner related need for
    communion approach)
  5. Kodierung summierter Punktwerte über sechs Kategorien:
    a) Emotionale Nähe
    b) positive Evaluation des Partners/der Partnerin,
    c) Empathie mit dem/der Partner*in,
    d) commitment/ Gemeinschaft
    e) persönliche Begegnungen
    f) Verbundenheit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Methodik: Erfassung expliziter gemeinschaftlicher Bedürfnisse

A
  1. Skala erfasst das explizite Bedürfnis nach Nähe über acht Items
  2. Richtet sich an appettive und aversive Systeme im Bezug auf den Partner/die Partnerin
    - „I want to be close to my partner.“
    - „I avoid to be close to my partner.“
  3. Bewertung der Items über summierte Werte einer 7-Punkte Skala (1= niemals, 4= manchmal, 7= immer)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Methodik: Erfassung der Zufriedenheit in der Beziehung

A
  1. Erfassung der Beziehungszufriedenheit in t1 und t2
    a) Jeweils selbes Item: How satisfied are you in your relationship in general?“
    b) Bewertung über Likert-Skala: 1 =gar nicht bis 11 = ausgesprochen
  2. Erfassung der Beziehungsstabilität in t2
    Dichotome Variable in Fragebogen oder über Telefon: Stabil = 1 ; getrennt = 0
17
Q

Ergebnisse: Analytisches Vorgehen & Ergebnisse

A
  1. Methodik der moderierten Regression
    a) wurde in zahlreichen Studien zur Motiv(in)kongruenz verwendet
    b) bietet die Möglichkeit, signifikante Interaktionseffekte grafisch zu überprüfen à besser für die Überprüfung der
    Richtungshypothesen geeignet
    c) dyadische Adaption der moderierten Regression unter Anwendung des Strukturgleichungsmodells
  2. Akteur-Partner-Moderator-Modell
    a) berücksichtigt die dyadische Abhängigkeit in Paardaten und ermöglicht eindeutige einfache Effekte und Interaktionseffekte der Motive beider Partner auf ihre eigene (Akteur-Effekt) und die gegenseitige (Partner-Effekt) Beziehungszufriedenheit zu schätzen

b) 3 Modelle wurden für die Studie aufgestellt:
- Prädikatoren: Für alle Modelle gleich, nur Unterscheidung in den vorhergesagten Ergebnissen

18
Q

Ergebnisse: Allgemein - was ist die Kovariate in allen Modellen und gibt es signifikante Geschlechtsunterschiede?

A
  1. Keine signifikanten Geschlechtsunterschiede in den Mittelwerten
  2. Kovariate = Beziehungsdauer in allen Modellen -> da signifikante Zusammenhänge mit dem Wunsch nach Nähe, Beziehungszufriedenheit und Beziehungsstabilität
19
Q

Ergebnisse: Modell 1 - Was sind die Prädiktoren & welche Regression

A
  1. Regression der Beziehungszufriedenheit der Partner zu t1 und die Beziehungsstabilität zu t2 auf die Prädikatoren
  2. (In-)Kongruenzeffekte konnten auf Beziehungszufriedenheit und Stabilität gleichzeitig getestet werden
  3. Männlicher und weiblicher expliziter Wunsch nach Nähe und impliziter pnCommunion Approach als Prädiktoren
20
Q

Ergebnisse Modell 1 - Beziehungszufriedenheit und Beziehungsstabilität nach einem Jahr

A
  1. Beziehungszufriedenheit t1
    a) Signifikanter Effekt: Beziehungsdauer
    b) Starken positiven Akteurseffekt und Partnereffekt für den explizite Wunsch nach Nähe
    c) Signifikante positive Akteurseffekte bei pnCommunion und der Interaktion, aber keine Partnereffekte
  2. Beziehungsstabilität nach einem Jahr
    a) Signifikante Effekte: Beziehungsdauer, Beziehungszufriedenheit
    b) Motivinteraktion = einziger Motivprädiktor mit direktem Effekt auf die Beziehungsstabilität
21
Q

Ergebnisse Modell 1 - Interaktionseffekt der Beziehungszufriedenheit & der Wahrscheinlichkeit der Beziehungsstabilität:
Für was sprechen niedrige explizite und hohe implizite Motive?
und für was niedrige explizite und niedrige implizite Motive?
Für was spricht Motivkongruenz?
Was beeinflusst die Beziehungszufriedenheit am meisten?

A
  1. Abbildung A: Interaktionseffekt der Beziehungszufriedenheit
    a) Das explizite Motiv (der Wunsch nach Nähe) beeinflusst die Zufriedenheit am meisten
    b) Hohe Motivkongruenz war mit der höchsten Beziehungszufriedenheit verbunden
  2. Abbildung B: Interaktionseffekte der Wahrscheinlichkeit der Beziehungsstabilität
    a) Niedrige explizite und hohe implizite Motive haben eine geringe Wahrscheinlichkeit der Stabilität
    b) Niedrige explizite und niedrige implizite Motive haben eine hohe Wahrscheinlichkeit der Stabilität
    - > Wenn Motivkongruenz da ist, ist die Stabilität der Beziehung wahrscheinlicher
22
Q

Ergebnisse: Langfrsiteige Auswirkungen von Motiv(in)kongruenz auf die Beziehungszufriedenheit

A
  1. Effekte von (In)kongruenz auf die Beziehungszufriedenheit ein Jahr nach der Erhebung von t1
  2. Model 2 sagte die Beziehungszufriedenheit der Beziehungspartner*innen zum Zeitpunkt der
    zweiten Erhebung voraus und benutzte dabei die selben Pädiktorvariablen wie Model 1.
  3. Model 3 erfasste die Veränderungen von t1 zu t2
    Selbe Prädiktoren um differentielle Veränderungen in der Beziehungszufriedenheit zu erfassen
23
Q

Ergebnisse: Langfrsiteige Auswirkungen von Motiv(in)kongruenz auf die Beziehungszufriedenheit: Interaktion von Motiven

A

Interaktion von Motiven konnte signifikant die die Beziehungszufriedenheit des Actors ein Jahr nach
dem ersten Assessment vorhersagen aber nicht des Partners/der Partnerin

24
Q

Ergebnisse: Langfrsiteige Auswirkungen von Motiv(in)kongruenz auf die Beziehungszufriedenheit: High-score Motivkongruenz und Ergebnisse Modell 3

A
  1. High-score Motivkongruenz hat einen anhaltend positiven Effekt auf die eigene Beziehungszufriedenheit
  2. Modell 3
    a) Motivinteraktion zeigte keine signifikanten Effekte
    b) Motiv(in)kongruenz steht in keiner Verbindung zu Veränderungen der Beziehungszufriedenheit über ein Jahr
25
Q

Ergebnisse: zusätzliche Analyse: Waren interpersonelle Interaktionen signifikant? und kann die Beziehungsspezifität der Effekte angenommen werden?

A

a) Alle beidseitigen Interaktionen zwischen impliziten und expliziten Motiven unter Mann und Frau als
Kovariablen in Modell 1 hinzugefügt.
b) Keine interpersonellen Interaktionen signifikant

  1. (In)kongruenzeffekte wirklich auf Beziehung zurück zu führen?
    a) Austausch Beziehungszufriedenheit mit genereller Lebenszufriedenheit im Assessment
    b) Keine Verbindung zu der Interaktion von pnCommunionApproach und dem explizitem Motiv nach
    Nähe
    c) Beziehungsspezifität der (In)kongruenzeffekte wird angenommen
26
Q

Fazit: Motiv(in)kongruenz und Beziehungszufriedenheit

A
  1. Zufriedenheit und Stablilität: Intrapersonelle Konstellationen von impliziten und expliziten Motiven beeinflussen die Zufriedenheit
    und Stabilität von Paaren -> erste Untersuchung, die die Wechselwirkungen zwischen den beiden
    Motivdispositionen in diesem Lebensbereich untersucht
  2. Motivkongruenz macht langfristig glücklich: Personen, die in Bezug auf explizite und implizite Gemeinschaftsmotive eine hohe Kongruenz aufwiesen, waren in ihren Beziehungen am glücklichsten (auch über einen Zeitraum von 1 Jahr)
  3. (In-)Kongruenzeffekte waren robust: wenn die Wechselwirkungen zwischen den Motiven der beiden
    Partner kontrolliert wurden -> intrapersonelle Motiv(in)kongruenz ist ein relevanter Einflussfaktor,
    der bisher in der Paarforschung nicht berücksichtigt wurde
  4. Beobachteten Effekte auf die Beziehungszufriedenheit sind auf paarbeziehungsspezifische Prozesse (z.B. Frustrationserfahrungen und Ambivalenzen in der Beziehung) zurückzuführen
  5. Untersuchung repliziert frühere Effekte von bereichsübergreifender Motiv(in)kongruenz auf das
    allgemeine Wohlbefinden -> Ergänzung beziehungsspezifische Perspektive
  6. Keine positiver Partnereffekt in den Modellen -> interpersonelle Relevanz für die selbstberichtete
    Beziehungszufriedenheit könnte vernachlässigbar sein
27
Q

Fazit: Motiv(in)kongruenz und Paarstabilität

A
  1. Interaktion von impliziten und expliziten Motiven sagt die Stabilität der Beziehung über ein Jahr vorher -> Unabhängig von Dauer und Zufriedenheit innerhalb der Beziehung
  2. Inkongruenz in den Motiven -> Erhöhtes Risiko für eine Trennung
  3. High- und low-score Kongruenz stehen in Verbindung mit einer erhöhten Beziehungsstabilität
    - Low-score Kongruenz überraschend bei unterdurchschnittlicher Beziehungszufriedenheit
    - Ggf. andere Gründe für Stabilität
    - > Sexuelle Anziehung, gemeinsame Interessen, konservative Einstellung zur Ehe, gemeinsame Kinder
  4. Motivinkongruenz als versteckter Stressor (wird von Paaren häufig nicht wahrgenommen)
  5. Vulnerabilitäts-Stress-Adaptions-Modell
    a) Beziehungsstabilität -> Qualität der Beziehung -> Fähigkeit des Partners/der Partnerin mit von
    Stress geprägten Situationen umzugehen (diese Fähigkeit und das Risiko vom Auftreten dieser
    Situationen ist abhängig von den Eigenschaften des Partners/der Partnerin)
    b) Implizite und explizite Motive haben auf diesen Zusammenhang eher kleinen Einfluss
    c) Motiv(in)konkruenz schein das aber zu umgehen
  6. Andere Erklärung für den Effekt von (In)kongruenz auf die Beziehungsstabilität könnte das Auftreten von Trennungen nach einschneidenden Ereignissen sein (z.B. Gewalt)
    a) Stabile Konflikte die in t1 nicht erfasst wurden, könnten zu solchen Ereignissen geführt haben
    - > Spekulativ!
28
Q

Fazit: Hypothesen

A
  1. H1: High-Score Kongruenz: hohe Werte bei impliziten & expliziten Motiven -> besonders glücklich in Beziehung = Bestätigt
  2. H2: Low-Score Kongruenz: niedrige Werte bei impliziten & expliziten Motiven -> keine intrapersonellen
    Motivkonflikte und Ambivalenzen. Stellen kein unmittelbares Problem für den Einzelnen dar, sind aber kaum geeignet, die Beziehungsqualität zu erhöhen, da weder das implizite noch das explizite Motivsystem darauf abzielt, die Nähe zum Partner zu fördern = Bestätigt
  3. H3: Typ I & Typ II Inkongruenz: bergen die Gefahr von motivationalen Konflikten, Frustrationen und Ambivalenzen gegenüber der Beziehung = Bestätigt
  4. H4: Kongruente Gemeinschaftsmotive können nicht nur die eigene, sondern auch die Beziehungszufriedenheit des Partners erhöhen. Personen mit hohen Kongruenzwerten können von ihren Partnern als authentischer und engagierter in ihrem Streben nach Nähe wahrgenommen werden, da ihr Verhalten von beiden Motivationssystemen gestützt wird (Interpersonell). = nicht bestätigt
    Die Eigene Kongruenz & Inkongruenz kann nicht die des Partners vorhersagen
29
Q

Fazit: Stärken, Limitationen & zukünftige Faktoren:

  1. Größe der Beobachtete Interaktionseffekte
  2. Aktor-Effekt
  3. Partner-Effekt
  4. Vorhersagekraft der Motivinkongruenz bezüglich Beziehungszufriedenheit
A
  1. Beobachtete Interaktionseffekte auf Beziehungszufriedenheit waren klein aber konnten in der Längsschnittanalyse repliziert werden und waren robust in Kontrollanalysen.
  2. Actor-Effekte der Motivkongruenz sind stabil
  3. Keine Partner-Effekte
  4. Motivinkongruenz sagt nicht Beziehungszufriedenheit voraus -> 1-Jahres-Intervall ggf. zu kurz (Zufriedenheit sehr stabil)