Dioptrik & Netzhaut Flashcards
Dioptrischer Apparat
Besteht aus Cornea (Brechkraft:+43 dpt, basierd auf die unterschiedlichen Brechungsindices von Luft und flüssigem Medium), Linse (+19,5 dpt), Kammerwasser und Glaskörper (-3,7 dpt). Brechen das Licht und fungieren als Sammellinse, sie erzeugen ein verkleinertes und umgedrehtes Bild auf der Retina.
Gemeinsame Brechkraft: 58,8 dpt.
Funktion: Akkomodation durch die Form und Brechkraftsänderung der Linse, ermöglicht durch das Aufhängen an den Zonulafasern
Nahakkomodation
Kontraktion d. M. ciliaris -> Entspannung der Zonulafasern -> Linse kugelt sich aufgrund ihrer Eigenelastizität -> Brechkraft steigt
Nahpunkt: noch scharf zu sehen, bei etwa 10 cm
Naheinstellungsreaktion:
- Annähern der Blickachse (Konvergenzbewegung)
- Verengung d. Pupillen durch d. M. sphincter pupillae = Miosis
- Steigerung d. Brechkraft
Gesamtbrechkraft d. Auges: 73 dpt
Fernakkomodation
Ruhezustand
Passive Zugkräfte von Bruch-Membran und Sclera -> Zonulafasern sind im Ruhezustand straff -> Linse ist flach -> Geringe Brechkraft
Fernpunkt: beim Normalsichtigen im Unendlichen
Ferneinstellungsreaktion:
- Auseinanderweichen der Blickachsen (Divergenzbewegung(
- Erweiterung der Pupillen durch d. M. dilatator pupillae = Mydriasis
- Verringerung der Brechkraft
Gesamtbrechkraft d. Auges: ca. 59 dpt
Akkomodationsbreite
Der Bereich, in dem das Auge beim Wechsel zwischen Fern- und Nahsehen seine Brechkraft verändern kann
Akkomodationsbreite (dpt) = 1/Nahpunkt (m) - 1/Fernpunkt (m)
- in der Jugend: etwa 14 dpt
- im Alter sinkt sie bis auf 1 dpt (Presbyopie)
Myopie aka Kurzsichtigkeit
Refraktionsanomalie (Brechungsfehler d. Auges)
Zu langer Bulbus bzw. zu starke Brechkraft d. Auges -> Vereinigung der Lichtstrahlen zu einem Punkt vor dem Auge
Symptome: Gutes Nahsehen, schlechtes Weitsehen
Korrektur: Zerstreuungslinsen (Konkavgläser, Minusgläser)
Hyperopie aka Weitsichtigkeit
Refraktionsanomalie
Zu kurzer Blubus bzw. zu schwache Brechkraft -> Lichtstrahlen eines Lichtpunkts vereinigen sich erst hinter der Retina
Symptome: Schlechtes Nahsehen, scharfes Weitsehen nur durch Akkomodation möglich
Korrektur: Sammellinsen (Konvexgläser, Plusgläser)
-> Ständige Akkomodation führt zu einer Überbeanspruchung der Augeninnenmuskeln, kann so zum Innenschielen führen
Astigmatismus aka Hornhautkrümmung
Refraktionsanomalie
Ungleichmäßig gekrümmte Cornea -> unterschiedlich starke brechung des Lichts -> Verzerrtes Bild
Symptome: Verschwommenes Sehen
Korrektur: Zylindrische Gläser
Presyopie aka Altersweitsichtigkeit
Refraktionsanomalie: verminderte Akkomodationsfähigkeit durch progrediente Abnahme der Elastizität der Augenlinse
Symptome: Schlechtes Nahsehen, gutes Weitsehen
- verminderte Akkomodationsfähigkeit kann dazu führen, dass eine hyperope Person im Alter Objekte in der Ferne nicht mehr scharf sehen kann
Korrektur: Lesebrille mit Sammellinse (Konvexgläser)
Aphakie
Fehlende Augenlinse, meist durch eine OP nach Linsentrübung aka Katarakt
Symptome: Gegenstände jeder Entfernung können nicht scharf auf der Retina abgebildet werden, keine Akkomodation möglich -> Verschiebung des Brennpunktes hinter die Retina
Korrektur: Kunstlinse oder Starbrille (Sammellinse mit bis zu 15 dpt)
Zellen der Retina: Photorezeptoren
Lichtempfindlicher Teil der Retina (Pars optica), Zapfen zu Stäbchen etwa 1:20. Ihre Sehpigmente werden durch Lichtenergie (elektromagnetische Wellen der Länge 400 - 750 nm) zu einer chemischen Konformationsänderung angeregt.
Zapfen (Photorezeptoren)
- photopisches Sehen = Sehen bei Tageslicht und Farbsehen
- Höchste Dichte i. d. Fovea centralis
- ca. 6 Milionen
- Sehpigment: 3x verschiedene Zapfenopsine mit unterschiedlichen Absorptionsmaxima (420 nm, 535 nm und 565 nm)
- Auflösung: hoch
Stäbchen (Photorezeptoren)
- Lichtempfindlicher als die Zapfen
- Übernehmen das skotopische Sehen = Nachtsehen und Schwarz- Weiß- Sehen
- Höchste Dichte i.d. parafovealen Zone, kein Vorkommen i.d. Fovea centralis
- etwa 120 Milionen
- Sehpigment: Rhodopsin mit einem Absorptionsmaximum von etwa 500 nm
- Auflösung: eher niedrig
Zellen der Retina: Bipolare Zellen
Erhalten Informationen durch Glutamatausschüttung von den Photorezeptoren, leiten diese an die Ganglienzellen weiter
3x Typen:
- On- Zapfenbipolarzellen
- Off- Zapfenbipolarzellen
- Stäbchenbipolarzellen
Zellen der Retina: Ganglienzellen
Erhalten Informationen von den Bipolaren Zellen und leiten diese ans Gehirn weiter, ihre Axone bilden den N. Opticus
- On- und Off- Ganglienzellen
3x morphologische Gruppen:
- Schnell leitende M- Zellen des magnozellulären Systems
- langsam leitenden P- Zellen des parvozellulären Systems
- langsam leitenden K- Zellen des koniozellulären Systems
+ einige photosensitive Ganglienzellen, die das Sehpigment Melanopsin enthalten -> lichtinduzierte Synchronisierung des zirkadianen Rhythmus (Tag- Nacht- Phasen)
On- Zentrum- Ganglienzellen
Belichtung im Zentrum des rezeptiven Felds der Photorezeptoren erregt die On- Zapfenbipolarzellen, die wiederum die On- Zentrum- Ganglienzellen depolarisieren. Hemmung bei Belichtung i.d. Peripherie
Off- Zentrum- Ganglienzellen
Belichtung im Zentrum d. rezeptiven Felds der Photorezeptoren hemmen die Off- Zapfenbipolarzellen, die wiederum die Off- Zentrum- Ganglienzellen hyperpolarisieren. Erregung durch Belichtung i.d. Peripherie des rezeptiven Felds
Stäbchen vor der Belichtung (=Dunkelheit)
A) Sehpigment Rhodopsin im Grundzustand: G-Protein-gekoppelter Rezeptor aus Opsin (Glcoprotein) und 11-cis-Retinal (Vitamin-A-Derivat)
B) Stäbchen im Grundzustand: depolarisiert
- Offene cGMP-abhängige Kanäle -> hohe Na+ und Ca++ Leitfähigkeit -> Konstanter Kationeneinstrom -> Depolarisation -> Glutamat Ausschüttung
- Ruhepotential: etwa -30 mV