Akustik & Gleichgewicht Flashcards
Hörschall
Für den Menschen wahrnehmbarer Schall, abhängig von Lautstärke und Frequenz ( f = 20 - 20.000 Hz). Höchste Empfindlichkeit bei f = 2 - 5 kHz / 2.000 - 5.000 Hz
Infraschall
Frequenz zu klein um von dem Menschen wahrgenommen zu werden, < 20 Hz. Wird als Vibration wahrgenommen.
Ultraschall
Frequenz zu hoch um vom Menschen gehört zu werden, f > 20.000 Hz
Schalldruckpegel
Lp = 20 x lg(p/p0)
[dB]
p: effektiver Schalldruck, p0: Referenzwert = 2 x 10 ^-5 Pa
Addition mehrerer gleichlauter Schallquellen
Lges = Lpi + 10 x lg(n)
10 Schallquellen = Erhöhung des Schallpegels um 10 dB
100 Quellen = Erhöhung um 20 dB
1000 Quellen = Veränderung um 30 dB
Schallleistungspegel
Objektiv
Lp = 10 x lg (P/P0) [dB]
Schallintensitätspegel
Objektiv
Li = 10 x lg (I/I0) [dB]
Schallfrequenz
Wiederholungen der Schallwelle pro Sekunde / Geschwindigkeit der Wiederholungen
f = c / Landa [Hz], c: Schallgeschwindigkeit, Landa: Wellenlänge
- Je höher die Frequenz, desto höher der Ton und desto kleiner die Wellenlänge
- unabhängig vom Medium
Schallgeschwindigkeit c
Ausbreitung des Schalls, i.d. Luft: c = 343 m/s
c = s/t [m/s]
Schalldruck p
Kraft, die durch die Schallquelle auf die Luft ausgeübt wird.
p = I/v [Pa], v: Schallschnelle
- nimmt mit Entfernung ab
Schallintensität I
Energie des Schalls pro Fläche und Zeit.
I = E/A x t = P/A [W/m^2]
- nimmt mit Entfernung ab
Schallleistung P
Leistung, die von einer Schallquelle erbracht wird um Schall zu erzeugen.
P = I x A [Watt]
- unabhängig von der Entfernung zur Schallquelle
Schallschwächung I(x)
Abschwächung der Schallwelle bei Entfernung durch Umwandlung in thermische Energie, analog zur Lichtabsorption.
I(x) = I0 x e^mü x x
- mü: Absorptionskoeffizient,
- x: zurückgelegte Strecke
Lautstärke
Subjektive Größe [Phon]
Isophone
Diagramm aus Frequenz f und Schallpegel L bei denen alle Töne als gleich laut empfunden werden
Impendanz
Materialabhängiger „Schallwiderstand“; Konstante erklärt den Zusammenhang zwischen Schallgeschwindigkeit c und der Materialdichte
z =rho x c [Ns/m^3] , rho: Dichte des Mediums
- Je höher die Dichte, desto höher c
- Beim Übergang zwischen unterschiedlichen Medien, gibt es keine Frequenzänderung
z(Knochen): 3 - 7 x 10^6 Ns/m^3
z(Wasser): 1,5 x 10^6 Ns/m^3
Resonanz
Erfolgt bei einer kontinuierlichen Anregung einer Schwingung mit oder nahe der Eigenfrequenz
- Haarzellen im Innenohr haben ca. 100 unterschiedliche Resonanzfrequenzen -> Trennung von unterschiedlichen Frequenzen eines Geräusches
Resonanzkatastrophe
Wenn Resonanz die Eigenschwingung eines Systems so weit verstärkt, dass es zusammenbrcht
Doppler-Effekt
Frequenzänderung des empfangenen Schalls wenn sich Empfänger und Schallquelle während des Hörens voneinander wegbewegen.
- Doppler-Sonographie: nutzt Doppler-Effekt zur Darstellung des Strömungsverhalten von Blut -> Ableitung Flussgeschwindigkeit -> Diagnose von Gefäß- und Herzerkrankungen
Impendanzanpassung im Mittelohr
Verminderung des Schallwellenverlusts (Reflektion/ Absorption) durch 2 Mechanismen:
1) Druckerhöhung um etwa das 22fache durch Verkleinerung der Übertragungsfläche vom Trommelfell zur Steigbügelplatte (Druck entspricht einer definierten Kraft pro Flächeninhalt)-> P1 x f1 = P2 x f2
2) Hebelwirkung der Gehörknöchelkette
Ausbildung der Wanderwelle
Wellenförmige Bewegung innerhalb des cochleären Gangsystems durch Schwingungen am ovalen Fenster
Steigbügelplatte -> ovales Fenster -> Scala vestibuli (Perilymphe)-> (Helicotrema ->) Scala tympani -> rundes Fenster
Verstärkung der Wanderwelle durch die äußeren Haarzellen
Ablauf:
1) Schwingungen von Basilar- und Tectorialmembran
2) Abscherbewegung zwischen beiden Membranen
3) Abscherung der Stereocilien der äußeren Haarzellen (ÄHZ)
4) Einstrom von endolymphatischem K+ in die äußere Haarzelle (folgt Potentialgefälle)
5) Depolarisation -> Rezeptorpotential
6) (Oszilierende) Längenänderung der ÄHZ durch Kontraktion (spannungsabhängige Konformationsänderung d. Proteins Prestin durch Chloridfreisetzung)
- Depolarisation -> Verkürzung
- Repolarisation -> Verlängerung
7) Zusätzliche Schwingungsenergie der Endolymphe-> niedrige Hörschwelle + Verstärkung der Frequenzselektivität, max. 20.000 Hz beeinflusst durch Hörbereich
Indirekte Erregung der inneren Haarzellen
1) Verstärkte Schwingungsenergie -> Hydrodynamische Kopplung (ÄHZ verändert Position des Flüssigkeitsfilm der auch die IHZ umgibt)
2) Abscherung der Stereocilien der inneren Haarzellen
3) Dehnung der „Tip-links“ der inneren Haarzellen
4) Öffnung von Transduktionskanälen (mechanosensitive Kationenkanäle)
5) Depolarisation der inneren Haarzellen durch Einstrom von K+ Ionen aus den Endolymphen
6) K+ induzierte Depolarisation bewirkt Öffnung spannungsabhängiger Ca2+ Kanäle
7) Anstieg der intrazellulären Ca2+ Konzentration führt zu erhöhter Transmitterfreisetzung (Glutamat)
8) Glutamat bindet an Rezeptoren afferenter Nervenfasern (N. Cochlearis) und löst ein EPSP aus
Weg der zentralen Reizweiterleitung
Haarzellen -> N. Cochlearis -> Cochleariskerne (-> Ncl. Olivaris superior) -> Colliculi inferiores -> Corpus geniculatum mediale -> Primäre Hörrinde
Rezeptororgan
Haarzellen im Corti- Organ:
A) Innere Haarzellen:
- Überwiegend afferente Fasern
- Myelinisiert
- 90% des N. Cochlearis
B) ÄHZ:
- überwiegend efferente Fasern
- Nicht- myelinisiert
- 10% d. N. Cochlearis