Diabetes mellitus Flashcards

1
Q

Was passiert beim Diabetes mellitus Typ 1?
Was ist das Ziel der Therapie?
Wieviele Diabetiker haben den Typ 1?

A

Grundlage ist die ß-Zellzerstörung, meist aufgrund von immunologischen Prozessen, die zu einem absoluten Insulinmangel führt.
Eindeutiges Ziel ist die Normoglykämie (lebensverlängernd).
Ca 5% aller Diabetesfälle haben Typ 1.

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2
Q

Was passiert beim Diabetes Typ 2?
Was ist das angestrebte Ziel?
Wieviele Diabetiker sind Typ 1 Diabetiker?

A

Beim Typ 2 Diabetes entwickelt sich eine Insulinresistenz in Muskel-, Fett- und Lebergewebe, die zu einer gestörten Insulinsekretion führt (aber auch in den a-Zellen!). Dieser Diabetes ist häufig mit Alter und metabolischem Syndrom assoziiert.
Zielkorridor befindet sich bei 6,5-7,5% HbA1c, eine erzwungene Normoglykämie kann lebensverkürzend sein!
Knapp 90% der Diabetesfälle sind Typ 2.

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3
Q

Wie diagnostiziert man Diabetes?

A
  • klassische Symptome (z. B. Polyurie, Polydypsie, Gewichtsverlust) + Gelegenheitsglukosewert >= 200mg/dl (11,1 mmol/l) in venösem Plasma
  • keine klassischen Symptome + wiederholte Bestätigung einer Gelegenheitsglukose >= 200mg/dl oder besser: Nüchternglukose >= 126mg/dl (7,0 mmol/l)
  • OGTT 2h-Wert >= 200mg/dl
  • HbA1c >= 6,5%
  • > Ausschluss bei HbA1c
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4
Q

Was wird beim T1DM als Therapie verwendet?

A
  • Insulintherapie
  • Schulungen
  • Psychosziale Betreuung
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5
Q

Was für Insulinpräparate gibt es?

A

Kurzwirkende Präparate (Humainsulin)
Schnell wirkende Insulinanaloga (Insulin lispro, aspart, glulisin)
Verzögerungsinsuline (NPH-Insulin)
Langwirkende Insulinanaloga (Insulin glargin, detemir)

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6
Q
Kurzwirkende Insulinpräparate:
Beispiel?
Wirkdauer?
Spritz-Ess-Abstand?
Wirkungseintritt?
Indikation?
A
Humaninsulin (Alt- oder Normalinsulin)
Wirkdauer: 4-6 h
SEA: 15-30 min
Wirkungseintritt: 30 min
Indikation: ketoazidotisches Koma, Ersteinstellung, intermittierende Therapie (perioperativ), ICT, Insulinpumpentherapie
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7
Q

Schnell wirkende Insulinanaloga:
Beispiel?
Unterschied zu Humaninsulin? (SEA, Wirkungseintritt)
Kontraindikation?

A

Insulin lispro, aspart, glulisin
Hexamerbildung herabgesetzt, deswegen schnellere Resorption im Darm -> Wirkungseintritt nach 5-15 min, SEA postprandial, WD 2-3 h
Kontraindikation: Magenentleerungsstörung -> Hypoglykämiegefahr!

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8
Q
Verzögerungsinsuline:
Beispiel?
Wirkdauer?
Wirkungseintritt?
Wie appliziert?
A

NPH-Insulin (Neutrales-Protamin-Hagedorn-Insulin)
WD 8-12h
Wirkungseintritt 1-2h
Wird nur s.c. appliziert

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9
Q
Langwirksame Insulinanaloga:
Beispiel?
Wie entfaltet es seine Wirkung?
Wirkbeginn?
Wirkdauer?
Wie wird es appliziert?
A
Insulin glargin, detemir
Hexamerbindung verstärkt, deshalb gleichmäßige Freisetzung über 24h
Wirkbeginn: 2-3h
WD: Ca 24h
Nur s.c.-Applikation
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10
Q

Welche Schemata können bei der Insulintherapie angewandt werden?
Worin besteht der Unterschied?

A

Intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT, Basis-Bolus-Prinzip) konventionelle Therapie
Bei der ICT wird 1-2x/Tag ein langwirksames Insulinanalogon oder Verzögerungsinsulin gespritzt und dann zusätzlich zu jeder Mahlzeit kurzwirksames Insulin gespritzt.
Bei der konventionellen Therapie wird eine kombinierte Injektion verabreicht, die sowohl lang- als auch kurzwirksames Insulin enthält. Somit gestaltet sich eine bequemere Version, die allerdings einen mittäglichen Glukosepeak verursacht.

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11
Q

Wichtigste Nebenwirkungen und Komplikationen der Insulintherapie

A

Gewichtszunahme
Hypoglykämie bei Überdosierung (Cave: Alkohol, erhöhte Aktivität)
Lipodystrophien des subkutanen Fettgewebes
Insulinresistenz (am Rezeptor)
Antikörper bei tierischem Insulin

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12
Q

Generelle Fragen zum Insulinbedarf:
Wieviel Insulin wird einer Person zugeschrieben?
Um wieviel mg/dl senkt eine IE den Blutzucker?
Wie wird das Ganze mit Kohlenhydrateinheiten (KE) verrechnet?

A

Man berechnet ungefähr 0,5IE/kg Körpergewicht (also ungefähr 40IE/Tag -> 20IE basal + 20IE für Nahrungsaufnahme)
1IE senkt den BZ um 30-40 mg/dl
1KE lässt den BZ um 30-40 mg/dl steigen

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13
Q

Was sind Komplikationen und langfristige Schäden bei Diabetes mellitus?

A
  • Ketoazidose-Koma (1)/ hyperglykämisches hyperosmolares Koma (2)
  • Makroangiopathie (KHK, pAVK, Apoplex, Hirnarterienschäden)
  • Mikroangiopathie (Nephropathie, Retinopathie)
  • Neuropathie
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14
Q

Welche Substanzklassen gehören zu den Nicht insulinotropen oralen Antidiabetika? (3)

A

Biguanide (Metformin)
Glitazone (Pioglitazon)
a-Glukosidasehemmer (Acarbose)

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15
Q

Welches OAD ist DAS Mittel der Wahl bei Typ-2-Diabetes und warum?

A

Metformin

Nachgewiesene Verbesserung der Überlebensrate, keine Gewichtszunahme, keine Hypoglykämiegefahr

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16
Q

Wie funktioniert Metformin und welche Wirkungen gehen damit einher?

A

Metformin aktiviert die AMP-Protein-Kinase und hemmt dadurch die hepatische Gluconeogenese, verbessert die Glucoseaufnahme in der Muskelzelle.

  • > Verminderung der Blutglucose (HbA1c-Senkung 1-2%)
  • > Anstieg von HDL, Abfall von LDL
  • > keine Hypoglykämie, keine Gewichtszunahme
17
Q

Was sind die bekannten Nebenwirkungen von Metformin und welche Kontraindikationen gibt es?

A

Nebenwirkungen:

  • Laktatazidose (am meisten gefürchtet)
  • GI-Störungen bei 20% zu Therapiebeginn
  • Senkung Vitamin B12 Spiegel, metallischer Geschmack

Kontraindikation:
- Nierenfunktionsstörung (Krea-Clearance

18
Q

Wie funktionieren die Glitazone und welche Wirkungen gehen damit einher?
Wann werden sie verschrieben?

A

Glitazone aktivieren den Transkriptionsfaktor PPARy, dadurch werden die Adipozyten gegenüber Insulin empfindlicher.
-> Verminderung von Blutglucose (HbA1c Senkung 0,5-1,5%)
-> Anstieg von HDL
-> keine Hypoglykämiegefahr
Werden nur noch in begründeten Ausnahmefällen verschrieben!

19
Q

Was sind bekannte Nebenwirkungen der Glitazone?

A
Anstieg des Körpergewichts
Flüssigkeitsretention, periphere Ödeme, erhöhte Inzidenz von Herzinsuffizienz bei Kombi mit Insulin
Leberfunktionsstörungen
Erhöhtes Frakturrisiko (Frauen)
Leicht erhöhtes Blasen-Ca Risiko
20
Q

Wie wirken die a-Glukosidasehemmer und was erreicht man mit ihnen? Wie wichtig sind diese Medikamente, was muss man beachten?

A

Acarbose hemmt die a-Glukosidase im Darm und verzögert so die Glucoseaufnahme.
-> HbA1c Senkung um 0,5-0,8%, Verminderung der postprandialen Blutglucose
Ihr therapeutischer Wert ist umstritten, da man ähnliches zum Beispiel mit einer ballaststoffreichen Ernährung erreichen könnte.
Bei einer auftretenden Hypoglykämie unter Kombination mit beispielsweise Sulfonylharnstoffen muss darauf geachtet werden, dass die Glucose in einfacher Form wegen verzögerter Aufnahme eingenommen wird.

21
Q

Was sind bekannte Nebenwirkungen von Acarbose und welche Kontraindikationen gibt es?

A

Nebenwirkungen:
Blähungen, Darmkrämpfe häufig und lästig

Kontraindikation:
Chronische Verdauungs- und Retentionsprobleme
Schwere Niereninsuffizienz
Schwangerschaft, Stillzeit

22
Q

Nenne die Substanzklassen der insulinotropen Antidiabetika! (4)

A

Sulfonylharnstoffe (Glibenclamid, Glimepirid)
Glinide (Repaglinid)
Gliptine (Sitagliptin)
GLP1-Analoga (Exenatid)

23
Q

Wann werden Sulfonylharnstoffe eingesetzt und wie wirken sie?
Welchen Effekt bewirken sie?

A

SH sind die primäre Monotherapiemethode bei einer Kontraindikation für Metformin und fehlen einer Adipositas, senken das mikrovaskuläre Risiko.
Sie hemmen die ATP-abhängigen Kaliumkanäle in den Inselzellen und fördern so eine vermehrte Insulinsekretion.
-> dosisabhängige Verminderung der Blutglucose (HbA1c-Senkung um 1-2%)

24
Q

Was sind bekannte Nebenwirkungen der SH und welche Kontraindikationen liegen vor?

A

Nebenwirkungen:
Gewichtszunahme
Hohes Hypoglykämierisiko
Alkoholunverträglichkeit

Kontraindikationen:
Schwere Nieren- und Leberfunktionsstörungen
Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonylharnstoffen/Sulfonamiden

25
Q

Was ist der Unterschied zwischen Gliniden und SH?
Um wieviel kann der HbA1c gesenkt werden?
Was sind Nebenwirkungen und Kontraindikation der Glinide?

A

Der Unterschied besteht in der Halbwertszeit, die Wirkung ist dieselbe (Hemmung ATP-abhängiger K-Kanäle). Glinide haben eine deutlich kürzere HWZ mit einer Stunde als SH (5-9 Std), es konnte in Studien bisher jedoch kein Vorteil bewiesen werden (weil ein spezifischere postprandiale Senkung des Zuckerspiegels).
HbA1c: 0,5-1,5%
NW: Gewichtszunahme, Hypokaliämie
KI: Schwere Leberfunktionsstörungen

26
Q

Was ist das Problem bei Gliptinen?
Wie wirken sie und welche Effekte hat dies zufolge?
Welche Nebenwirkungen sind bekannt?

A

Problem: Langzeitstudien zu diesem Medikament fehlen!
Sie hemmen das Enzym Dipeptidyl-Peptidase-4 (DPP-4), welches für den Abbau von Inkretinen sowie GLP-1 verantwortlich ist.
GLP1 führt zur bedarfsgerechten Insulinsekretion bei der Nahrungsaufnahme und hemmt die Glucagonausschüttung.
-> Senkung Blutglucose (HbA1c: 0,5-0,8%)
-> keine Hypoglykämie, keine Gewichtszunahme
NW: Infekte (Nasopharyngitis, Harnwegsinfekte)
Evtl. erhöhtes Risiko akute Pankreatitis, Pankreas-Ca
GI-Beschwerden

27
Q

Was fällt dir zu GLP1-Analoga ein?

A

Exenatid ist noch nicht durch Langzeitstudien getestet worden und wirkt ähnlich wie die Gliptinen.
Es führt zu einer Hemmung der Glucagonausschüttung, steigert die ß-Zellproliferation, Insulinsekretion und -Synthese und vermindert die ß-Zellapoptose. Es wird nicht von DDP-4 abgebaut, unter Therapie kommt es zur deutlichen Gewichtsabnahme, kann allerdings auch zu GI-Störungen führen und erhöht möglicherweise das Risiko für eine Pankreatitis oder Pankreas-Ca.